Neustädter Mitteilungsblatt

Nachts im Junker-Hansen-Turm
Gästeführer luden zu einer Nachtöffnung ein

Eine etwas andere Turmöffnung fand am Freitag, 27.10.2023, statt. Draußen wurde es bereits dunkel, als die Gästeführer der Stadt Neustadt (Hessen), die NeuSTADTguides, die Eingangstüre vom Junker-Hansen-Turm öffneten. Die Eingangskontrolle über­nahm die Bürgerwehr, da sich im Turm Junker Hans und seine beiden Burgfräulein aufhielten.
Im dämmrigen Licht betraten die Besucher den Fachwerkrund­bau. Auf dem Weg nach oben gab es eine Überraschung, denn der Gefangene, der jahrein, jahraus sein trostloses Dasein in dem dunklen Kerker fristet, war nicht mehr da. In dem zweiten steiner­nen Geschoss befand sich nun kein anderer als Junker Hans mit seinen beiden Burgfräulein. Die Besucher hatten die Möglichkeit, ein Selfie mit dem Namensgeber des Turmes zu machen. Da das Ambiente mit dem schummrigen Licht und die in feine Gewänder gehüllten Herrschaften einen nicht alltäglichen Anblick boten, nutzten viele die Möglichkeit, ein Selfie zu machen, bevor sie die verbleibenden Stufen weiter nach oben stiegen.
Auch kleinere Kinderwollten den Junker-Hansen-Turm bei Nacht sehen. Sie konnten den Turm mit Schwert und Gewand verteidi­gen, was eine ganz besondere Freude war. Die Burgfräulein er­innerten sich an Stadtführungen aus ihrer eigenen Schulzeit: „Diese Kinderkostüme haben wir auch schon getragen“, sagten sie lachend „als wir den Junker-Hansen-Turm besichtigt haben. Frau Braun gestaltete für uns eine wirklich spannende Stadtführung, an die wir uns heute noch gerne erinnern“. Eine Mutter äußerte, dass ihre Tochter immer in den Turm möchte, wenn er offen ist und sie fügte hinzu, dass sie dann gemeinsam mit ihrer Tochter mehrmals die Treppen im Turm hinauf- und wieder hinunterge­hen. „Hier ist ja richtig was los“, meinte ein weiterer Besucher, als er die Treppen noch oben stieg und die vielen Stimmen hörte.
An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an alle Beteiligten, dem Junker Hans (Nils Pfab) mit seinen Burgfräulein (Thea Eck­hardt und Nina Weißbecker) und dem Soldaten der Bürgerwehr (Andreas Schönberg), der vor der Tür Wache hielt.
Die Gästeführer werden dieses Event im kommenden Jahr gerne wiederholen und rechtzeitig den Termin bekanntgeben.

Neustadt (Hessen) erhält KOMPASS- Sicherheitssiegel

2017 initiierte das Hessische Ministerium des Inneren und für Sport das KOMmunalProgrAmmSicherheitsSiegel (KOMPASS), um die Sicherheitsarchitektur vor Ort mit passgenauen Maßnah­men weiterentwickeln zu können.
Im September 2018 erfolgte die Aufnahme der Stadt Neustadt (Hessen) in das Programm, seinerzeit als erste Kommune im Be­reich des Polizeipräsidiums Mittelhessen. Inzwischen arbeiten 154 hessische Städte und Gemeinden bei KOMPASS mit.
Am Beginn des Prozesses stand eine repräsentative Bürgerbefra­gung der Justus-Liebig-Universität in Gießen zur Sicherheitslage in Neustadt. Dabei wurden der Bahnhof und zum Teil auch der Bürgerpark als Unsicherheitsorte benannt.
Im Zeitraum 2020-2023 setzte die Kommune gemeinsam mit der Poli­zei zehn Maßnahmen im Rahmen des KOMPASS-Programmes um:
• Im Juli 2020 wurde der Schutzmann vor Ort eingeführt.
• Im Bereich des Bürgerparks wurden Grünanlagen umgestaltet, um die Einsehbarkeit zu erhöhen.
• An verschiedenen Stellen in der Kommune – u.a. im Park und am Bahndamm – wurde die Beleuchtung erweitert.
• Eine Sicherheitskonferenz tagte mehrfach.
• Es finden regelmäßig Informationsveranstaltungen in der Erst­aufnahmeeinrichtung statt.
• Die Polizei führt Beratungen zu Einbruchsschutz, Prävention u.ä. durch.
• Für den Bahnhof wurde eine Sicherheitspartnerschaft mit der Deutschen Bahn abgeschlossen.

• Es gab Maßnahmen zur Verbesserung des Erscheinungsbildes des Bahnhofes.
• Die Kommune legte ein eigenes Förderprogramm zur Sicherheit für an die HEAE angrenzende Bereiche auf.
• Im Einvernehmen mit der Polizei wird ein Sicherheitsdienst ein­gesetzt.
In den KOMPASS-Prozess investierte die Stadt Neustadt (Hes­sen) bisher rund 100.000 Euro.
Ende Oktober kamen Staatssekretär Stefan Sauer, der Gießener Polizeipräsident Torsten Krückemeier, der Leiter der Polizeidirek­tion Marburg Frank Göbel und Stationsleiter Ralph-Peter Förs­terling aus Stadtallendorf ins hiesige Rathaus, um auf das bisher erreichte zurückzublicken.
Im Beisein von Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels und der Damen und Herren überreichte der Staatssekretär das KOM- PASS-Sicherheitssiegel an den Bürgermeister und dankte der Kommune für das bisher gezeigte Engagement.
Stefan Sauer hob das gute Miteinander der örtlich Verantwort­lichen und der Polizei hervor. Der ehemalige Bürgermeister der Stadt Groß-Gerau verwies darauf, dass eine Erstaufnahmeeinrich­tung stets eine besondere Herausforderung für die Standortkom­mune sei und sagte hier die weitere Unterstützung des Landes zu. Bürgermeister Thomas Groll dankte zu Beginn seiner Ausführun­gen Gunter Weber, dem Schutzmann vor Ort, für seine engagierte Arbeit. Dieser sei sehr gut vernetzt und habe bereits eine Vielzahl von Delikten aufklären können.
Die Verleihung des Sicherheitssiegels, so Groll, sei nicht das Ende des KOMPASS-Prozesses und sage auch nicht aus, dass vor Ort alles in Ordnung sei. Vielmehr passe der Ausspruch „Viel getan. Viel zu tun“ auf die Situation. Daher sehe auch der Haushalts­entwurf 2024 wieder Gelder für KOMPASS vor. Durch das Siegel würden die bisherigen Aktivitäten der Kommune gewürdigt.
Ein besonderes Problemfeld sei der Bahnhof. Daher ist der Bür­germeister froh, dass Neustadt als Modellkommune im Bereich des Polizeipräsidiums Gießen in das neue Programm KOMPASS Bahnhof aufgenommen wurde. Die Auftaktveranstaltung findet Anfang November in Wiesbaden statt.
Polizeipräsident Krückemeier bewertete die Situation vor Ort an­hand statistischer Daten. Für ihn sei der Trend 2023 überraschend gewesen, denn während bundes- und landesweit Körperverletzungs- und Diebstahlszahlen zunähmen, sei in Neustadt ein Rückgang zu verzeichnen. Trotzdem werde man sich nicht ausruhen und dem Geschehen in Neustadt weiterhin besondere Beachtung schenken.

Herbst-WandelBar-Cafe am 14. November im Bürgerpark

Ungemütlich draußen – na und?! Fallende Temperaturen und Blätter sollen uns nicht vom gemütlichen Beisammensein an der WandelBar abhalten! Das Team des bsj Marburg lädt deshalb am Dienstag, dem 14. November wieder von 15 bis 17 Uhr zum letzten WandelBar-Cafe in diesem Jahr in den Bürgerpark ein.
Mit der Winterausstattung in Form von warmen Sitzkissen, De­cken und Feuerschale ist es auch bei kühleren Temperaturen ge­mütlich und warm an der WandelBar und für den Fall von Regen können wir uns im Pavillon unterstellen. Es gibt wie immer kos­tenfreie Heißgetränke. Gebäck. Infos über aktuelle Veranstal­tungen oder Aktionen in Neustadt und natürlich interessante, in­spirierende und nette Gespräche. Außerdem könnt ihr gerne eure eigenen Ideen oder Themen mitbringen – an der WandelBar findet jedes Anliegen ein offenes Ohr und so ganz nebenher sind dort schon einige Projekte für Neustadt auf den Weg gebracht worden. Kommt vorbei auf einen Punsch, Tee oder Kaffee und einen Schwatz! Wir freuen uns auf euch.
Für die Zeit des Cafe-Betriebs stehen die sanitären Einrichtungen im nahe gelegenen Haus der Vereine zur Verfügung.
Kontakt und Info
Quartiersbüro Neustadt/ bsj Marburg E-Mail: troerlic@bsj-marburg.de, schlueter@bsj-marburg.de Tel.: 06692 96911579

Förderung von privaten Bauvorhaben durch die Dorfentwicklung endet bald, jetzt schon Anträge für 2024 stellen!

Das Förderprogramm Dorfentwicklung für die Neustädter Stadt­teile Momberg, Mengsberg und Speckswinkel geht zum 31.12.2024 zu Ende.
Für Privatleute heißt das, dass sie bis zum 01. April 2024 ihren vollständigen Förderantrag für ihre privaten Umbau- und Sanie­rungsvorhaben beim Landkreis einreichen sollten, um eine För­derung zu erhalten.
Wer ein Gebäude im Fördergebiet – meistens umfasst das den Ortskern – zum Beispiel saniert oder zu Wohnraum umbaut, kann einen Zuschuss des Landes in Höhe von 35 Prozent auf die förder­fähigen Nettokosten erhalten, maximal 45.000 Euro pro Objekt; bei Kulturdenkmälern 60.000 Euro, der nicht zurückzuzahlen ist. Für den Umbau von Wirtschaftsgebäuden (Scheunen) zu bis zu drei Wohnungen kann man sogar bis zu 200.000 Euro Zuschuss erhalten.
Förderfähig sind: Planungen und Sanierungen oder Umbau von Gebäuden auf Grundlage ortstypischer Bauweise, aber auch Neu­bauten, die sich in die charakteristische Baustruktur einfügen.
Wie funktioniert das Förderverfahren für private Baumaßnah­men?
Sie beantragen vor Beginn der Maßnahme die kostenlose Bera­tung des Fachbüros (Ansprechpartnerin: Frau Monika Heger, 06695/ 911-960, Email: bpb.heger@t-online.de) und holen jeweils zwei Kostenangebote oder eine Kostenschätzung des Architekten oder Ingenieurs ein.
Danach reichen Sie einen formellen Antrag mit dazugehörenden Unterlagen bei der Kreisverwaltung ein (Ansprechpartner: Herr Rainer Laas, 06421/ 405-6126). Sie dürfen mit der Maßnahme erst beginnen, wenn Sie den schriftlichen Bewilligungsbescheid er­halten haben. Sie führen die Baumaßnahme durch und rechnen sie mit der Bewilligungsstelle bei der Kreisverwaltung ab. Danach folgt die Auszahlung der Fördermittel. Grundsätzlich besteht kein Rechtsanspruch auf Förderung.
Die Stadt Neustadt (Hessen) hat eine eigene Homepage zum The­ma Dorfentwicklung (
www.dorfentwicklung-neustaedter-stadtteile.de). Hier finden Sie unter dem Unterpunkt Downloads z. B. das IKEK mit den Fördergebietsplänen sowie weitere wichtige Infor­mationen.

Das TagWerk eröffnete neue Räumlichkeiten

Am 04.11.2023 war es endlich so weit: die Seniorentagespflege TagWerk Neustadt GmbH eröffnete ihre neuen Räumlichkeiten in der Ringstraße. Bereits am Mittwoch zuvor waren Team und Gäste aus den Räumen an der Ziegelei umgezogen.
Zu einem kleinen Empfang konnten Eva Hartmann und Martin Krapp von der Geschäftsführung gemeinsam mit ihren Ehepart­nern Michael Hartmann und Nadine Krapp zahlreiche Gäste willkommen heißen. Bürgermeister Groll und Stadtverordneten­vorsteher Michels, die Vertreter der bauausführenden Firmen waren ebenso erschienen wie Architekt Holger Möller, Vertreter der Volksbank Mittelhessen, Alexandra Klusmann, Geschäftsfüh­rerin der Region Marburger Land e.V, Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Neustadt sowie natürlich alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Familienmitglieder und Nachbarn.
startete die Tagespflege zunächst mit 20 Plätzen in angemieteten Räumen. Ab jetzt können 46 Gäste pro Tag betreut werden. Das Angebot erweist sich als ein wichtiger Baustein für die Betreuung von Senioren vor Ort.
Der Dank der Bauherren gilt dem Architekturbüro BAS aus Kas­sel, den beteiligten Baufirmen und der Volksbank Mittelhessen für das gute Miteinander und der Kommune und der Region Mar­burger Land e.V. für die jeweilige Förderung des Projekts.
Bürgermeister Thomas Groll beglückwünschte die Familien Hart­mann und Krapp zu dem gelungenen Bauwerk und zollte ihnen Respekt für ihren Mut, sich beruflich neu zu orientieren und ein altes, teilweise denkmalgeschütztes Gebäude zu sanieren. Für die Zukunft wünschte er alles Gute und stets zufriedene Gäste. Der Bürgermeister betonte die Wichtigkeit einer aktiven kommunalen Seniorenarbeit und bot dem TagWerk ein Miteinander bei gemein­samen Veranstaltungen an.
Michael Müller vom Firmenkundenvorstand der Volksbank Mit­telhessen gratulierte ebenfalls zur Einweihung und sprach von ei­ner vertrauensvollen Geschäftsbeziehung. Er wünschte dem Tag- Werk neben zufriedenen Gästen auch den nötigen wirtschaftlichen Erfolg.
Im Namen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sprachen Pflegedienstleiterin Nadine Spannkne­bel und Sabine Launer und überreichten ihren Arbeitgebern symbolisch Brot, Salz und eine Ker­ze zum Einzug.
Pfarrerin Kerstin Kandziora bezeichnete die Se­niorentagespflege als goldrichtig für Neustadt und sprach mit den Anwesenden ein Gebet.
Bei einem Rundgang konnte man sich im An­schluss an den Empfang von der gelungenen Sa­nierung und Erweiterung des Anwesens überzeu­gen. Die hellen und freundlichen Räumlichkeiten sind großzügig gestaltet und ansprechend ausge­stattet. Neustadt verfügt nun über eine der mo­dernsten Tagespflegeeinrichtungen in der Region. Zum Abschluss der Baumaßnahme fehlt nur noch die Fertigstellung des Demenzgartens und der Parkflächen.
Für den Nachmittag hatte das TagWerk alle inte­ressierten Bürgerinnen und Bürger zu einem Tag
der offenen Tür eingeladen. Dieses Angebot wurde mit sehr gro­ßem Zuspruch angenommen. Die Familien Hartmann und Krapp zeigten sich sehr erfreut und danken allen Beteiligten für ihr Mit­wirken und das große Interesse aus der Bevölkerung.
Martin Krapp
In ihrer Eröffnungsrede ließen Eva Hartmann und Martin Krapp nochmals die Geschichte vom TagWerk Revue passieren. Bereits in ihrer Diplom-Arbeit 2004 kam Frau Hartmann zum Ergebnis, dass eine Tagespflege für Senioren in Neustadt fehle. Herr Krapp wollte beruflich „nochmal etwas Neues machen“. So fand man zu­sammen und entschloss sich das Anwesen in der Ringstraße 16 umzubauen und zu erweitern. Die beiden wurden dabei tatkräf­tig von ihren Ehepartnern unterstützt. Bereits im Dezember 2021