Spielplatz und Lernort in einem

Kinder und Erwachsene bauten innerhalb einer Woche den „Honigtopf“ in Neustadt
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Umweltbildung und etwas Unterhaltung – oder eben umgekehrt. Das bietet der neue Spielplatz „Honigtopf“, den Kinder, Eltern, Großeltern und andere Freiwillige mit Unterstützung der Handwerkspädagogen der Alea GmbH in der Neustädter Mozartstraße gebaut haben. Denn zur Anlage, die sich am Thema Bienen und Honig orientiert, gehören auch Bienenstöcke und Infotafeln, die über die Insekten informieren.

Zum fünften Mal setzte die Stadt Neustadt bei der Gestaltung eines Spielplatzes auf Eigenleistung in Verbindung mit einer Kooperation mit Experten – und dieser Ansatz bewährte sich erneut. „Das Konzept des Mitmachens und Einbringens von Klein und Groß ist genau das Richtige. Man hat gesehen, wie Gemeinschaft entsteht“, freut sich Bürgermeister Thomas Groll. Eine These, die zahlreiche Beteiligte untermalten.

So berichtet Sandra Schneider, die sich intensiv in das Projekt eingebracht hatte, dass die für die Organisation eingerichtete WhatsApp-Gruppe bestehen bleiben soll – um auch in Zukunft gemeinsame Aktionen oder Treffen bei Kaffee und Kuchen zu planen.

Der „Honigtopf“ sei nicht nur ein schöner Spielplatz geworden, sondern ein Begegnungstreff mit Tischen und Bänken – von dem sie sich wünscht, dass er vielleicht sogar noch ausgebaut werden könnte. „Hier gab es nie einen Treffpunkt – das hat gefehlt“, erklärt Schneider und betont, viele ihrer Mitmenschen gar nicht gekannt zu haben.

„Uns war nicht klar, dass so viele Kinder hier wohnen“, gibt sie zu und freut sich über die neuen Möglichkeiten: Denn zum einen lasse sich der Spielplatz für organisierte Treffen nutzen, zum anderen gebe er Kindern die Möglichkeit, von organisierten Treffen wegzukommen. Frei nach dem Motto: „Geh’ mal auf den Spielplatz und schau, wer da ist – ganz so wie vor 30 Jahren“.

„Es war total viel los – viele Familien und junge Leute brachten sich ein. Das war eine richtig gute Mischung“, kommentiert Stadtjugendpfleger Philipp Berg, der ebenfalls in das Projekt involviert war: Zum wiederholten Mal konnten sich Kinder über die Ferienspiele in den Spielplatzbau einbringen. 15 Kinder nutzten die Möglichkeit, doch insgesamt hätten täglich um die 30 Kinder mitgebaut, ergänzt Martina Troglic, die sich mit Berg um die Ferienspiele kümmert.

Kinder und Eltern hatten sich in die Planung und Gestaltung einbringen können. Und vor allem das Werkeln kam bei den Jungen und Mädchen hervorragend an. „Wir durften alle Maschinen benutzen, die wir wollten – natürlich nach einer Einweisung. Das fand ich toll“, freut sich der zehnjährige Theo.

Und gute Arbeit leisteten die Kinder und die rund 20 Erwachsenen, die sich einbrachten, auch: Einmal mehr nahm der TÜV die Anlage anstandslos ab, sodass am Ende der Bauwoche einem großen Abschlussfest nichts im Weg stand. Das Grillgut stellte die Stadt zur Verfügung, die sich schon die Woche über um die Verpflegung gekümmert hatte. Nun sei noch geplant, die Zuwegungen Rollator-gerecht zu gestalten, berichtet Bürgermeister Thomas Groll, denn Ziel sei schließlich, dass der Honigtopf zum Treffpunkt für alle Menschen aus dem Wohnquartier rund um den Galgenberg wird. Außerdem kündigt der Rathauschef an, weiter mit Alea kooperieren zu wollen. In diesem Zusammenhang erinnert er an die „Zukunftswerkstatt 2030“, in die sich alle Neustädter mit ihren Wünschen für die Stadt einbringen können. Eben ganz so, wie bei den Spielplatzprojekten – nur eben noch vielfältiger.