Stadt plant Workshop, in dem es um die Mobilität in Neustadt und den Stadtteilen geht
Von Florian Lerchbacher
Sollen die Parkplätze vom Marktplatz verschwinden? Aber wie soll der Bereich genutzt werden? Zwei Fragen, die Thema der Verkehrsdiskussion in Neustadt sein sollen.Foto: Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Verantwortlichen der Stadt Neustadt wollen bei der Planung der Zukunft ihrer Heimat die Bürgerinnen und Bürger einbinden. Dazu befindet sich zum einen eine „Zukunftswerkstatt“ zu verschiedenen Themen (unter anderem zur „Mobilität“) in Vorbereitung – die allerdings Corona-bedingt bisher verschoben werden musste und nun im April starten soll. Zum anderen plant sie einen Online-Workshop, in dem es ebenfalls um Mobilität geht: Dieser findet am Mittwoch, 23. März, ab 18.30 Uhr statt.
Ist ein Anwohnerparken für die Innenstadt sinnvoll? Was sagen die Neustädterinnen und Neustädter zu eventuellen Einbahnstraßenregelungen? Wo fehlt Barrierefreiheit? Wie lässt sich das Radwegenetz ergänzen? Soll die Marktstraße für den Verkehr gesperrt werden? „Oder was ist mit dem Marktplatz?“, fragt Bürgermeister Thomas Groll in Anlehnung an die Diskussionen in Kirchhain, wo es die Überlegung gibt, den Verkehr von dem dortigen zentralen Platz zu verbannen: „Auch bei uns ist der Marktplatz vor allem Parkplatz. Wenn wir das ändern wollen, brauchen wir aber auch einen Ansatz, was wir mit dem Platz machen. Was sollte dann darauf stattfinden?“
Groll: „Jede konstruktive Äußerung ist wichtig“
Die Bandbreite der möglichen Diskussionsthemen seien vielfältig – die Bürgerinnen und Bürger müssten ihre Ideen aber auch äußern, betont der Rathauschef. Und dafür biete der Workshop Gelegenheit: „Sie sollen mitreden und sagen, wo der Schuh drückt.“
Über das Städtebauförderungskonzept „Sozialer Zusammenhalt“ lässt die Stadt derzeit eine Verkehrsstudie für die Innenstadt erstellen, die im Herbst vorliegen soll. Ziele seien, die Aufenthaltsqualität und die klimaschonende Mobilität (also Fuß- und Rad- sowie der öffentliche Personennahverkehr) zu verbessern. „Wir zielen nicht allein auf die Bewältigung und Isolierung einzelner Probleme, sondern entwickeln ganzheitliche Lösungen für die mobile Gesellschaft“, erläutert Diplom-Ingenieur Thomas Ernst, der Geschäftsführer der mit der Erstellung der Verkehrsstudie beauftragten Mociety Consult GmbH aus Wiesbaden. Unterstützung bekommt das Unternehmen vom Planungsbüro Via aus Köln. Er sei sehr gespannt, wie Außenstehende die Verkehrssituation in Neustadt beurteilen, sagt Groll. Zudem seien die beiden Büros mit der Erarbeitung eines Nahmobilitätschecks für die Kernstadt und die Stadtteile beauftragt: Dabei stehen Rad- und Fußgängerverkehr im Vordergrund. Zudem gibt es einen Teilbereich der Kernstadt, auf den gesonderter Fokus gelegt wird: „Wir haben die Büros auch gebeten, die Situation im Wohngebiet Schalkert genauer zu betrachten. Dabei geht es um den Schleichverkehr von und nach Schwalmstadt“, erklärt Groll.
Vorgesehen ist, dass im Herbst ein „Handlungsbuch für zukünftige Entscheidungen“ vorliegt. Wer an dem Online-Workshop teilnehmen möchte, kann sich unter www.mobilität-neustadt.de anmelden und bekommt dann zwei bis drei Tage vor der Veranstaltung einen Einladungscode verbunden mit den Erklärungen, wie das Einloggen in die Videokonferenz funktioniert. In diesem Zusammenhang ist dem Bürgermeister aber auch wichtig, dass auch Menschen, die nicht an der Veranstaltung teilnehmen können, sich einbringen sollen. Diese könnten ihre Anregungen per E-Mail oder Brief an die Stadtverwaltung einreichen: „Jede konstruktive Meinungsäußerung ist wichtig.“