Neustädter Qualität ist in Fernost gefragt – MNZ

Werkzeugfabrik will Produktion erweitern / Landrat Fischbach besucht Junker-Hansen-Stadt
Neustadt (aws). Annähernd fünf Stunden lang hat Landrat Robert Fischbach (CDU) gestern bei seinem Gemeindebesuch in Neustadt verbracht. Schwerpunkte waren die Leerstände in den Ortskernen, die künftige Nutzung der leerstehenden Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne und die geplante Erweiterung der Werkzeugfabrik Felo.
Zu Beginn hatte Bürgermeister Thomas Groll im Rathaus dem Landrat, der mit großem Gefolge aus der Kreisverwaltung angereist war, in Gegenwart mehrerer Neustädter Parlamentarier den Zustand von Neustadt und seinen Ortsteilen beschrieben und war dabei auf die Probleme, Erfolge und die Planungen für die Zukunft der Stadt eingegangen.
Schwerpunkte seiner Ausführungen waren die Weiterentwicklung Neustadts als kinderfreundliche Wohnstadt, der Kampf gegen Auswirkungen der alternden Gesellschaft mit den daraus resultierenden Leerständen in Kernstadt und den Ortsteilen, die Konversion der Ernst Moritz Arndt Kaserne, und die Weiterentwicklung der Region Herrenwald, des kommunalen Verbundes zwischen Neustadt und Stadtallendorf.
Bei einem Rundgang durch die Betriebsräume der Firma Felo, des mit 165 Beschäftigten größten Arbeitgebers in Neustadt, konnte sich Fischbach über die Herstellung der weltweit anerkannten Qualitätsprodukte des Neustädter Werkzeug- und Schraubendreherproduzenten überzeugen.
Geschäftsführer Martin Holland-Letz hatte persönlich die Führung übernommen und zeigte den anderen Besuchern den gesamten Herstellungsprozess eines Schraubendrehers von der Drahtrolle und dem Kunststoffgranulat über die verschiedenen Fertigungsschritte bis zur Verpackung und dem Versand der Neustädter Werkzeuge.
Die 1950 gegründete Firma, die jährlich rund 1,5 Millionen Teile herstellt, beliefert weltweit rund 50 Länder mit ihren Produkten. Sogar nach Ostasien, dort wo die in den Baumärkten verkauften Billigprodukte herkommen, werden die Schraubendreher „Made in Germany / Neustadt“ exportiert.
Die expandierende Firma plant in Kürze die Erweiterung der Betriebsräume mit einer neuen Produktionshalle von 1300 Quadratmetern, die an das bestehende Betriebsgelände angeschlossen werden soll.
Der Besuch im Neustädter Waldstadion weckte in Robert Fischbach Erinnerungen an die eigene Vergangenheit. Dort hatte er nämlich vor mehr als 40 Jahren als junger Rekrut das feierliche Gelöbnis abgelegt. Fischbach überreichte einen Förderbetrag an den Bürgermeister. Das Geld soll zur Renovierung des Rasens und der Sportanlagen verwendet werden.
■ Waldstadion weckt Erinnerung
Die innerörtlichen Leerstände, der Planungswettbewerb für die Entwicklung einer neuen dörflichen Mitte, die Dorferneuerung und der Zustand der Kreisstraßen waren die Themen in Speckswinkel und Momberg. Bei einem Rundgang in den Problembereichen beider Ortsteile konnte sich Fischbach persönlich vom Zustand und den Leerständen überzeugen. Ein Besuch der Mengsberger Trachtenstube und ein Gespräch mit den Verantwortlichen der Feuerwehren aus Kernstadt und Ortsteilen rundete den Besuch am Nachmittag ab.