Hoim will für Gesamtschule nach Wiesbaden fahren

Bürgermeister, Stadtverordnetenvorsteher und die Kreistags-Grüne kritisieren Entscheidung des Ministeriums
Neustadt [red). Auf breite Ablehnung stößt die Entscheidung des Kultusministeriums, ab dem neuen Schuljahr in Neustadt eine Gymnasialklasse mehr einzurichten. Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) hat im Ministerium interveniert und will nächste Woche nach Wiesbaden fahren. Kritik kommt auch aus den Reihen der Grünen im Kreistag.
Holm hat sich gestern zusammen mit Stadtverordnetenvorsteher Thomas Groll an das Ministerium gewandt. Beide bitten darum, die Entscheidung gegen das gymnasiale Anbot der örtlichen Gesamtschule nochmals eingehend zu überprüfen. Sie vertreten die Auffassung, dass in Neustadt auch zukünftig ein breit gefächertes Bildungsangebot vorhanden sein müsse.
Die beiden CDU-Kreistagsabgeordneten wissen sich dabei in Übereinstimmung mit dem vom Kreistag Ende November beschlossenen Schulentwicklungsplan und einer einstimmig verabschiedeten Resolution der Neustädter Stadtverordnetenversammlung.
Beide Gremien hatten sich für die Einführung einer integrierten Gesamtschule ausgesprochen. Hoim und Groll sprechen sich dafür aus, dass die Schulleitung Gelegenheit bekommt, ihre Vorstellungen hinsichtlich dem Kultusministerium alsbald vorzutragen.
Am Montag hatte Hoim Schulleitung und Elternbeirat zu einem Gespräch über das weitere Vorgehen für 6. Januar eingeladen. „Wenn Staatssekretär Jacob! am 10. Januar wieder im Dienst ist, werde ich auch persönlich bei ihm vorsprechen“, so Hoim.
Nach den Worten von Hoim und Groll treffe es zwar zu, dass Eltern ihre Kinder auf umliegende Gymnasien anmeldeten, doch daraus könne man nicht auf „mangelndes öffentliches Interesse“ an einem gymnasialen Angebot vor Ort schließen.
An der Nachricht aus Wiesbaden sei aber eines positiv, so Manfred Hoim und Thomas Groll. „Der von einigen erweckte Eindruck, dass die Gesamtschule insgesamt vor dem Aus stehe, ist vom Tisch. Bisher wird der Fortbestand als verbundene Haupt- und Realschule zugesagt. Dafür, dass es noch etwas mehr wird, treten wir nun mit Landrat und Schuldezernent ein“, so Hoim und Groll.
„Die Entscheidung der Kultusministerin ab dem neuen Schuljahr keine Gymnasialklasse in Neustadt einzurichten und die integrierte Gesamtschule (IGS) nicht genehmigen zu wollen, sehen wir als rein politische Entscheidung, die mit der Situation vor Ort nichts zu tun hat“, kritisierte die Fraktionsvorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen im Kreistag, Sandra Laaz.