Momberg soll Hauptstadt werden

Kinder äußerten ihre Wünsche für die Zukunft der Stadt Neustadt
Neustadt. „Neustadt liegt in 20 Jahren am Wasser“, lautet der Wunsch eines Schulkindes aus der dritten Klasse der Grundschule Mengsberg-Momberg.
von Volker Vöhl
Kinder der Klassen 4b und 5b der Gesamtschule Neustadt und der Grundschule Mengsberg-Momberg hatten sich an dem Schülerwettbewerb „Wie sieht meine Heimat 2020 aus“ beteiligt. Hintergrund war der in Neustadt angestoßene Demographie-Dialog.
Die Kinder der 4b der Gesamtschule hatten zusammen mit Lehrerin Ulrike Schreiner vier großformatige Bilder erstellt. Auf diesen waren die positiven Seiten Neustadts (Freizeitangebot, Vereinsleben und die Natur) zu sehen, aber auch, was den Kindern weniger gefällt: der zunehmende Verkehr, die geringe Anzahl an Einzelhandelsgeschäften. Die Klasse 5b hatte mit Lehrerin Monika Holzhausen ein kleines Buch mit verschiedenen Texten zu „Neustadt 2020″ erstellt. Bürgermeister Thomas Groll überreichte als „Anerkennung für das gezeigte Engagement“ einen Geldbetrag für die Schule.
Von der Grundschule Mengsberg-Momberg beteiligten sich alle vier Klassen an dem Wettbewerb. Schüler aus der ersten Klasse hatten Bilder mit ihren Wünschen gemalt: Ein Bild zeigt eine Rutsche, die vom Himmel bis zum Boden reichte.
Auch die Kinder der zweiten Klasse hatten gemalt: Viele von ihnen wünschen sich, dass die Häuser bunter sind oder dass auf dem Dach ein Fußballplatz oder eine Garten sein soll. Die Schüler der dritten Klasse traten als Roboter auf – denn diese sollen den Menschen in 20 Jahren die Arbeit abnehmen. Somit hätten die Eltern mehr Zeit für ihre Kinder und könnten öfter mit ihnen in den Urlaub fahren. Die Kinder wünschen sich zudem, dass Neustadt am Wasser liegt und einen großen Strand bietet. Des Weiteren sollte die Stadt ein großes Museum haben, die Straßen sollten Fließbänder sein, damit keine Autos mehr benötigt werden. Ein großes Hotel mit einem Karussell und einem Klettergerüst stehen ebenso auf der Wunschliste.
Die Kinder der vierten Klasse machten sich über die zukünftige Politik Gedanken: Momberg soll Bundeshauptstadt werden und Kinder sollen wählen dürfen. Die Schüler könnten sich auch vorstellen, dass es Beruhigungscamps für kriminelle Jugendliche gibt.
Viele brachten auch die aktuellen Diskussionen ein: Sie wünschen sich mehr Fahrradwege – zum Beispiel von Mengsberg über Momberg nach Neustadt. Diese Wünsche fassten sie in einem Buch zusammen und überreichten es dem Bürgermeister. Dieser versprach: „Die Ideen landen nicht einfach in der Schublade, sondern verdienen es, ernst genommen zu werden.“ Ende Oktober werden die Werke im Rathaus der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Auch die Grundschule erhielt einen Geldbetrag – das Land Hessen und der Landkreis unterstützten den Wettbewerb.