Spaß auf Kosten der EU

Stadt Neustadt bekommt für Spielgeräte im Freibad fast 150 000 Euro an Fördermitteln / Weitere Projekte geplant
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. 19 Förderbescheide überreichte Kirsten Fründt im Neustädter Freibad – für dessen weit über drei Millionen Euro teuren Umbau und Sanierung mit rund 149 000 Euro die meisten Scheinchen fällig werden. Doch die Landrätin musste dafür nicht einmal in die Kasse ihrer Behörde greifen: Das Geld stammt aus sogenannten Leader-Mitteln der EU, und der Landkreis fungiert in diesem Fall als Bewilligungsbehörde. „Wenn also jemand fragt, wofür Europa gut ist, zeigen Sie ihm das fertige Freibad, in das einiges an Geld aus Europa fließt“, betonte sie.
Insgesamt überreichte sie Förderbescheide in Höhe von rund 330 000 Euro. Der größte Batzen geht nach Neustadt, wo die Stadt ein attraktives Familien-Freibad schaffen möchte. Gefördert werden dabei Teilaspekte: eine von Leonie Groll, der Tochter des Bürgermeisters, höchstpersönlich ausgewählte „Trio-Slide-Rutsche“ im Nichtschwimmerbecken, ein 55 Quadratmeter großer Wasserspielplatz mit zahlreichen Geräten für Kinder bis zwölf Jahre, eine Rutsche für das Kleinkind-Becken sowie ein Matschplatz, der dorthin kommt, wo einst das Kleinkinder-Becken angesiedelt war.
Die Kosten hierfür belaufen sich auf rund 200 000 Euro. Bürgermeister Thomas Groll erinnerte während der Bescheidübergabe daran, dass die Kosten für die Sanierung des Freibades gegenüber der Schätzung etwas gestiegen seien (die OP berichtete mehrfach), aber die Fördermittel würden dies etwas abgefangen – denn er hatte ursprünglich nicht mit dieser Zuwendung gerechnet. Sein Lob sprach er der für Neustadt zuständigen Mena Söhlke vom Fachdienst Kreisentwicklung des Landkreises und Regionalmanagerin Alexandra Klusmann von der Region Marburger Land für ihr großes Engagement aus.
An Klusmann übergab Fründt noch die Förderbescheide für 18 Projekte, die über das sogenannte Regionalbudget mit bis zu 20 000 Euro unterstützt werden. „Die Bandbreite der Antragsteller und Vorhaben zeigt einmal mehr, wie viele Menschen sich auch zivilgesellschaftlich einbringen, um die Lebensqualität in unserem Landkreis auch mit vermeintlich kleinen Stellschrauben immer weiter nach vorne zu bringen“, stellte sie heraus. Die 18 Projekte (siehe Infokasten) kosten insgesamt rund 270 000 Euro. Es gibt Fördermittel von insgesamt rund 180 000 Euro.