Angebot wird wesentlicher Bestandteil des multifunktionalen Hauses, das im Frühjahr 2023 fertig sein soll
Von Florian Lerchbacher
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Momberg. „Sie schaffen hier einen wundervollen Ort. Einen Anker. Es braucht feste Punkte, an denen die Menschen zusammenkommen.“ Angela Dorn, hessische Ministerin für Wissenschaft und Kunst, ist voll des Lobes für das Projekt, das derzeit in Momberg im Mittelpunkt steht – und auch für die Menschen, die sich dort engagieren. Die Bürgerinnen und Bürger des Neustädter Ortsteils machen gemeinsam mit der Stadt aus dem ehemaligen Kindergarten ein multifunktionales Haus – also ein Gebäude, das zahlreichen Zwecken dienen soll: Ab dem Frühjahr des kommenden Jahres stehen dort schicke Räume bereit beispielsweise für Sport- oder Krabbelgruppen, aber auch temporäre Angebote. Unter anderem sollen dort Friseure oder Physiotherapeuten ihre Dienstleistungen anbieten. Es wird kulturelle Veranstaltungen und Beratungsangebote geben, Büchertauschregale, der Ortsvorsteher bekommt ein Büro im umgestalteten Haus, und unterm Dach werden zwei Räume mit Pilgerbetten ausgestattet, schließlich liegt Momberg direkt am Elisabethpfad. „Hier war einst die Puppenstube des Kindergartens“, erinnert sich Timo Stark an seine Kindheit, während er durch das Obergeschoss des Gebäudes geht, wo künftig bis zu zehn Pilger übernachten (und duschen) können.
Umbau des Gebäudes kostet rund 750.000 Euro
Der stellvertretende Ortsvorsteher gehört auch zu den „Kaffeetanten und -onkeln“, die künftig im multifunktionalen Haus ein Dorfcafé anbieten. Einige Probeläufe habe es schon gegeben, berichtet er – und die Resonanz sei sehr gut gewesen. Und das, obwohl weder im Innen- noch im Außenbereich alles so hergerichtet ist, wie sich die Mombergerinnen und Momberger das vorstellen.
Innen steht in dem renovierten Raum zwar schon die Küche – die typische Caféhaus-Einrichtung wurde allerdings noch nicht geliefert. Im Außenbereich soll ebenfalls die Möglichkeit geboten werden, sich zu treffen und zusammenzusitzen. Dort sollen unter anderem Rundbänke stehen – für die Dorn rund 3.900 Euro an Förderung aus dem Programm „Starkes Dorf – Wir machen mit!“ mitgebracht hatte.
Einnahmen werden direkt in das Café reinvestiert
Geld, das somit einen weiteren Schritt in der Entwicklung des Gebäudes bedeute, freut sich Anke Stark und betonte, dass die „Kaffeetanten und -onkel“ die Einnahmen aus dem Café stets direkt in ihr Angebot reinvestieren wollen. Wie oft das nach einer ehemals im Kindergarten tätigen Schwester benannte Amandina-Café letztendlich geöffnet werde, stehe noch nicht endgültig fest – aber mindestens einmal die Woche.
Außerdem angedacht für das multifunktionale Haus: Dort soll es eine „Spellstubb“ geben. Ein Ort, an dem sich die Menschen einst trafen, um zu spinnen, zu stricken und vor allem, um sich über die Geschehnisse im Dorf auszutauschen. „Wir wollen dort auch den Dialekt etwas pflegen“, betont Stephani Schmitt.
Rund 750.000 Euro investiert die Stadt Neustadt in den Umbau des Gebäudes, die Möblierung und die Arbeiten im Außenbereich. Rund 500.000 Euro davon stammen aus Fördermitteln des Dorfentwicklungsprogrammes. Die Eröffnung des multifunktionalen Hauses ist für das Frühjahr 2023 geplant – die Räume für Pilger werden voraussichtlich allerdings erst etwas später fertig sein.