Neustadt mag’s diskreter – MNZ

Stadt will neues Bürgerbüro ohne Großraum einrichten
Neustadt (aws). Stadtallendorf hat es seit Jahren, Kirchhain hat es halbherzig nachgemacht. Und jetzt will sich auch Neustadt ein Bürgerbüro leisten. Weil das Rathaus als ehemaliges Wasserschloss einzig über eine Steiltreppe erreichbar ist, baut die Stadt das Nebengebäude Zug um Zug aus.
In der Vergangenheit war dort im Erdgeschoss lediglich das Einwohnermeldeamt in einem einzigen großen Büro untergebracht. Durch den Einbau einer Ständerwand hat man diesen Raum geteilt, so dass nun zwei Büros zur Verfügung stehen. „Das bedeutete zwar eine doppelte Geräteausstattung, führt aber zu einer erhebliche Verkürzung der Wartezeiten, da nun zwei getrennte Arbeitsplätze mit der erforderlichen Diskretion für die Bürger zur Verfügung stehen“, erklärte Bürgermeister Thomas Groll.
Blickfang vor dem Gebäude ist der neu gestaltete Eingang. Zur besseren Erreichbarkeit für Behinderte wurde der Aufgang zum Nebengebäude‘ mit einer flachen Rampe versehen, welche sich durch ihre Sandstein- und Blaubasaltausführung gut in das Erscheinungsbild einfügt. Alleine dafür muss die Stadt 22000 Euro aufbringen. Allerdings fließen Zuschüsse der Agentur für Arbeit und aus dem Topf der Städtebauförderung.
Ein Mauerdurchbruch erleichtert das Betreten des Rathausvorplatzes vom Bürgerpark her. Als nächstes stehen der Umbau eines weiteren Büros und die behindertengerechte Umgestaltung der Toilettenanlage an, die rund 12 000 Euro kosten sollen.
■ Künftig können auch Behinderte in die Neustädter Stadtverwaltung
Dieses Vorhaben wird ebenso wie die schon abgeschlossenen Innenarbeiten, welche rund 9 000 Euro an Materialkosten verursacht haben, vom städtischen Bauhof in Eigenleistung ausgeführt werden. Bis Ende kommenden Jahres sollen die Arbeiten im neuen
Bürgerbüro beendet sein. So viele Behördengänge wie möglich können die Neustädter dann im Nebengebäude erledigen. „Wir werden nach Erfahrungen anderer Gemeinden prüfen, welche Dienstleistungen wir nach dem Einwohnermeldeamt und dem Standesamt noch hier ansiedeln können“, so Groll. Es soll aber keine Großraumbüros geben, wie in anderen Kommunen, sondern fünf einzelne Büroeinheiten. „Die Erfahrungen zeigen, dass die Bürger diese abgeschlossene und diskrete Atmosphäre bevorzugen“, führte Groll weiter aus. Auch eine Überarbeitung der Öffnungszeiten ist in diesem Zusammenhang angedacht. Hierüber wird der Magistrat in Kürze beraten.