Ludwig Dippel informiert in Ludwig Linkers Schaufenster über die Neustadts, die zum 33. Treffen kommen

Florian Lerchbacher
Ludwig Dippel ist der Kenner des Neustadt-Treffens schlechthin: Von den 32 Veranstaltungen hat er nur die erste verpasst. Mit einer Ausstellung will er die Vorfreude bei Neustadts Bürgern wecken.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Das Konzept ist ein bewährtes: Schon vor der 500. Trinitatis-Kirmes hatte Ehrenstadtrat Ludwig Dippel ein Schaufenster von Ludwig Linker im Zeichen des großen Volksfestes gestaltet und dann immer wieder verändert, damit es ein Blickfang bleibt. Auf diese Idee greift er nun wieder zurück, um für das Neustadt-Treffen vom 9. bis 11. September in der Junker-Hansen-Stadt zu werben.
„Wie wirbt man für etwas, um Begeisterung zu wecken?“, fragt Bürgermeister Thomas Groll und gibt die Antwort gleich mit: „Indem man den Menschen etwas bietet, was sie erfahren können.“ Dies sei bei dem Schaufenster der Fall.
Begeisterung lässt sich aber natürlich nur schüren, wenn ein Experte sich des Themas annimmt – und dafür gibt es niemand geeigneteren als Ludwig Dippel. Nur das Neustadt-Treffen im Jahr 1979 in Bad Neustadt an der Saale hat er verpasst. „Ich war in Südtirol und wollte eigentlich zur Veranstaltung fahren. Allerdings bekam ich geschimpft und habe es dann gelassen“, erinnert er sich ein wenig wehmütig zurück – schließlich war es die Premiere.
Doch es folgten 31 weitere Feste, die ihm in hervorragender Erinnerung geblieben sind, allen voran selbstverständlich das erste Treffen in Hessen im Jahr
1988. Damals seien zwischen einigen Neustadts sogar noch Sonderzüge der Bahn verkehrt, was inzwischen nicht mehr bezahlbar sei. Um an die gute Leistung anzuknüpfen, gelte es primär, das „Städtchen spiegelblank zu putzen“ und sich auch sonst zu engagieren – was Groll zu dem Hinweis veranlasst, dass sich auch die Stadtteile einbringen sollten: Die Trachtengruppe und der Gesangverein Speckswinkel, der Gesangverein Momberg und der Frauenstammtisch Mengsberg hätten ihre Teilnahme bereits zugesagt. Die Vereine aus der Kernstadt kümmern sich um die Bewirtung.
Im Schaufenster von Ludwig Linker stellt Dippel zunächst sechs Neustadts vor: M Neustadt in Sachsen hat extra für das Treffen 2011 ein Plakat mit seinen Sehenswürdigkeiten wie dem historischen Rathaus und dem Schloss entworfen. Die Stadt war zu DDR-Zeiten Zentrale des Landmaschinenbaus, betont Dippel. M In Bad Neustadt an der Saale rief Bürgermeister Paul Göbels das Treffen 1979 ins Leben. Damals nahmen 16 Städte aus der Bundesrepublik und eine aus Österreich teil. Bad Neustadt ist bekannt für sein Herzzentrum und seine Kliniken.
WH Neustadt am Rübenberge ist eine Gemeinde mit 38 Ortsteilen. Die Hessen haben seit Jahren zu diesem Neustadt einen sehr engen Kontakt und es gab zahlreiche gegenseitige Besuche mit Sonderzügen.
■ Bergneustadt richtete 1993 das Treffen in Verbindung mit einem Schützenfest aus. Einige Vereine pflegen ihre Freundschaft. „Das Besondere dort ist das für Nordrhein-Westfalen zuständige Erholungszentrum für Feuerwehrkameraden“, sagt Dippel,
■ Neustadt Glewe gehört zu den zehn Städten, die kurz nach der Wende erstmals zum Treffen kamen. „Vor 1990 bekamen wir immer eine Ablehnung der Einladung aus dem Innenministerium in Berlin – der enge Kontakt und die Teilnahme am Treffen waren nicht erwünscht“, erinnert sich Dippel und empfiehlt die Besichtigung der „tollen Burganlage“.
■ Wiener Neustadt ist mit rund 40 000 Einwohnern die zweitgrößte Stadt Niederösterreichs – und hat nichts mit Österreichs Hauptstadt zu tun. Kaiserin Maria Theresia hatte .die Stadt gegründet und prägt entsprechend das Bild der Stadt, in der es viel Historisches zu bewundern gibt.