Neustädter Mitteilungsblatt

Teilhabeplanung

Ein Baustein zu einer barrierefreien Gemeinde
Das Projektvorhaben von Studierenden der Evangelischen Fachhochschule Darmstadt und des Diakoniezentrums Hephata am Beispiel der Stadt Neustadt wurde kürzlich im Sitzungssaal des Neustädter Rathauses örtlichen Kommunalpolitikern und weiteren Interessierten, darunter Pfarrer Arnulf Hummel und Dipl.-Ing. Holger Möller vom Sanierungsträger vorgestellt.
Das Projekt ist Bestandteil des Studiums der integrativen Heilpädagogik der Evangelischen Fachhochschule in Darmstadt. Im Zuge neuer Rechtsgrundlagen und der Ratifizierung der UN-Konvention zum Schutz der Rechte von Menschen mit Behinderungen verändert sich auch die Behindertenhilfe. Die großen Einrichtungen werden dezentralisiert, es wird sehr vielmehr regional integrierte Hilfsangebote geben, mit dem (Begleit-)Ziel, die Städte und Gemeinden barrierefrei zu gestalten bzw. die Teilhabe aller Bürgerinnen und Bürger am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. In erster Konsequenz werden nun auch in kleineren Kommunen, wo Menschen mit Beeinträchtigung leben, die zuvor in Heimen und häufig am Stadtrand untergebracht waren, Beachtung finden. So wird auch das Hessische Diakoniezentrum Hephata einen großen Teil seines Angebotes verändern und bisher dort lebende Bewohner werden in umliegenden Gemeinden nach passendem Wohnraum suchen.
Dieser Wandel soll idealerweise durch Teilhabeplanung in den einzelnen Gemeinden unterstützt werden. Zu dieser Teilhabeplanung gehört zunächst eine Erfassung des Status quo. Wie ist eine Kommune aufgebaut und strukturiert? Welche Veränderungen sind anzustreben?
Bürgermeister Thomas Groll hieß Prof. Dr. Kerstin Rathgeb und die Studierenden aus Darmstadt ebenso herzlich willkommen, wie die Geschäftsbereichsleiterin der Behindertenhilfe Hephata, Anne Wippermann. Der Bürgermeister betonte, dass es wichtig sei, die Kommune einmal von „außen“ betrachten zu lassen. Auf diese Weise gewinne man sicherlich neue Blickwinkel. Er zeigte sich abermals erfreut darüber, dass das Hessische Diakoniezentrum Hephata auf dem Gelände des ehemaligen Deutschen Hauses ein Gebäude errichten werde, in welchem zukünftig 14 bis 16 Menschen mit Behinderungen leben sollen. Die Abstimmung mit dem Landeswohlfahrtsverband Hessen über die Förderung wurde zwischenzeitlich erfolgreich abgeschlossen. Nun steht noch ein Gespräch mit der Denkmalpflege über die Gebäudegestaltung aus.
Prof. Dr. Kerstin Rathgeb dankte der Stadt Neustadt für ihre Bereitschaft, sich auf die Barrierefreiheit prüfen zu lassen. Sie kündigte an, dass die Kommune zahlreiche Anregungen erhalten werde und versuchen sollte, diese nach und nach umzusetzen. Anne Wippermann verwies darauf, dass nach ihrer Kenntnis erstmals Studierende eine Stadt so gründlich unter die Lupe genommen hätten. Sie dankte Bürgermeister Groll dafür, dass er sich stark gemacht habe, dass das Diakoniezentrum in Neustadt eine Ansiedlungsmöglichkeit erhalte. Schon heute freue man sich auf den neuen Standort.
Die Studierenden hatten gründlich recherchiert und trugen ihre Arbeitsergebnisse vor. Sie beschäftigten sich mit folgenden Fragestellungen. Teilnahme von Menschen mit Beeinträchtigungen/Behinderungen am öffentlichen Leben, öffentlicher Personennahverkehr, Arbeit, Wohnen und Freizeit in Neustadt. Hierbei kamen sie zu der Erkenntnis, dass es sehr wohl Punkte gebe, die man anders gestalten könne. Beispielsweise sei die Internethomepage der Stadt noch nicht barrierefrei. Die Broschüren, welche man im Bürgerbüro erhalte, seien noch nicht in „einfacher“ Sprache abgefasst und für ausländische Mitbürger oftmals nicht verständlich. Im Bereich des öffentlichen Personennahverkehres wurde insbesondere die Situation am Bahnhof beleuchtet, welche für Menschen mit Gehbehinderung kaum zu meistern sei.
Die Studierenden teilten mit, dass in Neustadt rund 1.600 Menschen mit Beeinträchtigungen leben. Dies seien alle, die beim Versorgungsamt mit einem Behindertenausweis registriert seien. Zudem habe man Interviews mit politisch Verantwortlichen und Vereinen geführt. Auch neun Bewohner Hephatas hätten sich zu den Fragestellungen geäußert.
In der anschließenden Diskussion dankte Bürgermeister Groll den Studierenden für ihre Arbeit. Er versicherte ihnen, dass ihre Ausarbeitung nicht einfach zur Seite gelegt werde. Man werde sie durcharbeiten und versuchen, Punkte umzusetzen. Natürlich müsse man hier die finanziellen Möglichkeiten der Kommune beachten.
Anne Wippermann hob hervor, dass es wichtig sei, zunächst ein überhaupt Bewusstsein für die Thematik zu schaffen. Dies sei mit dieser Veranstaltung zweifelsfrei geschehen. Gemeinsam mit Bürgermeister Groll sprach sie sich dafür aus, im Laufe der Zeit über das Vorhaben von Hephata zu informieren und so auch etwaige Ängste abzubauen.

Politische Mandatsträger informieren sich über Schulkonzept

ter des Magistrates der Stadt Neustadt, darunter Bürgermeister Thomas Groll, sowie Mitglieder des Schul- und Kulturausschusses des Landkreises in einer Veranstaltung eingehend informieren. Die Schulleiter Hartmut Boß und Volker Schmidt, Stufenleiterin der Jahrgangsstufe 5-7 Carmen Fütterer und Stefan Seibert als Stufenleiter 8-10 berichteten unter anderem über die intensiven Fördermöglichkeiten als wesentlichen Bestandteil des neuen Konzeptes. Individuell auf die Fähigkeiten jedes Schülers zugeschnitten ermöglichen sie ein gemeinsames Unterrichten aller Kinder in einer Klasse.
So können am Ende Abschlüsse im Haupt- und Realschulbereich stehen oder das Abitur in einer weiterführenden Schule erlangt werden. Interne Differenzierungen in den Lerngruppen gleichen dabei Defizite im Lernfortschritt aus, Begabungen können besonders gefördert und so das Lernen im Gleichschritt aufgelöst werden. Gemeinsames Lernen kommt dabei nicht zu kurz, um den sozialen Umgang miteinander einzuüben ohne das individuelle Leistungsvermögen zu vernachlässigen. Dabei kommt der Zusammenarbeit mit den Eltern eine besondere Bedeutung zu. Für Kontinuität soll ein festes Team von Lehrern in jeder Klasse sorgen, dass die Schüler möglichst über die gesamte Schulzeit hinweg begleiten wird.
Das neue Profil der Gesamtschule soll sich auch in der Namensgebung niederschlagen. Am 20. Mai 2010 wird in einem Festakt der Name „Martin-von-Tours-Schule“ verliehen.

Mitgliederversammlung des SPD-Ortsvereines Mengsberg

Im Mittelpunkt dieser Zusammenkunft stand die Ehrung langjähriger Mitglieder und Berichte der Verantwortlichen aus der Stadtverordnetenversammlung und dem Ortsbeirat.
Der 1. Vorsitzende Björn Wolfig ehrte für 40jährige Mitgliedschaft in der SPD: Wilhelm Wagner, Klaus Giesa, Günter Koch, Karlheinz Kurz, Anneliese Lehnfeld, Alfons Obst, Ernst Spannknebel, Arthur Stern, Georg Schenk und Heinz Knieling. Für 10jährige Mitgliedschaft in der SPD wurden Walter Mikolajzak, Jan Vauth und Karl-Heinz Waschkowitz geehrt. Wolfgang Lehnfeld ist zur Zeit das älteste Mitglied im Ortsverein und 60 Jahre in der SPD.
In einer Schweigeminute gedachte die Versammlung der verstorbenen Parteifreunde.
Mit Spannung erwarteten die anwesenden Mitglieder den Bericht des Ortsvorstehers Karlheinz Kurz. Vorausschauend auf die Kommunalwahl in 2011 gab Kurz bekannt, dass er wieder für das Amt des Ortsvorstehers kandidieren möchte. Er habe in dieser Legislaturperiode seine Wahlversprechen gehalten, aber es gäben noch viele Aufgaben zur Verbesserung der Infrastruktur unseres Stadtteils, die er noch als Ortsvorsteher anpacken wolle. Karlheinz Kurz nannte in diesem Zusammenhang die Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. In Anbetracht der Tatsache, dass die Stadt Neustadt nur einen geringen finanziellen Spielraum für kostspielige Aufgaben habe, setzt der Ortsvorsteher auf den ehrenamtlichen Einsatz der Bürger und der Vereine. In der Vergangenheit habe sich dies schon bewährt. Kurz nannte beispielhaft den Ausbau der Grillhütte, Pflasterarbeiten an der Bushaltestelle und dem Floriansplatz. Der Ortsvorsteher bat die Mitglieder um Unterstützung bei den anstehenden Aufgaben und bei der Kommunalwahl.
Karl-Heinz Waschkowitz lobte in seinem Bericht aus der Stadtverordnetenversammlung die einvernehmliche Haltung aller Fraktionen bei den meisten Beschlussfassungen. Viele Anträge der SPD konnten umgesetzt werden. Der Magistrat unter der Leitung von Bürgermeister Groll habe die Tagesordnung der Sitzungen immer gut vorbereitet. Anträge der SPD-Fraktion, die vor Jahren abgelehnt wurden, seien nun akzeptiert und angenommen worden. Parteipolitisches Taktieren stehe nicht mehr im Vordergrund in der Stadtverordnetenversammlung.
I.Vorsitzender Björn Wolf ig lobte die positive Entwicklung im Ortsbeirat und in den städtischen Gremien. Im Blick auf die Kommunalwahl in 2011 bat er die Mitglieder um Unterstützung im Wahlkampf und um aktive Beteiligung an der Listenaufstellung. Die Versammlung unterstützte den vom Vorsitzenden vorgelegten Terminplan für 2010: Die Frühjahrswanderung am 20.März wird von der AG 60 plus organisiert. Fester Bestandteil im Veranstaltungsplan der SPD bleibt die Feier am 1. Mai in der Grillhütte. Der SPD-Ortsverein Mengsberg will sich auch mit einem Stand am Mengsberger Adventsmarkt beteiligen. Die diesjährige Weihnachtsfeier findet am 5. Dezember statt. Neben diesen Aktivitäten des Ortsvereines wird die AG 60 plus für die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger weitere Veranstaltungen anbieten.