Stadt muss dicken Batzen Geld in die Hand nehmen

Es gilt, die Zukunft des Kindergartens Regenbogen zu klären
Auf die Stadtverordneten wartet eine schwierige Entscheidung: Sie müssen beim Kindergarten Regenbogen abwägen, ob eine Sanierung, ein Teilneubau oder ein kompletter Neubau sinnvoll ist. von F:lorian Lerchbacher
Neustadt. Die Bodenplatte des Kindergartens Regenbogen ist durchfeuchtet, teilweise hat sich Schimmel gebildet. Als die Stadt: dies entdeckte, schloss sie die Einrichtung sofort. Gründe für die Schäden sind das Grundwasser, das nach oben drückt, sowie verstopfte Leitungen. „Schuld daran sind Wurzelverwachsungen“, erklärt Bürgermeister Thomas Groll.
Die Versicherung der Stadt lässt einen Gutachter die Schäden überprüfen. Ein Planungsbüro hat derweil die Kosten für die verschiedenen Möglichkeiten des weiteren Vorgehens aufgestellt. Zur Auswahl stehen die Sanierung, ein Teilneubau und ein kompletter Neubau. Groll betont, dass die Stadt zudem für rund 130 000 Euro das größtenteils mehr als 30 Jahre alte Mobiliar austauschen will.
Bei einer Sanierung müsste die gesamte Bodenplatte und ein Großteil der Wände saniert werden. Die Platte würde erhöht und entsprechend auch Türen, Fenster, Heizungen und sanitäre Anlagen überarbeitet. Die Kosten belaufen sich dann auf 965 000 Euro – abzüglich 80 000 Euro für Mobiliar und der 220 000 Euro, die aus dem Konjunkturprogramm vornehmlich für die energetische Ertüchtigung des Gebäudes eingeplant sind, blieben 665 000 Euro.
Bei einem Teilneubau will die Stadt die Mitte der 1990er gebaute Turnhalle erhalten und sanieren. Es kämen Kosten von fast 1,56 Millionen Euro auf Neustadt zu. Abzüglich Mobiliar und dem Geld aus dem Konjunkturprogramm – das Finanzministerium hat signalisiert, dass dies auch umgewidmet werden kann – blieben 1,26 Millionen Euro.
Der komplette Neubau soll rund 1,62 Millionen Euro kosten – die Stadt hätte aber, so die Hoffnung Grolls, die größte Chancen auf Förderung. Neben den 300 000 Euro (Mobiliar und Konjunkturprogramm) könnten im Idealfall weitere 460 000 Euro abgezogen werden: 160 000 Euro vom Landkreis, der sich bei Neubauten an 10 Prozent der Kosten beteiligt, sowie 150000 aus dem ELER-Programm (Mittel des Bundes und des Landes), das über die Region Herrenwald in Anspruch genommen werden soll. Zudem plant die Stadt erneut mit vier Gruppen – eine für 25 Kinder über 3 Jahren, eine altersgemischte für 20 Kinder, eine Integrationsgruppe mit 15 Kindern sowie eine Gruppe für 10 Kinder unter 3 Jahren. Die neuen Plätze für Unter-Dreijährige werden mit 10 000 Euro pro Kind gefördert, mithin ließen sich weitere 150 000 Euro abziehen. Beim Neubau kämen also im Idealfall 762 000 Euro auf die Stadt zu.
Die Entscheidung liegt bei den Stadtverordneten. Groll lässt seine Meinung daher auch nur indirekt durchblicken: „Eine Sanierung löst partiell Probleme, aber nicht das Problem an sich.“ Risiken seien nicht auszuschließen, bei einem Neubau habe man hingegen ein modernes Gebäude mit Garantien.
Der Bürgermeister sucht momentan nach „Synergieeffekten“: „Es könnte sinnvoll sein, die Bücherei in der Hindenburgstraße aufzugeben und im Zuge eines Neubaus des Kindergartens dort anzuschließen.“ Rund 100 000 würde dies sowohl beim Neubau wie auch beim Teilneubau zusätzlich kosten. Die Kosten für die Sanierung des Fachwerkhauses in der Hindenburgstraße belaufen sich auf 280 000 Euro.