Neustädter Mitteilungsblatt

Größte Modellbahnausstellung der Spur TT in Hessen

Nach 4 Jahren Corona-Pause laden die TT-Modellbahnfreunde Hessen am 22. und 23. Juli wieder zum Besuch einer größeren Modellbahnausstellung der Spurweite TT (12 mm) in das Kultur- und Bürgerzentrum in Neustadt ein. Nach dem großen Erfolg der ersten Ausstellung sind die Neustädter Modellbahntage zu einer wiederkehrenden jährlichen Veranstaltung geworden und werden mit den 5. Neustädter Modellbahntagen in diesem Jahr ihre Fort­setzung finden. Gleichzeitig nehmen die TT-Modellbahnfreunde diese Veranstaltung zum Anlass ihr 20-jähriges Bestehen unter dem Motto 20+3 nachzufeiern.
Außerdem wird eine kleine Bilderausstellung rund um den Bahn­hof Neustadt zu sehen sein. Die Bilder stammen allesamt aus der Bildersammlung des Neustädters Ludwig Dippel. Hier kann auch das von Herrn Münzer veröffentlichte Buch zur Geschichte des Bahnhofs Neustadt erworben werden.
Dank der Unterstützung der Stadt Neustadt stehen anlässlich des Jubiläums ca. 500 qm Ausstellungsfläche zur Verfügung. Gezeigt wird die aus Modulen variabel zusammengestellte Modellbahnan­lage mit einer Gleislänge von ca. 300 Metern. Dabei werden mit ca. 100 Modulen alle betriebsbereiten Module der TT-Modell­bahnfreunde, sowie private Module gezeigt werden können. An der Ausstellung nehmen auch die TT-Modulisten aus Wetzlar mit einigen Modulen ihrer Anlage teil.
Natürlich gibt es wieder viel Neues zu entdecken. Ein großes Pro­jekt ist u.a. der Nachbau des Bahnhofs Neustadt mit Bahnhof­straße und der Kernstadt mit Junker-Hansen-Turm, der wegen Corona nicht wie geplant zum 750-jährigen Bestehen der Stadt Neustadt fertiggestellt werden konnte.
Im Rahmen der Ausstellung wird auch für Kinder etwas angebo­ten, u.a. können sich Kinder an einer eigens für sie aufgebauten Modellbahn als Lokführer versuchen.
Die 5. Neustädter Modellbahntage können am
Samstag, dem 22. Juli von 10:00 – 17:00 Uhr und
Sonntag, dem 23. Juli von 10:00 – 17:00 Uhr
besucht werden.
Der Eintritt ist frei.

Markt der Möglichkeiten

Das Studium Plus-Forum Kirchhain-Stadtallendorf, zu dem auch die Stadt Neustadt (Hessen) gehört, die Stadt Kirchhain und die Technische Hochschule Mittelhessen hatten am 21./22. Juni 2023 zu einem „Markt der Möglichkeiten“ in die Markthalle Kirchhain eingeladen.
Über 30 Ausbildungsbetriebe, darunter auch die Fa. FELO, stell­ten sich den Schülerinnen und Schülern verschiedener Schulen vor. Ziel war es zukünftige Auszubildende zu informieren und an­zusprechen.
Bei einem Rundgang mit seinen Bürgermeisterkollegen schaute auch Bürgermeister Thomas Groll bei den einzelnen Ausstellern vorbei und suchte verschiedentlich das Gespräch.

Hessischer Nahmobilitätskongress 2023

Kürzlich fand der hessische Nahmobilitätskongress 2023 in Frank­furt am Main statt.
Hieran nahm u.a. auch Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir teil.
Die Stadt Neustadt (Hessen), die der Arbeitsgemeinschaft Nah­mobilität seit 2021 angehört, wurde bei der Veranstaltung von Erstem Stadtrat Wolfram Ellenberg und Stephan Henrich von der Stadtverwaltung vertreten.
Die Kommune hat als erste Maßnahme einen Nahmobilitätscheck mit finanzieller Unterstützung des Landes erstellt, um Stärken und Schwächen vor Ort zu analysieren.
Daraus hat sich die Notwendigkeit eines eigenständigen Radver­kehrs- und Fußgängerkonzeptes ergeben. Dessen Erstellung, ge­fördert von Land und Kreis, wird nach erfolgter Ausschreibung unter Einbezug der Einwohnerschaft noch 2023 beginnen.

Neustadt beginnt mit Beschaffung für ein HLF 20

Bei der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt-Mitte steht die Ersatzbe­schaffung für das Löschgruppenfahrzeug (LF 16) an.
Erworben werden soll nun ein Hilfsgruppenlöschfahrzeug (HLF 20).
Nachdem der Landkreis das Vorhaben im vergangenen Herbst auf seine Prioritätenliste aufgenommen hatte, kam nun ein Bewilli­gungsbescheid des Hessischen Ministeriums des Inneren und für Sport über 121.000 Euro im Neustädter Rathaus an.
Aufgrund der mit der Außenstelle der Erstaufnahmeeinrichtung für Geflüchtete verbundenen Sondersituation der Kommune war es Bürgermeister Thomas Groll bereits zuvor gelungen, eine zu­sätzliche Förderung über 50.000 Euro für das HLF 20 aus dem Landesausgleichsstock zu erhalten.
In bewährter Weise wird eine Arbeitsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr um Stadtbrandinspektor Frank Bielert und Wehrfüh­rer Rüdiger Wickel gemeinsam mit der Verwaltung die Ausschrei­bung für das Fahrzeug vorbereiten und begleiten.
Anschaffungskosten von „zumindest 500.000 Euro“, so Bürger­meister Thomas Groll, stehen im Raum. Mit einer Auslieferung des HLF 20 rechnet er aufgrund der Erfahrungen der Vergangen­heit nicht vor 2025.
Blumenbeete und Blühwiesen – biologische Vielfalt in Gärten und Innenstädten „Neustadt erblüht“
„Der dramatische Rückgang der Insektenarten in den letzten Jahrzehnten bringt die Natur aus dem Gleichgewicht. Den Arten­rückgang aufzuhalten ist daher eine wichtige gesamtgesellschaftli­che Herausforderung“, sagt Dr. Gerd Landsberg, Hauptgeschäfts­führer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes (DStGB). Städte und Gemeinden spielen dabei eine zentrale Rolle, denn die Menschen erleben die Veränderung in der Natur in ihrem unmit­telbaren Lebensumfeld1 (BfN & DStGB 2020).
Öffentliche Flächen bieten sich als Nahrungsgrundlage und Le­bensraum für Blüten besuchende Insekten an. Parks und Fried­höfe, Verkehrsinseln und „Straßenbegleitgrün“ sowie Straßenrän­der und Böschungen bieten ein riesiges Potenzial an wertvollsten Naturschutzflächen. Durch eine entsprechende Planung, Anlage und Pflege können die Wünsche der Bürger ohne weiteres mit den Bedürfnissen von Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und ande­ren Kleintieren in Einklang gebracht werden. Dies muss keinen höheren Aufwand bedeuten. Oft haben kleine Veränderungen in der Pflege schon einen großen Effekt auf die Tierwelt. So kann jede Kommune einen wertvollen Beitrag im Naturschutz leisten1 (Netzwerk Blühende Landschaft, 2016).
Neben dem Ziel der allgemeinen Pflegeextensivierung von öffent­lichen Grünflächen bietet sich auch an, auf ausgewählten kom­munalen Flächen oder in den eigenen Gärten gezielt etwas für Biene und Co. zu tun. Seitens der Stadt wurde 2019 das Projekt „Neustadt erblüht“ initiiert, dessen Ziel es ist zu prüfen, ob inner­städtische Grünflächen blütenreicher gestaltet werden können
und dabei die Bürger mitzunehmen. 2020 erfolgte eine Auswahl naturschutzfachlich geeigneter innerstädtischer Grünflächen, auf denen Blühbeete angelegt wurden. Durch das Verteilen von Sa­mentütchen an interessierte Bürger im Rahmen der Öffentlich­keitsarbeit entstanden auch in Privatgärten kleine Trittsteine für Biene, Hummel und Co. Aber, es reicht noch nicht, Trittsteine sol­len häufiger und größer, das Projekt soll fortgesetzt werden. Auch Ihr Garten kann Teil des Netzwerks „Neustadt erblüht“ werden. Machen Sie mit!

Cafe im Kultur- und Bürgerzentrum feiert Tag der Freundschaft am 16. Juli

Mit der Freundin oder dem Freund einen Kaffee oder Cock­tail trinken, etwas essen und ein gemeinsames Foto knipsen, all das ist möglich, wenn am Sonntag, 16. Juli, der Tag der Freund­schaft gefeiert wird.
Im Cafe im Kultur- und Bürgerzentrum Neustadt gibt es ab 14.30 Uhr Cocktails und Kaltgetränke, Kaffee, Kuchen und Waffeln und herzhafte Laugenstangen mit Dip.
Wer möchte, kann witzige Schnappschüsse in der Fotobox auf­nehmen, die Fotos direkt ausdrucken und als Erinnerung mit­nehmen.
Am Sonntag findet auch das Straßenmalerfestival in Neustadt statt – eine tolle Gelegenheit, den Besuch des Festivals mit dem Besuch des Cafes zu verbinden.
Für das leibliche Wohl sorgt das Team der Hauswirtschaft des Geschäftsbereichs Soziale Teilhabe der Hephata Diakonie.

Fachausschuss I
Am Wochenende Sicherheitsdienst im Freibad

Ebenfalls am 29. Juni 2023 tagte unter dem Vorsitz von Joachim Rausch (CDU-Fraktion) der für Grundsatzangelegenheiten und Finanzen zuständige Fachausschuss I im Sitzungssaal des Neu­städter Rathauses.
Auch hier wurden die vier Magistratsvorlagen – Reparatur des Daches der KiTa „Regenbogen“, Erweiterung Fuhrpark Bauhof und Sanierung Historisches Archiv – behandelt, schließlich haben alle drei Auswirkungen auf die städtischen Finanzen.
Wie im Fachausschuss II erfolgte auch in diesem Gremium eine einstimmige Beschlussempfehlung für die Stadtverordnetenver­sammlung.
Unter dem Punkt „Verschiedenes“ berichtete Bürgermeister Tho­mas Groll über den Einsatz eines Sicherheitsdienstes im Neustäd­ter Freibad.
Im Haushaltsplan 2023 hatten die Fraktionen von CDU, SPD und FWG auf Vorschlag des Magistrats 20.000 Euro für den Ein­satz eines Sicherheitsdienstes im Stadtgebiet bereitgestellt. Vor­gesehene Einsatzorte waren unter anderem der Bürgerpark, das Bahnhofsumfeld und bei Bedarf auch das Freibad. Solche mit der Polizei abgestimmten Einsätze sind nichts Ungewöhnliches und erfolgen auch in Nachbarkommunen und sollen der Stärkung des subjektiven Sicherheitsgefühls dienen oder bei Bedarf auch das Hausrecht durchsetzen.
Seit dem 24. Juni des Jahres ist ein Kirchhainer Unternehmen nun stundenweise am Wochenende im Freibad eingesetzt. Hier gab es zuvor zumeist von Geflüchteten und Menschen aus Südosteuropa verschiedene Verstöße gegen die Badeordnung, die zu Beschwer­den anderer Badegäste führten. Eine Erscheinung, die nach Me­dienberichten der vergangenen Wochen in zahlreichen deutschen Freibädern zu beklagen ist.
Der Sicherheitsdienst unterstützt nun das Aufsichtspersonal. Da­bei, so Bürgermeister Thomas Groll, gehe man mit Augenmaß vor. „Wir wollen keine Eskalation, sondern eine Einhaltung der Re­geln. In unserem neuen Freibad, das auch von vielen auswärtigen Gästen besucht wird, soll sich keiner über massives Fehlverhalten anderer beklagen müssen“, so Groll.
Kurzfristig habe er auch über eine Erhöhung des Einzeleintrittes nachgedacht, erklärte der Bürgermeister, dann davon aber wieder Abstand genommen. „Eine solche Maßnahme träfe alle Badegäs­te, gerade auch Auswärtige, die keine Zehner- oder Saisonkarte kaufen möchten“.
Der Bürgermeister kündigte aber an, dass sich die Verwaltung Gedanken über ein neues Eintrittssystem machen werde. In vie­len Bädern habe man Zehner- und Saisonkarten abgeschafft und durch Chips ersetzt. Mit diesen könne man saisonübergreifend 50 oder 100 mal das Bad besuchen. „Wir werden uns hier einmal in­formieren und Kosten ermitteln“, betonte Thomas Groll.

Fachausschuss II

Baupreise immer noch hoch: Sanierung des „Waldstadions“ wird auf Frühjahr 2024 verschoben
Unter dem Vorsitz von Anke Stark (SPD-Fraktion) tagte am 29.
Juni 2023 der Fachausschuss II – Stadtentwicklung, Umwelt und
Klimaschutz – im Sitzungssaal des Rathauses.
Bereits Ende 2022 hatte der Magistrat eine Vorlage zum Verkauf von Wegeflächen an die Firma FELO eingebracht. Neustadts größtes Unternehmen möchte diese erwerben, um im Rahmen seines Bauvorhabens „FELO 2035“ sein um rund 10.000 Quad­ratmeter erweitertes Betriebsgelände im Gewerbegebiet „Am Ge- licht“ abzurunden.
Da unter den Flächen auch ein Teil des parallel zur Marburger Straße verlaufenden Fuß- und Radweges ist, hatten seinerzeit SPD und FWG Nachfragen und äußerten Bedenken gegen die­sen Teil des Verkaufes. Daraufhin wurde damals auf Vorschlag des Bürgermeisters eine Entscheidung über die Vorlage zurück­gestellt.
Zwischenzeitlich hatte sich der Magistrat bei einem Ortster­min über die Erweiterungspläne des deutschlandweit führenden Schraubendreher-Herstellers informiert und hält an seiner Vor­lage fest.
„Der Fuß- und Radweg würde inmitten der Anfahrtswege zur künftigen Anlieferungszone von FELO liegen. Dies kann zu ge­fährlichen Situationen führen. Eine folgende Überquerung im Be­reich der Kreuzung B 454 – Industriestraße – Emil-Rössler-Straße ist selbst bei einer Rückstufung der Bundestraße aufgrund des Verkehrsaufkommens mit Problemen versehen. Und die Hoff­nung darauf, dass in der geschlossenen „Libelle“ wieder einmal Gastronomie beheimatet sein könnte und Gäste dieses Lokal dann mit dem Rad oder zu Fuß erreichen wollen, halten wir doch für sehr vage“, stellte der Bürgermeister kurz die Sichtweise des Magistrats dar.
FELO-Geschäftsführer Andreas Siewert stellte den Ausschuss­mitgliedern gemeinsam mit Projektleiter Thomas Gnau das Bau­vorhaben „FELO 2035“ näher vor. Ziel sei es durch verschiedene bauliche Investitionen den Umsatz bis 2035 zu verdoppeln und zu den vorhandenen 150 Arbeitsplätzen 50 neue zu schaffen. Weitere Mehrarbeit soll durch Automatisierung erledigt werden.
Kurzfristig wird die Spritzerei um eine Halle von 1.000 Quadrat­meter erweitert. Erste Arbeiten hierzu haben stattgefunden. Bis spätestens 2035 sollen ein Verwaltungsgebäude, eine Logistik­zentrale und weitere Produktionshallen entstehen. Die zeitliche Umsetzung werde auch von der Konjunktur abhängen, so And­reas Siewert. Die Dächer sollen mit PV-Anlagen versehen werden. Angedacht ist auch eine eigene Energiezentrale.
Die FELO-Vertreter machten deutlich, dass in ihren Planungen der in Rede stehende Weg wichtig für eine geordnete und ver­kehrssichere Wegeführung auf dem Gelände sei.
Es gab zahlreiche Nachfragen von Hans-Gerhard Gatzweiler, Jür­gen Kaufmann (beide SPD), Karsten Gehmlich und Merve Hamel (beide FWG). Diese warben dafür, den Weg nicht voreilig zu ver­äußern und weitere Planungen für ein Radwegenetz abzuwarten.
Gatzweiler betonte dabei ausdrücklich, dass man die Investitio­nen von FELO begrüße und als positiv für die Kommune ansehe, gleichzeitig aber vernünftige Lösungen für Radfahrer und Fuß­gänger anstrebe.
Auf Wunsch der SPD-Fraktion war zudem Sebastian Grimm, der Radwegeplaner des Landkreises zu Gast. Gemeinsam mit seinem Team hatte er sich bereits im Vorfeld Gedanken über eine mög­liche zukünftige Radwegeverbindung Stadtallendorf – Neustadt gemacht.
Der Experte könnte sich folgenden Verlauf vorstellen: Der bisheri­ge Radweg straßenbegleitend zur B 454 sollte bis zum Ortseingang Neustadt fortgeführt werden. Seitens der Unteren Naturschutzbe­hörde gebe es keine grundsätzlichen Bedenken hiergegen, wenn das Naturschutzgebiet „Winshäuser Teich“ nicht beeinträchtigt wird. Im Bereich Neustadt schlug Grimm vor, den vorhandenen Gehweg bis zur Ampel Marburger Straße/Querallee auf 2,50 Me­ter Breite auszubauen und diesen dann als kombinierten Rad- und Fußweg zu nutzen. Nachfolgend kann er sich eine Weiterführung als „Radschutz- oder Radfahrstreifen“ vorstellen.
Sebastian Grimm bezeichnete diese Variante als eine direkte und schnelle Verbindung von Neustadt zum Kaufpark und weiter nach Stadtallendorf. Für die Weiternutzung des zur Disposition stehen­den Radwegteils sprächen zwar finanzielle Einsparungen, aller­dings seinen aus seiner Sicht die Gründe dagegen – Querung der Kreuzung und Konfliktsituationen mit dem zukünftigen Werks­verkehr – eindeutig gewichtiger. Einen Zeitpunkt für eine etwaige Planung konnte Sebastian Grimm nicht nennen. Gegenwärtig sei noch Hessen Mobil zuständig, da es sich bis zur Freigabe der A 49 um eine Bundesstraße handele, später dann der Landkreis.
Bürgermeister Thomas Groll schlug vor, der Firma FELO bereits jetzt die beiden unstrittigen Wege zu veräußern und über den strit­tigen Weg nach Vorlage des Fuß- und Radwegekonzeptes – vor­aussichtlich im III. Quartal 2024 – zu entscheiden.
Hans Dieter Georgi, Vorsitzender der CDU-Fraktion, begrüßte den Vorschlag ausdrücklich und auch alle anderen Ausschussmit­glieder stimmten zu.
Die Mandatsträger befassten sich dann zunächst mit drei bereits versandten Magistratsvorlagen und empfahlen der Stadtverordne­tenversammlung einstimmig deren Annahme:
Reparatur des Daches der Kindertagesstätte „Regenbogen“:
Laut Gutachten wurde in 2011 die Trägerkonstruktion der PV-An­lage auf dem Dach nicht regelkonform angebracht. Dies fiel jetzt bei der Erstellung des Anbaues auf. Es ist zu Materialermüdung und Rissen im Zinkstehfalzdach gekommen. Man rechnet mit Ge­samtkosten von 90.000 Euro. Der größte Teil hiervon ist der Kom­mune zu erstatten. Einen geringen Betrag hat die Kommune selbst zu tragen, da es im Gaubenbereich ebenfalls Risse gibt, die aber nicht den Betreibern der PV-Anlage zuzurechnen sind.
Fuhrpark Bauhof:
Für 2023 war der Erwerb eines Unimogs für den Bauhof vorge­sehen, da das bisherige Fahrzeug neun Jahre alt ist und bereits 9.200 Betriebsstunden aufweist. „Wir veräußern Fahrzeuge nach Möglichkeit, wenn es hierfür noch einen nennenswerten Erlös gibt und bevor es zu teuren Reparaturen kommt“, so Bürgermeister Groll. Für das Neufahrzeug waren 240.000 Euro angesetzt, der Verkauf des bisherigen Unimogs soll zumindest 35.000 Euro er­bringen. Der Kaufpreis sollte über die „Hessenkasse“ – 90 Prozent Zuschuss des Landes – finanziert werden.
Nach eingehender Beratung mit den Mitarbeitenden, die das Ge­rät fahren, und der Rücksprache in anderen Kommunen schlägt der Magistrat nun ein anderes Vorgehen vor: Statt eines Unimogs soll ein sogenanntes Multi Car und ein 166 PS Schlepper erworben werden. In der Vorlage heißt es dazu, dass der Erwerb von zwei Fahrzeugen den Bauhof deutlich schlagkräftiger mache. Damit könne auch eine geringere Personalstärke aufgefangen werden. Der Schlepper sei geländegängiger als ein Unimog. Das Multi Car leichter von Normalbetrieb auf Winterdienst umzurüsten. Im Hin­blick auf die Umstufungen von Straßen im Zuge der Freigabe der A 49 erhalte die Kommune 11 km Straße hinzu. Bei einem wesent­lichen Teil seien Bankette zu pflegen. Auch hier sei ein Schlepper besser einsetzbar.
Die Mehrkosten von rund 100.000 Euro werden ebenfalls über die „Hessenkasse“ finanziert. Hier stehen der Kommune erfreuli­cherweise noch 130.000 Euro zur Verfügung, denn die Fassaden­sanierung beim „Haus der Vereine“ schlug nur mit 141.000 Euro statt angedachter 275.000 Euro zu Buche. „Aufgrund des bei Vor­untersuchungen vorgefundenen Schadensbildes und der Erfah­rungen bei vergleichbaren Gebäuden hatte das Planungsbüro sehr auskömmlich kalkuliert. Dies ist mir deutlich lieber, als wenn es zu Mehrkosten kommt, so Thomas Groll.
Historisches Archiv:
Mehrkosten gibt es allerdings bei der anstehenden Sanierung des Historischen Archivs. Bei einer Begehung sind hier neben den Schäden an der Fassade erhebliche Mängel im Bereich des Eingangs festgestellt worden. Deren Beseitigung wird mit 32.000 Euro veranschlagt. „Sie sehen, wie schnell die Einsparung beim ehemaligen Schwesternhaus aufgebracht ist“, stellte der Bürger­meister hierzu fest.
Zudem hielt der Bürgermeister noch eine Tischvorlage parat. Die fünf Ostkreiskommunen Amöneburg, Kirchhain, Neustadt, Rauschenberg und Wohratal wollen schnellstens eine kommunale Wärmeplanung auf den Weg bringen. Für Neustadt ist hier mit Kosten von 100.000 Euro zu rechnen. Noch beträgt die Zuschuss­quote hier 90 Prozent.
Nach Grolls Worten wollen die fünf Kommunen zu den ersten gehören, die sich der Thematik annehmen und so Antworten auf drängende Fragen der Bevölkerung erhalten. Auch diese Vorlage erfuhr einstimmige Zustimmung.
Thomas Groll nutzte die Sitzung, um über die aktuellen Sachstän­de bei kommunalen Bauvorhaben zu informieren:
Waldstadion: Die grundhafte Sanierung des Waldstadions war mit
rund 2 Millionen Euro veranschlagt und sollte im Sommer 23 be­ginnen. Zwischenzeitlich erfolgte die Ausschreibung. Das Ergeb­nis lag hier allerdings bei 2,6 Millionen Euro. Daraufhin beschloss der Magistrat nach Rücksprache mit der Auftragsvergabestelle die Aufhebung des Verfahrens. Nun soll das Vorhaben im IV. Quartal nochmals auf den Markt gebracht werden. „Wir hoffen dann bes­sere Preise zu erzielen. Für das Frühjahr 24 dürften die Firmen noch Kapazität haben und ein Wettbewerb stattfinden. Diesmal gab es nur einen Bieter“, so der Bürgermeister.
Groll war es in Gesprächen mit dem hessischen Wirtschaftsminis­terium gelungen, die gewährte Förderung von einer Million Euro über das Jahresende 2023 hinaus zu sichern.
„Haus für alle“: Für das Mengsberger Dorfgemeinschaftshaus wurden bisher der Rohbau, die Gerüstbau- und Dachdeckerar­beiten vergeben. Bei den drei Gewerben kommt es zu einer Kos­tensteigerung von 150.000 Euro, etwa 20 Prozent gegenüber der Schätzung. Hier „muss“ vergeben werden, denn die Förderung von 1,3 Millionen Euro ist auf die Jahre 2023/24 beschränkt.
Gegenwärtig, so Thomas Groll, sei der Markt nach wie vor in Schieflage. „Die Preise sind zu hoch. Es findet kaum Wettbewerb statt. Lieferzeiten sind sehr lange. Den Firmen fehlen Facharbei­ter“, fasste er die Situation zusammen. Bei den Großvorhaben der letzten Jahre habe man Glück gehabt, nun müsse man aus der ungebundenen Liquidität der Kommune „zuschießen“. „Im Sparstrumpf sind zumindest zwei Millionen Euro. Damit kön­nen wir einiges abfedern. Wenn es aber in der Zukunft zum Bau von Kindergarten und Feuerwehrhaus kommt, müssen wir nach acht Jahren wohl wieder einmal Kredite aufnehmen“, betonte der Kämmerer.
Für die beiden Bauvorhaben läuft gegenwärtig die Standortsuche. „Ich vernehme immer wieder Gerüchte, dass einzig die Lehmkau­te der Standort wäre und es damit keine Kirmes mehr gebe. Dazu nur soviel: Wir haben natürlich mehrere Optionen im Blick und wissen um die Bedeutung der Trinitatis-Kirmes“, so Groll, der nach der Sommerpause mit greifbaren Ergebnissen rechnet.
Friedhof Kernstadt: Die angedachte Neubelegung der beiden bereits zu großen Teilen geräumten Grabfelder (angrenzend an Gärtner Mann) stellt sich zumindest für Erdbestattungen leider schwierig dar. Dort wurde durch einen Geologen ein hoher Grund­wasserstand festgestellt, der den Verwesungsprozess der dort begra­benen Leichen stark eingeschränkt haben kann. Der Geologe rät für die Zukunft zu einem Bodenaustausch (Verschluss der Gräber mit Kies) und möglichst wenig Versiegelung. Nun sollen weitere Pro­beschachtungen stattfinden, um nähere Erkenntnisse zu gewinnen. „Sollten wir kurzfristig in Platznot kommen, werden Erdbestattun­gen auf freien Flächen auf dem älteren Friedhofsteil erfolgen.
Trauerhalle Momberg: Angedacht war eine Sanierung von Mau­erwerk und Dach. Bei Untersuchungen sind allerdings weitere Mängel, auch im Bereich der Statik, aufgefallen. Die Kostenschät­zung, zur Zeit rund 150.000 Euro, wird überarbeitet. Im Einver­nehmen mit dem Ortsvorsteher wurde die Sanierung der Trauer­halle Mengsberg zunächst zurückgestellt.
Multifunktionales Haus Momberg: Es stehen noch wenige „Klei­nigkeiten“ im Inneren an. Im hinteren Bereich finden noch As­phaltarbeiten statt und der Zaun wird neu gesetzt. Der Kosten­rahmen von 850.000 Euro kann eingehalten werden.
Als weitere Vorhaben stehen in den kommenden Jahren noch der Bereich vor dem Gebäude, die barrierefreie Zugänglichkeit des gro­ßen Saales und dessen Renovierung an. Zunächst will sich der Orts­beirat Gedanken machen, dann müssen Kosten ermittelt und Prio­ritäten festgelegt werden. „Alles auf einmal wird nicht gehen. Wir müssen uns von Notwendigkeiten leiten lassen“, so Thomas Groll.
Zollhof Speckswinkel: Der Umbau des unteren Bereiches, ehern. Jugendraum, für Zwecke der Feuerwehr geht langsam zu Ende. Die Wehr bringt sich gegenwärtig mit Eigenleistungen ein.
Hohe Treppe: Eine Sanierung, so der Bürgermeister, werde statt­finden. Voraussichtlicher Termin nach der Sommerpause. Auf die jetzigen Stufen, die zuvor ausgespachtelt werden, sollen neue Win­kelstufen aufgelegt werden. Dies erspart weitere Arbeiten und er­füllt langfristig den Zweck einer sicheren Begehbarkeit. Die Kos­ten liegen bei rund 20.000 Euro.

Ortsbeirat Speckswinkel
800-Jahrfeier war ein voller Erfolg!

Am 28. Juni 2023 kam der Ortsbeirat Speckswinkel zum zweiten Mal in diesem Jahr zu einer Sitzung im „Zollhof“ zusammen. Ortsvorsteher Martin Naumann konnte dazu neben Bürgermeis­ter Thomas Groll auch drei Zuhörer begrüßen.
Zu Beginn berichteten Naumann und Groll über ein Gespräch mit der EAM, bei dem man sich über eine mögliche Nahwärmeversor­gung für Speckswinkel und Momberg ausgetauscht habe. Ausge­hend von öffentlich verfügbaren Daten der Mengsberger Bioener­giegenossenschaft hatte die EAM eine „grobe“ Berechnung für die anderen beiden Neustädter Stadtteile abgestellt. Das Ergebnis erbrachte für Speckswinkel Wärmeverluste von 45 Prozent. Dies ist aus Sicht der Experten „grenzwertig“.
Der Bürgermeister kündigte an, dass die Kommune nach Erteilung eines Förderbescheides eine kommunale Wärmeplanung erstellen werde. Fokusgebiete sollten hierbei Speckswinkel und Momberg sein. „Wir müssen die ersten Ergebnisse der EAM tiefer betrach­ten und über mögliche Energiequellen nachdenken und eine Wirt­schaftlichkeitsberechnung in der Hand haben. Zudem muss sich die Dorfgemeinschaft fragen, ob eine Nahwärmeversorgung in genossenschaftlicher Hand vorstellbar ist und wer aus der Bür­gerschaft unter Umständen Verantwortung hierfür übernehmen möchte“, sagte Thomas Groll. Harald Geißel betonte ebenfalls, dass eine Nahwärmelösung für Speckswinkel nur dann erfolgreich sein könne, wenn sie aus dem Dorf heraus getragen werde.
Martin Naumann berichtete über die Besuche von Landrat Jens Womelsdorf und des Landtagsabgeordneten Dirk Bamberger in Speckswinkel. Er bezeichnete solche Termine als gute Gelegen­heit Kontakte zu knüpfen und Themen zu platzieren.
Der Ortsvorsteher möchte demnächst gemeinsam mit der Verwal­tung einen Zeitplan für den Umbau des Geräteschuppens beim Festplatz zu einem Jugendraum erstellen. Leider werde die gegen­wärtige Ersatzlösung, ein Bauwagen, eher sporadisch genutzt.
Im Hinblick auf die Zukunft der örtlichen Wasserversorgung wird gegenwärtig die Studie aus dem Jahr 2013 überarbeitet, um die Frage des Neubaus eines Hochbehälters vor Ort oder den An­schluss an das Momberger Netz fundiert beantworten zu können.
Die Anschaffung einer kleinen mobilen Bühne für den „Zollhof“ soll in den nächsten Wochen vorangetrieben werden. Haushalts­mittel stehen zur Verfügung.
Der Ortsvorsteher schlug noch die Anschaffung einer „Fitness­bank“ entweder für die „Grüne Mitte“ oder den Sportplatz vor. Die Kosten von rund 2.800 Euro werden zu 25 Prozent vom Kreis
bezuschusst. Weitere Sponsoren sollen gewonnen werden.
Auch 2023 gewährt der Landkreis den Kommunen ein Ehren­amtsbudget. Auf Speckswinkel entfallen knapp 850 Euro. Dieser Betrag soll nach dem einstimmigen Beschluss des Ortsbeirates auf den TSV, die Freiwillige Feuerwehr, den Gemischten Chor und die Trachten- und Volkstanzgruppe aufgeteilt werden.
Die Arbeiten an der „Grünen Mitte“ sind abgeschlossen, Das Er­gebnis ist sehr positiv. Der Platz in der Ortsmitte wird gut ange­nommen. Einzig das Wasserspiel macht ein wenig Sorgen. Kinder legen dieses durch Sand immer wieder einmal lahm. Hier soll nach Lösungsmöglichkeiten gesucht werden.
Ebenfalls mit Mitteln der Dorfentwicklung soll das Umfeld des Dorfteiches aufgewertet werden. Vorgesehen sind unter anderem eine verbesserte, 1,20 Meter breite Wegeführung und das Aufstel­len einer Picknickbank. Die Maßnahme soll wohl im III. Quartal umgesetzt werden.
Rundweg positiv war das Fazit der 800-Jahrfeier. Alle Anwesen­den waren zu Recht voll des Lobes über die einzelnen Veranstal­tungen und die gute Stimmung. Hierzu habe natürlich auch das hervorragende Wetter beige­tragen.
Bürgermeister Thomas Groll lobte ebenso wie zuvor Orts­vorsteher Martin Naumann die aktive Dorfgemeinschaft. Naumann möchte den Elan des Festes für zukünftige Ver­anstaltungen nutzen, ein Ge­danke, den Carsten Sechser unterstützte. Vorstellbar sei beispielsweise im Wechsel mit dem Dorffest eine Kirmes in­mitten des Dorfes oder ein re­gelmäßiges Weindorf.