Über der Löwengruppe lacht die Sonne

Mehr Kinder in Neustadt erfordern mehr KiTa-Kapazität • Raumreserven sind ausgereizt
Ein großer Tag für die Neustädter KiTa Regenbogen: Die städtische Einrichtung hat jetzt eine fünfte Gruppe.
von Matthias Mayer
Neustadt. Bürgermeister Thomas Groll ist gekommen, ebenso Michael Ringleb, der Vorsitzende des Fördervereins der KiTa Regenbogen. Michael Ringleb habe zwar keine Kinder im Kindergartenalter mehr, sei aber immer zur Stelle, wenn hilfreiche Hände benötigt würden, sagte Claudia Orth, die Leiterin der KiTa Regenbogen, die es sei acht Jahren gibt.
Claudia Orth hatte zusammen mit der Erzieherin Victoria Schaab einen prachtvollen Regenbogen gebastelt, der zunächst den Zugang zum Reich der Löwengruppe versperrt. Die neuen Nutzer der Räume sind schon etwas aufgeregt. Victoria Schaab und Thomas Groll spannen die Kinder nicht länger auf die Folter und durchschneiden den Regenbogen.
Hinter der Doppel-Glastür empfangen freundliche Farben, schöne Möbel und wertige Spielzeuge den Besucher. Und vor allem Licht. Ganz viel Licht. Selbst unter dem offenen Dachfirst gibt es Glasfelder, durch die die Sonne scheint.
Die besondere Architektur dieses Traktes kommt nicht von ungefähr. Dieser Teil der Gebäudes habe die Bücherei beherbergt, erklärt Thomas Groll. Die Bücherei werde im Herbst 2020 im neuen Kultur- und Bürgerzentrum untergebracht sein, sagt der Bürgermeister und stellt zugleich fest: „Mehr Raumreserven haben wir in der KiTa Regenbogen nicht.“
Die derzeit 13 Kinder können sich auf 90 Quadratmetern ausbreiten. Neben dem großen Gruppenraum gibt es einen Schlafraum und ein Badezimmer. Betreut wird die altersgemischte Gruppe, deren Kinder zwischen zwei und sechs Jahre alt sind, von Victoria Schaab und Julia Reinl.
Die Stadt hat insgesamt 170 000 Euro für Bauarbeiten und Einrichtungen ausgegeben, sagt Thomas Groll. Damit bleibt die Stadt im Haushaltsansatz. Eine Förderung in Höhe von 50 000 Euro steuerte der Bund bei. Als einen Nachteil sieht der Bürgermeiser den Wegfall des Foyers an. Dort befindet sich jetzt die Kindergarderobe. Das hat wiederum den Vorteil, dass das Umziehen am Morgen und am späten Nachmittag in dem großen Raum leichter geht, als im Flur.
Mehr Geburten in Kernstadt
Das Projekt in der KiTa Regenbogen wurde wegen steigender Geburtenzahlen notwendig. Insbesondere in der Kernstadt wurden mehr Kinder geboren. Das gilt auch für die in Neustadt angesiedelten Flüchtlingsfamilien. „Gerade für sie ist der Besuch eines Kindergartens von Wichtigkeit, um die deutsche Sprache zu erlernen und in Kontakt mit Gleichaltrigen zu kommen. Zudem stieg die Nachfrage nach Betreuungsplätzen für Kinder unter drei Jahren an“, sagt Thomas Groll.
Bis 2015 sah die Situation ganz anders aus. Insbesondere in den Stadtteilen Mengsberg, Momberg und Speckswinkel gingen die Geburtenzahlen zurück, so dass eine Neuordnung der Kindergartenstruktur notwendig wurden.
Die Ergebnisse:
■ Speckswinkel: Der eingruppige Kindergarten „Zwergenstübchen“ musste geschlossen werden. Die Speckswinkler Kinder besuchen seitdem Kindergärten in der Kernstadt.
■ Mengsberg: Der Kindergarten „Sterntaler“ wurde mit dem kirchlichen Kindergarten Momberg zusammengelegt. Im Gegenzug wurde der Grundschulstandort Momberg mit Mengsberg am Standort Mengsberg zusammengeführt.
■ Kernstadt: Seit 2017 gibt es in der Kernstadt das Angebot Waldkindergarten. Der wird inzwischen von 20 Kindern besucht.