Neustadt muss sich Geld leihen – MNZ

Kredit in Höhe von 870 000 Euro ist nötig /Haushalt 2008 aber ausgeglichen
Von Alfons Wieber
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Neustadt. Bei der jüngsten Parlamentssitzung hat Neustadts Bürgermeister Thomas Groll (CDU] den Haushaltsplan für 2008, den ersten in seiner Amtsperiode, vorgestellt. Wie die Haushaltspläne seines Amtsvorgängers Manfred Hoim (CDU) gestaltet sich auch dieser ausgeglichen.
Der Gesamthaushalt von 16,6 Millionen Euro setzt sich aus 11,3 Millionen Euro für den Verwaltungshaushalt (umfasst die laufenden Einnahmen und Ausgaben) und 5,2 Millionen Euro im Vermögenshaushalt (aus dem die geplanten Investitionen bestritten werden) zusammen. Damit liegt das Gesamtvolumen etwa auf der Höhe des vergangenen Jahres. Damals waren jedoch auf den Verwaltungshaushalt 10,2 Millionen Euro und auf den Vermögenshaushalt 6,3 Millionen Euro entfallen.
Auf Grund der geplanten Investitionen innerhalb des Vermögenshaushaltes ist für das kommende Jahr auch in Neustadt eine Kreditaufnahme in Höhe von 870 000 Euro unausweichlich.
Altstadtsanierung und Straßenbau gehören zu den größten Investitionen
Unter Berücksichtigung der Tilgungsleistungen 2008 in Höhe von rund 350 000 Euro ergibt sich noch eine Nettoverschuldung in Höhe von 520 000 Euro. Klar ist für Groll, dass die Kommune in den kommenden Jahren alles daran setzen müsse, um die Nettoneuverschuldung wieder auf Null zu bringen, zumal auch im laufenden Haushaltsjahr 2007 ein Kredit aufgenommen werden musste.
Als größte Investitionen nannte Groll:
Die Weiterentwicklung als familien- und kinderfreundliche Stadt. Dazu leistet die Erweiterung des Betreuungsangebotes in den städtischen Kindergärten einen Beitrag (diese Zeitung berichtete). Auch die Neuanlage von Spielplätzen in Neustadt und Mengsberg dient diesem Ziel.
Neustadt will vor allem in die Altstadtsanierung, in die Dorferneuerung, in den Straßenbau sowie in die bereits in Angriff genommene Sanierung des „Hauses der Begegnung“ investieren.
Damit die Bürger sich in ihrem Ort wohlfühlen, will Groll den Nikolausmarkt, die Teilnahme an der Oberhessenschau und die Stadt- und Dorfverschönerung verstärkt fördern. „Das Wir-Gefühl in unserer Stadt muss gerade im Hin-
blick auf das Neustadt-in-Europa-Treffen gestärkt werden“, betonte das Stadtoberhaupt. Weitere Schwerpunkte stellen sich für Groll in der geplanten Konversions der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne, die das Gelände einer zivilen Nutzung zuführen soll und der Entwicklung von Innenstadt und des Gewerbegebiets „Am Gelicht“. In der Fertigstellung und Übergabe der Marktstraße Anfang Dezember sieht der Bürgermeister eine Initialzündung für die Belebung der Innenstadt.
Weitere Kosten für die Stadt entstehen in der Anschaffung der digitalisierten Grundbuch- und Katasterdaten, der Sanierung der ‚ Sprunggrube im Waldstadion, dem Bau einer Urnenwand auf dem Friedhof, der grundlegenden Erneuerung des Bades im Kindergarten Mengsberg und in Ersatz- und Neuanschaffungen für den städtischen Fuhrpark.
Der Entwurf des Haushaltsplans soll nun in den Ausschüssen beraten und den Stadtverordneten am 17. Dezember zur Beschlussfassung vorgelegt werden.