Städte wachsen zu Region heran – MNZ

Stadtallendorf und Neustadt werben mit Konzept Herrenwald um Fördergelder
Von Alfons Wieber
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Stadtallendorf/Neustadt. Termingerecht zum 15. Oktober ist das regionale Entwicklungskonzept Herrenwald beim hessischen Minister für Umwelt, ländlichen Raum und Verbraucherschutz in Wiesbaden vorgelegt worden. Gestern wurde der Wettbewerbsbeitrag aus den Händen der Projektbearbeiter an die beiden Bürgermeister Manfred Vollmer und Thomas Groll (beide CDU) übergeben.
Gleichzeitig wurde das neue Logo der Region vorgestellt. Es zeigt für die Stadt Neustadt einen stilisierten Junker-Hansen-Turm, der auf grünem Untergrund steht. Dieser soll Stadtallendorf, die junge Stadt im Grünen, darstellen.
Dem Anlass gemäß erfolgten die Vorstellung des Logos und die Übergabe des Beitrages für den Wettbewerb an der Wasserscheide im Herrenwald, der Gemarkungsgrenze zwischen den beiden Städten.
■ Seit Mai haben Bürger und Fachleute Ideen für Region entwickelt
„Wir haben uns ganz bewusst für diesen Ort entschieden, der ähnlich wie die Forst-Kapelle die gemeinsame Geschichte der beiden Kommunen dokumentiert“, sagte Neustadts Bürgermeister Groll.
Die Nachbarstädte, in denen zusammen über 30 000 Bürger wohnen und arbeiten, haben sich im Mai für das regionale Entwicklungskonzept Herrenwald zusammengeschlossen, um auch einen Teil der Mittel, die der Europäische Landwirtschaftsfond zur Förderung der Entwicklung im ländlichen Raum zur Verfügung stellt, zu. erhalten.
Insgesamt bewerben sich über 20 Regionen um die aus dem Wettbewerb resultierende Anerkennung als lokale Arbeitsgruppe und die damit verbundenen Fördermittel, die bis zu drei Millionen Euro betragen können. Elf Teilnehmer am Förderprogramm sind in Hessen bereits anerkannt worden. Die Entscheidung über die weiteren Teilnehmer will das Ministerium noch in diesem Jahr bekannt geben.
Bereits in diesem Frühjahr hatte sich die Region Herrenwald auf den gemeinsamen Weg gemacht. Mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung im Neustädter Haus der Begegnung begann die Entwicklungsphase für das Konzept. Die aus Fachleuten und Bürgern gebildeten Arbeitsgruppen entwickelten in der Folgezeit Ideen und Projekte für die Region. Diese befassten sich mit Landwirtschaft, Umwelt, Energie und Natur, mit Tourismus und Fremdenverkehr, mit Sozialem, Kultur und Bildung und mit Vorschlägen aus den Bereichen Infrastruktur und Städtebau. Der .Lenkungsausschuss steuerte und entschied über Aufbau und Inhalte des regionalen Entwicklungskonzeptes. Die Unternehmensgruppe Wohnstadt erstellte die für den Förderantrag notwendige Dokumentation. Das Konzept ist jedoch weit mehr als eine Bewerbungsunterlage für Fördermittel. „Es könnte unabhängig von dem Wettbewerbsausgang auch ein Konzept für die zukünftige Entwicklung der Region sein“, sagte Cornelia Engelhardt-Fröhlich, Projektentwicklerin der Wohnstadt bei der Übergabe des Werks an die beiden Bürgermeister.
„Wir wollen unsere Probleme nicht mehr allein, sondern gemeinsam lösen. Durch den Zusammenschluss unserer beider Städte zu einer Region können unsere regionalen Entwicklungspotenziale entscheidend vorangetrieben werden“, betonte Stadtallendorfs Bürgermeister Vollmer.
Gekostet hat die Bewerbungsunterlage rund 30 000 Euro. 70 Prozent davon hat das Land übernommen. Die restlichen 30 Prozent teilen sich die beiden Städte je zur Hälfte.