Mengsberger befürchten „Kurzschluss“ für Verkehrsnetz

Diskussion mit Verkehrsexperten über den Weiterbau der Autobahn 49
Mengsberg. Mengsberger Bürger befürchten bei dem bevorstehenden Lückenschluss der A 49 einen „Kurzschluss“ im innerörtlichen Verkehrsnetz.
von Tobias Hirsch
„Es gibt im Verlauf der A 49 keine politischen Gegner mehr. Erstmals in ihrer Geschichte haben wir viel Konsens“, sagte Karl-Friedrich Friauf, Projektleiter des Amtes für Straßen- und Verkehrswesen, während einer Ortsbeiratssitzung. 16 Bürger verfolgten den vom Ortsbeirat organisierten 20-minütigen Vortrag über den Lückenschluss zwischen dem derzeitigen Autobahnende der A 49 bei Neuental-Bischhausen und dem Anschluss an die A 5 bei Alsfeld.
1964 wurde mit dem Bau der Autobahn von Kassel aus begonnen. Seit Jahrzehnten stockt der Bau auf halben Weg im Schwalm-Eder-Kreis. Die Fahrspuren münden bei Bischhausen auf eine unebene Landstraße. Tagtäglich fährt der Schwerverkehr und der Personenverkehr durch die Dörfer, um weiter in Richtung Frankfurt zu gelangen.
Genau vor so einer Situation haben die Mengsberger Angst. Ein zwölf Kilometer langer Teilabschnitt der A 49 endet zwischen Florshain und Mengsberg. Obwohl Friauf versicherte, dass die einzelnen Teilstrecken parallel und fast ohne Zeitverlust gebaut werden würden, befürchten die Mengsberger durch den Lückenschluss der A 49 einen „Kurzschluss“ in ihrem innerörtlichen Verkehrsnetz. Von der Belastung des steigenden Durchgangsverkehrs für die Anwohner ganz zu schweigen.
„Wir bauen nicht in Abschnitten“, versicherte Friauf. Es sei geplant, die Autobahn erst für den Verkehr frei zu geben, wenn der Lückenschluss komplett ist. Allerdings könne niemand eine Gewähr dafür geben, dass nach Fertigstellung eines Teilstücks nicht auch auf eine Benutzung gedrängt werden würde. In einem solchen Fall würde sich dies äußerst negativ auf Neustadt und die Anlieger der Bundesstraße 454 auswirken, betonte Bürgermeister Manfred Hoim während der Sitzung. „Das wäre katastrophal“, betonte er. Nach Angaben des Projektleiters wird die Bauzeit etwas vier Jahre betragen – nach Schaffung des Baurechts. Nach Ansicht der Bürger könne in dieser Zeit viel passieren. Fledermäuse und Kammmolche hätten dies gezeigt. „Ich gehe davon aus, dass der Plan im ersten Quartal 2007 erörtert wird“, sagte Friauf.