Momberg kämpft mit Leerständen – MNZ

Bürgermeister Groll sieht Zukunft im Ortskern / Neubaugebiet vorerst kein Thema
Neustadt-Momberg (aws). Leerstehende Gebäude werden im Stadtteil Momberg immer mehr zum Problem. In einer Straße mit elf Wohnhäusern leben nur noch drei Menschen.
Rund 40 Momberger waren dazu zusammen mit verschiedenen Kommunalpolitikern in das Bürgerhaus gekommen, um von Bürgermeister Thomas Groll Informationen aus erster Hand zu erhalten. Die Überalterung der Gesellschaft sei maßgeblich verantwortlich für die Leerstände in den alten Ortskernen, so auch in Momberg.
Nach einer Prognose von Thomas Groll wird in Momberg die Bevölkerungszahl in den nächsten 20 Jahren um weitere zehn Prozent sinken. Beim Besuch von Staatssekretär Karl-Winfried Seif hatte sich dieser bei einem Rundgang durch die Ortsmitte persönlich von den Leerstandproblemen überzeugen können. Besonders drastisch ist dabei die Situation in der Arenecke. Die dort vorhandenen elf Wohnhäuser werden zur Zeit noch von drei Personen bewohnt.
Mit Hilfe des Dorferneuerungsprogramms, das noch bis 2012 von der Landesregierung gefördert wird, soll auch dieses Problem mit den Eigentümern von Leerstandsimmobilien angepackt werden.
„Der Trend zum Bauen auf der grünen Wiese mit der Ausweisung von immer mehr Neubaugebieten an den Ortsrändern ist vorbei. Innen geht vor außen“, stellte Bürgermeister Thomas Groll eindeutig klar.
In einem Sachstandsbericht zeigte er die bisherigen Erfolge der Dorferneuerung in Momberg auf. Bisher wurde ein neuer Kinderspielplatz gebaut, der Kirchplatz umgestaltet sowie das Dorfgemeinschaftshaus saniert und mit einem neuen Anbauteil versehen. Für die Zukunft stehen die Restrenovierung des Dorfgemeinschaftshauses, die Umgestaltung des Festplatzes und das Backhaus an der Hauptstraße auf der Liste der Vorhaben.
Denkmalschutz spricht mit
„Was das Backhaus betrifft, sind wir jedoch nicht allein entscheidungsbefugt. Der Denkmalschutz spricht hier ein gehöriges Wort mit“, sagte Groll. Jedoch müsse auch einmal Mut zur Lücke gezeigt werden und „Luft“ im Ortskern geschaffen werden, um dort alte mit neuer Bausubstanz zu verbinden zu können, führte Groll weiter aus.
Ein weiteres Thema war der Zusammenschluss der beiden Städte Neustadt und Stadtalendorf zur „Region Herrenwald“. Diese Kooperation der beiden Nachbarstädte erleichtert beiden die Erlangung von Fördermitteln in vielfältiger Form.
„Es ist aber nicht nur ein Zusammenschluss der beiden Kommunen. Alle Bürger sind aufgefordert mitzumachen und ihre Ideen einzubringen“, betonte Thomas Groll. Die anschließende nur kurze Diskussion befasste sich vor allem mit den Leerstandsproblemen, den Bürgerpflichten beim Winterdienst und der Straßenreinigung und der Dorfverschönerung.