Mengsbergs Dorfchronist Walter Gömpel wird 90
Am 4. April 2021 vollendet Walter Gömpel aus Mengsberg sein 90. Lebensjahr. Der Landwirt hat sich im Laufe seines Lebens vielfältig in seinem und für sein Heimatdort engagiert. So gehörte er 30 Jahre dem Kirchenvorstand an und war Verwalter der Friedhofskasse. In
Würdigung dieser Arbeit wurde er zum Kirchenältesten ernannt. Gemeinsam mit den damaligen Kirchenvorständen setzte er sich für den Bau des neuen Pfarrhauses und der Friedhofshalle ein. Auch im genossenschaftlichen Bankwesen war er aktiv und vertrat Mengsberger Interessen 30 Jahre im Vorstand bzw. Aufsichtsrat der Raiffeisenbank. Zunächst im Heimatdorf, dann nach Fusionen in Treysa und Alsfeld. Im Vorstand der Jagdgenossenschaft war er drei Jahrzehnte Schriftführer und auch bei der Freiwilligen Feuerwehr war er aktiv und gehört nun der Alters- und Ehrenabteilung an.
Nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karlheinz Kurz hat sich Walter Gömpel, dem gemeinsam mit seiner Ehefrau Anna zwei Töchter geschenkt wurden, Verdienste um die Historie Mengsbergs erworben. Seine diesbezüglichen Forschungen waren etwa Grundlage für das Brandfest 1975. Zum 700- jährigen Dorfjubiläum 1994 erschien eine Chronik, für die er viele Daten erhob und geschichtliche Zusammenhänge erfasste, die dann gemeinsam mit Michael Rudewig weiterbearbeitet wurden. Als Mitglied des Heimat- und Verschönerungsvereines regte er Fahrten und Wanderungen zu den „Drei-Märker-Steinen“ in der Mengsberger Gemarkung an und gab bei den Zusammenkünften mit den Nach- bardörfern immer wieder fachkundige Erläuterungen ab. Er trug so dazu bei, dass diese historischen Stätten nicht in Vergessenheit geraten.
Thomas Groll und Karlheinz Kurz danken Walter Gömpel für sein Engagement für Mengsberg und sind sicher, dass insbesondere seine historischen Aufarbeitungen auch für zukünftige Generationen von Bedeutung sein werden. Zu seinem Geburtstag wünschen sie ihm insbesondere Gesundheit.
Meinungsaustausch mit dem bsj über aktuelle sozialpolitische Fragestellungen
In der Kommunalpolitik, so Bürgermeister Thomas Groll, gewinne die örtliche Sozialpolitik immer mehr an Bedeutung. Hier habe man in Neustadt in den letzten Jahren ein tragfähiges Netz geschaffen, das für Kommunen vergleichbarer Größe durchaus Vorbildcharakter habe. Eine öffentliche Jugendarbeit, die Schulsozialarbeit, die Gemeinwesenarbeit, das Quartiersmanagement, das Familienzentrum und die kommunale Leitstelle „Alterwerden in Neustadt“ seien Angebote, die inzwischen rege nachgefragt würden und auf deren Arbeit zahlreiche weitere Vorhaben basierten. Auch „WIR für UNS!“ Bürgerverein Neustadt e.V. sei letztlich „ein Kind“ der erweiterten sozialpolitischen Tätigkeiten vor Ort, so Thomas Groll.
Bei einem Meinungsaustausch mit der Geschäftsführerin des Vereins zur Förderung der bewegungs- und sportorientieren Jugendsozialarbeit e.V. (bsj) Marburg, Monika Stein, vertrat Thomas Groll die Auffassung, dass die Kommune auch zukünftig in diesen Bereichen nicht nachlassen dürfe. „Selbst wenn die Haushaltslage einmal enger würde, so dürfen wir in diesen Bereichen nicht den Rotstift ansetzen. Es wird immer deutlicher, dass viele der Hilfestellung bedürfen und daher bereitwillig auf unsere Angebote zurückgreifen“, so Groll.
Monika Stein, deren Verein bewährter Partner der Kommune im sozialen Bereich ist, hob den großen Einsatz der Stadt Neustadt (Hessen) hervor, der natürlich auch mit finanziellem Engagement verbunden sei. Sie dankte dafür, dass der bsj in zahlreichen Bereichen tätig sein dürfe und verwies auf den stets engen Austausch und das gute Miteinander. Thomas Groll nutzte die Gelegenheit, die Geschäftsführerin des bsj durch das neue Kultur- und Bürgerzentrum zu führen. In diesem Verlauf fand dann auch ein Gespräch mit Nicole Zinkowski vom Familienzentrum statt. Diese hat inzwischen gemeinsam mit Annika Schlüter das dortige Büro bezogen. Die beiden Damen sind nun dabei, die Mediathek aufzubauen. Ebenfalls im Kultur- und Bürgerzentrum angekommen ist inzwischen die kommunale Leitstelle „Älterwerden/Bürgerhilfe“ mit Eva Hartmann. Nicole Zinkowski verwies in der Unterredung darauf, dass man selbst in Zeiten der Corona-Pandemie bestrebt sei, einzelne verordnungskonforme Angebote zu unterbreiten. Man merke, dass gerade in dieser herausfordernden Zeit es wichtig sei, Präsenz zu zeigen und ansprechbar zu sein.
Regionalbudget unterstützt Projekte in der Stadt Neustadt (Hessen)
Fördermittel für „Auengrund-Kobel“ und Spielplatz „Honigbiene“
Das Förderprogramm des Bundes „Regionalbudget“ stellt LEADER-Regionen jährlich Fördermittel für (Klein-) Projekte zur Verfügung. So auch in Hessen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium hat ein sogenanntes „Regionalbudget“ auf den Weg gebracht, mit dem Kleinprojekte von jeweils 1.000 bis 20.000 Euro gefördert werden können. Somit sind Maßnahmen zur Dorferneuerung oder Infrastrukturvorhaben genauso wie Projekte zur Regionalentwicklung möglich. Dadurch soll eine aktive und eigenverantwortliche ländliche Entwicklung gestärkt und bürgerschaftliches Engagement dadurch noch besser honoriert werden. Die Förderquote beträgt 80% brutto auf die Investitionsmittel. Der Eigenanteil beträgt 20% für die Antragsteller.
Auch Projekte in der Stadt Neustadt (Hessen) können vom Regionalbudget profitieren, da die Kommune der LEADER-Region Marburger Land angehört.
Kürzlich fand eine Vorstandssitzung zur Verteilung der für 2021 zur Verfügung stehenden Mittel statt.
Erfreulich sei, so Bürgermeister Thomas Groll, dass diesmal zwei Projekte aus unserer Kommune gefördert werden können.
Zum einen die „Auengrund-Kobel“ in Mengsberg mit einem Betrag von 16.000 Euro. Weiterhin wird der geplante Spielplatz „Honigbiene“ auf einem städtischen Gelände zwischen der Mozartstraße und dem Franz-Schubert-Weg gefördert. Dieser wurde bereits vor rund 40 Jahren bauplanungsrechtlich festgesetzt, aber nie verwirklicht. Hierfür erhält die Kommune ebenfalls eine, Förderung in Höhe von 16.000 Euro aus dem Regionalbudget.
Informationen zum Projekt „Auengrund-Kobel von Burkhard Stern:
Mit dem Ziel, sich für die heimische Natur einzusetzen, gründete sich in 2017 die Interessengemeinschaft Mengsberger Hardtwasser (IGMH). Die Betreuung des Hardtwassers und des neuen Teiches im Mengsberger Hardtwasserauengrund als Projekt des Neustädter Naturportals rücken den Lebensraum Wasser in den Focus der ehrenamtlichen Aktivitäten. Neben dem Erhalt regionaler Biotope als Trittsteine für Pflanzen und Tiere im notwendigen Streben nach Austausch und Ausbreitung soll sich das Areal im Wiesengrund unterhalb der Mengsberger Eisermühle auch zunehmend als Ort der Umweltbildung und Naherholung entwickeln.
Unter dem Motto „Näher dran – mehr draußen“ haben Schulen der Umgebung bei etlichen Projekttagen und Workshops bereits den Weg in den Auengrund gefunden.
Damit dies zukünftig auch bei schlechterem Wetter möglich ist, hat sich die IGMH jetzt erfolgreich um Fördergelder für den Aufbau eines „rollenden Klassenzimmers“ bei der Region Marburger Land beworben. Es wurden 16.000 € als Zuschuss zum Aufbau des „Auengrund-Kobels“ auf einem bereits vorhandenen Trailer bewilligt. Man rechnet mit Gesamtkosten von 20.000 Euro.
Informationen zum Spielplatz „Honigbiene“
Insgesamt wird der Spielplatz, bestehend aus zwei Bauabschnitten, rund 40.000 Euro kosten. Er soll wieder in einem partizipativen Verfahren mit einer bauanleitenden Firma, Eltern, Kindern und Großeltern sowie weiteren Interessierten aus der Kommune durchgeführt werden. Angedacht ist, dass dies unter Corona-Bedingungen zu Beginn der Sommerferien 2021 geschieht. Hier soll es dann auch wieder eine Ferienspielaktion geben.
Mit dieser Art des Spielplatzbaues hat man bisher hervorragende Erfahrungen gemacht. In dem Wohnquartier „Galgenberg“ hat sich in den letzten Jahren die Kinderzahl stetig erhöht. Eltern waren an den Bürgermeister mit dem Wunsch herangetreten, dort einen kleinen Spielplatz anzulegen.
Dieser soll thematisch an der „Honigbiene” ausgerichtet werden. Da sich dort Bienenstöcke und ein Obstbaumbestand befinden. Es ist Bestreben der Kommune, dieses im Rahmen der TÜV-Vorgaben einzubinden. Auch soll die Zusammenarbeit mit dem Imkerverband Kirchhain und Umgebung gesucht werden.
Corona-Testzentrum auch für Neustadt geplant
Die Stadt Neustadt (Hessen) und der Pflegedienst „Daheim ist daheim“ planen gemeinsam im Kultur- und Bürgerzentrum ein Corona-Testzentrum für Bürgertests einzurichten. Die Vorbereitungen sind inzwischen zu großen Teilen abgeschlossen und befinden sich in der Endabstimmung mit dem Gesundheitsamt. Der Betrieb soll in der ersten April-Hälfte aufgenommen werden.
Bahnhof Neustadt – Es tut sich leider nichts …
2018 erwarb ein privater Investor das Neustädter Bahnhofsgebäude mit einem dazugehörigen Außenbereichsanteil. Sowohl in Gesprächen mit Bürgermeister Thomas Groll als auch in einer Präsentation in der Stadtverordnetenversammlung erläuterte er seinerzeit seine Pläne und nährte dadurch die Hoffnung, dass sich beim über 160 Jahre alten Bahnhofsgebäude alsbald etwas zum Positiven verändern werde. Angedacht waren beispielsweise ein Backpacker-Hotel, ein Bäcker und eine Wäscherei-Annahme. Leider wurde bisher nichts hiervon in die Tat umgesetzt.
Dies ist eine Erkenntnis, die auch in zahlreichen anderen Kommunen gemacht werden musste. Der Investor erwarb nämlich im gesamten Bundesgebiet über 40 Bahnhöfe. Nunmehr scheint der neue Eigentümer Abstand von seinen Vorhaben zu nehmen. Auf kommunale Post wird nicht reagiert bzw. sie kommt zurück und auch die Homepage ist wohl abgeschaltet.
An die Kommune, so Bürgermeister Groll, habe sich zwischenzeitlich ein Unternehmensberater gewandt und davon berichtet, dass der Bahnhof weiter veräußert werden solle. Grundsätzlich hat nach den Worten des Bürgermeisters die Kommune ein starkes Interesse daran, dass dieses für die Stadtentwicklung wichtige Gebäude einer vernünftigen Nutzung zugeführt und saniert wird. Daher habe man die Nachricht zunächst mit großem Interesse aufgenommen, allerdings bewege sich der aufgerufene Preis um ein Vielfaches über dem, was seinerzeit beim Erwerb von der Deutschen Bahn gezahlt werden musste. „Sollte sich hier nichts tun, so werden wir sicherlich nicht aktiv werden“, betont Bürgermeister Thomas Groll. Gleichwohl wolle man jeden Investor tatkräftig unterstützen, wenn er ein Ziel konsequent verfolge.
Der noch einmal darauf verweist, dass im Laufe des nächsten Jahrzehntes der Bahnhof sowohl barrierefrei gestaltet werden sollte, als auch das Bahnhofsumfeld mit einer Park- & Ride-Anlage eine Umgestaltung erfahren müsse. Hier gibt es seit fast zwei Jahrzehnten Gespräche und Verhandlungen mit der Deutschen Bahn, die aber auch nicht recht vorwärtsgekommen sind. In den nächsten beiden Jahren wird sich aufgrund einer notwendigen Flächenverfügbarkeit für die Bahn hier aber nichts tun. Man darf also gespannt sein, wie sich die weitere Entwicklung darstellen wird.