Reichlich Besucher, positive Bilanz

Neustädter Trinitatiskirmes bleibt beliebt, aber mehr Vandalismus am Festplatz
Von Michael Rinde
Neustadt. Zum 519. Male feierte Neustadt von Donnerstagabend bis Montag Kirchweihfest, also Trinitatis-Kirmes. Das einstmals wohl größte Volksfest im Marburger Land fasziniert und unterhält die Bürger wie auch Besucher nach wie vor. So lässt sich das Publikumsinteresse an den Haupt-Veranstaltungstagen zusammenfassen.

Auch die Schausteller haben keinerlei Grund zum Klagen, ganz im Gegenteil. „In Neustadt läuft es einfach gut“, hieß es am Montagmittag an einem der Essensstände rund um die Bratwurst im Herzen des Vergnügungsparkes.

Während mehrere Hundert Besucher im Festzelt an der Lehmkaute begeistert den „Lechis“ lauschten, zog Bürgermeister Thomas Groll eine erste Bilanz für das Fest. Ein Höhepunkt sei dabei sicherlich der große Festzug am Kirmessonntag gewesen. Am Ende waren es 41 Zugnummern, die durch Neustadts Innenstadt zogen, es gab eine ganz kurzfristige Absage, wie Groll berichtet.

Ehrenamtlicher Einsatz

Ehrenamtliche machten es mit ihrem Einsatz möglich. Auffällig war: Es standen weit mehr Neustädter am Straßenrand als bei früheren Gelegenheiten, was Groll bestätigt und besonders freut: „Schön, dass wir als Stadt so etwas noch gemeinsam hinbekommen“. Das sei keineswegs selbstverständlich, schon gar nicht, was Größe und Qualität der Zugnummern angehe. Ähnlich positiv ist auch die erste Bilanz für den Diskoabend am Freitag. Besonders mit diesem Tag seien die Schausteller sehr zufrieden gewesen, auch der Montag ließe sich gut an, erklärte Groll am Mittag nach dem Start des Frühschoppens. Am Montag hatten die „Lechis“ im Festzelt musikalisch das Heft in der Hand und brachten den ein oder anderen Besucher schon frühzeitig dazu, aufzustehen und mitzuklatschen, vor allem, als der Lead-Sänger zum Alphorn griff und auf dem Tisch des Frauenvereins stand. Aber: Wie nach jeder Kirmes müsse man sich natürlich fragen, was man in den Folgejahren eventuell verändern sollte. Da könnte 2024 vielleicht ein anderes Musikprogramm anstehen, hierzu bittet Groll jedoch auch die Neustädter Bürger um ihre Rückmeldungen, um auf einer breiteren Basis entscheiden zu können.

Toilettencontainer beschädigt

Die Frage sei, ob Oktoberfest-Kapellen immer noch den Geschmack des Publikums träfen oder es Änderungswünsche gebe. Allerdings ist das Kirmesbild in diesem Jahr nicht ganz ungetrübt. Denn: „Das Problem mit Vandalismus nimmt leider weiter zu“, berichtet Groll. So kam es in den Toilettencontainern in der Zeit von Samstag auf Sonntag zu massiven Beschädigungen mit herausgerissenen Stromleitungen und abgebrochenen Wasserhähnen. Das habe dazu geführt, dass die Stadt in der Not seit Jahren stillgelegte Toilettenanlagen wieder in Betrieb nehmen musste. Zugleich musste der Baubetriebshof eine Sonderreinigung der Straße zum Festplatz am Sonntagmorgen vornehmen. „Sie war extrem verdreckt, mir fehlt jedes Verständnis dafür“, ärgert sich Groll. Neustadt will wegen der Toiletten die Polizei einschalten. Seitens der Polizei gab es bis Montagvormittag keine besonderen Ereignisse bei der Kirmes, zumal die Anzeige der Stadt bei der Anfrage der OP noch nicht vorlag, berichtet Sprecher Martin Ahlich.