Stadtparlament fordert Zähler und Kontrolle mittels Fernabfrage in städtischen Gebäuden
Neustadt (aws). Die Stadt Neustadt will Energie einsparen. Einstimmig haben die Neustädter Stadtverordneten einen Prüfungsantrag der CDU-Fraktion beschossen, der vorsieht in die städtischen Liegenschaften Mess- und Erfassungsgeräte für Energie, Wärme und Wasser einbauen zu lassen. Mit dem Beschluss wurde der Magistrat beauftragt, zunächst die Kosten für den Einbau der entsprechenden Messeinrichtungen prüfen zu lassen.
Binnen Jahresfrist ist der Preis für Erdgas um 25 Prozent gestiegen, eine weitere 30-prozentige Preiserhöhung ist angekündigt. Bei Heizöl sieht die Lage noch dramatischer aus. Hier mussten die Kunden vom Juli 2007 bis zum Juli 2008 einen Anstieg um 70 Prozent hinnehmen. Auch die elektrische Energie hat sich erheblich verteuert. Außerdem werden die in Neustadt anstehenden Investitionen in das Kanal- und Wassernetz an den Wasser- und Abwasserpreisen nicht spurlos vorübergehen.
Vor diesem Hintergrund wird nach Meinung der CDU Fraktion der wirtschaftliche Umgang mit Energie und Wasser für alle zu einer der wichtigsten Aufgaben.
„Unsere zukünftigen Finanzen werden durch diese Entwicklung stark belastet werden und zu einer nicht unerheblichen Größe im Gesamthaushalt anwachsen“, argumentierte Gerhard Heinmöller, Sprecher der CDU-Fraktion. Im Mengsberger Hallenbad soll nach dem Willen der Stadtverordneten der Energieverbrauch bei Beleuchtung, Heizung, Lüftung und Beheizung des Beckenwassers und der Duschen erfasst werden.
■ Auch Schnitzel in der Prüfung
Um den Wirkungsgrad der Ölheizung festzustellen, ist es notwendig einen Ölmengenzähler einzubauen. Beim Haus der Begegnung könnten bereits im Zuge der derzeit laufenden Sanierung (diese Zeitung berichtete) die entsprechenden
Messgeräte eingebaut werden. Bei den kleineren Liegenschaften erscheint es den Neustädter Parlamentariern sinnvoll zumindest einen zentralen Wärmemengenzähler für die Bestimmung des Wirkungsgrades einzubauen.
„Detaillierte Verbrauchserfassung bietet auch die Möglichkeit die Energiekosten verursachergemäß zu berechnen. Damit kann neben Strom und Wasser auch die verbrauchte Wärme in den Gemeinschaftseinrichtungen abgerechnet werden“, ergänzte Hainmöller. Um Unregelmäßigkeiten im Gebäudebetrieb feststellen zu können, sollen die entsprechenden Daten permanent über einen PC gestützte Fernabfrage überwacht werden können. „Der Einbau von Messeinrichtungen alleine nützt aber nichts, wenn sich das Verbrauchsverhalten der einzelnen Nutzer nicht ändert“, erklärte dazu Bürgermeister Thomas Groll (CDU).
Bereits im Haushalt 2009 sollen entsprechende Mittel für den Einbau der Geräte bereitgestellt werden. „Sicherlich haben wir Nachholbedarf in diesem Bereich. Was allerdings in 90 Prozent aller Gebäude fehlt wird nicht über Nacht vorhanden sein“, erklärte Thomas Groll. Auch Energieformen wie Holzhackschnitzel oder Solarenergie sollen geprüft werden und als Alternative zu den herkömmlichen Energieträgern eingesetzt werden, so der Bürgermeister