„Löwen“ empfingen zum letzten Mal

Rund 200 Gäste kamen zum Neujahrsempfang der Panzerbrigade 14 nach Neustadt
Neustadt. Rund 200 Gäste kamen am Freitagvormittag zum letzten Neujahrsempfang der Panzerbrigade 14 „Hessischer Löwe“.
von Stephan Schienbein
Ein Hauch von Wehmut war zu spüren, der durch das Haus der Begegnung in Neustadt wehte, als Brigadeführer Theodor Herkel die Gäste zum nunmehr „allerletzten „Neujahrsempfang begrüßte. „Wir haben ja schon im vergangenen Jahr an gleicher Stelle verkündet, es sei der letzte Empfang“, sagte der Oberst. Herkel sagte, die Anzahl der Gäste unterstreiche die hohe Wertschätzung und Anerkennung für die Soldaten.
Der Brigadeführer berichtete in seinem Rückblick auf 2007 über ein ereignisreiches Jahr. In dessen Mittelpunkt habe neben der Ausbildung der vier-monatige Einsatz im Kosovo gestanden. Die Panzerbrigade 14 war der verantwortliche Großverband zur Aufstellung des 17. deutschen Einsatzkontingents der KFOR.
Letztes Gelöbnis für Hessen-Nord
Die „Hessischen Löwen“ veranstalteten zudem das letzte und feierliche Gelöbnis für den Ausbildungsverband Hessen-Nord in der Neustädter Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne. Im Juli übernahm Oberst Theodor Herkel das Kommando über die Brigade.
Die letzte Großveranstaltung der Brigade war der Rückkehrer- und Verabschiedungsappell Ende Oktober, an dem auch Ministerpräsident Roland Koch teilnahm.
Öffentlich aktiv war die Brigade letztmalig beim traditionellen Wohltätigkeitskonzert in Neustadt.
Wie Herkel berichtete, werde der Schwerpunkt für die „Löwen“ im letzen halben Jahr ihres Bestehens der Auflösungsprozess sein. Am 30. Juni ist der Tag der Außerdienststellung. Damit wird eine der ältesten Brigaden des Deutschen Heeres aufhören zu bestehen und schließlich Geschichte werden. „Die Pflege der militärischen Tradition unserer Brigade wird die Division Spezielle Operationen (DSO) in Stadtallendorf übernehmen“, so Herkel.
Das Jahr 2008 bilde den Schlusspunkt von 52 Jahren Brigadegeschichte. „Viele werden mit Wehmut der Auflösung entgegensehen, geht doch ein Stück Soldatenheimat und Tradition verloren – und dies ist für viele sicherlich schmerzlich“, stellte Herkel fest.
Das letzte Stück Weg der Brigade wird mit Oberstleutnant Willi Dechert an der Spitze beschritten werden. Er übernimmt von Herkel am 23. Januar das Kommando. Herkel sollte eigentlich die Brigade bis zum Schluss führen. Er tritt jedoch früher als erwartet eine neue Stelle in Bonn an.
Eine der letzten Amtshandlungen Herkels war die Verleihung der Brigadeehrennadel an zwei verdiente Soldaten: Oberstleutnant a.D. Norbert Weber war 13 Jahre lang Ansprechpartner für Gäste der Brigade. Oberstleutnant Wolfgang Willems, der Chef des einzigen hessischen Musikkorps, erhielt die Auszeichnung für sein persönliches Engagement für die Brigaden und die Region. „Die Ehrennadel ist gleichzeitig ein Dank an unser hessisches Musikkorps für treue Dienste in der Region“, betonte Theodor Herkel.