Schäfer-Gümbel lobt Empathie der Bürger

Landesvorsitzender widmete sich beim „SPD-Geburtstag“ unter anderem dem Engagement für Flüchtlinge

Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg gründete sich in Neustadt der SPD-Orts- verein. Zur Feier des 70- jährigen Bestehens gratulierte nun der Landesvorsitzende Thorsten Schäfer- Gümbel persönlich.

von Yanik Schick

Neustadt. Reiner Bieker gab in seiner Festansprache einen ausführlichen Rückblick auf die 70-jährige Geschichte des SPD – Ortsvereins, doch wenige Tage vor der Kommunalwahl beschäftigte den Vorsitzenden auch die nahe Zukunft. „Wir wollen endlich die Mehrheit im Stadtparlament erreichen“, gab er als Ziel aus. 2011 waren die Sozialdemokraten in Neustadt auf 42 Prozent gekommen.

Zur Feierlichkeit ins Haus der Begegnung kamen nun knapp 80 Gäste aus dem Landkreis – sie alle erwarteten mit Spannung den Auftritt des SPD-Landesvorsitzenden Thorsten Schäfer- Gümbel. Der Ehrengast sagte, er habe in den vergangenen Monaten selten einen Festakt besucht, „der so heiter begonnen worden ist wie hier“. Schäfer- Gümbel hob dabei Tine Brüning und Marius Fietz hervor, die zwischen den einzelnen Vorträgen für musikalische Unterhaltung sorgten. Danach widmete sich der Landesvorsitzende mit deutlichen Worten der hohen Politik – und damit der Flüchtlingsfrage. „Schäfer-Gümbel lobt Empathie der Bürger“ weiterlesen

Die echten Probleme liegen in der Ferne

Axel Wintermeyer stand den Neustädtern Rede und Antwort rund um die Flüchtlingsthematik

Lediglich 20 Zuschauer kamen zum vierten Bürgerforum der CDU Neustadt, die Axel Wintermeyer, den Flüchtlingskoordinator der Landesregierung und Chef der Staatskanzlei, zu Gast hatte.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. „Scheinbar ist das Thema doch nicht so der Renner“, kommentierte Bürgermeister Thomas Groll die geringe Besucherzahl und stellte die These auf, dass sich die Neustädter an die Flüchtlinge und die Erstaufnahmeeinrichtung in ihrer Stadt gewöhnt haben.

Dabei hätten die Bürger einem ausgewiesenen Experten in der Flüchtlingsfrage ausfragen können – was dann eben die Besucher in kleiner Runde machten. Zunächst gab Axel Wintermeyer einen Überblick über die Thematik an sich, ehe er Zahlen und Fakten von Bundesund Landesebene präsentierte. So seien im November 2015 täglich 730 Flüchtlinge nach Hessen gekommen. Der Wert liege inzwischen bei 300 – werde aber wieder steigen. Die Kernaussage des Flüchtlingskoordinators: Am wichtigsten sei es, die Fluchtursachen zu bekämpfen, also Konfliktherde eindämmen, Perspektiven schaffen, „strategisch wichtige Staaten“ wie den Libanon oder Marokko im Kampf gegen den Islamischen Staat zu stärken und die islamistischen Terrorgruppen an sich zu bekämpfen – aber Flüchtlingslager im Nahen Osten so auszustatten, dass die Menschen gar nicht erst bis nach Europa fliehen müssten. Kommt es zur Umsetzung dieser Ziele, würden nicht nur die Flüchtlingszahlen sinken, sondern auch ein weiterer Ansatz greifen: Nach drei Jahren werde regelmäßig überprüft, ob bei Flüchtlingen der Fluchtgrund weiterhin gegeben sei oder ob die Menschen in ihre Heimat zurückkehren könnten, „Natürlich werden auch einige Flüchtlinge hierbleiben – aber nicht alle“, betonte er. „Die echten Probleme liegen in der Ferne“ weiterlesen

Neustädter Mitteilugnsblatt

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürgern,

vor einem Jahr – am 26. Februar 2015 – unterrichtete Regierungspräsident Dr. Witteck im „Haus der Begegnung“ darüber, dass in der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne auf Beschluss des Landes eine Erstaufnahmeeinrichtung (EAE) für Flüchtlinge entstehen werde. Grund für die Entscheidung war, dass die bis dahin einzige hessische EAE in Gießen völlig überbelegt war. Daher hatte sich das Land entschlossen, u.a. in Neustadt (Hessen) zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, um so die Situation nachhaltig zu entschärfen.

Inzwischen wissen wir, dass hier der Wunsch Vater des Gedankens war, denn es gab stetig weiter ansteigende Flüchtlingszahlen. In ganz Hessen mussten daher im Spätsommer und Herbst 2015 kurzfristig weit mehr als zehntausend zusätzliche winterfeste Unterbringungsmöglichkeiten gefunden werden. Daher wurde auch die für Neustadt angedachte Belegung von höchstens 800 Personen auf bis zu 1.100 erhöht. „Neustädter Mitteilugnsblatt“ weiterlesen

Vor Wahl ist das Miteinander Nebensache

 

 

Neustadts Fraktionsvorsitzende äußern sich im OP-lnterview zu Vorhaben. Wünschen und den Mitstreitern

Vor der Wahl knallt es ein bisschen: Geht es in der Stadtverordnetenversammlung zumeist gemäßigt zu, so teilen zumindest die Vorsitzenden von CDU und SPD im Wahlkampf aus.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Auch wenn die meisten Abstimmungen in der Stadtverordnetenversammlung einstimmig ausgehen: Im Kampf um Wählerstimmen geht’s rund. Ist ja auch logisch, denn die CDU (49,9 Prozent, 12 Sitze) hat wieder die absolute Mehrheit als Ziel, während die SPD ihr gutes Ergebnis der Wahl vor fünf Jahren (42 Prozent, 11 Sitze) weiter verbessern möchte. Und auch die FWG (8,1 Prozent) dürfte sich in ihrer Position als potenzielles Zünglein an der Waage wohl fühlen – sie hätte mit ihren zwei Stimmen Kampfabstimmungen jederzeit kippen können. Wobei nicht vergessen werden darf, dass die Fraktion seit der Wahl im Jahr 2011 eine Zählgemeinschaft mit der CDU bildet.

Große Sorgenkinder gibt es aufgrund der verbesserten finanziellen Lage der Kommune und den Plänen für das Haus der Begegnung und das Freibad aktuell nicht. Umso interessanter ist daher, welche Themen die Fraktionen angehen beziehungsweise anstoßen wollen – und welche Wünsche sie rund um die Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge haben. Gegenüber dieser Zeitung bezogen die Fraktionsvorsitzenden von CDU, SPD und FWG Stellung.

OP: Die „Sorgenkinder“ Haus der Begegnung und Freibad will die Stadt angehen. Wo sehen Sie noch Handlungsbedarf um Neustadt lebenswerter zu machen?

Franz-W. Michels (CDU): Wir wollen eine attraktive Wohnstadt, in der Jung und Alt gerne leben. Das Betreuungsangebot für Kinder soll weiterentwickelt und bedarfsgerechte Informations- und Hilfsangebote für Senioren geschaffen werden.

Junge Familien sollen eine Heimat in Neustadt finden. Durch die Abrundung vorhandener Baugebiete kann Bauland für sie entstehen. Es gilt, die kommunale Infrastruktur zu erhalten. Die Schaffung zusätzlicher Arbeitsplätze durch die Ansiedlung von Betrieben dürfen wir ebenso nicht aus den Augen verlieren wie ein Konzept für die Innenstadt.

Hans-Gerhard Gatzweiler (SPD): Das Programm Soziale Stadt ist nicht nur ein Bauprogramm, sondern wir müssen zusammen mit der Bevölkerung erarbeiten, wie wir durch mehr Angebote den Zusammenhalt zwischen Jung und Alt, Einheimischen und Neubürgern, Frauen und Männern verbessern können. Wenn wir es schaffen, erfolgreich einen weiteren Antrag für das Zusatzprogramm „BIWAQ“ für 2018 zu stellen, dann können wir dies auch noch mit Arbeit, Ausbildung und Förderung der Wirtschaft verbinden, all dies macht unsere Stadt noch lebenswerter.

Horst Bätz (FWG): Ein besonderes Augenmerk soll der Förderung des Ortskernes gelten. Ansiedlung weiterer Gewerbe und Schaffung von qualitativ hochwertigem Wohnraum muss unterstützt werden.

Ebenso wichtig für Neustadt ist, dass neben dem Weiterbau der A 49 bis Schwalmstadt auch die übrigen Bauabschnitte mit Anschluss an die A 5 zügig fertig gestellt werden. Nur so kann eine längerfristige Belastung aller Ortsteile vermieden werden.

Eine Stärkung des Sicherheitsgefühls durch verstärkte Polizeipräsenz im Ostkreis und eine bedarfsgerechte Unterstützung der Feuerwehren sind notwendig.

OP: Was kann die Stadt noch für ihre Stadtteile tun?

Franz-W. Michels: Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm. In Mengsberg und Speckswinkel entstanden beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ viele Vorschläge, auch in Momberg gibt es zahlreiche Ideen. Gemeinsam mit den Dorfgemeinschaften wollen wir diese umsetzen.

Die CDU wird Mengsbergs Weg zum Bioenergiedorf ebenso unterstützen wie die Suche nach Nutzungskonzepten für das ehemalige Kindergartengebäude in Momberg.

In Speckswinkel wird ein Baugebiet abgerundet. Gleiches gilt es in den anderen Stadtteilen zu prüfen. Wir werden die Heimat- und Verschönerungsvereine unterstützen.

Hans-Gerhard Gatzweiler: Unsere Stadtteile sind gut aufgestellt und haben ihr eigenes Profil entwickelt. Dennoch ist es notwendig, in das Förderprogramm „Dorfentwicklung“ aufgenommen zu werden.

Wir wollen ausreichend Wohnraum in den Ortsteilen schaffen, vorrangig sollen hierfür die Innenentwicklungspotenziale und Abrundung von Baugebieten genutzt werden.

Wir werden uns dafür einsetzen, dass unsere älteren Mitbürger in den Stadtteilen so lange wie möglich in ihren Wohnungen bleiben können. Der Aufbau einer „Hilfe-Mix-Struktur“ aus nachbarschatlichen, ehrenamtlichen und professionellen Dienstleistern ist notwendig.

Horst Bätz: Die Stadt sollte die Ortsteile entsprechend ihren Vorstellungen unterstützen zum Beispiel bei Aufnahme in das Dorfentwicklungsprogramm beziehungsweise Begleitung von Mengsberg als Bioenergiedorf.

Zudem muss dem demografischen Wandel gerade in den Stadtteilen Rechnung getragen werden. Es gilt alles zu tun, damit junge Familien gerne hier leben und Versorgungsstrukturen zu schaffen, die es unseren Senioren erlauben, möglichst in dem ihnen bekannten Umfeld zu altern.

OP: Was wünschen Sie sich in Bezug auf die in der Ex-Kaserne eingerichtete Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge?

Franz-W. Michels: Wir sind Offenheit bei diesem Thema. Positive Dinge gehören ebenso angesprochen wie Problme. In Neustadt ist man mit Realitätssinn an die Aufgabe hergegangen. Sie wurde auch dank vieler ehrenamtlicher Helfer bisher gut gemeistert. Den eingeschlagenen Weg wollen wir fortsetzen. Fragen und Sorgen der Bürgerschaft müssen ernst genommen werden. Wir setzen darauf, dass das Land Neustadt auch zukünftig zur Seite steht. Von den Flüchtlingen erwarte wir, dass sie sich an unsere Regeln und Gesetze halten.

Hans-Gerhard Gatzweiler: Die Erstaufnahmeeinrichtung hat viel Platz und eine gute Infrastruktur. Dies ist insbesondere für Familien ideal. Demnächst wird das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge dort circa 50 Arbeitsplätze schaffen. Schnelle Verfahren sind wichtig, um mit der wirklichen Integration zu beginnen. Neustädter unterstützen aktiv ehrenamtlich, großen Dank dafür! Viele neue Begegnungen werden uns bereichern. Vorbehalte und Ängste gilt es weiter abzubauen, Werte, Regeln und Verhaltensweisen schon in der EAE zu vermitteln.

Horst Bätz: Zu allererst wünschen wir uns von den Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, dass sie sich nach unseren Regeln verhalten, damit Integration gelingen kann.

Die Neustädter bitten wir, weiter so offen und engagiert wie bisher diesen Menschen zu begegnen, um ihnen ein Ankommen zu ermöglichen.

Der dritte Wunsch richtet sich an die Kreis- und Landespolitik, zu ihren Aussagen zu stehen und unsere liebenswerte Stadt bei dieser wichtigen Aufgabe mit allen Mittel zu unterstützen.

OP: In Neustadt trafen die Stadtverordneten in der Vergangenheit die meisten richtungsweisenden Entscheidungen einstimmig. Oftmals wurde im Vorfeld

  • nach Kompromissen gesucht, um eine gemeinsame Meinung
  • zu finden. Warum sollten die Bürger ausgerechnet Ihre Partei wählen?
  • Franz-W. Michels: Drei gute Gründe sprechen dafür, in Neustadt, Momberg, Mengsberg und Speckswinkel CDU zu wählen: Unsere Kandidaten, unser Programm und Bürgermeister Thomas Groll. Als stärkste Kraft in der Stadtverordnetenversammlung haben wir in den letzten fünf Jahren erfolgreich für unsere Heimatstadt gearbeitet. Anders als die SPD haben wir dabei die Arbeit des Bürgermeisters stets unterstützt. Diese lobt zwar im Wahlkampf viele Projekte, die er vorangebracht hat, „vergisst“ aber, dass sie 2012 und 2013 die Haushaltspläne ablehnte.

Hans-Gerhard Gatzweiler: Die CDU sieht sich als Motor der Entwicklung, aber ohne guten Kraftstoff funktioniert kein Motor. Die SPD hat viele Impulse gegeben, dies braucht ein Motor.

Eine absolute Mehrheit reduziert Diskussionen und die Suche nach guten Lösungen.

Unsere Liste zeichnet sich durch breite fachliche Kompetenz, eine gute Mischung der Geschlechter, ältere und jüngere Kandidaten sowie durch Erfahrung und neuen Elan aus.

Die FWG hatte keine Fragen, Ideen und oftmals keine eigene Meinung.

Horst Bätz: Die Freien Wähler sind unabhängig von parteipolitischem Kalkül. Unser Ziel ist die Umsetzung der Bürgerinteressen hier vor Ort – die lebenswerte Stadt für alle Generationen. Dazu zählen für uns der beitragsfreie Kindergarten und der Ausbau der Kinderbetreuungsmöglichkeiten für Schulkinder. Darüber hinaus gehören Förderung der Jugendarbeit, Schaffung von Bauplätzen für junge Familien und Berücksichtigung der Anliegen unserer Senioren in Bezug auf altersgerechtes Wohnen, barrierefreies Einkäufen und den Erhalt der medizinischen Einrichtungen zu unseren Themen.

 

 

Geld aus Wiesbaden hilft

 

300 000 Euro für Neustädter Kunstrasenplatz  Integration fördern

Der Traum Neustädter Sportler wird wahr. Aus dem kaum noch nutzbaren Hartplatz „Ochsenwiese“ wird dank Fördergeld noch in diesem Jahr ein Kunstrasenplatz.

von Klaus Böttcher

Neustadt. Werner Koch, Staatssekretär im Minister des Inneren und für Sport, übergab im Feuerwehrgerätehaus nicht nur ein Fahrzeug an die Feuerwehr (die OP berichtete), sondern hatte auch einen Förderbescheid in Höhe von 300 000 Euro für den Bau eines Kunstrasenplatzes mitgebracht. Der Hartplatz „Ochsenwiese“ ist über 30 Jahre alt und für Training oder Spiele nicht mehr geeignet, deshalb ist eine Änderung dringend notwendig. Die Stadt hat den Sportplatz an den VfL verpachtet, der als Bauherr auftritt Neben Eigenmitteln und Eigenleistungen des Vereins sowie Spenden wird das Vorhaben finanziell auch vom Landkreis und der Stadt gefördert.

Die Gesamtkosten für den Kunstrasenplatz belaufen sich auf 660 000 Euro. Das Land beteiligt sich mit den erwähnten 300 000 Euro, die der Staatssekretär Koch überbrachte. Landrätin Kirsten Fründt hat für den Kreis Unterstützung in Höhe von 66 000 Euro zugesagt. Der Anteil der Stadt Neustadt beläuft sich auf 75 000 Euro. Wolfram Ellenberg, Vorsitzender des VfL Neustadt, würdigte den aus Vereinssicht hohen Einsatz von Bürgermeister Thomas Groll in Wiesbaden. Ohne diesen wäre es wohl nicht möglich gewesen, den langgehegten Wunsch des Vereins zu erfüllen. Ellenberg teilte mit, dass er in diesem Jahr noch als Vorsitzender aufhören werde. Es habe schon Kontakte und Gespräche mit anderen Sportvereinen zur Nutzung des Platzes gegeben. „Wir können die Jugendarbeit intensivieren“, freute sich Ellenberg. Nach seinen Vorstellungen soll der Platz schon in diesem Jahr eingeweiht werden. Der VfL-Vorsitzende kündigte an, dass der Verein Flüchtlinge in die Sportangebote miteinbeziehen wolle.

Staatssekretär Koch begrüßte die Bereitschaft von Verein und Stadt, den Kunstrasenplatz in die örtliche Integrationsarbeit für Flüchtlinge miteinbeziehen zu wollen. Der neue Platz sei attraktiv und fördere eventuell auch den Mitgliederzuwachs des Vereins. „Wir wollen, dass die Menschen Sport treiben, dazu benötigt man Anlagen“, verdeutlichte der Staatssekretär.

Koch würdigte die Arbeit von Verein und Feuerwehr. Er hob aber auch das Engagement des Bürgermeisters hervor. „Unterstützung ist nicht wie Butter, sondern bedeutet viel Arbeit“, sagte er. Dazu habe er viele Kontakte mit dem Bürgermeister gehabt.

Groll selbst erklärte: „Heute ist ein guter Tag für Neustadt. Jetzt geht es ans Werk.“ Er sagte die beratende Unterstützung des städtischen Bauamtes zu und hofft zugleich auf weitere Spenden für den Bau des Kunstrasenplatzes.

 

Land rüstet Wehr auf

 

 

Ex-Gerätewagen der Feuerwehrschule steht jetzt in Neustadt

Es schien wie Weihnachten für den VfL Neustadt und die Feuerwehr, als der Staatssekretär des Hessischen Innenministeriums den neuen Gerätewagen und den Förderbescheid für einen Kunstrasenplatz übergab.

von Klaus Böttcher

Neustadt. Im Feuerwehrgerätehaus hatten sich Vertreter der Feuerwehr, des VfL Neustadt und Kommunalpolitiker versammelt. Als Hauptperson begrüßte Bürgermeister Thomas Groll den Staatssekretär des Hessischen Ministeriums des Innern und für Sport, Werner Koch. Was führt die Feuerwehr, und den Sportverein zusammen, fragte Groll und gab selbst die Antwort. Vor Gründung der freiwilligen Feuerwehr habe der VfL den Brandschutz übernommen gehabt. VfL-Vorsitzender Wolfram Ellenberg wusste es genau. 1872 habe sich aus der Turnergruppe eine Feuerwehrgruppe gebildet.

Den neuen Gerätewagen, der zwar 15 Jahre alt, aber noch gut erhalten sei, bezeichnete der Bürgermeister als gute Ergänzung zu den vorhandenen Fahrzeugen. 2016 sei ein besonderes Jahr für die Neustädter Wehren, denn außer dem Gerätewagen bekomme Neustadt im Laufe des Jahres noch ein neues Staffelfahrzeug und die Momberger Wehr ein Katastrophenschutzfahrzeug. Ein Staffelfahrzeug entspricht dem früheren Tankfahrzeug mit einer Besatzung von sechs Einsatzkräften. „Unsere Feuerwehrfrauen und -männer sollen gut ausgebildet sein, aber auch über eine gute Ausrüstung verfügen“, betonte Groll. Das Auto sei eine gute logistische Ergänzung für den Einsatz, stellte der Staatssekretär heraus. Er hatte zusammen mit dem Bürgermeister dafür gesorgt, dass das von der Landesfeuerwehrschule ausgesonderte Fahrzeug nach Neustadt gekommen ist. Wegen der Neustädter Erstaufnahmeeinrichtung in der ehemaligen Kaserne sei eine noch bessere Ausrüstung der Feuerwehr nötig, so Koch.

Wehrführer Wolfram Streichert stellte das neue Fahrzeug näher vor. Es löst den alten Gerätewagen ab, der ursprünglich ein Baustellenfahrzeug war und 1997 umgebaut wurde. Es diente der Einsatzabteilung als unverzichtbares Nachschubfahrzeug und war für die Jugendfeuerwehr ein nicht mehr wegzudenkendes Fahrzeug. Der jetzige Gerätewagen ist in einem sehr guten Zustand, er wurde nur zur Ausbildung genutzt. „Mit seiner sehr guten Geländegängigkeit, einer hydraulischen Ladebordwand sowie einer möglichen Zuladung von 3,5 Tonnen ist der Gerätewagen ein Logistikfahrzeug, was die Schlagkraft der Wehr verbessert“, freute sich Streichert.

Der Wehrführer dankte dem Förderverein der Feuerwehr, dass er sich an der Anschaffung von Rollcontainern mit 5 000 Euro beteilige. In den Rollcontainern lagern die jeweils benötigten Einsatzmittel, wie Schläuche, Wassersauger, Tragkraftspritze oder Ölbindemittel. Sie lagern in der Fahrzeughalle und mussten bisher per Hand oder mit einem Hubwagen verladen werden. Ein Bericht über die Förderung für den Kunstrasenplatz folgt.

 

 

 

Neustädter Mitteilungsblatt

„Begegnungsstätte Marktstraße“ als Treffpunkt für Flüchtlinge und Einheimische offiziell eröffnet

Bürgermeister Groll: „Reden wir miteinander und nicht übereinander.

Der Umbau eines leerstehenden Ladenlokals in der Marktstraße ist beendet. Zahlreiche freiwillige Helfer hatten sich in den letzten Wochen tatkräftig engagiert. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen.

Über einhundert Flüchtlinge und Einheimische überzeugten sich am 11. Februar bei Musik und kleinen Köstlichkeiten aus dem arabischen Raum von dem Ergebnis.

Bürgermeister Thomas Groll freute sich über diesen großen Zuspruch. Er konnte neben Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich auch Landrätin Kirsten Fründt, Regierungsdirektorin Dr. Ingrid Willkens vom Hessischen Ministerium für Soziales und Integration und zahlreiche Neustädter Kommunalpolitiker begrüßen. Anwesend waren auch Pfarrerin Kerstin Kandziora, Pfarrer Andreas Rhiel, der Leiter der Polizeistation Stadtallendorf Heinz Frank und EAE-Außenstellenleiter Dominik Zutz. Ein besonderer Willkommensgruß galt den zahlreichen Ehrenamtlichen, die sich zum Teil schon seit über einem Jahr in der Flüchtlingsarbeit einbringen. Der Bürgermeister dankte Vermieterin Felicitas Trebes-Börner und betonte, dass man „zwei Fliegen mit einer Klappe erschlagen habe“: Ein Leerstand wurde beseitigt und eine Begegnungsstätte für Flüchtlinge ist entstanden. Der Bürgermeister gab der Hoffnung auf stets guten Besuch und vielfältige Angebote Ausdruck. Mit dem bsj Marburg habe man einen bewährten Partner mit der Gemeinwesenarbeit gefunden. Thomas Groll dankte dem Land Hessen für die finanzielle Förderung des Vorhabens und wünschte sich eine Fortsetzung über 2018 hinaus. Das Motto des Bürgermeisters für die neue Begegnungsstätte lautet „Reden wir miteinander und nicht übereinander“. Für diese Aussage gab es Applaus. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Das Ende der klassischen Schulstunde?

Martin-von-Tours-Schule entwickelt Konzept, das auf 70 Minuten langen Unterrichtsblöcken basiert

„70 Minuten sind optimal für Schüler“, sagt Volker Schmidt, der Leiter der Martin-von-Tours-Schule. So lange könnten sich Jugendliche nach Analyse von Wissenschaftlern gut konzentrieren.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. Seit Anfang des Schuljahres beschäftigt sich eine Arbeitsgemeinschaft an der Martin-von-Tours-Schule mit der Neurhythmisierung des Unterrichts. „Wir wollen weg von den klassischen 45 Minuten“, sagt Steffen Wanke, der Vorsitzende des Gremiums, das sich aus Lehrern der Sekundarstufe I und der Grundschule sowie dem Schulelternbeiratsvorsitzenden und zwei Eltern zusammensetzt. Beispielsweise in den Naturwissenschaften sei die klassische Schulstunde für Versuchsvorbereitung, Aufbau, Umsetzung und Analyse schlichtweg zu kurz. Da 70 Minuten, so Leiter Volker Schmidt, laut Wissenschaftlern als optimale Konzentrationszeit gelten, sind Doppelstunden entsprechend zu lang. „Das Ende der klassischen Schulstunde?“ weiterlesen

Begegnungstreff macht Namen alle Ehre

Zur Einweihung gab’s ein volles Haus Regierungspräsident besuchte im Vorfeld die Erstaufnahmeeinrichtung

Der Auftakt ist gelungen: Die Neustädter und ihre neuen Mitbürger waren so begierig, sich miteinander zu unterhalten, dass die Grußworte im Gemurmel der Besucher des Begegnungstreffs untergingen.

von Florian Lerchbacher

Neustadt. „Ich bin stolz auf Neustadt und das, was die Menschen hier entwickelt haben. Was Sie hier an Willkommenskultur auf die Beine gestellt haben, ist mit das Beste im Kreis, freute sich Landrätin Kirsten Fründt. Bürgermeister Thomas Groll betonte, dass es weitaus besser sei, miteinander als übereinander zu reden – und diesem Hinweis folgten die Neustädter und die Flüchtlinge, die entweder bereits in der Stadt untergekommen sind, oder derzeit in der Erstaufnahmeeinrichtung leben: Sie machten dem neuen Begegnungstreff in der Marktstraße 6 alle Ehre und pflegten den Austausch – nach den Grußworten bei syrischem Essen und der Musik einer interkulturellen Band. „Begegnungstreff macht Namen alle Ehre“ weiterlesen

Treffpunkt, Werkstatt und vieles mehr

ln neuer Einrichtung in der Marktstraße wird es auch ein Beratungsangebote für Flüchtlinge geben

Die Vorbereitung des Gebäudes Marktstraße 6 hat die Menschen bereits zusammengebracht.

Heute um 15 Uhr ist offizielle Eröffnung des neuen Begegnungstreffs.

von Florian Lerchbacher‘

Neustadt. Integration von Flüchtlingen fördern, das vorhandene Ehrenamt stützen und Angebote für alle Bürger entwickeln – dies sind die Ziele des Projektes „Gemeinwesenarbeit Flüchtlinge“, für das das Land Hessen den Neustädtern bis Oktober 2018 jährlich 170 000 Euro zur Verfügung stellt. Den ersten Meilenstein erreichen der Verein bsj Marburg und die Stadt Neustadt heute: Um 15 Uhr weihen sie mit großem Bahnhof den neuen Begegnungstreff in der Marktstraße ein.

Dort sollen die Neustädter und ihre neuen Mitbürger – vornehmlich Flüchtlinge, die der Landkreis der Stadt zugewiesen hat – Zusammenkommen, einander kennenlernen und eventuelle Berührungsängste überwinden. „Treffpunkt, Werkstatt und vieles mehr“ weiterlesen