Gegner der A 49 pflanzen Baum auf der geplanten Trasse
Neustadt-Specks Winkel (aws). Zwischen Neustadt und Speckswinkel steht jetzt eine Widerstandslinde gegen die Autobahn 49. Gepflanzt haben den Baum die Aktionsgemeinschaft „Schutz des Ohmtals1′ unter der Leitung von Reinhard Forst, sowie die Aktionsgemeinschaft „Schwalm ohne Autobahn“ und die Kreisgruppe des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).
Trotz regnerischen Wetters hatten rund 50 Interessierte einen längeren Fußmarsch nicht gescheut, um an der Aktion teilzunehmen. Seinen Platz hat der junge Baum, der symbolisch für den Widerstand gegen den Bau A 49 steht, unmittelbar an der geplanten Trasse auf dem Krückeberg, nahe bei den dort befindlichen Windkraftanlagen gefunden.
Er steht auf dem privaten Grundstück eines Landwirts aus Speckswinkel. Die Stadt hatte auf Grund ihrer positiven Einstellung zum Autobahnbau einer Pflanzung auf städtischem Grund und Boden nicht zugestimmt. Genau wie die Eiche ist die Linde ein sehr langlebiger Baum, der bis zu 1000 Jahre alt werden kann. Auf der möglichen Trasse der A 4 von Nordrhein-Westfalen nach Hessen werden zur Zeit viele Widerstandseichen gepflanzt. Sie sollen nach Angaben von Heinrich Heintzmann, vom Kreisverband des BUND die Stärke des Widerstandes gegen eine seiner Meinung nach ökologisch falsche Verkehrspolitik symbolisieren, die bei dieser geplanten Baumaßnahme noch in den Anfängen steckt.
■ Stadt erlaubte Pflanzung nicht
Anders stellt sich die Lage bei der A 49 dar. Hier sind die Baumaßnahmen bis Neuental-Bischhausen bereits abgeschlossen. Der Planfeststellungsbeschluss für den ersten Folgeabschnitt ist rechtsgültig.
Nach dem Wunsch der hessischen Landesregierung soll der so genannte Lückenschluss, der das derzeitige Autobahnende bei Neuental mit der A 5 in der Nähe von Maulbach verbinden soll, so schnell wie möglich erfolgen. „Als einen
Baum der Hoffnung pflanzen wir heute diese Winterlinde. Wir hoffen damit auf eine Aufgabe des Projektes“, betonte Heinrich Heintzmann vom BUND.
Die Bürgerinitiativen möchten mit dieser Aktion deutlich machen, dass Umweltpolitik eine lebensnotwendige langfristige Aufgabe ist, die es endlich ernst zunehmen gilt. Mit anwesend bei der Pflanzung war Joseph Wilhelm, Bio-Pionier und Bio-Bauer. Er ist zur Zeit im Rahmen seiner Aktion „Genfrei Gehen“ unterwegs und will in der Zeit vom 18. Juni bis zum 30 Juli von Berlin bis nach Brüssel wandern. Mit dieser Aktion, die ihn in 38 Etappen über 1000 Kilometer durch drei Länder führen wird, möchte Wilhelm ein aktives Zeichen setzen und für eine gentechnikfreie Welt werben. Im Rathaus von Neustadt war er zuvor von Bürgermeister Thomas Groll empfangen worden, ü Eine zweite Widerstandslinde soll am Sonntag, 19. Juli, von der Aktionsgemeinschaft „Schwalm ohne Autobahn“ in der Nähe von Frankenhain gepflanzt werden.