Neustadt hat sein sehr reges Vereinsleben

Neustadt hat sein sehr reges Vereinsleben. Aber: Auch die Vereine leiden unter der Corona-Pandemie – wie wollen Sie die Vereine unterstützen?
Von Florian Lerchbacher
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD): Neustadt hat sein sehr reges Vereinsleben. Aber: Auch die Vereine leiden unter der Corona-Pandemie – wie wollen Sie die Vereine unterstützen? Das bunte und vielfältige Vereinsleben macht Neustadt stark. Deshalb haben wir schon immer Vereine unterstützt, regelmäßige Vereinsgespräche geführt und im letzten Haushaltsjahr zusätzliche Beträge gewährt. Die verdoppelte Ehrenamtspauschale des Landkreises ist eine zusätzliche Unterstützung.

Wir hoffen, dass nach Wegfall der Einschränkungen alle Vereinsmitglieder, insbesondere die Kinder und Jugendlichen wieder viel Lust auf Begegnung und Aktivitäten haben. Auch die Trainer, Vorstandsmitglieder und Ehrenamtlichen sind wieder mit Spaß dabei. Alle haben gemerkt, was fehlt, wenn es keine Vereinsaktivitäten gibt.

Wir möchten die Vereine mit Schulungsangeboten unterstützen und Gruppenangebote möglich machen, damit insbesondere die Kinder und Jugendliche die Distanz, welche sie so lange lernen mussten, wieder überwinden können. Das Kultur- und Bürgerzentrum und die Sanierung des Sportplatzes sind wichtige Infrastrukturmaßnahmen, die den Vereinen zugutekommen. Wir werden uns mit den Vereinen abstimmen, wo die besonderen Herausforderungen sind und dafür Unterstützungsangebote entwickeln.

Die Situationen der Vereine sind sehr unterschiedlich, mit einer Gießkanne hilft man nicht unbedingt.

Franz-W. Michels (CDU): Unsere Kandidaten sind in vielen Vereinen aktiv. Sie wissen um deren Bedeutung für eine attraktive Wohnstadt.

Über die Vereinsförderrichtlinie werden kulturtreibende Vereine ebenso wie Sportvereine bereits unterstützt. Zudem fördert die Kommune Bauprojekte und die Anschaffung langlebiger Geräte. Kommunale Räumlichkeiten können Vereine günstig nutzen und der Bauhof hilft ihnen bei ihren Veranstaltungen.

Aufgrund der Corona-Pandemie spricht sich die CDU dafür aus, die aus dem Jahr 2013 stammende Richtlinie zu überprüfen und die Fördersätze zu erhöhen. Aufgrund der soliden Haushaltspolitik des Bürgermeisters ist das machbar.

Dies ist ein langfristiger Ansatz zur Hilfe. Kurzfristig wurde 2020 die vom Kreis stammende Ehrenamtspauschale den Vereinen zur Verfügung gestellt und die Kommune überwies den Sportvereinen einen Unterstützungsbetrag. Vereinen, die öffentliche Räume angemietet haben und diese 2020/21 nicht nutzen konnten, sollte ein deutlicher Abschlag gewährt werden.

Falls 2021 die kulturellen Veranstaltungen der Kommune nicht wie geplant durchgeführt werden können, schlägt die CDU vor, eingesparte Gelder den am stärksten von Corona betroffenen Vereinen zur Verfügung zu stellen.

Karsten Gehmlich (FWG): Noch mehr in Menschen investieren und nicht nur in Steine, dazu stehen wir und dafür werden wir uns auch weiter einsetzen.

Ehrenamt und Vereine sind das soziale Rückgrat unserer Stadt, gäbe es ohne sie doch keine Feuerwehr, keine Sport- und Freizeitangebote, keinen Karneval, keine musikalischen und kulturellen Angebote, Naturschutz, soziale Unterstützung, Brauchtumspflege und vieles andere mehr.

Neben den lokalen Gewerbetreibenden sind es die Vereine, die Pandemie-bedingt zum Nichtstun gezwungen sind und große Sorge haben, wann und wie es weitergehen kann. Uns ist es wichtig, die zu stärken, die bereit sind, ihre Freizeit für unsere Kommune aufzubringen.

Wir werden den anderen Fraktionen vorschlagen, ein kostenfreies Sondermitteilungsblatt für alle Neustädter Haushalte aufzulegen, in dem Vereine und Gewerbetreibende die Möglichkeit bekommen, sich und ihre Angebote vorzustellen.

Des Weiteren hoffen wir, im dritten Quartal den Neustadt-Neustart wagen zu können mit einem Neustadtwochenende der Vereine und des Gewerbes.

Die Innenstadt sollte genügend Raum bieten, um Nutzer und Anbieter mit ausreichend Abstand zusammenbringen zu können, um das Neustädter Vereinsleben wieder aufleben zu lassen.