Nach langem Stillstand rollt ein erster Bagger

Der Spatenstich für die neue Heimat von 16 behinderten Menschen ist für den 12. April vorgesehen
Nach dem ursprünglichen Terminplan hätten die Arbeiten am Neubau auf dem ehemaligen Gelände des Deutschen Hauses schon vor anderthalb Jahren beginnen sollen.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Am gestrigen Freitag rollte erstmals seit Langem wieder ein Bagger über die Baustelle in Neustadts Mitte. Bauarbeiter untersuchten die Bodenbeschaffenheit, untersuchten eine Mauer am Grundstücksrand und inspizierten verschiedene Anschlüsse. Für den 12. April ist der Spatenstich geplant – vor zwei Jahren hatte das Diakoniezentrum Hephata den Beginn der Arbeiten an der neuen Heimat von 16 Menschen mit Behinderung für September 2009 angekündigt. Holger Möller, der sich seit vielen Jahren um die Altstadtsanierung kümmert, und Architekt des neuen Gebäudes ist, nennt mehrere Gründe für die Verzögerung: Zum einen hätten die Interessen verschiedener Parteien unter einen Hui gebracht werden müssen (Möller: zeitgemäße moderne Architektursprache stand denkmalpflegerischen gestalterischen Anforderungen gegenüber, da die Innenstadt ein Gesamtensemble ist), zum anderen habe es „technische Schwierigkeiten“ aufgrund der zentralen Lage, des Bodens und der angrenzenden Gebäude gegeben. Nach OP-Informationen musste Hephata zunächst auch noch Zuschüsse sichern. Eine Sanierung des historischen Deutschen Hauses war nicht mehr in Frage gekommen (die OP berichtete). Das Denkmal sei „überformt“ mit Stahleinbauten gewesen, erinnert Möller, zudem hätte die Fassade zu 80 Prozent erneuert werden müssen. Das heißt, die Bausubstanz wäre nicht einmal mehr annähernd historisch gewesen, erklärt der Architekt und begründet so die Entscheidung für einen Neubau. 16 geistig oder körperlich behinderte Menschen werden in dem Heim für betreutes Wohnen eine neue Heimat finden. Neben dem Seniorenheim Wiesenhof und dem Wohnheim für Mädchen wird dies das dritte Standbein Hephatas in Neustadt sein. Bürgermeister Thomas Groll hofft noch auf eine vierte Einrichtung: betreutes Wohnen für Senioren schwebt ihm vor.