Bürgermeister Thomas Groll sieht Entwicklung der Innenstadt als Schwerpunkt der künftigen Arbeit
Neustadt. Die Zukunft der Innenstadt von Bahnhof bis Weidenbrunnen müsse der Schwerpunkt der künftigen Kommunalpolitik sein, meint Neustadts Bürgermeister Thomas Groll. Er sprach sich bei einer gemeinsamen Sitzung des Arbeitskreises „Verfügungsfonds“, der über die Unterstützung von Kleinprojekten im Fördergebiet mit bis zu 5 000 Euro entscheidet, und einer Lenkungsgruppe mit Kommunalpolitikern aller Fraktionen, die die Arbeit des Quartiersmanagements begleitet, für ein konzeptionelles Vorgehen aus. Ziel müsse es sein, einen „Masterplan“ für ein nachfolgendes Förderprogramm zu haben.
Kürzlich war der Bürgermeister in Homberg/Efze, um sich von seinem dortigen Kollegen über den Umgang mit der Leerstandsproblematik in der Kreisstadt des Schwalm-Eder-Kreises informieren zu lassen. Die Anwesenden der Gremien-Doppelsitzung waren sich laut Pressemitteilung darin einig, dass Leerstände in der Innenstadt abgebaut werden müssen. Eine Möglichkeit sei hier die Schaffung zusätzlicher Wohnfläche. Diesbezüglich sei der Bürgermeister gegenwärtig in Gesprächen. Man dürfe aber, so Groll, nicht nur die aktuellen Leerstände sehen, sondern fragen, welche weiteren Gebäude 2030 leer stehen könnten. Die Gremienmitglieder sprachen sich in der Innenstadt aber auch für „Mut zur Lücke“ aus. Nicht jedes Gebäude sei erhaltenswert und eine neu geschaffene kleine Freifläche erhöhe die Attraktivität.
Die Stadt Neustadt will sich zudem um Unterstützung aus dem Bundesprogramm „Anpassung urbaner Räume an den Klimawandel“ bewerben. Dabei geht es unter anderem um eine weitere Teilrenaturierung der Wiera, die Anpflanzung von Bäumen auf öffentlichen und privaten Flächen oder eine Ausweitung von Blütenflächen, teilte Quartiersmanagerin Heike Brand vom Planungsbüro AKP aus Kassel mit.
Bürgermeister Groll erläuterte den Anwesenden die Planungen für die Neugestaltung des „Waldstadions“ und ging auf die Teilnahme Neustadts am Programm „Global nachhaltige Kommune“ ein. Für 2023 ist ein Anreizprogramm für Hauseigentümer in der Innenstadt vorgesehen. Diese sollen Hilfen bei kleineren Sanierungsmaßnahmen erhalten.
Außerdem stellten sich neue Mitarbeiterinnen vor. Corinna Zabel ist beim BSJ Marburg beschäftigt. Gemeinsam mit der „Neustadt-erfahrenen“ Annika Schlüter ist sie für das Quartiersmanagement im sozialen Bereich verantwortlich. Die beiden folgten Svetlana Nerenberg nach. Annika Wärncke (AKP) unterstützt zudem Heike Brand beim städteplanerischen Quartiersmanagement und ist für das Stadtmarketing innerhalb des Programms „Zukunft Innenstadt I und II“ verantwortlich.
Die Gremienmitglieder beschlossen ferner, dass über den Verfügungsfonds Sitzbank, Mülleimer und Schaukasten für den „Treffpunkt ehemaliges Heizhaus Leipziger Straße“ angeschafft werden.
Seitens der Martin-von-Tours-Schule wurde der Antrag gestellt, eine kommunikationsfördernde Sitzgelegenheit für die Martin-von-Tours-Schule zu fördern. Dies solle nicht nur Schülern, sondern allen Interessierten zugutekommen. Auch dieses Vorhaben fand Zustimmung.