Neustadt und seine Gebäudenot

Stadt denkt über neuen Kindergarten und Neubau des Feuerwehrhauses nach
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Das Umsetzen von Großprojekten – beste Beispiele sind der Bau des Kultur- und Bürgerzentrums und die Sanierung des Schwimmbads – gehört im Rathaus der Stadt Neustadt in den vergangenen Jahren beinahe schon zur Tagesordnung.

Aktuell laufen beispielsweise die Vorbereitungen für den Bau des Dorfgemeinschaftshauses in Mengsberg und für die Sanierung des Waldstadions. Es gibt aber noch zwei Großbaustellen, die darauf warten, angegangen zu werden: Die Kommune muss sich dringend Gedanken um die Zukunft der Kinderbetreuung und den Zustand des Feuerwehrhauses in der Kernstadt machen.

Schon länger verweist Bürgermeister Thomas Groll auf steigende Geburtenzahlen, einen zusätzlichen Bedarf an U-3-Plätzen oder auch die geplanten Neubaugebiete „Stückertriesch“ und „An der Ziegelei“, mit dem neue Kindertagesplätze im Stadtgebiet einhergehen werden.

Machbarkeitsstudien sollen den Weg aufzeigen

Bisher setzte die Kommune darauf, bestehende Einrichtungen zu erweitern – jüngst beispielsweise durch einen Anbau an den Kindergarten „Regenbogen“, in dem inzwischen sieben Gruppen angesiedelt sind.

Groll hat aber auch schon laut darüber nachgedacht, Gebäude nach Sanierungen zu Kindertagesstätten zu machen – doch stets gibt es Gründe, wie fehlendes Außengelände oder ungeeignete Raumstrukturen, die dagegensprechen. Und so tendiert der Magistrat nun hin zu einem Neubau. Ein Planungsbüro soll eine Machbarkeitsstudie erstellen und die entstehenden Kosten anhand des Baukostenindex ermitteln. „Bis zur Jahresmitte sollten wir uns über das künftige Vorgehen verständigen. Wir müssen uns zukunftsfähig aufstellen“, so Groll: „Fläche und Gebäude müssen drei Parameter erfüllen: Es muss Platz geben für drei Gruppen- und einen Mehrzweckraum. Das Außengelände muss sowohl für U-3- als auch Ü-3-Kinder geeignet sein, und wir brauchen genug Fläche für Parkplätze.“

Noch dazu hält er es für sinnvoll, in der neuen Kindertagesstätte auch einen Raum bereitzuhalten, in dem Kinder aus der Waldkita Unterschlupf finden können.

Übergangslösung wird für zehn Jahre genehmigt

Ist dieses Problem eines Tages gelöst, steht die Stadt bereits vor dem nächsten: Bei dem im Jahr 1982 errichteten Feuerwehrhaus sieht der Technische Prüfdienst Handlungsbedarf, unter anderem, weil die Umkleiden für die rund 60 Aktiven viel zu klein, es keine Geschlechtertrennung gibt, nicht ausreichend Parkplätze für die Einsatzkräfte vorhanden sind und die sanitären Anlagen nicht mehr dem Standard entsprechen. Inzwischen habe es ein Gespräch mit Kreisbrandinspektor, Unfallkasse, Stadtbrandinspektor und der Wehrführung Neustadts gegeben: „Unfallkasse und Kreisbrandinspektor sagten, mit ein paar Umbauarbeiten könnten wir noch knapp zehn Jahre überbrücken – wenn wir bereit sind, danach etwas zu unternehmen.

Auf Sicht wäre sicher ein Neubau anzustreben“, sagt Groll. Auch an dieser Stelle sei eine Machbarkeitsstudie sinnvoll, um eine Diskussionsgrundlage zu haben.

Beide Themen hatte der Rathauschef auch schon in seiner Haushaltsrede zum Jahr 2023 angesprochen. Die Vorhaben sollen sich letztendlich im kommunalen Haushalt 2024 wiederfinden.