Rotkäppchenbad in neuem Glanz

Stadt steckte 500 000 Euro in Sanierung / Öffnung pünktlich zu den Herbstferien
Von Florian Lerchbacher
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Mengsberg. Anderthalb Jahre was das Hallenbad in Mengsberg aufgrund der Corona-Pandemie und umfangreicher Sanierungsarbeiten geschlossen. Nun erstrahlt es in neuem Glanz und öffnet seine Pforten – dabei gilt ein Hygienekonzept und der Eintritt erfolgt nach der 3G-Regel.

Fast 500 000 Euro sind in die Sanierung geflossen – 95 000 Euro bekam die Stadt Neustadt aus dem Swim-Programm des Landes, der Landkreis steuerte 35 000 Euro bei. Das Rotkäppchenbad war in den frühen 1970er Jahren von der damals noch selbstständigen Gemeinde Mengsberg gebaut worden. Die Umkleiden und Sanitärräume stammten noch aus der damaligen Zeit.

Nun, nach der Umgestaltung, seien sie heller, freundlicher und farbenfroher, sagt Bürgermeister Thomas Groll und stellt heraus, dass Grüntöne für Frische sorgen würden. Die Anlage ist jetzt weitestgehend barrierefrei, es gibt zwei behindertengerechte Toiletten und einen Lifter in der Schwimmhalle. Außerdem ließ die Stadt das Bistro sanieren. „In den vergangenen fast 50 Jahren ist nicht viel passiert, jetzt haben wir die Bereiche einmal generalüberholt“, resümiert Groll.

Es gibt aber noch eine weitere Veränderung, die mit der heutigen Öffnung zum Tragen kommt: Der Neustädter Alexander Schmeh fungiert ab sofort als Betreiber von Hallen- und Freibad. Dort sollte er eigentlich schon diesen Sommer übernehmen, allerdings kam es bei der Sanierung des Freibades zu Verzögerungen, sodass die Anlage entgegen den ursprünglichen Planungen die gesamte Saison über geschlossen bleiben musste. Dafür hatte die Stadt so Zeit, auch die Chlorgasanlage so umzurüsten, dass sie den neuesten Vorschriften entspricht.

Schmeh betreibt bereits einige Bäder, beispielsweise in Homberg/Ohm, Calden oder Mücke. „Da ist also jede Menge Erfahrung da“, betont Groll und erklärt, dass dieser Schritt verschiedene Vorteile mit sich bringe. Vor allem in Sachen Person – was allerdings eher im Sommer wichtig sei: „Im Winter weiß man ja ungefähr, wo Spitzen und Tiefen sind. Das Wetter im Hallenbad ist ja schließlich immer gleich“, scherzt der Bürgermeister. Im Freibad sei das jedoch anders: Dann könne der neue Partner an Sonnentagen viel besser auf hohe Besucherzahlen reagieren und das entsprechende Personal zum Einsatz bringen (das bisherige Personal wird übrigens aber auch weiter zum Einsatz kommen). „Wir freuen uns auf die bevorstehende Saison“, sagt Schmeh und stellt heraus, dass eine verhältnismäßig kleine Stadt wie Neustadt über zwei „tolle Bäder“ verfügt. Die Menschen könnten sich insbesondere auf das sanierte Freibad freuen: „Man muss mindestens 50 Kilometer fahren, um etwas Vergleichbares zu finden.“

In Zukunft soll das Hallenbad öfter als in der Vergangenheit geöffnet sein. Insbesondere sonntags hoffen Stadt und Schmeh auf mehr Besucher als in der Vergangenheit. Der Tag solle sich als Familientag etablieren, so Groll. Montags ist die Einrichtung für Schulschwimmen und Kurse reserviert. Und auch das Training der DLRG wird weiter stattfinden können. Schon in den beginnenden Herbstferien finden zudem fünf Kurse statt, an denen 50 Kinder teilnehmen. Weitere 100 stehen auf Wartelisten.

Schmeh und sein Team kümmern sich auch um den Imbiss im Freibad und das Bistro im Hallenbad. Zunächst läuft der Vertrag mit der Stadt für ein Jahr. Dann folgt eine Evaluation, so Groll.

Förderverein spendet 5 000 Euro

Der Förderverein des Hallenbades um den Vorsitzenden Franz-W. Michels existiert natürlich auch weiter. Zwischen 20 000 und 30 000 Euro hat der Verein bereits in die Einrichtung investiert, hinzu kommen 60 000 Euro für die Photovoltaikanlage auf dem Dach. „Das Geld stammt hauptsächlich aus der Werbung in der Halle“, berichtet der Vorsitzende und ergänzt, dass während der Zeit, in der das Bad geschlossen war, nur zwei oder drei Sponsoren abgesprungen seien – aber es hätten sich bereits neue gefunden. „Die meisten haben sogar weitergezahlt“, freut er sich. Und so überreichte er einen Scheck über 5 000 Euro an Bürgermeister Groll. Das Geld soll in eine Scheuer-Saug-Maschine fließen, so Schmeh. Diese spare zum einen beim Reinigen viel Wasser, zudem sei sie sehr effektiv.