Neustädter Mitteilungsblatt

3. Oktober 2022 – Neustadt trifft seine Nachbarn am Dreiherrenstein

Seit alters her ist der in der Nähe der Stra­ße nach Arnshain gelegene Dreiherren­stein ein besonderer Ort.
Mit dem Kurfürstentum Hessen-Kassel, der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt und dem Königreich Preußen trafen hier schon im 19. Jahrhundert die Territorien dreier Staaten aufeinander. Heute sind es die Landkreise Marburg-Biedenkopf, Schwalm-Eder und Vogelsberg, die hier einen gemeinsamen Grenzpunkt haben.
Im Rahmen des Stadtjubiläums „Neustadt 750“ lädt die Jubi­läumskommune alle ihre Nachbarn – und guten Freunde – zu einem Treffen am Dreiherrenstein ein und knüpft damit an eine Veranstaltung an, die u.a. 2004 im Rahmen der 500. Trinitatis-Kirmes stattfand.
Vom Neustädter Schlossplatz (Rathaus) wandert man um 10 Uhr los. In benachbarten Orten wird es von den jeweiligen Ortsbeiräten verantwortete Sternwanderungen zum Drei­herrenstein geben.
Dort beginnt dann gegen 12 Uhr ein gemütliches Beisam­mensein, das bis in den späten Nachmittag hinein dauern dürfte.
Parkplätze stehen nur begrenzt zur Verfügung.
Für Musik sorgen die Junker-Hansen-Musikanten. Die Ver­pflegung mit Speisen und Getränken wird von der Freiwilli­gen Feuerwehr Neustadt-Mitte gewährleistet.
Bürgermeister Thomas Groll hat zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens zu dieser Begegnung am Tag der Deut­schen Einheit eingeladen, darunter Mitglieder des Euro­päischen Parlaments, des Deutschen Bundestages und des Hessischen Landtages sowie die Regierungspräsidenten von Gießen und Kassel, Landräte und Bürgermeister.

16. Oktober 2022 – Artistenfestival „Goldener Biber“: Ein Weltstar der Manege kommt nach Neustadt

Am 16. Oktober 2022 findet ab 14.30 Uhr zum dritten Male das Artistenfestival „Goldener Biber“ zu Füßen des Junker- Hansen-Turms statt. In diesem Jahr werden zahlreiche Stars in der Manege in Neustadt zu Gast sein. Das Duo Feix mit einer flotten Hundenummer und Jochen Träger-Krenzola jr. mit einer Kleintierdressur und Laufenten bringen erstmals Tiere in das Circuszelt der Fami­lie Bichelmeier.
Stargast des Festivals ist ein Welt­star der Manege: Tony Alexis!
Bereits seit seinem fünften Le­bensjahr steht der 66-jährige Spa­nier in der Manege, zumeist in der Rolle des dummen Augusts. In zahlreichen Circussen erschallte sein bekanntes „Ahoi“ und wurde
von jungen und alten Besuchern erwidert.
Möglich wurde die Verpflichtung von Tony Alexis, der alleine 15 Jahre im Circus Krone auftrat, dank der Unterstützung der Sparkasse Marburg-Biedenkopf.
Für seine Leistungen um die Cir­cuskultur wurde der Spaßma­cher vom spanischen König Juan Carlos höchstpersön­lich mit dem „Premio Nacional de Circo“ geehrt.
Auftritte auf dem be­rühmten Circusfestival von Monte Carlo, Aus­zeichnungen wie die Gol­dene Medaille des Festivals
in Rom und zahlreiche TV- Auftritte, unter anderem mit Thomas Gottschalk, pflastern seinen erfolgreichen Weg.
Im Frühjahr wurde Tony Alexis, dessen beide Söhne ebenfalls bekannte Clowns sind, über Wochen in Hamburg bejubelt und demnächst tritt er in Berlin auf.
In Neustadt ist er mit seiner Frau Jeanette zu Gast und wird gemeinsam mit ihr zweimal auftreten.
In Kürze beginnt der Vorverkauf für das Artistenfestival „Goldener Biber“.

Startschuss für die grundhafte Sanierung des „Waldstadions“

Aus dem Bundesprogramm „Investitionspakt Sportstätten“ erhält die Stadt Neustadt (Hessen) rund 1 Mio. Euro für eine grundhafte Sanierung des Mitte der 1960er Jahre eingeweihten „Waldstadions“. Anfang September gab Bürgermeister Thomas Groll im Beisein des Ersten Stadtrates Wolfram Ellenberg und von Fachbereichs­leiter Bauen, Planen & Umwelt Thomas Dickhaut im Vereinsheim des VfL 1864/87 Neustadt den symbolischen Startschuss für das Vorhaben.
An der Besprechung nahmen neben dem beauftragten Planer Uwe Richter, Richter Sportstätten GmbH Hermsdorf/Sachsen, auch Fachdienstleiter Kultur und Sport Dr. Markus Morr vom Landkreis Marburg-Biedenkopf, Sportkreisvorsitzender Stefan Backhaus, VfL-Vorsitzender Klaus Busch, sein Stellvertreter Uwe Breuer und Platzwart Frank Pfab sowie Volker Schmidt, Direktor der Martin-von-Tours-Schule, teil.
Bürgermeister Groll betonte, dass es ihm wichtig sei, die Nutzer des Stadions von Anfang an in die Planungen einzubeziehen und von deren Erfahrungen zu profitieren.
Die Eckpunkte der Maßnahme skizzierte er wie folgt:
• Wir wollen einen Rasenplatz mit LED-Flutlicht und dessen Be­wässerung ggf. über einen Brunnen sicherstellen.
• Wir wollen eine attraktive Anlage für den Schulsport.
• Wir wollen, dass Freizeitsportler im Waldstadion Angebote vor­finden.
• Wir wollen – wo nötig – die Infrastruktur verbessern.
Die Baumaßnahme soll im zeitigen Frühjahr 2023 beginnen und im Herbst kommenden Jahres beendet sein. Während dieser Zeit wird das Stadion nicht nutzbar sein.
Uwe Richter stellte einige aus tatsächlichen oder finanziellen Gründen bereits feststehende Punkte vor:
Zukünftig wird es eine 375 m Tartanbahn im „Waldstadion“ geben. Hierbei werden 4 Bahnen für den 50, 75 und 100 m-Sprint geschaf­fen. Die weitere Laufstrecke verzichtet auf Bahnen und wird etwa 3 m breit sein.
Die Tartanbahn und der neue Rasen werden „aufgebaut“, sodass die Fläche zukünftig etwa 20 cm höher sein wird als bisher.
Dr. Markus Morr beglückwünschte die Kommune zur Aufnahme in das Programm, das bundesweit dreifach überzeichnet ist und sagte die Begleitung durch den Landkreis zu.
Sportkreisvorsitzender Stefan Backhaus dankte dem Bürgermeis­ter dafür, dass die Nutzer von Beginn an einbezogen werden, dies sei keine Selbstverständlichkeit. Er begrüßte den Ansatz, dass Sta­dion „zu öffnen“ und für Freizeitsportler attraktiver zu machen.
Bürgermeister Thomas Groll dankte dafür, dass die feststehenden Eckpunkte Zustimmung fanden. Gegebene Anregungen werde man in den weiteren Planungsprozess einbeziehen.

Drei neue Bänke für die Gauklerrunde

Auf der von Dr. Astrid Wetzel konzipierten und 2020 eingeweih­ten „Gauklerrunde“ kann man auf 11 km durch Felder, Wiesen und Wälder wandern. Die Tour ist als Rundweg konzipiert und erfreut sich nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll inzwischen großer Beliebtheit. Umgesetzt wurde sie im Rahmen des „Neustädter Naturportals“ und über die Region Marburger Land mit Mitteln der Europäischen Union gefördert. Auswärtige Wandergruppen loben immer wieder die Streckenführung und die verschiedenen Informationstafeln „Wiesen-Wissen“, die zum Le­sen und Lernen einladen.
Nun wurden auf Initiative vom Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg drei neue Bänke entlang der Gauklerrunde durch den Neustädter Bauhof aufgestellt.
Die erste Bank befindet sich hinter der „Red Fox Mill“-Ranch unterhalb der alten Neustädter Grillhütte.
Eine zweite steht auf der „Dick“ unterhalb des Panorama-Rast­platzes mit Blick u.a. auf den Junker-Hansen-Turm.
Die dritte Bank steht an einer Waldwiese vor der Kaserne.
Der Einstieg für die Gauklerrunde ist besonders günstig an der Grillhütte Neustadt oder in der Ortsmitte von Gleimenhain. Dort befinden sich jeweils Wanderportale, die über den Streckenverlauf informieren.

Die Energiewende braucht Vorbilder – Das Energiedorf Mengsberg ist ein solches…

und deshalb machte sich die Kreistagsfraktion der SPD Mar­burg-Biedenkopf anlässlich ihrer Sommertour auf den Weg nach Mengsberg, um sich vor Ort über den Prozess hin zur Bioenergie­genossenschaft und den gemachten Erfahrungen zu informieren.
Ortsvorsteher Karl-Heinz Kurz begrüßte die Mitglieder der Frak­tion und erläuterte den Prozess der Realisierung von 2014 an.
Im Rahmen der Dorferneuerung und der tollen Ergebnisse die Mengsberg hierbei einfuhr, beschloss man gemeinsam in der Projektgruppe, sich in Sachen Energie neu und nachhaltig aufzu­stellen. Eine Biogasanlage fand jedoch nach eingehender Prüfung kein Interesse, wohl aber durch gute und eingehende Beratung durch die Firma Viessmann die Idee einer Solarthermie-Anlage, die 30 Prozent der nötigen Energie durch die Sonne abdeckt. Er­gänzt wird sie um einem großen Holzhackschnitzelofen, dessen notwendige Biomasse selbst aus dem Interessentenwald vor Ort gewonnen wird. Auch in Bürgermeister Groll und den Stadtver­ordneten fand die Initiative begeisterte Unterstützer.
Karl-Heinz Kurz erläuterte den langen Prozess der Werbung bis hin zur Realisierung, lobte die gute Arbeit der Firma Viessmann und die tolle Dorfgemeinschaft, die trotz der damals noch leicht höheren Energiepreises dennoch die erforderliche Mehrheit für die Realisierung gewann.
Fraktionsvorsitzender Werner Hesse hob hier noch einmal den Vorbildcharakter hervor, an denen sich auch andere Gemeinden hessenweit ein Vorbild nehmen können. Auch der Landkreis un­terstützt aktiv die zahlreichen Bioenergiedörfer und schließt wenn möglich Schulen und Liegenschaften an die Nahwärmenetze an. Die Fraktionsmitglieder konnten beim Rundgang durch das Ge­lände einen eindrucksvollen Einblick gewinnen und auch der Vor­sitzende der SPD-Stadtfraktion Hans Gerhard Gatzweiler dankte Karl Heinz Kurz sehr herzlich nicht nur für diese Führung, son­dern auch sein großes Engagement in diesem Projekt.
Allen Fraktionsmitgliedern wurde deutlich, wie froh man in der heutigen Zeit sein kann, wenn man über eine solche Anlage im Ort verfügt und nicht nur CO2 arm sondern auch kostengünstig unterwegs sein kann.

CDU-Stadtverordnetenfraktion vor Ort Mengsberg: „Haus für alle“, Straßenbau & Bioenergie

Mitte September setzte Neustadts CDU-Stadtverordnetenfrakti­on ihre lose Reihe „… CDU-Fraktion vor Ort“ fort. Ziel war dies­mal Mengsberg, wo die Gruppe von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz beim örtlichen Freizeitgelände begrüßt wurde.
Gemeinsam mit Bürgermeister Thomas Groll blickte der Ortsvor­steher kurz auf den Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ zu­rück. Seinerzeit wurden zwei „Leuchtturmprojekte“ angedacht: eine örtliche Nahwärmeversorgung und ein Gemeinschaftshaus.
Während 154 Haushalte bereits seit 2018 von der Bioenergie- Genossenschaft versorgt werden, wird das „Haus für alle“ gerade auf den Weg gebracht. Der Spatenstich ist hier für das Frühjahr 2023 vorgesehen.
Laut Karlheinz Kurz stellt das Gebäude die passende Ergänzung zu Reithalle, Hallenbad, Grillhütte, Sportlerheim, Sportplätzen und Schule dar. Eine Ansammlung öffentlicher Einrichtungen, wie sie kaum ein anderes Dorf vergleichbarer Größe vorweisen könne. Einer Auffassung, der die Christdemokraten uneinge­schränkt zustimmten.
Bürgermeister Groll verwies darauf, dass das Gemeinschaftshaus Platz für 150 Personen in Stuhlreihen und 100 Personen an Ti­schen bieten werde. Er geht von einer Förderung von rund 1 Mio. Euro aus dem Dorfentwicklungsprogramm aus und rechnet mit Baukosten von 1,7 Mio. Euro (Stand Kostenschätzung Anfang September).
Die CDU-Fraktion unterstützt Bürgerinitiative, Ortsvorsteher und Bürgermeister in dem Ziel, die durch Mengsberg führenden Landes- und Kreisstraßen im Zusammenhang mit der bevorste­henden Abstufung durch den Weiterbau der A 49 durch die jet­zigen Straßenbaulastträger grundhaft sanieren zu lassen. „Dies kann nicht zu Lasten von Kommune und Grundstückseigentümer gehen“, so Fraktionsvorsitzender Hans-Dieter Georgi.
Straßenbauvorhaben stehen 2023f. auch im Bereich ..Zum Engel­hain“ und „An den Schuleichen“ an. Der Bürgermeister infor­mierte hier über den aktuellen Sachstand.
Die Vorstandsmitglieder der Bioenergiegenossenschaft Mengs­berg, Karlheinz Kurz und Klaus Schwalm, stellten den Christde­mokraten zum Abschluss die Energiezentrale vor und erläuterten deren Arbeitsweise.
Man war sich einig: ein beeindruckendes Projekt, gerade in der aktuellen Situation „Gold wert“. Es wäre eine Überlegung wert, so Hans-Dieter Georgi, ob ein solches Projekt auch in Momberg oder Speckswinkel umgesetzt werden könnte.
Bürgermeister Groll verwies darauf, dass ein solches Vorhaben „aus dem Dorf getragen werden müsse“ und es Frauen und Män­ner bräuchte, die „den Hut auf hätten“.

Ortsbeirat Momberg Was passiert mit dem alten Backhaus in der Dorfmitte?

Am 13. September tagte der Momberger Ortsbeirat unter dem Vorsitz von Jörg Grasse im kleinen Saal des Dorfgemeinschafs­hauses. An der Zusammenkunft nahmen neben Bürgermeister Thomas Groll und Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg auch meh­rere Besucher teil, die sich im Verlauf der Sitzung zur Verkehrsbe­lastung durch die beiden durch Momberg führenden Kreisstraßen äußern konnten.
Die Sitzung war von Ortsvorsteher und Bürgermeister gut vorbe­reitet, sodass sie in weniger als 90 Minuten beendet war. Die Orts­beiratsmitglieder treffen sich zudem regelmäßig zu „informellen Sitzungen“, sodass ein rascher Informationsfluss gewährleistet ist.
Jörg Grasse gab zu Beginn eine kurze Zusammen­fassung über aktuelle Ge­schehnisse.
Die Hebeanlage für die Ab­wässer des Kellergeschos­ses im DGH, wo Toiletten und Duschen untergebracht sind, ist irreparabel defekt. Die Kosten für einen Aus­tausch belaufen sich auf 16.000 Euro. Allerdings gibt es momentan Lieferschwie­rigkeiten, sodass 2022 kei­nesfalls mit einer Behebung des Zustandes zu rechnen ist.
Für das alte Backhaus in der Momberger Dorfmitte hat sich ein Kaufinteressant aus
der Region gemeldet. Bürgermeister und Ortsvorsteher führten mit ihm bereits mehrere Gespräche. Das Backhaus befindet sich im Inneren in einem schlechten Zustand. Im Rahmen der Dorf­erneuerung hatte die Kommune vor rund zehn Jahren lediglich Dach und Fenster zur Substanzerhaltung erneuern lassen. Seiner­zeit zeigte sich kein Bedarf für das Gebäude und dies hat sich bis heute nicht geändert. Die Kommune wäre also bereit, das Back­haus für einen eher symbolischen Preis zu veräußern. Allerdings legt der Bürgermeister Wert darauf, dass zuvor ein Gespräch mit der Unteren Denkmalschutzbehörde stattfindet, damit der Inter­essent weiß, was auf ihn zukommt, was er darf und was nicht. Eine Haltung, die der Ortsvorsteher unterstützt. Zu diesem Punkt kam es zu einer angeregten Diskussion. Der Ortsbeirat möchte ver­ständlicherweise nicht, dass in der Mitte des Ortes eine Bauruine entsteht oder sogar ein „problematisches Klientel“ angesiedelt wird. Punkte, die Thomas Groll und Jörg Grasse ebenso sahen. Nach der anstehenden Unterredung mit dem Denkmalschutz will der Ortsbeirat die Angelegenheit nochmals kurzfristig bespre­chen. Klar ist, dass bei einem etwaigen Verkauf entsprechende Vereinbarungen im notariellen Vertrag getroffen werden müssen.
Der Ortsvorsteher berichtete kurz über ein Schreiben der Kom­mune zu Maßnahmen der Energieeinsparung. Hier geht es unter anderem um Temperaturen in öffentlichen Räumen (grundsätz­lich 19 Grad) oder die Einschaltzeit der Weihnachtsbeleuchtung. Von einem nächtlichen Abschalten der Straßenbeleuchtung soll noch abgesehen werden. Dies, so Bürgermeister Groll mit Blick auf die Vergangenheit – bei einer probeweisen Abschaltung vor über 10 Jahren gab es damals massive Proteste – sei ein „diffiziles Thema“.
Die geplanten Arbeiten im Bereich der Grillhütte sollen in das kommende Jahr verschoben werden.
Im Hinblick auf den Radweg Momberg-Mengsberg gab es nichts Neues zu berichten. Der Ball, so Thomas Groll, liege hier beim Kreis. Trotz Nachfrage war vor der Sitzung keine verbindliche Mitteilung zu bekommen. Der Vorgang dauere einfach zu lang, waren sich alle Anwesenden einig. Der Radweg Neustadt – Mom­berg werde nach der Fertigstellung der A 49 wieder freigegeben, teilte der Bürgermeister mit. Mit einer offiziellen Radwegeverbin­dung von Momberg nach Speckswinkel sei mittelfristig nicht zu rechnen.
Thomas Groll nutzte den Punkt, um kurz über die allgemeine Haushaltssituation der Kommune zu sprechen. Gegenwärtig sei diese gut. Es sei aber derzeit überhaupt nicht absehbar, wie sich die „große Politik“ und die gesamtwirtschaftliche Situation in den kommenden Jahren auf die städtischen Finanzen auswirken würden. „Im Normalfall“ müsse man von Verschlechterungen ausgehen. Dies würde dann dazu führen, dass Ausgaben nach der Reihenfolge „notwendig – wünschenswert – luxuriös“ priorisiert werden müssten.
Angesprochen wurde auch eine Renovierung des großen Saa­les im DGH. Diese soll in die mittelfristige Finanzplanung für 2024 aufgenommen werden, allerdings „unter Finanzierungsvor­behalt“, wie es der Bürgermeister ausdrückte und sich dabei auf seine Ausführungen zur Haushaltssituation bezog. Groll verwies darauf, dass in der Vergangenheit bereits über 500.000 Euro über ein Konjunkturprogramm des Landes in den Bereich des DGH investiert wurden.
Im alten Kindergarten, dem zukünftigen multifunktionalen Haus, gehen die Arbeiten langsam, aber sicher zu Ende. War man mit einer Kostenschätzung von 650.000 Euro gestartet, so dürften es nun bereits etwa 800.000 Euro sein (Zuschuss rund 500.000 Euro). Ursächlich hierfür sind Preissteigerungen und Mehraufwand auf­grund alter Bausubstanz und veralteter Leitungssituationen. Die Möbel für innen und außen werden nun mit einem Zuschuss aus dem europäischen LEADER-Programm mitfinanziert.
Für DGH und alten Kindergarten ist auch eine neue Heizungs­anlage (Luftwärmepumpe und Öl für Spitzenlasst) vorgesehen. Geschätzt wurden hier 130.000 Euro, vergeben wurde der Auftrag mit 140.000 Euro (Zuschuss 56.000 Euro).
2023 plant die Kommune für jeden Stadtteil eine E-Ladesäule. Gegenwärtig erstellt die EAM im Rahmen des „Energiewende­konzeptes“ hierfür eine Planung. In Momberg könnte der Stand- ort der Box auf dem Parkplatz vor der Kirche sein.

Ortsbeirat Mengsberg

Planungen für das „Haus für alle“ schreiten voran

Am 13. September 2023 kam auch der Ortsbeirat Mengs­berg zu einer weiteren Sitzung zusammen. Ortsvorsteher Karlheinz Kurz konnte hierzu im Schulungsraum des Feuer­wehrhauses auch Bürgermeis­ter Thomas Groll und Ersten Stadtrat Wolfram Ellenberg begrüßen.
In Mengsberg findet kein eigenwirtschaftlicher Ausbau des Glasfasernetzes durch die Deutsche Glasfaser statt. Ein Vorgang, der in vielen ande­ren Dörfern des Landkreises
festzustellen ist. Daher hat die Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH, in der der Landkreis und Kommunen vertreten sind, einen Förderantrag beim „Grauen-Flecken-Programm“ des Bun­des gestellt, um auch hier dennoch ein Glasfasernetz aufbauen zu können. Gegenwärtig läuft hier die Ausschreibung. Aufgrund des komplexen Verfahrens ist davon auszugehen, dass erst zum Ende des ersten Halbjahres 2023 verbindliche Aussagen möglich sind. Der Bürgermeister sagte zu, dass Glasfaser auch nach Mengsberg kommt und er hofft, dass in spätestens 12 Monaten auch ein Zeit­plan hierfür vorliegt.
Im Zusammenhang mit der Sanierung der örtlichen Trauerhalle hat die Kommune 130.000 Euro aus Mitteln der „Hessenkasse“ vorgesehen (90 Prozent Landesförderung). Auf Vorschlag des
Bürgermeisters sollen Ortsbeirat und Kirchenvorstand sich mit der Thematik befassen und Vorschläge für das Projekt unterbrei­ten.
Die Planungen für den Bau des Mengsberger Dorfgemeinschafts­hauses schreiten voran. Zwischenzeitlich wurde der Bauantrag beim Kreis eingereicht. Ziel ist es, bis Anfang Oktober 2022 eine Baugenehmigung zu erlangen, um einen Förderantrag beim Dorf­entwicklungsprogramm des Landes stellen zu können. In diesem Jahr gibt es höhere Förderbeiträge als im kommenden Jahr.
Aufgrund der Entwicklungen auf dem Bausektor muss man laut Bürgermeister Thomas Groll inzwischen mit Baukosten von rund 1,8 Millionen Euro rechnen.
In Reihenbestuhlung sollen einmal 150 Personen in dem Gebäude Platz finden, an Tischen rund 100.
Es ist vorgesehen, mit den Arbeiten im Frühjahr 2023 zu beginnen und im Herbst 2024 das „Haus für alle“ einzuweihen.
„Die Dorfgemeinschaft hat dieses Projekt im Rahmen der Wett­bewerbe „Unser Dorf hat Zukunft“ angedacht. Wir als Kommune haben es in unsere Finanzplanung aufgenommen. Trotz schwie­riger Zeiten werden wir es nach meiner Erwartung gut schultern können“, betonte der Bürgermeister.
Die grundhafte Straßensanierung im Bereich „Zum Engelhain“ und „An den Schuleichen“ wird derzeit ebenfalls intensiv geplant. Für den Busverkehr ist aufgrund der Vorgaben von Hessen-Mobil ein Wendehammer vorzusehen, der im Bereich des Hochbehälters rund 350 qm Wald in Anspruch nimmt, wie Bürgermeister Groll den Ortsbeiratsmitgliedern an Hand der Planungsunterlagen ver­deutlichte. Busse sollen im öffentlichen Personennahverkehr nicht mehr rückwärtsfahren.
Der Bürgermeister geht davon aus, dass Baubeginn „bei idealem Verlauf“ – Erhalt eines Förderbescheides für die Kommune durch Hessen-Mobil – im Sommer 2023 sein könnte.
Vorab wurde geprüft, dass Straßenbau und Bau des DGH parallel möglich sind. Unter Umständen muss die Zufahrt zur Baustelle Gemeinschaftshaus über die Zuwegung Streuobstwiese-Windrä­der erfolgen.
2019 war die Maßnahme noch mit 1,2 Millionen Euro veran­schlagt. Zwischenzeitlich haben sich auch im Straßenbau die Kos­ten explosionsartig verteuert. Aktuell rechnet das Planungsbüro mit Kosten von 1,6 Millionen Euro. Damit würde sich der Wieder­kehrende Straßenbeitrag von 0,41 Euro auf 0,64 Euro verändern. Thomas Groll betonte, dass es sich hier um eine Momentaufnah­me (und keinen Festpreis) handele, die sich immer noch verändern könne.
Die Anwesenden waren sich darüber einig, dass die „Wieder­kehrenden Straßenbeiträge“ für die allermeisten dennoch besser seien. Großer Vorteil sei, dass übersichtliche Zahlungen pro Jahr anfielen und nicht ein großer Batzen – durchaus 20.000 Euro und mehr – auf einmal. Natürlich, so der Tenor, wo es viele „Gewinner“ gäbe, gibt es auch Verlierer. Diese Diskussionen wurden in den Jahren 2015-2019 ausführlich geführt und unter unterschiedlichsten Aspekten beleuchtet.