Neustädter Mitteilungsblatt

Neustadt 750
Eine NEUe STADT entsteht Gerhard Bieker und Andrea Treisberg verfassten Buch zur Stadtgründung

Ende November wurde im Saal des Historischen Rathauses eine weitere Publikation im Vorfeld des Stadtjubiläums 2022 vorgestellt. Gerhard Bieker und Andrea Freisberg, die bereits vor fast zwei Jahrzehnten gemeinsam die Chronik „Nova Civitas – eine Wanderung durch die Geschichte der Stadt“ verfassten, gingen „mit viel Recherche, Lektüre und großem Wissensdurst“ – so ihre eigene Formulierung im Vorwort – der Frage nach, was es bedeutet, wenn einer Kommune im Mittelalter die Stadtrechte verliehen wurden bzw. wie sich die Stadtrechte auf die Entwicklung eines Ortes auswirken und diesen prägen. Ergebnis dieser fast zweijährigen Forschungen ist das Buch „Eine NEUe STADT entsteht“ mit einem Umfang von knapp 80 Seiten.
Bürgermeister Thomas Groll zeigte sich erfreut darüber, dass er unter den rund 25 Gästen, Corona-bedingt konnten es leider nicht mehr sein, auch Albert-Frederick Freiherr von Dörnberg und „Junker Hans“ Julian Schratz nebst Burgfräulein Marlene Gnau begrüßen konnte.
Groll ging in seinen einleitenden Worten darauf ein, welche Personen eine Kommune „zwingend“ brauche. Neben Pfarrer(in), Lehrer, Handwerker, Kaufmann und Bürgermeister nannte er auch den Chronisten, denn dieser hielte die Historie fest und bewerte diese.
„Wer das Heute verstehen will, der muss auch das Gestern kennen. Dankenswerterweise haben sich Gerhard Bieker und Andrea Freisberg bereits zum zweiten Male dieser wichtigen Aufgabe gestellt. Ihnen ist ein bemerkenswertes Buch gelungen. Danke sei auch der Firma Henrich- Druck gesagt, die für Gestaltung und I Druck verantwortlich zeichnet“, führte der Bürgermeister weiter aus.
Ein „Dankeschön“ galt auch dem Kulturhistorischen Verein Neustadt e.V. und dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst, die beide die Herausgabe des Werkes in großzügiger Weise finanziell unterstützt haben.
Groll wünschte sich abschließend, dass die beiden Autoren „in einigen Jahren“ nochmals zur Feder greifen und erneut zur Neustädter Stadtgeschichte publizieren mögen.
Albert-Frederick von Dörnberg kam gerne Grolls Bitte nach und hielt ein kurzes Grußwort. Dabei verwies er darauf, dass er kein Nachkomme des Hans von Dörnberg sei, denn dieser hatte keine Kinder, sondern ein Nachfahre. Einer der Neffen des Erbauers des Junker-Hansen-Turmes sei vielmehr sein Ahnherr.
Der Freiherr lobte das Traditionsbewusstsein der Neustädter, das er schon viele Male erleben durfte und hielt es für wichtig, sich seiner eigenen Wurzeln bewusst zu sein.
Im Rahmen des Stadtjubiläums 2022 wird von Dörnberg übrigens im kommenden November über seinen berühmten Verwandten referieren.
Gerhard Bieker hatte es übernommen in das Buch einzuführen. Er verglich das Werden der Schrift mit einem „tiefen Eintauchen“ in Neustadts Geschichte. „Bei der Nova Civitas haben wir an der Oberfläche gefischt und vieles zusammengestellt, was in Grundzügen bereits bekannt war. Diesmal sind wir mit Hilfe alter Urkunden und der Staatsarchive Marburg, Darmstadt und Würzburg – in Unterfranken lagern Urkunden aus der Mainzer Zeit der Kommune – tiefer eingestiegen und haben den Focus auf die Entstehungszeit unserer Heimatstadt gerichtet“, so der Vorsitzende des Kulturhistorischen Vereins Neustadt e.V.
„Wir verdanken Neustadts Sein Ludwig Graf von Ziegenhain“, mit diesen Worten aus einem Gedicht des hiesigen Buchbindermeisters Karl Faber verwies Bieker auf die Bedeutung der Ziegenhainer Grafen für die Entwicklung Neustadts. Allerdings verkaufte Graf Engelbert I. bereits 1294 die Stadt mit den dazugehörigen Dörfern an den Erzbischof von Mainz.
In dem Buch, das erneut das Team von Henrich-Druck gestaltete, ist u. a. eine äußerst informative Stammtafel der Grafen von Ziegenhain und Nidda abgedruckt, die Rückschlüsse auf die Geschichte der Region zulässt.
Weitere Urkunden, Karten und viele Bilder vertiefen die Texte und machen sie anschaulich. Unter der Überschrift „Quo vadis Neustadt“ endet das Buch mit Gedanken von Bürgermeister Thomas Groll zur Zukunft der Kommune.
Gerhard Bieker wünschte allen Lesern auch im Namen von Andrea Freisberg viel Freude bei der intensiveren Beschäftigung mit der Lokalhistorie.
Nachdem sich die Autoren in das Goldene Buch der Kommune eingetragen hatten, gab es einen mittelalterlichen Imbiss. Helga Bieker und deren Freundin Karin Neitzert-Schmandt hatten einen schmackhaften Bohneneintopf ä la (Landgraf) Gottfried vorbereitet.
Ab sofort kann die Publikation zum Preis von 7,90 Euro im Bürgerbüro, Rathausnebengebäude Zimmer 2, erworben werden.

2.800 Euro für Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge

Die dankenswerter Weise von Soldaten der Patenkompanie der Stadt Neustadt (Hessen) durchgeführte Sammlung zum Volkstrauertag erbrachte einen Betrag von Euro 2.800 für die Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Unser Dank gilt allen Spendern.

Mobiler Impftermin am 26.11. in Neustadt Bürgermeister sieht Verbesserungsbedarf

Dankenswerterweise, so Bürgermeister Thomas Groll, fand am 26. November ein weiterer Impftermin in Neustadt statt.
Waren vor vier Wochen zum ehemaligen Heizhaus in der Leipziger Straße gerade einmal 46 Menschen gekommen, so fanden diesmal mehrere hundert den Weg zum Kultur- und Bürgerzentrum.
Der Termin wurde vom Landkreis vorgegeben und eigenverantwortlich vom beauftragten Impfteam durchgeführt, betont Groll.
Die Kommune habe lediglich das Gebäude gestellt und den Aufbau organisiert, auf das weitere Geschehen aber keinen Einfluss.
Der Bürgermeister dankt dem Impfteam für seinen Einsatz, bedauert aber außerordentlich, dass ein Großteil der Wartenden unverrichteter Dinge wieder gehen musste bzw. dass viele Impfwillige mehrere Stunden vor dem Gebäude warten mussten.
Frühzeitig hatte Groll das KuBüZ öffnen lassen, war dafür aber vom Sicherheitsdienst später kritisiert worden.
„Ich selbst wartete auch mehrere Stunden auf die Impfung. Bei zahlreichen Gesprächen vor Ort und im Nachhinein nahm ich Verbesserungsvorschläge und Kritik auf. Diese habe ich unmittelbar nach Marburg weitergegeben. Vergessen wir aber bei allem berechtigten Ärger nicht, dass es bisher kaum Erfahrungen mit solchen Terminen gab“, so der Bürgermeister.
Das Schließen der Impfzentren war in seinen Augen ein Fehler. Das zeige sich immer wieder, gerade auch bei solchen Terminen.
Thomas Groll bittet alle, die am 26.11. nicht zum Zuge kamen, anderweitige Möglichkeiten zu nutzen, denn die Impfung sei wichtig, egal ob zum ersten, zweiten oder dritten Mal.

Ortsbeiratssitzung Momberg

Zügig vonstatten ging am 22. November die letzte Sitzung des Momberger Ortsbeirates in diesem Jahr. Ortsvorsteher Jörg Grasse konnte dazu im großen Saal des Dorfgemeinschaftshauses neben Bürgermeister Thomas Groll auch Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg sowie die Stadträte Karl-Eugen Ramb und Walter Schmitt begrüßen.
Ausführlich berichteten Ortsvorsteher und Bürgermeister über den Wasserrohrbruch, der vor kurzem in der Momberger Hauptstraße festgestellt worden war und Teile Mombergs für fast 24 Stunden ohne Wasser ließ. Jörg Grasse und Thomas Groll lobten gemeinsam die Arbeit von Verwaltung, Bauhof, Firma Bauscher und Freiwilliger Feuerwehr. Vor solchen Schäden sei man leider nicht gefeit und habe kein Verständnis für vereinzelte Kritik von Anwohnern. Es gäbe nun einmal kein Ersatzleitungsnetz und das Auffinden der Schadensursache brauche nun einmal Zeit, so Grasse.
Kurz sprach der Ortsvorsteher auch den Volkstrauertag an und dankte allen Mitwirkenden für ihren Einsatz. Mittelfristig, betonte der Bürgermeister, sei über eine zentrale Gedenkfeier nachzudenken, da der Besuch der Gedenkveranstaltungen immer mehr nachlasse. “Leider haben nur noch ganz wenige einen persönlichen Bezug zum Sinn dieser Veranstaltung“ so Groll.
Zufrieden zeigte sich Grasse mit der Behebung von Schäden in der „Schützen- und Waldstraße“. Sein Stellvertreter Timo Stark erinnerte daran, dass bei der Baumaßnahme „Neue Straße/Querstraße“ nach Möglichkeit auch der Einfahrtbereich der „Waldstraße“ erneuert werden sollte. Dies sah der Bürgermeister als grundsätzlich sinnvoll an.
Thomas Groll teilte mit, dass die Deutsche Glasfaser Neustadt, Momberg und Speckswinkel eigenwirtschaftlich erschließen werde, da nach Angabe des Unternehmens genügend Verträge abgeschlossen worden seien. Er dankte dem Ortsbeirat für das gezeigte Engagement.

Auch die derzeitige Corona-Pandemie sprachen Ortsvorsteher und Bürgermeister an. Beide riefen dringend zum Impfen auf und rieten allgemein zur Besonnenheit. Kritisch setzten sie sich mit „der großen Politik“ auseinander.
Bekannt geworden waren ja bereits die zu erwartenden Mehrkosten beim Umbau des alten Kindergartens zu einem multifunktionalen Haus neben dem DGH. Ging man zunächst von Baukosten von rund 650.000 Euro aus, so sind nun etwa 800.000 Euro veranschlagt. „Bauen im Bestand ist leider immer wieder risikobehaftet“, so Thomas Groll. Alte Decken, die nicht hielten, unerwartet schlechte Heizungs- und Abwasserleitungen, eine Treppe fast ohne Unterbau und auch Mehrkosten bei den Submissionsergebnissen summieren sich leider. „Wir haben gemeinsam „A“ gesagt, nun sagen wir gemeinsam auch „B“ und bringen den Umbau zu Ende. Wichtig wird sein, dass das Gebäude regelmäßig genutzt wird“, so der Bürgermeister. Die Anwesenden stimmten ihm zu und Jörg Grasse sowie auch Anke Stark zeigten sich bezüglich der Nutzung optimistisch.
Beim Radweg Momberg-Mengsberg wird der erste Abschnitt bis zur Hardtmühle nach Mitteilung des Kreises in 2022 gebaut. Für die Weiterführung nach Mengsberg werden in Kürze die Planungen beginnen. Hier spielt der Naturschutz eine große Rolle. Ob hier auch schon in 2022 eine Bautätigkeit beginnen wird ist aber noch offen.

Generalkonsul der Türkei aus der türkischen Botschaft in Frankfurt zu Besuch in Neustadt

Am vergangenen Freitag freute sich die islamische Gemeinde in Neustadt über den Besuch von Erdem Tuncer – Generalkonsul der Türkei aus Frankfurt – und Siddik Yildirim – Religions-Attache (er ist der Chef von über 100 Religionsbeauftragten im Land Hessen). In meiner Funktion als 1. Vorstandsvorsitzender der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Neustadt, habe ich, Oguz Yilmaz, die beiden zum Freitagsgebet in die Moschee nach Neustadt eingeladen. Nachdem ich die Zusage für einen Besuch erhalten hatte, organisierte ich neben der Teilnahme am Gebet aber noch zusätzlich ein um-fangreiches Programm für die beiden Besucher.
Nach einer kurzen Begrüßung in meinem Geschenkeladen/Reisebüro in der Hindenburgstraße ging es direkt weiter zur Emir Sultan Moschee in der Eichsfelder Straße, in der das traditionelle Freitagsgebet stattfand. Im Anschluss hatten die Mitglieder bei einem gemeinsamen Gläschen Tee im angeschlossenen Café die Möglichkeit, Fragen an den Generalkonsul zu richten, der auch alle Fragen geduldig beantwortete.
Danach ging es zum offiziellen Termin in das Neustädter Rathaus. Neben dem- Besichtigungsprogramm hatte ich auch einen Termin bei Bürgermeister Thomas Groll und Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg organisiert. Bürgermeister Groll freute sich sehr, dass ein hochrangiger Regierungsbeauftragter den Weg nach Neustadt gefunden hatte und lobte in einem aufgeschlossenen Gespräch die gute Zusammenarbeit mit der Türkisch-Islamischen Gemeinde. Ich freue mich sehr über das auch vom Generalkonsul mehrmals an diesem Tag ausgesprochene Lob, für unser Engagement in Bezug auf die Belange und die Integration meiner Landsleute in Neustadt und die Beteiligung der Türkisch-Islamischen Gemeinde bei Festen in Neustadt. Im Anschluss an das Gespräch folgte noch ein Eintrag ins Gästebuch der Stadt Neustadt.
Erfreulicherweise hatte sich Holger Michel bereiterklärt, dem Besuch trotz Feierabend und Wochenende noch eine Führung durch den Junker-Hansen-Turm zu geben. Fachkundig wurden den Besuchern die Bauweise und die Besonderheiten des Fachwerkrundbaus erläutert. Nach der Führung nutzte ich die Gelegenheit und zeigte bei einem Spaziergang die weiteren Sehenswürdigkeiten von Neustadt. Wir besuchten den Bürgerpark, die alte Stadtmauer, die katholische Kirche, das Haus der Vereine sowie das Historische Rathaus. Während des Besuches in Neustadt wurde der Generalkonsul von mehreren Personenschützern begleitet und einige Polizeistreifen waren im Einsatz.
Bei einem abschließenden Essen in Stadtallendorf zeigte sich Generalkonsul Tuncer erneut erfreut über das interessante Besichtigungsprogramm sowie den durch meine guten Kontakte möglich gewordenen Besuch beim Bürgermeister. Viele andere Gemeinden mit deutlich höherem Anteil an türkischen Mitbürgern könnten sich ein Beispiel an der Türkisch-Islamischen Gemeinde in Neustadt nehmen.