Zum Abschied kommen 200 Gäste – MNZ

Tradition endet in Neustadt: Letzter Neujahrsempfang der „Hessischen Löwen“
Von Alfons Wieber (0 64 28) 44 88 40 redaktion.mnz@mittelhessen.de
Neustadt. Eine langjährige Tradition ist gestern in Neustadt zu Ende gegangen. Letzt-malig in ihrer 52-jährigen Geschichte hatte die Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“ zum Neujahrsempfang in das Haus der Begegnung in Neustadt eingeladen.
Mehr als 200 Gäste aus Wirtschaft, Bundeswehr und Politik, darunter auch die Landtagsabgeordneten Frank Gotthardt, Anne Oppermann (beide CDU) und Thomas Spies (SPD), waren in Anerkennung und Wertschätzung der Neustädter Soldaten dieser Einladung gefolgt.
In seiner Ansprache ließ Brigadeführer Oberst Theodor Herkel noch einmal das für die Brigade ereignisreiche vergangene Jahr Revue passieren. In dessen Mittelpunkt hatten die Vorbereitungen und der anschließende Einsatz im 17. deutschen Einsatzkontingent KFOR im Kosovo gestanden. Von Mai bis September vergangenen Jahres hatten rund 600 Soldaten der Neustädter Panzerbrigade den Friedensprozess auf dem Balkan unterstützt.
Beim Rückkehr- und Verabschiedungsappell, der letzten Großveranstaltung in der Geschichte der Brigade am 26. Oktober vergangenen Jahres, hatte sich die Brigade noch einmal in voller Größe der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei waren die Leistungen der „Hessischen Löwen“ durch den Divisionskommandeur Generalmajor Carl-Hubertus von Butler und den hessischen Ministerpräsidenten Roland Koch (CDU) gewürdigt worden. Neben dem Wohltätigkeitskonzert am 27. November, war dies das letzte große öffentliche Ereignis im vergangenen Jahr gewesen.
Der Schwerpunkt für die „Hessischen Löwen“ im bevorstehenden letzten halben Jahr ihres Bestehens wird der Auflösungsprozess sein. Voraussichtlich am 16. April dieses Jahres wird der Neustädter Bürgermeister Thomas Groll (CDU) die Soldaten aus der bisherigen Garnisonsstadt verabschieden.
„Das Jahr 2008 bildet den Schlusspunkt von 52 Jahren Brigadegeschichte. Viele werden mit Wehmut der endgültigen Auflösung entgegensehen, geht doch ein Stück Soldatenheimat und Tradition verloren und dies ist für viele sicherlich schmerzlich“, sagte Oberst Herkel. Er selbst wird die Auflösung der Brigade am 30. Juni selbst nicht mehr vor Ort in Neustadt erleben. Er wird bereits in Kürze in Bonn eingesetzt.
Panzerbrigade soll während Wehrübung im Frühsommer aufgelöst werden
Für ihn wird Oberstleutnant a. D., Willi Dechert, während einer länger dauernden Wehrübung die Panzerbrigade 14 endgültig auflösen. Er ist vielen Brigadeangehörigen und Ausgeschiedenen als ehemaliger Führer des Kaderpersonals der Panzergrenadierbrigade 5 und als Einsatzstabsoffizier der Panzerbrigade 14 bekannt.
Zwei verdiente Soldaten wurden durch Oberst Herkel während des gestrigen Neujahrsempfangs ausgezeichnet. Oberstleutnant Wolfgang Willems, Leiter des Heeresmusikkorps 2 aus Kassel, und Oberstleutnant Norbert Weber erhielten für ihre Verdienste und ihr persönliches Engagement die Ehrennadel der Panzerbrigade 14 verliehen.
Die Tradition der ehemaligen Angehörigen der Panzerbrigade 14 wird die Kameradschaft Panzerbrigade 14, vormals Panzerbrigade 6, unter ihrem Vorsitzenden Oberst a.D., Wolfgang Kappen, fortsetzen. Neue Mitglieder nimmt die Kameradschaft in ihren Reihen gerne auf. Kontakt über den Geschäftsführer, Oberstabsfeldwebel Hans Dieter Georgi, © (0 66 92) 74 38.