Neustadt hilft Geflüchteten aus der Ukraine

In der Neustädter Kernstadt und den Stadtteilen gibt es Hilfsangebote und Spenden

Neustadt. Die Stadt Neustadt stellt für die Menschen in der Ukraine und für Kriegsflüchtlinge Hilfsangebote zur Verfügung und sammelt an verschiedenen Stellen Spenden. Folgende Aktionen fanden schon statt:

■ Über die Kommune wurde benötigter Wohnraum an den Kreis gemeldet, es wird jedoch weiterer benötigt. (Infos per Mail an ukraine@marburg-biedenkopf.de oder telefonisch unter 0 64 21 / 40 57 272).

■ Die katholische Frauengemeinschaft St. Maria erfuhr viel Unterstützung bei der Sammlung von Kinderkleidung, Kinderwägen und Sanitärartikeln. Diese werden nun zur Verfügung gestellt.

■ Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg plant mit Unterstützung des Familienzentrums und von Hephata in Kürze ein gemeinsames Frühstück aller in Neustadt und Umgebung bereits untergekommenen Ukrainerinnen und Ukrainer, um Erfahrungen auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen.

■ Bürgermeister Thomas Groll und Monika Stein, Geschäftsführerin des bsj Marburg, sind sich darin einig, dass Hilfsangebote der Gemeinwesenarbeit – „Begegnungstreff“ in der Marktstraße – in dieser Zeit gerade auch ankommenden Menschen aus der Ukraine zur Verfügung stehen.

■ Am Montag, 14. März, konnte Thomas Groll die Klasse 4a der Martin-von-Tours-Schule im Neustädter Rathaus begrüßen. Die Schülerinnen und Schüler hatten sich im Unterricht mit dem Krieg in der Ukraine befasst und Plakate entworfen, die den Wunsch nach einem weltweiten Frieden zum Ausdruck brachten. Bürgermeister Groll versprach, die Plakate in städtischen Gebäuden aufzuhängen. „Wenn quasi in unserer Nachbarschaft Krieg ist und Menschen sterben, wenn wir Abend für Abend schreckliche Bilder im Fernsehen sehen, dann haben Kinder Fragen und Sorgen, das muss thematisiert werden“, so der Bürgermeister.

■ Der Landkreis hat die alte Schule in Speckswinkel für die nächsten Monate zur Unterbringung ukrainischer Kriegsflüchtlinge angemietet.

■ Am vergangenen Samstag trafen sich Bürgerinnen und Bürger aus Speckswinkel, darunter Ortsvorsteher Martin Naumann und Pfarrer Michael Fenner, auf dem Dorfplatz, um über örtliche Hilfsangebote zu sprechen und sich zu organisieren. Auch Erster Kreisbeigeordneter Marian Zachow und Thomas Groll waren da. Zachow erklärte die aktuelle Situation, die Kommunalpolitiker beantworteten Fragen der Anwesenden. Am Treffen nahm auch Dieter Trümpert, Vorsitzender vom Bürgerverein Neustadt teil. Er sagte den Einsatz des Bürgerbusses im Bedarfsfall zu.

■ Auch die Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete in der ehemaligen Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne ist von der aktuellen Situation betroffen. Es erfolgten kurzfristige Verlegungen aus Gießen, um dort Platz für die große Zahl der aus Berlin eintreffenden Ukrainerinnen und Ukrainer zu schaffen. Dies stellt gerade das hiesige Einwohnermeldeamt vor große Herausforderungen. Sollte der Zuwachs an Kriegsflüchtlingen unvermindert anhalten, ist daran gedacht, in der EAE zwei Leichtbauhallen aufzustellen. Ziel ist es aber, dass Ukrainerinnen und Ukrainer bereits nach 72 Stunden zur weiteren Unterbringung aufgeteilt werden.