Unterwegs mit Georg Metz SPD-Kandidat suchte auf dem Weihnachtsmarkt das Gespräch mit den Bürgern
„Politik interessiert Menschen vor allem dann, wenn sie persönlich betroffen sind“, sagte Georg Metz (SPD) während des Weihnachtsmarktes – und sollte Recht behalten.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Wenn Sie das Hattenrod nicht ausbauen, dann wähle ich Sie!“ Was ein Mitglied des VfL Neustadt scherzend Georg Metz entgegen schleuderte, bestätigte nur dessen Theorie: Die Menschen interessiert, was sie direkt betrifft. Und so gab der Sozialdemokrat den potenziellen Wählern, was sie wollen: Er hörte zu und ging auf ihre Anliegen ein.
Dem Gegner des Straßenbaus hätte er zum Beispiel ausgiebig über die Bemühungen seiner Partei berichten können, eine jährlich von allen Bürgern zu zahlende Straßenbaugebühr zu entrichten. Und von der einhergehenden Beitragsfreiheit für Menschen, die gerade ihre Anliegergebühr gezahlt haben. Oder von der „Notwendigkeit, Baumaßnahmen langfristig anzukündigen“, damit sich die Bürger auf die Kosten einstellen können.
Runder Tisch für Innenstadt
Doch nichts dergleichen: „Ich weiß, der Ausbau kostet viel Geld“, entgegnete er dem Neustädter, merkte, dass dessen Interesse damit erschöpft war und schenkte sein Gehör Wolfgang Eberhardt. „Sie kommen im persönlichen Kontakt viel sympathischer rüber, als Sie auf Ihrem Bild wirken“, lautete dessen Botschaft bei einem Glas Kinderpunsch – und wieder wurden offene Türen eingerannt: „Ich weiß. Das wurde mir schon oft gesagt. Aber ich sehe nunmal aus, wie ich aussehe.“
Es waren nicht alles tiefgründige Gespräche, in denen es um Finanzen, die A 49 und andere aktuelle Themen der Lokalpolitik ging. Wohl aber betrafen sie Punkte, die die Menschen in Neustadt beschäftigen. „Darum geht es mir auch. Ich bin nicht der Erfinder aller Dinge, sondern möchte Impulse aufgreifen, verfolgen und am besten auch umsetzen“, erklärte Metz im Gespräch mit dieser Zeitung und berichtete von einer Unterhaltung mit Jürgen Ripken.
Die Innenstadt war Thema, und am Ende der Unterredung hatte der Sozialdemokrat für sich beschlossen, eine Anregung des Gewerbetreibenden aufzugreifen: Dieser hatte vorgeschlagen, einen runden Tisch einzuberufen, an dem Werbegemeinschaft, die Besitzer der Immobilien und interessierte Bürger mit der Industrie- und Handelskammer sitzen und sich generellen Themen widmen. „Viele Menschen haben gute Ideen, trauen sich aber nicht an die Umsetzung ran“, erklärt Metz. Grundlegende Informationen solle es in dieser Runde geben – vielleicht wäre dies ein erster Schritt, um die Leerstände in der Marktstraße zu bekämpfen, ergänzt der Sozialdemokrat.
Dass das Leben in der Innenstadt noch einmal tobe wie früher, glaubt der 52-Jährige nicht.
Dennoch seien Umstrukturierungen notwendig: Zum einen brauchten die Gewerbetreibenden zeitgemäße Verkaufsflächen ab 200 Quadratmetern und aufwärts – ein Umbau sei jedoch aufgrund der Auflagen des Denkmalschutzes schwierig. Zum anderen seien mehr Parkplätze und ein zweiter Einkaufsmagnet neben Edeka notwendig. Mittelpunkt des Handels bleibe der Gewerbepark, der sich etabliert habe und auch bei Auswärtigen beliebt sei. Wichtig ist Metz, dass sich Menschen, die etwas ändern wollen, engagieren – und ein Mehrwert für alle Beteiligten entstehe. Besonders finanzielle Probleme ließen sich nur lösen, wenn die Stadt das Potenzial der Bürger nutze – ganz so, wie er auf ihre Anliegen eingehen möchte.