Neustädter Mitteilungsblatt

Training für Führungskräfte und Mitarbeiter aus dem Geschäftsleben unter schauspielerischen Aspekten

Nach dem Motto „Da bin ich – Repräsentation lebendig gestalten“ trainierte die Schauspielerin und Regisseurin Tanja Ludwig aus Wetzlar die Teilnehmer
Die Stadt Neustadt veranstaltete zusammen mit der Qualifizierungsoffensive des Landkreises Marburg-Biedenkopf, die ein Projekt der Hessischen Landesregierung ist und aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds gefördert wird, diese Veranstaltung. Zuständig für den Kreis ist die Stabsstelle Wirtschaftsförderung. Dr. Frank Hüttemann ist der Projektleiter und Esther Fischer die Qualifizierungsbeauftragte. Aus dem gesamten Landkreis nahmen 59 Firmen und Gewerbetreibende teil, die Hälfte davon kam allein aus Neustadt.
Bürgermeister Thomas Groll begrüßte die Teilnehmer. „Die Vorträge und Seminare werden in Kooperation mit den Kommunen seit zwei Jahren erfolgreich durchgeführt. Wir wollten hier in der Hauptsache einmal etwas für die heimische Wirtschaft tun und haben deshalb Tanja Ludwig zu uns eingeladen. Sie stand als Schauspielerin auf der Bühne und als Regisseurin davor. Es ist ein Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit und mit Tanja Ludwig haben wir jemand eingeladen, die einen interessanten Abend verspricht. Ich freue mich auf diesen Vortrag und hoffe, dass es nicht die letzte Veranstaltung zum Thema Wirtschaftsförderung in Neustadt ist.“ Dr. Frank Hüttemann schloss sich den Worten von Groll an und stellte die Frage in den Raum „Warum gucken wir so gerne kleinen Kindern zu, wenn sie in eine Pfütze springen? Weil das lebendig ist, und weil es Freude macht. Steife Vorträge mit Power Point, um ein Produkt zu präsentieren, davon sind viele schon wieder abgekommen. Lebendig muss es sein, und wie das funktioniert, das können wir heute Abend kennen lernen.“
„Ich habe das Glück gehabt, den Großteil meines Lebens spielerisch zu verbringen, denn Theater ist legimitiertes Spiel der Kinder. Der Beruf war für mich gleichzeitig Berufung und das sollte auch für sie alle so sein. Präsentation ist immer ein Solotheater und bei der Präsenz müssen sie sich immer ganz einbringen. Da ist nicht nur der Kopf, sondern auch die Körpersprache wichtig. Präsenz bedeutet Körper, Stimme, Geist und Seele einzubringen, sonst kann ich keinen mitreißen. Präsenz ist Leben im hier und jetzt, warum fällt das Erwachsenen nur so schwer? Das kann man aber alles trainieren, dazu braucht man keine Vorkenntnisse. Lebendige Präsentation sollte aus 7 % Inhalt, 40 % Stimme und 50 % Körpersprache bestehen, wobei die 7 % Inhalt natürlich stimmig sein müssen. Wie und wer präsentiert, das heißt solche Vorgänge in Geschäftsverbindungen sind auch immer zwischenmenschliche Beziehungen. Nehmen wir nun einmal an, sie alle sind Schauspieler.“
Die Lockerungsübungen für Stimme und Geist machten den Teilnehmern der Qualifizierungsoffensive viel Spaß.
Dann war Dehnen und Strecken angesagt, die Stimme wurde mit Bewegungsübungen gelockert, dann hieß es Bewegen durch den gesamten Raum, und alle machten fleißig mit. Bei Stopp mussten alle da wo sie sich gerade befanden, wie eingefroren, stehen bleiben. Dann hieß es sich gegenseitig begrüßen mit „Da bin ich“, mit lachenden Augen und positiver Ausstrahlung. Die Regentin lobte die Gruppenstimmung, die gerade bei so vielen Teilnehmern nicht zwangsläufig ist. Nach den Übungen bekamen alle die Aufgabe, in 20 Punkten niederzuschreiben, was sie an sich selbst besonders lieben. Daraus resultierend waren die Teilnehmer dann aufgefordert, eine Kurzpräsentation vorzutragen. Inhalt, wer bin ich, was tue ich, was ist mein größter Traum. Es traute sich Helmut Hoch aus Neustadt, Gabor Fischer aus Biedenkopf, Martina Hörter aus Neustadt und Lothar Henke aus Stadtallendorf. Referentin Tanja Ludwig bedankte sich für die Beiträge und für den Mut, sie vorzutragen und entließ die Teilnehmer mit dem Mut zu träumen. Bürgermeister Thomas Groll dankte für den spritzigen Vortrag. „Der Abend war anders, als ich mir vorgestellt habe. Der Vortrag und die Übungen waren gut, unterhaltsam und lehrreich, und ich bin begeistert, wie toll die Teilnehmer mitgemacht haben.“ Zum Abschluss blieben alle noch, es wurde diskutiert, etwas gegessen und getrunken, einfach ein toller und abwechslungsreicher Abend, zumal noch aus der Perspektive des Zuschauers