Neustädter Mitteilungsblatt

Sitzung der Stadtverordnetenversammlung am 06. Juli 2009

Am 06. Juli 2009 kam die Stadtverordnetenversammlung der Stadt Neustadt (Hessen) zu ihrer 28. Sitzung in der Legislaturperiode 2006-2011 zusammen. In der rd. einstündigen Sitzung wurden sämtliche Entscheidungen von den anwesenden Damen und Herren der Stadtverordnetenversammlung einstimmig getroffen. Nach der Begrüßung blickte Stadtverordnetenvorsteher Norbert Krapp in seiner Eigenschaft als Vorsitzender der Festkommission zunächst kurz auf das 31. „Neustadt-in-Europa-Treffen“ zurück, welches vom 03. bis 05. Juli 2009 in Neustadt/Spree stattfand. Ebenso wie anschließend Bürgermeister Thomas Groll hob er das große Engagement der Gastgeber hervor. Beide gaben der Hoffnung Ausdruck, dass auch das 33. „Neustadt-in-Europa-Treffenu, welches im September 2011 in der Junker-Hansen-Stadt durchgeführt wird, von Bürgerschaft und Vereinen so aktiv mitgetragen wird, wie dies in Neustadt/Spree der Fall war.
Anschließend erstattete der Bürgermeister die Mitteilungen des Magistrates. Er teilte zunächst mit, dass er gemeinsam mit Bürgermeister Vollmer (Stadtallendorf) am 08.07.2009 ein Gespräch mit Staatssekretär Güttier vom Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung in Wiesbaden führen werde. Gegenstand der Unterredung sei der Weiterbau der A 49. Dem Staatssekretär solle die Beschlusslage der beiden Kommunen zu einem abschnittsweisen Bau der Autobahn, welcher abgelehnt wird, dargelegt werden. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Eine Winterlinde wächst für den Widerstand – MNZ

Gegner der A 49 pflanzen Baum auf der geplanten Trasse
Neustadt-Specks Winkel (aws). Zwischen Neustadt und Speckswinkel steht jetzt eine Widerstandslinde gegen die Autobahn 49. Gepflanzt haben den Baum die Aktionsgemeinschaft „Schutz des Ohmtals1′ unter der Leitung von Reinhard Forst, sowie die Aktionsgemeinschaft „Schwalm ohne Autobahn“ und die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Trotz regnerischen Wetters hatten rund 50 Interessierte einen längeren Fußmarsch nicht gescheut, um an der Aktion teilzunehmen. Seinen Platz hat der junge Baum, der symbolisch für den Widerstand gegen den Bau A 49 steht, unmittelbar an der geplanten Trasse auf dem Krückeberg, nahe bei den dort befindlichen Windkraftanlagen gefunden.
Er steht auf dem privaten Grundstück eines Landwirts aus Speckswinkel. Die Stadt hatte auf Grund ihrer positiven Einstellung zum Autobahnbau einer Pflanzung auf städtischem Grund und Boden nicht zugestimmt. Genau wie die Eiche ist die Linde ein sehr langlebiger Baum, der bis zu 1000 Jahre alt werden kann. Auf der möglichen Trasse der A 4 von Nordrhein-Westfalen nach Hessen werden zur Zeit viele Widerstandseichen gepflanzt. Sie sollen nach Angaben von Heinrich Heintzmann, vom Kreisverband des BUND die Stärke des Widerstandes gegen eine seiner Meinung nach ökologisch falsche Verkehrspolitik symbolisieren, die bei dieser geplanten Baumaßnahme noch in den Anfängen steckt. „Eine Winterlinde wächst für den Widerstand – MNZ“ weiterlesen

Alte Dachkonstruktion hält Jahrhunderte

Neustädter Rathausgebäude brauchen neue Dacheindeckungen Stadt investiert rund 220 000 Euro
Neustadts Rathausgebäude bekommen neue Biberschwänze auf die Dächer. Die Arbeiten dauern voraussichtlich bis September.
von Michael Rinde
Neustadt. Im Laufe, dieser Woche kommt auch an die Fassaden des Rathauses ein Gerüst. Beim Nebengebäude, in dem unter anderem das Bürgerbüro untergebracht ist, sind die Biberschwänze bereits vom Dach verschwunden. Voraussichtlich bis September dauert es, dann haben beide Verwaltungsdomizile neue Dächer.
Für die Stadt Neustadt ist das eines der teureren Bauprojekte. Etwa 220000 Euro dürfte es kosten, die Dächer neu einzudecken und Teile der Dachlatten auszutauschen. „Beim Nebengebäude war diese Reparatur schon überfällig. Dachlattungen und Ziegel hatten das Ende ihrer Lebensdauer erreicht“, erklärt der Marburger Architekt Helmut Schmidt. Er hat mit Neustadts historischen Gemäuern schon Erfahrung, baute seinerzeit das Haus der Vereine um. Glücklicherweise fanden sich bisher keine größeren Schäden an der Dachkonstruktion der beiden benachbarten Häuser. Die Konstruktion stammt noch aus dem 16. Jahrhundert. Wo es Schäden gibt, werden sie jetzt gleich mit behoben. „Alte Dachkonstruktion hält Jahrhunderte“ weiterlesen

Linde soll Widerstand symbolisieren

50 Menschen nahmen an einer Pflanzaktion gegen einen Weiterbau der A 49 teil
Im Bereich des Krückeberges zwischen Neustadt und Speckswinkel wurde die erste Widerstandslinde im Bereich der geplanten A 49 Trasse gepflanzt. von Karin Waldhüter
Speckswinkel. Die Pflanzung erfolgte unter Mitwirkung der Aktionsgemeinschaft „Schutz des Ohmtals“ und der Initiative „Schwalm ohne Autobahn“ sowie unter Beteiligung von Teilnehmern des Marsches „Genfrei gehen“.
„Genfrei gehen“ ist ein Marsch für eine genfreie Welt. Sie führt in 38 Etappen von Berlin bis‘ Brüssel und wird angeführt von Joseph Wilhelm. Insgesamt nahmen rund fünfzig Interessierte an der Pflanzaktion am Krückeberg teil. Hier hatte ein Landwirt aus Speckswinkel die Erlaubnis erteilt, die Widerstandslinde auf seiner Wiese zu pflanzen, nachdem Neustadts Bürgermeister Thomas Groll einer Pflanzung auf städtischem Grund nicht zugesagt hatte.
Reinhard Forst von der Aktionsgemeinschaft „Schutz des Ohmtals“ wies auf die wechselvolle Geschichte der geplanten A 49 Trasse hin. „Was uns jetzt vorliegt ist bereits die siebte Trasse“, beschreibt Forst. Die letzte Phase sehe so aus, dass die A 49 bis Bischhausen gebaut sei, danach sei sie in drei Verkehrskosteneinheiten unterteilt. „Linde soll Widerstand symbolisieren“ weiterlesen

Gegen die Verödung Geld ausgeben – MNZ

Neustadt beschließt Förderprogramm für Stärkung der Ortskerne
Von Alfons Wieber
Neustadt. Einmütigkeit, wie fast immer bei für Neustadt wichtigen Beschlüssen, haben die Stadtverordneten die Richtlinien zur Förderung von Altbausubstanz, Revitalisierung von Gebäuden, Baureifmachung von Innerortsflächen und der Erneuerung oder Modernisierung ortsbildprägender älterer Gebäude beschlossen.
Mit diesen Richtlinien, die zum 1. August in Kraft gesetzt werden, hofft die Stadt, mit Hilfe eines Förderprogramms die Ortskerne wieder zu beleben. Damit soll der weiteren Verödung der Innenbereiche und damit auch einem Wegbrechen sozialer Strukturen begegnet werden. Das Förderprogramm soll zwar räumlich umgrenzt nur für die vom Magistrat festgelegten Kernbereiche gelten, aber zeitlich nicht begrenzt werden. Neben einer restriktiveren Baulandausweisung und einer Werbung für die Ortsmittelpunkte sollen die Förderrichtlinien einen finanziellen Anreiz zum Bau oder Erwerb von Gebäuden innerhalb der Kernbereiche bieten. Bei dieser Förderung werden vorrangig Familien mit minderjährigen Kindern zum Zuge kommen. Die Mindesthöhe der förderfähigen Investitionskosten beträgt 50 000 Euro. Eigenleistung, bei Anrechnung von zehn Euro pro Arbeitsstunde, wird bis zu einer Höhe von 20 Prozent der Bausumme anerkannt.
Ein Fördergrundbetrag wird in Höhe von 5000 Euro in vier gleichen Teilen ab dem Jahr der Bewilligung und drei Jahre danach gewährt. Für bis zu vier im Haushalt lebende minderjährige Kinder wird ein zusätzlicher Kinderförderbetrag gewährt. Dieser beträgt für das erste und zweite Kind jeweils 500 Euro und für das dritte und vierte Kind jeweils 600 Euro. „Gegen die Verödung Geld ausgeben – MNZ“ weiterlesen

Neues Förderprogramm für alte Gebäude steht

Neustädter wollen ihre Abfallsatzung überarbeiten Kommune muss 66 000 Euro für Radweg investieren
Neustadts Stadtverordnete brachten am Montagabend ein Förderprogramm für sanierungsbedürftige Gebäude in den Ortskernen auf den Weg und diskutierten über die Abfallsatzung, von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Stadt Neustadt will die historischen Ortskerne in Zeiten des demografischen Wandels fördern und ihren Erhalt vorantreiben. Dazu beschlossen die Stadtverordneten einstimmig ein Förderprogramm, mit dem die Stadt ab dem 1. August die Sanierung, den Erwerb mit anschließender Sanierung und den Umbau oder Abriss (mit anschließendem Neubau) von Gebäuden in den Ortskernen unterstützt – Bedingung ist, dass der Nutznießer der Förderung das Haus anschließend mindestens zehn Jahre nutzt. Der Förderzeitraum umfasst vier Jahre, in denen die Stadt einen Grundbetrag von 5 000 Euro sowie für die ersten beiden Kinder 500 Euro, für die Kinder drei und vier jährlich 600 Euro zur Verfügung stellt. Die maximale Fördersumme beträgt 13 800 Euro pro Gebäude. „Neues Förderprogramm für alte Gebäude steht“ weiterlesen

Speckswinkler tragen ihrer Geschichte Rechnung

Mitglieder aller Ortsvereine beteiligten sich an der Restauration einer Tafel aus dem Jahr 1821
Eine Ortstafel aus dem Jahr 1821 erstrahlt in neuem Glanz, zwei Zöllner wachen vor dem Speckswinkler Spielplatz über das Erinnerungsstück, von Florian Lerchbacher
Speckswinkel. Silberne Schrift glänzt auf dem alten schwarzen Ortsschild, daneben sind zwei Zöllner in Uniform gemalt. „Wir wollen unserer Geschichte Rechnung tragen“, erklärt Speckswinkels Ortsvorsteher Karl Stehl und ergänzt: „Die Zeit, in der es hier eine Zollstation gab, endete im 17. oder 18. Jahrhundert.“ Das exakte Datum kennt er nicht, ebenso wenig kann er die Uniformen der Zöllner datieren: „Sie stammen wohl aus den 1730er Jahren. Wir mussten außerdem schätzen, was für Uniformen die Zöllner trugen. Sofern sie überhaupt vollständige Uniformen trugen, waren es wohl die der damaligen Soldaten.“ Die historischen Details sind zwar etwas ungenau, dafür erstrahlt das Schild in neuem Glanz. Rund zehn Speckswink1er hatten sich an der Restaurierung beteiligt. Die Initiative ging von Karl Stehl, dem Verschönerungsverein und dem Ortsbeirat aus. An der kleinen Sehenswürdigkeit arbeiten letztendlich aber Mitglieder aller Vereine mit, hob der Ortsvorsteher hervor. „Speckswinkler tragen ihrer Geschichte Rechnung“ weiterlesen