Kürbisfeier am Heizhaus!
Es wurde eingeladen zum Kürbisschnitzen zum neuen Treffpunkt am Heizhaus in der Thüringer Straße und es kamen scharenweise: Kinder mit Eltern, Großeltern, Nachbarn, Bewohner vom Quartier und viele von weiter her.
Die Kinder packten ihre Werkzeuge aus und stürzten sich auf den Berg von 30 Kürbissen und begannen zu schnitzen. Es entstanden Unikate in allen Größen, junge und alte Kürbisköpfe, freundliche und gruslige Gesichter. Es wurde Nachschub geholt, sodass jedes Kind seinen Kürbis gestalten konnte. Parallel dazu wurden Gläser bemalt, auf der Wiese gespielt, der gerade eröffnete Bücherschrank begutachtet. Auf den Bänken, den Tischen und auf dem Boden vor dem Heizhaus ließen sich die Gruppen in froher Zusammenarbeit zum Schnitzen nieder. Alle Kürbis-Reste wurden sorgfältig aufge-sammelt und den Enten zugedacht. Es gab viele helfende Hände sodass nach zwei Stunden die Kürbisse zur Schau gestellt wurden. Auch wenn die Kürbisse wegen der herrlichen Herbstsonne nicht so richtig zum Leuchten kamen, umso mehr leuchteten die Kinderaugen!
Der Abend näherte sich und das Lagerfeuer wurde in den drei zentralen Feuerstellen angezündet. Viele waren vertraut mit der Kunst ein Stockbrot zuzubereiten, andere haben davon noch nie gehört und wurden lustig eingewiesen. Zum Stockbrot wurde in den schönen, roten Neustadt-Bechern (zum Mitnehmen, vielen Dank!) Punsch für Groß und Klein gereicht.
Als am Abend die Becher, der Punsch, und der Teig ausgingen, war bei allen die Freude groß, denn das war unser aller Ziel!
Nach dem gelungenen Flohmarkt im Sommer war das Kürbisschnitzen ein neues Highlight, das allen bewiesen hat wie sinnvoll, wie einfach und wie schön ein Treffen über alle Generationen, alle Kulturen und sogar ortsübergreifend sein kann!
Dafür hat der Treffpunkt am Heizhaus, dessen Ausbau Teil eines Bürgerprojektes ist, sich auch diesmal als sehr geeignet bewährt.
Erster öffentlicher Bücherschrank in Neustadt eröffnet!
Bei herrlichem, sonnigen Herbstwetter, im Beisein unseres Bürgermeisters und vielen Bürgern wurde am Samstag der erste öffentliche Bücherschrank in Neustadt eröffnet!
Unser öffentlicher Bücherschrank wurde unter dem Motto „Ein Leben ohne Bücher ist wie eine Kindheit ohne Märchen, ist wie eine Jugend ohne Liebe, ist wie ein Alter ohne Frieden.“ , in der Überzeugung, dass Lesen die Bildung und Weiterbildung in jedem Alter fördert, ins Leben gerufen.
Der Bücherschrank ist zugänglich für jeden. Alle Bürger können am neuen Treffpunkt der Generationen am Heizhaus in der Thüringer Straße sofort Bücher ausleihen, mitbringen, tauschen und dies kostenlos und anonym. Hier wird ein passendes Ambiente geschaffen um in Ruhe zu lesen, Kontakte zu knüpfen und Anwohner treffen.
Einrichten dieses öffentlichen Bücherschrankes ist Teil des Projektes „Verschönerung des Aufenthaltsplatzes am Heizhaus in der Thüringer Straße“ beantragt von Mathilde Bradt und realisiert durch die Mittel des Verfügungsfonds „Soziale Stadt Neustadt (Hessen)“ die allen Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stehen.
Im Anschluss und bis in die Abendstunden folgte für die Kinder, die Familien und alle Besucher ein gemütliches, fröhliches Beisammensein mit Kürbisschnitzen, Glasmalerei bei Stockbrot und Punsch.
Der Standort wurde seiner Beschreibung im Projekt als “Treffpunkt der Generationen“ gerecht.
Mobile Impfaktion am Heizhaus in der Thüringer Straße ein voller Erfolg!
Am Freitag, dem 29.10.2021 startete die mobile Impfaktion mit dem Team der Johanniter. Gleich um 11.00 Uhr waren die ersten Leute vor Ort, dankbar dafür, dieses wohnortnahe Angebot in Anspruch nehmen zu können. Bis 16.00 Uhr konnte sich jeder ab 12 Jahre mit BioNTech/Pfizer, Johnson&Johnson oder Modema impfen lassen. Viele nutzten das Angebot für die Boosterimpfung, die 6 Monate nach der 2. Impfung ansteht. So konnten am Ende des Tages rund 50 Menschen geimpft werden.
In ca. vier Wochen wird das mobile Impfteam wieder vor Ort sein. Termin und Ort werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Noch Fragen rund ums Impfen?
Hotline: 06421-4809284 oder E-Mail: impfteam-corona@marburg- biedenkopf.de
Theatergruppe der Neustädter Kolpingsfamilie spielt „Ein Engel auf Bewährung“ Kartenvorverkauf am 27. November 2021
Nach nunmehr dreijähriger Pause infolge des Neubaues des Kultur- und Bürgerzentrums sowie der Coronapandemie, steht die beliebte Theatergruppe der Neustädter Kolpingsfamilie Anfang 2022 endlich wieder auf der Bühne. Unter der bewährten Regie von Michael Lengsfeld kommt am Wochenende des 8. und 9. Januar 2022 das Lustspiel „Ein Engel auf Bewährung“ von Erich Koch zur Aufführung. Neben altbekannten Darstellern ist es erfreulicherweise gelungen, das Ensemble um zwei neue Schauspielerinnen zu ergänzen. Gemeinsam wird im neuen Haus und auf neuer Bühne bereits fleißig geprobt (siehe Foto).
Für die Aufführungen findet am 27. November 2021 von 9 bis 11 Uhr der Kartenvorverkauf im Kath. Pfarrheim in der Ritterstraße statt. Wie gewohnt sind hierbei nicht verkaufte Restkarten in den Folgewochen im Friseursalon Hoch zu den dortigen Geschäftszeiten erhältlich.
Die Samstagabendvorstellung findet am 8. Januar 2022 um 20:00 Uhr im Kultur- und Bürgerzentrum statt, während die Sonntagabendvorstellung am 9. Januar 2022 bereits um 19:00 Uhr beginnt. Traditionell gibt es an besagtem Samstag um 15:00 Uhr auch wieder eine Nachmittagsvorstellung, bei welcher der Eintritt für Kinder unter 14 Jahren frei ist.
Wichtig: Bei allen genannten Aufführungsterminen gilt die 2G-Regelung! Eine Ausnahme bildet die Nachmittagsvorstellung. Kinder unter 14 Jahren erhalten hier zudem Zutritt mit einem tagesaktuellen Negativtest, welchen sie entsprechend zur Aufführung mitbringen müssen.
Tulpen aus Schwaneberg zum Stadtjubiläum
Im kommenden Jahr feiert Neustadt Stadtjubiläum:
Mit vielen Veranstaltungen wird dann daran erinnert, dass die „Nova Civitate“ 1272 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Aus diesem herausragenden Anlass wurde eigens eine „Neustadt-Tulpe“ kreiert. Diese kommt nicht aus Amsterdam, sondern aus Schwaneberg in der Magdeburger Börde. Bürgermeister Thomas Groll hat dort Kontakt zu Christiane Degenhardt-Sellmann aufgenommen, einer der größten Tulpenzüchterinnen in Deutschland. Diese führt einen großen Blumenzwiebelvermehrungsbetrieb. Mit Qualität, viel Feingefühl fürs Metier, Unternehmergeist im rechten Maß und starkem Rückenwind der Familie hat sie es geschafft, in eine angestammte Phalanx
der Niederländer einzudringen. Die aus ihrem Betrieb stammenden Zwiebeln werden im kommenden Frühjahr eine rpt/weiße Tulpe hervorbringen, passend zu den Neustädter Stadtfarben.
Zu diesen Terminen können auch noch vorhandene Tulpenzwiebeln erworben werden.
Zwischenzeitlich sind rund 10.000 dieser Tulpenzwiebeln in der Kommune angelangt. Hinzu kommen noch einmal fast 5.000 Tulpenzwiebeln, die für ein farbenfrohes Bild sorgen werden.
Am 4. November 2021 hat der städtische Bauhof an der Stadtmauer zunächst eine Fläche gefräst und entsprechend vorbereitet, sodass dort Kindergartenkinder tausenden Tulpen „N750“ in die Erde legen konnten. Bürgermeister Thomas Groll und Sonja Stark von der Stadtverwaltung haben das Werden begleitet und präsentierten zugleich die „Neustädter-Tulpen-Tüte“. Zum Preis von 750 Cent können Interessierte 15 „große“ Neustadt-Tulpenzwiebeln erwerben, um diese im Garten oder auf dem Balkon zu pflanzen. Daneben gibt es auch 20 Tulpenzwiebeln des bunten Mixes, wobei auch hier Neustadt-Tulpen enthalten sind, ebenfalls zum Preis von 750 Cent. Die entsprechende Tüte ist mit dem Jubiläumslogo bedruckt. Ab dem 4. November 2021 nimmt Susanne Wettlaufer unter Tel. 06692/8911 oder unterwettlaufer@neustadt-hessen.de Vorbestellungen entgegen. Die Ausgabe der „Neustädter-Tulpen-Tüte“ findet an folgenden Tagen statt:
Dienstag, den 16. November 2021 von 15 Uhr – 17.30 Uhr
Mittwoch, den 17. November 2021 von 15 Uhr – 17 Uhr
im Haus der Vereine, Ritterstraße, Neustadt
Neustadt? 50
Bischof Dr. Michael Gerber feiert Pontifikalamt
Nachdem bereits die Bischöfin der evangelischen Kirche Kurhessen-Waldeck, Prof. Dr. Beate Hofmann, zugesagt hatte, anlässlich des Neustädter Stadtjubiläums „750 Jahre urkundliche Ersterwähnung“ am 1. Mai 2022 zu einem Festgottesdienst in die Junker-Hansen-Stadt zu kommen, hat nun auch der Fuldaer Bischof Dr. Michael Gerber eine entsprechende Einladung von Bürgermeister Thomas Groll angenommen. Der katholische Oberhirte wird am Donnerstag, dem 23. Juni 2022, um 18.00 Uhr ein Pontifikalamt auf dem Rathausplatz feiern.
Bürgermeister Thomas Groll freut sich gemeinsam mit Pfarrerin Kerstin Kandziora und Pfarrer Andreas Rhiel, dass es im Jubiläumsjahr zwei besondere Gottesdienste mit herausragenden Gästen in Neustadt geben wird. Am Beginn der Feierlichkeiten findet am 2. Januar 2022 um 17.00 Uhr eine ökumenische Andacht mit Musik in der katholischen Stadtpfarrkirche statt.
„Wo rohe Kräfte sinnlos walten
Am vergangenen Wochenende (30./31.10.) kam es im Bürgerpark, im Bereich des Spielplatzes In der Aue, bei der Martin-von-Tours- Schule in der Querallee, bei dem benachbarten Kindergarten und dem Waldkinderkarten zu Schmierereien. Mehrere Hakenkreuze wurden von bisher unbekannten Tätern u.a. auf Bänke und eine Informationstafel gesprüht.
Die Kommune schaltete die Polizei ein und setzt für sachdienliche Hinweise, die zur Ergreifung des Täters führen eine Belohnung von 200 Euro aus.
Hinweise werden unter 06692-8913, michel@neustadt-hessen.de, entgegengenommen.
Bürgermeister Thomas Groll verurteilt die Tat mit den Worten, „wo rohe Kräfte sinnlos walten ….“! Er findet es höchst ärgerlich, dass öffentliches Eigentum beschädigt wurde. Die Beseitigung koste Zeit und Geld. Den Tätern rät Groll, sich einmal über die Geschehnisse im 3. Reich zu informieren.
Trinitatis-Kirmes 2022
Festwirt Adi Ahlendorf beginnt mit Planungen
Kürzlich besprachen Bürgermeister Thomas Groll, Rene Spatzier von der Stadtverwaltung und Festwirt Adi Ahlendorf die Trinitatis- Kirmes 2022.
Man wusste sich mit Generalpächter Konrad Ruppert darin einig, dass es Ziel sein sollte, das traditionsreiche Volksfest, dass 2020 und 2021 der Corona-Pandemie zum Opfer fiel, endlich wieder durchzuführen.
Daher werden nun die Planungen aufgenommen. Man sei flexibel genug, so Ahlendorf, sich kurzfristig der im Juni 2022 geltenden Rechtslage anzupassen.
In den letzten Monaten hätten die Schausteller immer wieder gezeigt, dass sie verantwortungsbewusst handeln. Bürgermeister Thomas Groll hofft, dass die Mühen diesmal nicht umsonst sind und es im kommenden Jahr wieder eine Kirmes geben werde.
„Gerade Kinder und Jugendliche freuen sich darauf, dass es in der Lehmkaute wieder einmal Karussells gibt, aber auch die Älteren wollen wieder unser Heimatfest begehen“, so Groll.
Natürlich gehe man als Kommune mit Verstand und Augenmaß an die Sache heran und werde den Ablauf frühzeitig mit dem Gesundheitsamt abstimmen. Bei aller Freude über die Kirmes, muss die Gesundheit der Menschen im Vordergrund stehen, so der Bürgermeister.
Zukunftswerkstatt
Das erste Impulsreferat des Abends hielt Dr. Lars Witteck, von 2009-2015 Regierungspräsident in Gießen und nun Vorstandsmitglied der Volksbank Mittelhessen. Ute Dithmar stellte ihn als jemanden vor, dem die Zukunft des ländlichen Raumes von jeher wichtig sei.
Ursprünglich war der Start der Zukunftswerkstatt Neustadt 2030 für das Frühjahr 2020 geplant. Aber wie bei so vielem anderen, machte Corona auch hier einen Strich durch die Planungen der Initiatoren: Quartiersmanagerin Svetlana Nerenberg und Bürgermeister Thomas Groll.
Dreimal wurde der Termin verschoben, nun war es endlich (!) soweit, am 25. Oktober 2021 fand die Auftaktveranstaltung zu dieser „Ideenschmiede“ im Kultur- und Bürgerzentrum statt. Ziel der Zukunftswerkstatt ist es, dass interessierte Einwohnerinnen und Einwohner mit Unterstützung von Moderatoren und nach einer thematischen Einführung durch den Bürgermeister an drei Samstagen über die Weiterentwicklung „ihrer“ Heimatstadt nachdenken. Hierbei geht es dann nicht nur über die Kernstadt, sondern auch die Stadtteile. Bei der Zukunftswerkstatt kann je- de/r kommen und jeder Vorschlag wird aufgenommen. Danach werden die Veranstaltungsergebnisse ausgewertet, von der Kommunalpolitik bewertet und mit den Teilnehmern besprochen.
Uta Dithmar von der ALEA GmbH hatte die Moderation des Abends übernommen und konnte rund 60 Interessierte im KuBüZ begrüßen. Die „Mischung“ der Anwesenden war gut: Jung und Alt, Frauen und Männer, Vereinsvertreter, Kommunalpolitiker und Menschen ohne Amt und Mandat. Dithmar lud alle ein, sich aktiv einzubringen und zu den einzelnen Veranstaltungen gerne noch jemanden mitzubringen.
Bürgermeister Thomas Groll ordnete in seinem Statement die bisherigen Aktivitäten der Kommune „in Sachen Zukunft“ ein. „Seit 2018 und wohl noch bis 2025 investieren wir in Steine, das sind aber zugleich Ausgaben für die Menschen. Wir schaffen eine moderne Infrastruktur für eine attraktive Wohngemeinde“, so Groll. Der Bürgermeister betonte, dass man Zukunft dann am besten gestalten könne, wenn man sich selbst einbringe. Er sagte verbindlich zu, dass Ideen aus der Zukunftswerkstatt natürlich auch umgesetzt werden. „Hier wird nicht für den Papierkorb gearbeitet. Letztlich entscheidet die Politik, aber wer wolle sich guten Ideen verschließen“, so Groll.
Der Bürgermeister warb dafür, dass man zu „Ja-Sagern“ werde und bezog sich dabei auf eine Werbeanzeige für das „Handelsblatt“: Ja zur Zukunft, ja zur Nachhaltigkeit, ja zum um die Ecke denken, ja zum Scheitern und neu anfangen,…
Krankheitsbedingt fehlte an diesem Abend nicht nur Svetlana Nerenberg, sondern auch Landrätin Kirsten Fründt. Diese hatte die ehrenamtliche Kreisbeigeordnete Sigrid Waldheim als Vertretung geschickt. Die Kommunalpolitikerin aus Stadtallendorf lobte die Aktivitäten der Stadt Neustadt. „Hier wird über das Heute hinausgeschaut, hier wird über die Zukunft nachgedacht. Das sind Aktivitäten, die wir im Kreis positiv wahrnehmen und gerne unterstützen“, hob Waldheim hervor. Um auch die Kinder-
Dr. Witteck zeigte sich über Neustadt bestens informiert und konnte in seinen lebhaften Vortrag immer wieder positive Beispiele aus der Kommune einbinden. Er zeigte sich angetan von den örtlichen Aktivitäten. „Sie sind weiter als andere, dürfen aber nicht nachlassen, sich neuen Themen zu stellen“, stellte er fest.
Für die Europäische Union, so der Referent, spiele das Leben zukünftig fast ausschließlich in Monopolregionen wie Frankfurt- Rhein-Main. Auch handele es sich bei der Mainmetropole um „den“ Wirtschaftsmotor Hessens, natürlich sei die Geburtsstadt Goethes für eine lebendige Kulturszene bekannt, aber das sei dann doch zu wenig. Auch der ländliche Raum, auch Kommunen von der Größe Neustadts, hätten eine Aufgabe und Zukunft. Wichtig sei es aber, dass die Verantwortlichen in der Politik hier die Weichen frühzeitig und richtig stellten.
Als wichtige Standortfaktoren nannte der Kenner Mittelhessens ein schnelles DSL, einen effektiven öffentlichen Personennahverkehr, die Nutzung erneuerbarer Energien und einen gerechten kommunalen Finanzausgleich durch das Land.
Dr. Witteck warb dafür, Menschen für Projektarbeit zu gewinnen. Aufgabe der Kommunalpolitik sei es, Rahmenbedingungen zu schaffen und Menschen für etwas zu begeistern. Wenn dies gegeben sei, dann werde man aktive Einwohnerinnen und Einwohner finden. Der ehemalige Regierungspräsident wünschte Neustadt viele gute Ideen und eine erfolgreiche Umsetzung der Ergebnisse der Zukunftswerkstatt.
Aus Paderborn war der Zukunftsforscher Dr. Alexander Fink nach Neustadt gekommen. Mit seinem Unternehmen entwickelt er Ideen „für das Morgen“ und ist als Berater für Unternehmen und Kommunen tätig. Dr. Fink ist Autor mehrerer Bücher und verstand es ebenfalls, die Anwesenden auf die Thematik positiv einzustimmen.
„Zukunft ist anders, ungewiss, gestaltbar und dynamisch“, so lautete sein Kernsatz, den er durch zahlreiche Beispiele untermauerte. Der Experte warb dafür, die Zukunft nicht bloß auf sich zukommen zu lassen, sondern sie zu gestalten. „Gehen sie offen damit um, lassen sie Unschärfen zu und wagen sie Experimente“, so sein Rat.
Der ländliche Raum biete viele Vorteile, das habe man während der Corona-Pandemie immer wieder erfahren können. „Die Politik“ müsse aber alles dafür tun, dass gerade junge Menschen „in der Provinz“ gleichwertige Lebensbedingungen vorfänden. Dr. Fink knüpfte mit dieser Feststellung an seinen Vorredner an.
Beide Impulsreferate ergänzten sich und boten einen guten Einstieg in das Thema.
Aufmerksam verfolgt wurde auch das dritte Statement des Abends. Es stammte von Lisa Gensler. Aufgewachsen in Wasen¬berg hat sie „nach“ Neustadt geheiratet und lebt hier mit ihrem Ehemann und den beiden Töchtern. Sie gehört zu den Initiatoren des Waldkindergartens.
Früher habe sie Neustadt als langweilig empfunden, so Lisa Gensler, aber es habe sich viel getan. Als Beispiele nannte sie das Betreuungsangebot, die Unterstützung der Vereine und die ausgebauten kulturellen Aktivitäten. Sie wolle mit ihrem Beitrag auch andere motivieren, sich einzubringen.
Als Zukunftsthemen nannte sie u.a. den Fortbestand eines regen Vereinslebens, eine attraktive Innenstadt mit einem Café, Kultur auch für Jugendliche und ein selbstbestimmtes älter werden vor Ort.
Ihre Worte untermauerte sie treffend mit einer Postkarte, auf der zu lesen stand:
„Auf Veränderung zu hoffen, ohne selbst aktiv zu werden, ist wie am Bahnhof zu stehen und auf ein Schiff zu warten.“ (Albert Einstein) Aus den Rückmeldungen wurde deutlich, dass der Start der Zukunftswerkstatt Neustadt 2030 gelungen war. Nun gilt es, die drei Thementage mit Leben zu füllen. Diese finden jeweils von 10-16 Uhr im Kultur- und Bürgerzentrum statt. Für Kinderbetreuung ist gesorgt. Interessierte können an einer oder auch an mehreren Veranstaltungen teilnehmen.
Fachausschuss II
Vorentwurf für „Wohnen auf dem Stückertriesch“ vorgestellt
Am 28. Oktober 2021 tagte der für Stadtentwicklung, Umwelt und Klimaschutz zuständige Fachausschuss II der Neustädter Stadtverordnetenversammlung unter dem Vorsitz von Anke Stark (SPD) im Saal des Historischen Rathauses.
Im Mittelpunkt der Sitzung standen Ausführungen der Architektinnen Ivonne Linne und Danile Müller vom Planungsbüro Plan-Es aus Gießen. Der auch angekündigte Projektleiter Holger Lohmann
von Werner Wohnbau GmbH & Co. KG aus Frankfurt blieb im Stau auf der A 5 stecken. Die beiden Damen stellten den Vorentwurf des Bebauungsplanes „Wohnen auf dem Stückertriesch“ mittels einer Präsentation näher vor, für dessen Aufstellung sich die Stadtverordnetenversammlung schon vor geraumer Zeit ausgesprochen hatte. Umfangreiche Gutachten – Umweltbericht, Arten- und Schallschutz, Verkehrsuntersuchung, Bodenschutz – nahmen viel Zeit in Anspruch.
Die in Rede stehende Fläche – angrenzend an das Gelände ehemaligen Fa. Will – gehörte zu einer Insolvenzmasse und wurde von einem heimischen Geldinstitut erworben. Mittlerweile plant dort ein Investor die Ausweisung des Baugebietes „Wohnen auf dem Stückertriesch“.
Bürgermeister Thomas Groll machte deutlich, dass in der Kommune Bedarf nach verfügbarem Bauland bestehe. An die allermeisten „Baulücken“ sei gegenwärtig aus verständlichen Gründen nicht heranzukommen. Die Lage auf dem Kapitalmarkt mache den Verkauf von Grundstücken momentan einfach unattraktiv. Da die Fläche, deren Vorteil eindeutig darin besteht, dass es nur einen Eigentümer gibt, gegenwärtig noch nicht als Wohnbaufläche ausgewiesen ist, ist neben der Aufstellung eines Bebauungsplanes im Parallelverfahren der Flächennutzungsplan der Kommune zu ändern. Der räumliche Geltungsbereich des Bebauungsplanes umfasst rund 1,7 Hektar Flächen, die sich naturschutzrechtlich relevant entwickelt haben, sind zum größten Teil aus dem Geltungsbereich des Bebauungsplanes ausgenommen. Der Vorentwurf dient einer frühzeitigen Beteiligung von Trägern öffentlicher Belange und Öffentlichkeit. Diese ist nach Veröffentlichung der Unterlagen im „Mitteilungsblatt“ möglich. Festgesetzt werden soll ein allgemeines Wohngebiet. Ermöglicht werden Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser. Hier will sich die Werner Wohnbau GmbH & Co. KG, die die Objekte errichten wird, auch nach der Marktsituation ausrichten.
Wert gelegt wird bei den Planungen auf wasserdurchlässige Beläge für Befestigungen, Maßnahmen zur Reduzierung der Lichtverschmutzung oder der Begrenzung von Schottergärten auf unter 2 Quadratmeter Fläche. Auch die Verwendung von Geo-Vlies oder Kunststofffolien sollen unzulässig sein.
Eine besondere Beachtung findet der Lärmschutz von der angrenzenden L307L
Mindestens 80 Prozent der nicht überbauten Grundstücksflächen sind als Garten oder Grünflächen anzulegen. Auch wird eine extensive Dachbegrünung bei Flachdächern vorgegeben. Um dem Artenschutz Rechnung zu tragen, sind verschiedene „Vermeidungsmaßnahmen“ im Bebauungsplan enthalten. Hier handelt es sich beispielsweise um eine Bauzeitenbeschränkung, Nistkästen und eine Umweltbaubegleitung für geschützte Arten. Die Nutzung von Photovoltaik-Hausanlagen ist erwünscht.
Bei der Werner Wohnbau GmbH & Co. KG handelt es sich um einen renommierten Bauträger mit jahrzehntelanger Erfahrung in ganz Deutschland, der Einzel-, Doppel- und Reihenhäuser entwickelt, plant und baut. Die Fläche soll rechtlich als ein Grundstück erhalten bleiben. Teilungserklärungen werden die Eigentumsverhältnisse sowie Rechte und Pflichten der Käufer regeln. Die rechtliche Konstruktion ist vergleichbar mit einem Geschoss-Wohnungsbau mit Eigentumswohnungen, allerdings in der Fläche und nicht in der Höhe. Die Vermarktung der Wohnhäuser erfolgt durch Werner Wohnbau. Die Häuser werden in der Regel schlüsselfertig gekauft. Die interne Erschließungsstraße ist als Privatstraße vorgesehen. Dies hat allerdings rechtlich keine Auswirkungen auf die Zahlungen von Beiträgen. Bürgermeister Thomas Groll verwies darauf, dass die Sudetenstraße momentan noch eine „Baustraße“ sei. Alle dortigen Grundstückseigentümer werden daher bei der Zahlung der Erschließungsbeiträge massiv von dem neuen Wohngebiet profitieren. Für die Versorgung des Gebietes ist ein Blockheizkraftwerk geplant. Über die Art der Energieversorgung wird noch beraten. Mit der Kommune wird ein städtebaulicher Vertrag zur Regelung von Kostenbeteiligungen, Kompensationsmaßnahmen und ähnlichem abzuschließen sein.
Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD) wollte wissen, ob im Bebauungsplan PV-Anlagen, etwa zur Überdachung von Stellplätzen, verbindlich vorgeschrieben werden können. Dies verneinte Ivonne Linne mit Verweis auf die Rechtsprechung. Dieser Punkt könnte aber in einem städtebaulichen Vertrag vorgegeben werden. Gatzweiler riet auch dazu, von Gas als Energiequelle abzusehen und sich anderweitig umzusehen. Bürgermeister Groll sagte zu, die Fraktionen über den abzufassenden Städtebaulichen Vertrag frühzeitig zu informieren. Anke Stark regte an, auch Elektroladesäulen vorzusehen und Merve Hamel (FWG) verwies darauf, dass man nach dem Baugesetzbuch auch Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit einräumen müsse, sich zu den Planungen zu äußern.
Letztlich empfahl der Fachausschuss einstimmig den Vorentwurf des Bebauungsplanes in das weitere Verfahren zu bringen.
Außerdem befasste sich der Ausschuss mit dem von der Hessen- Energie geplanten „Re-Powering“ bei Speckswinkel. Das Unternehmen plant jetzt, drei dort vorhandene Windenergieanlagen abzubauen und durch ein neues rund 250 m hohes Windrad zu ersetzen. Aufgrund der modernen Technik verspricht man sich hier¬
durch eine deutlich bessere Windausbeute als bisher. Es gab zwischenzeitlich diverse Gespräche von Bürgermeister Groll und Ortsvorsteher Martin Naumann (Speckswinkel), der an der Sitzung ebenfalls teilnahm, mit dem Unternehmen, aber auch mit dem Regierungspräsidium Gießen, um sich über die rechtliche Situation beraten zu lassen. „Mir war wichtig, den Ortsvorsteher bei allen Gesprächen und Emails mit einzubeziehen, damit er über alle Informationen verfügt“, so der Bürgermeister. Man müsse zur Kenntnis nehmen, dass es sich um ein ausgewiesenes Windvorranggebiet handele und dort Re-Powering im Rahmen der Vorschriften zulässig sei. Die vorgelegten Verträge seitens der Hessen Energie haben aufgrund der von Groll und Naumann geführten Gespräche durchaus relevante Änderungen erfahren. Die Hessen Energie stellt nun sicher, dass das Planvorhaben für die relevanten Immissionspunkte in Speckswinkel zu keiner Verschlechterung in Bezug auf die jeweils heute schon bestehenden Vorbelastungen durch die Bestandsanlagen bei Schall und Schattenwürfen führen wird. Hierzu werden im Rahmen des Genehmigungsverfahrens unabhängige Fachgutachten der Kommune vorgelegt, die auch alle relevanten Bestandsanlagen bei der Berechnung der Schall- und Schattenimmissionen berücksichtigen. Die Hessen-Energie wird weiterhin freiwillig ein förmliches Baugenehmigungsverfahren mit Öffentlichkeitsbeteiligung nach dem Bundesimmissionsschutzgesetz und unter Berücksichtigung des Gesetzes über die Umweltverträglichkeitsprüfung durchführen. Damit ist gewährleistet, dass Kommune und betroffene Ein¬ohnerinnen und Einwohner ihre Bedenken vortragen oder Einblick in die Unterlagen nehmen können. Die Hessen-Energie wäre zudem bereit, in gewissem Maße eine Bürgerbeteiligung, möglicherweise über eine Energiegenossenschaft, anzubieten. Die Hessen-Energie ist in Übereinstimmung mit der Kommune zudem bestrebt, dass durch ihr Re-Powering Projekt weitere Vorhaben Dritter im Vorranggebiet ermöglicht bleiben.
Der Fachausschuss empfahl ebenfalls einstimmig die Zustimmung zu den vorgelegten Verträgen.
Beim Landesprogramm „Zukunft Innenstadt“ gehört die Kommune zu 110 Städten und Gemeinden, die vom Land finanzielle Unterstützung bis Ende 2023 erfahren. Nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll erhält die Stadt Neustadt (Hessen) bis zu 250.000 Euro und damit den Höchstbetrag. Als Eigenanteil muss die Kommune weitere 25.000 Euro aufbringen. Der Fachausschuss billigte die vorgesehenen Maßnahmen einstimmig. Hierbei handelt es sich im Einzelnen um folgendes:
Block 1: Visionen, Strategien, Konzepte und Kommunikation
Hier sind neben der Durchführung einer Zukunftswerkstatt ein studentischer Wettbewerb für Visionen zur Innenstadtentwicklung in Kooperation mit der Uni-Kassel und die Unterstützung des Stadtmarketings vorgesehen.
Block 2: Läden und öffentliche Räume neu beleben
Hier geht es um die Einrichtung einer „Galerie auf Zeit“ in der Marktstraße gemeinsam mit regionalen Künstlerinnen und Künstlern, eine Testphase für ein „Co-Working-Space“ im Historischen Rathaus, hierunter versteht man zeitweise anzumietende Büroarbeitsplätze mit Gemeinschaftsbereichen, die Einrichtung eines „Stadtladens“ ebenfalls in der Marktstraße als Anlaufpunkt für die Bürgerschaft zum Erwerb von Karten im Vorverkauf, regionalen Erzeugnissen/Kunsthandwerk und ähnlichem, eine Konzepterstellung für die Etablierung eines Marktgeschehens in der Innenstadt, die zeitweise Sperrung des Marktplatzes als „Bühne für Groß und Klein“ und Ausstattungsergänzungen für verschiedene Dinge wie etwa eine Überdachung der vorhandenen Bühne oder Sitzgelegenheiten.
Die Prioritätenliste für den innerörtlichen Straßenbau 2019 bis 2031 fortgeschrieben werden. Die ursprüngliche Liste wurde im August 2019 beschlossen. Mittlerweile haben sich hier Veränderungen er-geben. So verschiebt sich die Baumaßnahme Kasseler Straße/Bahnhofstraße von 2021 nach 2023. Die Karl-Braun-Straße und Goethestraße wurden ebenfalls in diesem Jahr nicht in Angriff genommen, weil es noch Planungen bei Versorgungsträgern gab. Nunmehr sollen diese in 2022 angegangen werden. Hier wird dann die Justus-Liebig-Straße hinzukommen. Weitere Straßenbaumaßnahmen werden ebenfalls zeitlich um ein Jahr nach hinten geschoben, womit auch der Arbeitsbelastung der Verwaltung durch die Vielzahl der investiven Maßnahmen Rechnung getragen wird. Die Liste wird nach Beschluss in der Stadtverordnetenversammlung im Mitteilungsblatt veröffentlicht werden. Bürgermeister Thomas Groll machte deutlich, dass man zur Entwicklung des wiederkehrenden Straßenbeitrages gegenwärtig keine verbindliche Aussage treffen könne, da der Markt hier sehr in Bewegung sei. Auch hier war die Beschlussempfehlung einstimmig.
Unter dem Punkt Verschiedenes sprach Hans-Gerhard Gatzweiler die Beleuchtungssituation im Bürgerpark an, die ihm gerade am Hauptweg entlang des Teiches zu dunkel vorkam. Bürgermeister Thomas Groll sagte hier eine Klärung zu und unternahm noch am Abend eine Ortsbesichtigung mit dem Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg. Hierbei stellten die Beiden fest, dass drei Lampen im Park defekt waren (und meldeten dies am anderen Morgen). Auch sie fanden zu optimierende Bereiche.
Karl-Heinz Waschkowitz sprach einen kürzlichen Vandalismusschaden beim Junker-Hansen-Turm an. Der Sozialdemokrat betreut Neustadts Wahrzeichen beim Hessischen Immobilienmanagement. Er regte auch etwas mehr Licht im Bereich des Turmes an.
Karsten Gehmlich (FWG) lobte grundsätzlich die Sanierung des Hallenbades, hatte aber einige Mängel im Bereich der Damenumkleide ausgemacht und bat um Prüfung.
Fachausschuss III Vereinsförderrichtlinien sollen neu gefasst werden
Die Sitzung des Fachausschusses III – Soziales, Familie und Kultur -, ebenfalls zur Vorbereitung der Stadtverordnetenversammlung, fand am 1. November 2021 im Historischen Rathaus unter dem Vorsitz von Timo Stark (CDU) statt.
Zunächst wurde ein von Hans-Dieter Georgi (CDU) namens seiner Fraktion eingereichter Prüfantrag behandelt. Hierbei geht es um die Frage, ob durch die Kommune ein Geschirr-Mobil (Beispielfoto) angeschafft werden könnten. Gegenstand der von den Christdemokraten angeregten Prüfung sollen die Finanzierung, etwaige Förderung sowie Betreibung und Verleihung des Geschirr-Mobiles sein. In der Begründung des Antrages wird darauf verwiesen, dass aufgrund geänderter gesetzlicher Vorschriften überlegt werden müsse, für die unterschiedlichsten Festivitäten in Neustadt (Hessen) Mehrweggeschirr vorzuhalten. Die Kommune sollte hierfür die Initiative ergreifen und im Hinblick auf die Betreibung/Verleihung nach Mitstreitern suchen.
An der anschließenden Diskussion beteiligten sich Stefanie Pieper (CDU), Anke Stark und Sebastian Sack (beide SPD), der Ausschussvorsitzende und Bürgermeister Thomas Groll. Alle waren sich darin einig, dass es wichtig sei, einen Verein oder eine Gruppierung für die Vermietung des Geschirrmobils zu gewinnen. Dies sei der „Knackpunkt“ des Antrages. Die Beschlussempfehlung erfolgte einstimmig. Der Magistrat soll die Thematik also prüfen.
Weiterhin befasste sich das Gremium mit der Neufassung der Vereinsförderrichtlinien zum 1.1.2022. Die bisherigen Vereinsförderrichtlinien der Kommune wurden am 14.1.2014 von der Stadtverordnetenversammlung verabschiedet. Dies war für die CDU-Fraktion im Frühsommer diesen Jahres Anlass, eine Neufassung anzuregen. Den Entwurf hierzu hatte der Magistrat zwischenzeitlich erarbeitet. Vorgeschlagen wird, die Grundförderung für kulturtreibende Vereine von bisher 100 Euro zukünftig auf 250 Euro anzuheben. Für jedes aktive Vereinsmitglied unter 18 Jahren sollen zukünftig 2,50 Euro statt 1,50 Euro als zusätzlicher Zuschuss gewährt werden. Neu aufgenommen wird eine pauschale Förderung für Tanzgarden in Höhe von 150 Euro. Diese müssen einem Verein angeschlossen sein und im Förderzeitraum öffentlich auftreten, zudem muss die Hälfte der Tänzerinnen minderjährig sein. Der Bürgermeister verwies darauf, dass gerade Tanzgarden für Mädchen eine sinnvolle Freizeitgestaltung böten. Deshalb sollte hier zumindest eine kleine Anerkennung seitens der Kommune gewährt werden. Auch bei den Sporttreibenden Vereinen soll der Pauschalbetrag pro Jahr von 100 Euro auf 250 Euro angehoben werden, die zusätzliche Abteilungsförderung von 50 Euro auf 150 Euro ansteigen und auch die Jugendpauschale wird von 1,50 Euro auf 2,50 Euro erhöht.
Bei den investiven Zuschüssen für Bauvorhaben der Vereine sollen die Förderhöchstbeträge von 3.500 Euro für Fremdleistungen auf 4.000 Euro und von 2.000 Euro für Eigenleistungen auf 2.500 Euro angehoben werden. Zudem soll es 10 Prozent betragende zusätzliche Förderung geben, wenn Vereine eine energetische Gebäudesanierung durchführen. Neu aufgenommen wurde die Förderung sozialer und dem Umweltschutz dienender Projekte. Wenn sich Vereine, Verbände und Vereinigungen in diesem Bereich engagieren, sollen pro Jahr insgesamt 2.000 Euro zur Verfügung stehen, die dann vom Fachausschuss aufgeteilt werden. Die Vorschläge fanden, ergänzt um die Anregungen aus dem Fachausschuss I (siehe den dazu gehörenden Bericht in dieser Ausgabe), die einstimmige Zustimmung des Ausschusses.
Ebenfalls auf einem Antrag der CDU-Fraktion basiert die Idee für die Einführung eines Bürgerinnen- und Bürger-Budgets in der Kommune. Hier wurde seinerzeit angeregt, 18.000 Euro zur Verfügung zu stellen, die für unterstützungswerte Ideen bereitstehen. Der Magistrat hat auch hier zwischenzeitlich einen Entwurf erarbeitet. Dieser wurde den Ausschussmitgliedern zur weiteren Einsichtnahme ausgehändigt. Hierüber soll dann im Dezember beschlossen werden. Auf Vorschlag des Bürgermeisters soll die Fördermöglichkeit griffig „Neustadt- Budget“ heißen. Damit sollen zukünftig Vorhaben unterstützt werden, die sich Projekten aus den Bereichen Nachhaltigkeit, Gemeinwohl, Soziales und Kultur annehmen und für die Einwohner der Kommune oder Teilen davon einen Mehrwert haben. Die maximale Förderung pro Projekt soll sich auf 2.000 Euro belaufen. Neu ist, dass kein politisches Gremium über die Verteilung der Mittel befinden soll, sondern eine Jury von sechs Personen aus der Bürgerschaft. Hierfür wird können sich Neustädter Bürgerinnen- und Bürger bewerben.
Der Bürgermeister informierte abschließend darüber, dass die Prüfung für ein „Mitteilungsblatt für kids“ inzwischen angelaufen sei. Auch hier handelt es sich um eine Initiative der CDU-Fraktion. Mitte November soll es dazu ein Treffen von Interessierten mit Nicole Zinkowski vom Familienzentrum geben. Sebastian Sack (Foto) und Stefanie Pieper machten deutlich, dass es sehr wünschenswert wäre, wenn dem zukünftigen Redaktionsteam auch „Leute“ aus den Stadtteilen angehören, denn das Mitteilungsblatt für kleine Leute soll für Kinder aus der gesamten Kommune interes¬sant sein. Wer Lust hat mitzumachen, kann sich gern an Nicole Zinkowski wenden.
Kurz sprachen die Anwesenden über die bisherige Nutzung des Kultur- und Bürgerzentrums. Bisher gab es nach den Worten des Bürgermeisters dort rund 50 Veranstaltungen. Beschwerden über Miete und Kosten für die
Reinigung durch ein Unternehmen, so Groll, seinen bisher nicht zu ihm gedrungen. Nachgefragt wurde vereinzelt, warum es nur Kaffee-Geschirr gäbe. Der Bürgermeister begründete dies mit Erfahrungen anderer Kommunen und der Tatsache, dass man dies Nutzern nicht umsonst zur Verfügung stellen könnte. Zudem müssten Ausgabe und Rücknahme kontrolliert werden, was zusätzlichen – kostenpflichtigen – Personaleinsatz erfordere.
Beim Putzen habe man sich im Übrigen auch an den Erfahrungen anderen Städten und Gemeinden orientiert. Wenn eine Firma rei¬nige, gäbe es keine Diskussionen, ob es sauber sei oder Nachbesserungsbedarf bestehe.
Thomas Groll sprach auch davon, dass man Mitte nächsten Jahres die bis dahin gemachten Erfahrungen bewerten und möglicherweise Veränderungen vornehmen werde.
Zum Schluss sprach der Bürgermeister die Förderung von Tagesmüttern an. Die diesbezügliche Förderrichtlinie habe leider bisher nicht den erhofften Erfolg gebracht. Es konnte keine neue Tagesmutter gewonnen werden. Auch hier sehe er deshalb den Bedarf, die Förderkriterien zu überdenken.
Fachausschuss I
Zur Vorbereitung der Stadtverordnetenversammlung fand am 28.10.2021 unter dem Vorsitz des Stadtverordneten Joachim Rausch (CDU) auch eine Sitzung des Fachausschusses I – Grundsatzangelegenheiten und Finanzen – statt.
Die Ausschussmitglieder berieten zunächst über einen CDU-Prüfantrag zur Einführung eines Geschirr-Mobiles. Diesem wurde einstimmig zugestimmt.
Hans-Dieter Georgi hatte den Vorschlag zunächst näher begründet. Bürger¬
meister Groll machte deutlich, dass ein solcher Anhänger nur mit integrierter Spüle sinnvoll sei. Hierfür dürften Kosten in Höhe von
über 50.000 Euro anfallen. Aus der Mitte der Anwesenden kam die
Frage auf, ob ein solches Geschirrmobil tatsächlich auch häufig genutzt werde. Der Bürgermeister will darüber einfach mit seinem Kirchhainer Amtskollegen Olaf Hausmann sprechen, da man auch in der Ohmstadt über eine solche Anschaffung nachdenkt. Unter Umständen sei eine Zusammenarbeit möglich und man brauche daher nur einen Anhänger erwerben.
Hans-Gerhard Gatzweiler berichtete, dass der Bürgerverein „WIR für UNS“ ebenfalls über ein Geschirrmobil nachgedacht habe, aber niemanden zur Betreuung fand. Er bezog sich hierbei auf Bürger-meister Groll, der darauf hinwies, dass die Verwaltung diese Aufgabe nicht auch noch übernehmen könne. Es gibt also noch viele offene Fragen in dieser Angelegenheit.
Weiterhin wurde über die Neufassung der kommunalen Vereinsförderrichtlinien zum 1.1.2022 beraten. Auch hier gab es letztlich eine einstimmige Beschlussempfehlung.
Im Verlauf der Diskussion wurden zwei Änderungen in die Vorlage des Magistrats eingebaut.
Dr. Björn Metzger (FWG) hatte angeregt, auch für Vereine, die weder dem Bereich Sport noch Kultur zuzuordnen seien, eine pauschale Jahresförderung von 250 Euro vorzusehen, wenn die Jugendarbeit betreiben. Er dachte hier beispielhaft an die Pfadfinder.
Der Magistrat hatte vorgeschlagen, die investive Förderung für Vereinsanlagen um 10 Prozent zu erhöhen, wenn es sich um energetische Sanierungen handele. Dies griff der SPD noch nicht weit genug. Deren Fraktionsvorsitzender Hans-Gerhard Gatzweiler regte eine deutlich höhere Zusatzförderung an, wenn gesetzliche Vorgaben übertroffen werden.
Auf Vorschlag des Bürgermeisters verständigte sich der Ausschuss darauf, die Förderung bei Einhaltung der gesetzlichen Standards auf 15
Prozent festzusetzen. Sollten diese spürbar übertroffen werden, kann der Magistrat unter Berücksichtigung der Einsparungen eine Zusatzförderung von bis zu 50 Prozent gewähren.
Beraten wurde auch die Neufassung der Wasserversorgungssatzung. Diese soll verändert werden, weil demnächst ein Neubau des Hochbehälters in Speckswinkel beziehungsweise ein Anschluss an den Brunnen in Momberg ansteht. Um diesen rechtssicher veranlagen zu können, ist es notwendig, in der Satzung Anpassungen vorzunehmen.
Die SPD konnte dem grundsätzlich folgen, fand aber unterschiedliche Wassergebühren in den Stadtteilen als nicht gut und bat hierüber nochmals nachzudenken. Diese werden sich aber zwangsläufig ergeben, denn zukünftig werden die Investitionen jeweils ortsteilbezogen bei der Kalkulation berücksichtigt. Rechtlich, so der Bürgermeister, gebe es hierzu keine Alternative. Auf Wunsch der Sozialdemokraten wurde zunächst nicht abgestimmt. Bürgermeister Groll will bis zur Stadtverordnetenversammlung eine Stellungnahme des Hessischen Städte- und Gemeindebundes einholen.
Die Stadt Neustadt (Hessen) wird außerdem zukünftig über eine Kleinkehrmaschine auf dem Bauhof verfügen. Diese wird die Reinigung von rund 11.000 laufende Meter Straßenfläche entlang städtischer Grundstücke, um Verkehrsinseln, an Einmündungen und Flächen, für die keine Reinigungspflicht gemäß der Straßenreinigungssatzung an die Anlieger übertragen werden kann, selbst vornehmen. In den letzten Jahren hat sich gezeigt, dass es schwierig war, leistungsfähige Unternehmen zu finden, die bereit sind, eine regelmäßige Reinigung zu einem akzeptablen Preis und einem guten Ergebnis durchzuführen. Daher hat sich die Kommune daher letztlich entschieden, ein eigenes Gerät anzuschaffen. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 65.000 Euro. Die Kommune erhält dazu einen Zuschuss von zumindest 44.000 Euro des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, dieses basiert auf Leistungen an Arbeitgeber zur Schaffung von Arbeits- und Ausbildungsplätzen im Sinne des Schwerbehindertengesetzes. Die Kommune erhält zudem zunächst Lohnkostenzuschüsse.