Fachbüro widmet sich Mobilität, Wärmenetzen und CO2-Ausstoß in Ostkreis-Orten
Von Michael Rinde
Ostkreis. Die fünf Ostkreis-Kommunen Kirchhain, Neustadt, Amöneburg, Rauschenberg und Wohratal gehen in Sachen Klimaschutz den nächsten Schritt – gemeinsam und doch differenziert mit Schwerpunkten vor Ort. Sie planen „Quartierskonzepte“ für von den Städten bestimmte Bezirke oder Stadtteile. Es gehe darum, etwas für den Klimaschutz zu tun, gleichzeitig Energiekosten zu senken sowie Anreize für sinnvolle und nachhaltige Investitionen zu schaffen. So formulieren es die fünf Kommunen in einer Presseerklärung.
Mobilität wichtiger Punkt
Welche „Quartiere“, also Bezirke oder Stadtteile, sind vorgesehen? In Amöneburg die Kernstadt und Roßdorf, in Kirchhain der Stadtteil Schönbach, in Neustadt die Bezirke Galgenberg und Hochstruth, in Rauschenberg die Stadtteile Ernsthausen und Josbach sowie in Wohratal der Ortsteil Hertingshausen. Es geht in den Konzepten, die vom beauftragten Büro „EnergyEffizienz“ aus Lampertheim erstellt werden, um verschiedene Schwerpunkte und Fragestellungen: Welche technischen und wirtschaftlichen Energieeinsparpotenziale bestehen und wie kann der CO2-Ausstoß reduziert werden? Es geht auch um den Bau möglicher neuer Wärmenetze, zumindest dort, wo sie noch fehlen. Josbach etwa war einer der Vorreiter in Sachen Nahwärmeversorgung. Dort könne es beispielsweise darum gehen, das bestehende Netz zu erweitern, erläutert Klimaschutzmanagerin Marieke Knabe der OP.
Aber es geht bei den Konzepten noch um einiges mehr, etwa um Klimaanpassung und Mobilität. Bei der Mobilität stünden mehrere Punkte dabei gleichberechtigt nebeneinander, so Knabe. Öffentlicher Personennahverkehr ist ebenso ein Punkt wie bessere Angebote für Radfahrer oder die Frage nach dem Aufbau von Carsharing.
Eckdaten sammeln
Aber auch Entsiegelungen von Flächen und eine Begrünung im Quartier sind Punkte, die für das künftige Konzept vor Ort wichtig werden. In ihrer Presseerklärung fassen es die fünf Partnerkommunen so zusammen: „Für alle genannten Bereiche werden Ideen erarbeitet, die das Quartier grüner, nachhaltiger und lebenswerter gestalten und dem Klimawandel entgegenwirken.“
Zunächst bekommen die Bürger in den verschiedenen Quartieren aber erst einmal Post. Sie erhalten Fragebögen. Für das Konzept ist das Sammeln von Eckdaten zu den Gebäuden ebenso wichtig wie das Ergründen von Wünschen und das Zusammentragen von Ideen der Bürger, wie die Kommunen und Klimaschutzmanagerin Knabe deutlich machen.
Damit die Bürger sich selbst einen Überblick über die Erstellung der Konzepte machen können, gibt es in jedem Ort eine Informationsveranstaltung mit dem beauftragten Fachbüro. Die Termine stehen im Infokasten.
Dabei sollen dann auch Unklarheiten bei den Fragebögen geklärt werden. „Diese Fragebögen sind für die Erstellung sehr wichtig“, betont Marieke Knabe im Gespräch mit der OP.
Bis April nächsten Jahres ist dann Zeit, die Konzepte zu erstellen und vorzustellen. Auf ihrer Grundlage können dann Projekte angefasst und vor allem auch die nötigen Fördergelder beantragt werden.
Die Arbeit des Büros wird unter anderem mit Fördergeld der Kreditanstalt für Wiederaufbau und mit Geldern des hessischen Wirtschaftsministeriums finanziert.