Parlament Neustadt beschließt neue Straßennamen
Neustadt (aws). Gut dreißig Jahre nach der Gebietsreform einigt sich das Neustädter Parlament auf neue Straßennamen.
Ruft man über Routenprogramme unter der Postleitzahl 35279 oder Neustadt/Hessen die „Ritterstraße“ oder die „Gartenstraße“ in der Kernstadt Neustadt auf, so kommt man nicht unbedingt dorthin, wo man eigentlich hin möchte, sondern möglicherweise in einem der Neustädter Stadtteile Momberg oder Mengsberg. Ebenso verhält es sich mit der „Neuen Straße“, die sowohl im Stadtteil Momberg als auch in Mengsberg vorhanden ist.
Der Grund dafür sind derzeit noch doppelt vergebene Straßennamenbezeichnung in Neustadt oder seinen Stadtteilen. Dieser Missstand besteht seit der Gemeindegebietsreform im dem Jahre 1974.
Änderung seit 30 Jahren überfällig
Das, was eigentlich unmittelbar nach Abschluss der Gebietsreform hätte getan werden müssen, nämlich die Beseitigung dieser Namensgleichheiten zu vollziehen, ist nunmehr nach insgesamt acht Legislaturperioden Absicht der Neustädter Parlamentarier. Grundsätzlich sind nämlich Straßenbenennungen ein wichtiges Ordnungskriterium.
Die klare und eindeutige Zuordnung kann beispielsweise entscheidenden Einfluss auf die Eintreffzeit von Polizei-, Feuerwehr- und Rettungskräften haben. Unklare Zuordnungen führen unter anderem auch zu Fehlzustellungen von Postsendungen und verwirren Ortsunkundige bei der Adressensuche. Auch klare Zuordnungen in modernen Navigationssystemen oder Kataster-Erfassungen bereiten unter Umständen Probleme.
Die betroffenen Ortsbeiräte von Momberg und Mengsberg wurden im Vorfeld der Magistratsvorlage, die bei der letzen Stadtverordnetenversammlung den Parlamentariern auf den Tisch gelegt wurde, gehört und hatten jeweils einstimmig für eine Umbenennung votiert.
Die Vorlage wurde von den Stadtverordneten mehrheitlich gegen die Stimmen der beiden Stadtverordneten der FWG und bei Stimmenthaltung von zwei Parlamentariern aus den Reihen der CDU-Fraktion angenommen. Die neuen Straßennamen stehen indes noch nicht fest.
Bürgermeister Manfred Hoim (CDU) signalisierte den Anliegern der betroffenen Straßen Entgegenkommen bei der Berechnung der Kosten zu, die üblicherweise für die Adressenänderung oder Umschreibung von Fahrzeugpapieren, Führerscheinen oder Personalausweisen von der Stadtverwaltung angerechnet würden.