Neustadt kommt an Kredit nicht vorbei

Bürgermeister brachte gestern Haushalt 2008 ins Parlament ein „Weichen für die Zukunft stellen“
Neustadt. Bürgermeister Thomas Groll hat gestern Abend im Parlament den Haushaltsplan für das Jahr 2008 eingebracht.
von Stephan Schienbein
Wie Groll sagte, bilde der Plan die Basis, um die Kommune auch 2008 ein „gutes Stück“ voranzubringen. Er betonte, dass ein Haushaltsplan mehr als die bloße Aneinanderreihung von Zahlen sei. Vielmehr stelle er ein konkretes Programm und die Zielvorstellungen von Magistrat und Kommune für die Weiterentwicklung der Stadt dar.
Der Bürgermeister hob hervor, dass der Verwaltungshaushalt auch im Jahre 2008 wieder ausgeglichen abschließt.
Die Zuführung zum Vermögenshaushalt beläuft sich auf 871 000 Euro. Die „freie Spitze“, also der Verfügungsrahmen der Kommune für eigene Akzente und freiwillige Leistungen, beträgt 517000 Euro. Wie Groll feststellte, sei auch im kommenden Jahr eine Kreditaufnahme unausweichlich. Als Gesamtbetrag der Kredite sieht der Etatentwurf eine Summe von rund 870000 Euro vor.
Da sich die Tilgungsleistungen auf rund 350 000 Euro belaufen, beträgt die Nettoneuverschuldung 520000 Euro.
„Bei der Abwägung ist der Magistrat aber zu dem Ergebnis gekommen, dass die Ansätze des Haushaltsplanes 2008 sinnvoll, richtig und notwendig sind. Es sind keine Phantastereien. Es wurden nur jene Punkte berücksichtigt, die die Stadt voranbringen sollen“, so Thomas Groll. Er will in den nächsten Jahren alles daran setzen, um die Nettoneuverschuldung wieder auf null zu bringen.
Als Schwerpunkte des Haushaltsplanes sieht Groll die Weiterentwicklung Neustadts als kinder- und familienfreundliche Stadt, investive Maßnahmen, um Neustadt weiter voranzubringen und die Kommune zu einem Ort zu formen, wo sich Jung und Alt wohlfühlen.
Um diese Ziele zu erreichen, soll 2008 das Betreuungsangebot in den städtischen Kindergärten deutlich erweitert werden (die OP berichtete). Auch die kommunale Jugendarbeit soll verbessert werden, um einen größeren Personenkreis anzusprechen. Weiterhin setzt der Rathauschef auf einen Fortgang der Altstadtsanierung und die Dorferneuerung in Momberg.
„Für mich ist in diesem Zusammenhang klar, dass wir nach Auslaufen der Altstadtsanierung zwingend die Aufnahme in ein anderes Förderprogramm benötigen, um die Aufgaben der kommenden Jahre und damit einhergehenden Belastungen zu schultern“.
Er nannte auch erhebliche Investitionen im Straßenbau oder die Sanierung des Hauses der Begegnung. Besondere Bedeutung für die Zukunft der Stadt habe zudem die Konversion, also die zivile Umnutzung der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne (die OP berichtete) und die Entwicklung von Innenstadt und Gewerbegebiet „Am Gelicht“.
Groll möchte auch die Verwaltung fit für die Zukunft machen. Hierzu sollen für 140000 Euro digitalisierte Grundbuch- und Katasterdaten. Die Kosten hierzu werden laut Groll auf fünf Jahre gestreckt.
Sprunggrube im Waldstadion sanieren
Nutzung der Sportanlagen in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne im Rahmen der Konversion angesprochen (die OP berichte). Weitere Themen, die Groll in seiner Haushaltsrede ansprach, waren der Bau einer Urnenwand auf dem Neustädter Friedhof, die Erneuerung des Bades im Mengsber-ger Kindergarten und Neuoder Ersatzbeschaffungen für den städtischen Fuhrpark.