Stadt bereitet Förderantrag vor

Arbeitskreis „Konversion Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne“ tagte
Neustadts Bürgermeister Thomas Groll ist zuversichtlich, dass das Land Hessen die Erschließung der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne zu 50 Prozent fördert.
von Florian Lerchbacher
Neustadt. „Die Konversion ist im vergangenen Jahr einen großen Schritt vorangekommen“, sagt Thomas Groll über die Umwandlung des Bundeswehr-Geländes für die zivile Nutzung. Der Flächennutzungsplan wurde geändert, und der Bebauungsplan „Vor der Dick“ ist nun rechtskräftig. 7 Hektar sind bisher frei geworden, 5,5 Hektar davon wurden bereits an eine Spedition verkauft, die derzeit ein Hochregallager baut. Außerdem hat sich ein Getränkehandel auf dem ehemaligen Kasernengebiet eingemietet. Es gebe aber auch noch weitere Interessenten, ergänzt der Bürgermeister – darunter einige, die auch Flächen kaufen wollen.
Während einer Sitzung des Arbeitskreises „Konversion Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne“, dem Vertreter der Kommune, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA), der Bundeswehr und des Bundeswehrdienstleistungszentrums angehören, stellte Groll den Stand der Entwicklung vor. Mit dabei war außerdem Hartmut Röder, der sich mit dem Berliner Büro gku um das Konversionsmanagement kümmert und weitere Projekte dieser Art in Deutschland betreut. Er lobte, dass die Entwicklung in Neustadt Modellcharakter habe und „partnerschaftlich zwischen den Beteiligten vonstattengehe“.
Röder geht davon aus, dass die Stadt im April oder Mai einen Förderantrag stellen könne, mit dem 50 Prozent der Erschließungsarbeiten finanziert werden. Groll und Bauamtsleiter Thomas Dickhaut waren vor einigen Woche in Wiesbaden gewesen, um im Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung über den Stand der Konversion zu berichten. Auch dort werde die Entwicklung positiv gesehen, erinnert sich der Bürgermeister und betont, dass das Ministerium die finanzielle Förderung zugesagt habe. Allerdings müssen die Neustädter zunächst den Antrag stellen. Dafür sind Bestandsaufnahmen, Planungen und Kostenschätzungen notwendig.
800 000 Euro hat die Stadt für die Konversion in diesem Jahr in ihrem Haushalt eingestellt -diese werden allerdings durch die Erschließungspauschale des ersten Käufers und die BImA getragen. Insgesamt rechnet die Stadt mit Gesamtkosten von 1,6 Millionen Euro auf zwei Jahre verteilt – sollten sich die Flächen vermarkten lassen, müsste sie davon aber nichts zahlen.
Des Weiteren hat die Kommune einen Antrag auf Verlängerung des für 18 Monate unterstützten Konversionsmanagements um ein Jahr gestellt, da noch Details erarbeitet werden müssten.