Schimmelproblem in zentralem Landesarchiv

Einrichtung in Neustadt verwahrt sämtliche Geburts-, Heirats- und Sterbezweitbücher des Landes
Von Bernd Glebe
Neustadt. Das zentrale Personenstandsarchiv des Landes im mittelhessischen Neustadt sorgt sich wegen des Befalls von Schimmel bei den historischen Dokumenten. „Der Befall von Sicherungsregistern mit Schimmel infolge früherer unsachgemäßer Lagerungsbedingungen war und ist in einzelnen Standesamtsaufsichten ein Problem“, erklärte Wissenschaftsministerin Angela Dorn (Grüne) auf eine Kleine Anfrage der SPD-Fraktion in Wiesbaden.

Voraussetzung für eine Übergabe der Register an das hessische Landesarchiv sei jedoch ein ordnungsgemäßer Zustand der Register, betonte die Ministerin. Bei einer Beschädigung des für die Beurkundungen verwendeten Mediums etwa durch Schimmel oder Moderschäden könne vor der Abgabe durch die Standesamtsaufsicht aber durch eine entsprechende konservatorisch-restauratorische Behandlung die Archivfähigkeit wiederhergestellt werden. „Schimmelproblem in zentralem Landesarchiv“ weiterlesen

Spiel und Spaß zum Jubiläum

In dieser Woche stehen anlässlich „750 Jahre Neustadt“ die Kinder im Vordergrund
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Spaß und Spiel für Kinder (und ein paar Erwachsene) prägen seit drei Tagen das Bild im Neustädter Bürgerpark sowie am Kultur- und Bürgerzentrum und am Jugendraum.

Coronabedingt mit etwas Verzögerung mussten die Feierlichkeiten anlässlich des Jubiläums „750 Jahre Neustadt“ beginnen. Gab es zunächst mit einem ökumenischen Gottesdienst und einem Konzert eine Veranstaltung für Erwachsene, so stehen in dieser Woche die Kids im Vordergrund.

Los ging es am Montag mit einer vom Familienzentrum vorbereiteten und von Dr. Astrid Wetzel umgesetzten „Neustädter Parksport Challenge“, an der rund 100 Mädchen und Jungen im Alter bis zwölf Jahren teilnahmen. Dabei galt es, verschiedene Übungen zu absolvieren: Die Kinder mussten einen Kilometer walken, Liegestütze machen, sich im Standweitsprung und beim Seilspringen versuchen und vieles mehr.

Im Mittelpunkt standen dabei weniger Zeit und Leistung, sondern vielmehr die Freude an der Bewegung. Beim Kultur- und Bürgerzentrum (KuBüz) gab es derweil Snacks von Hephata aus der „Wandelbar“ sowie Informationen über Zucker und andere Nahrungsmittel von Ernährungswissenschaftlerin Sabine Mann. Der unter anderem für die Jugendarbeit zuständige Verein bsj Marburg lud zum Tischtennisspielen ein sowie in Kooperation mit dem Schützenverein Horrido Neustadt einen Tag später zum Bogenschießen. Nachmittags stand dann Kino an: Rund 140 Zuschauer verfolgten begeistert den Film „Sing – die Show Deines Lebens“.

Gestern und am heutigen Donnerstag steht der Park im Zeichen des Sports: Die Kindertagesstätten haben einen Minigolf-Kurs aufgebaut, der bsj bietet Jonglage an, der Förderverein Boule lädt zum Boulespielen ein und die „Wandelbar“ ist auch wieder mit dabei, damit Kinder, Eltern, Großeltern und andere Gäste sich stärken können. Bürgermeister Thomas Groll war am Mittwoch ganz begeistert von den Aktionen und der Resonanz – auch wenn er sich von Tochter Leonie beim Minigolf abzocken lassen musste.

Dafür brachte er einen Jungen dazu, einmal um den Junker-Hansen-Turm zu laufen: Der Nachwuchsathlet hatte gewettet, dass der Rathauschef kein Hole-in-One schafft – lag aber falsch mit seiner Einschätzung.

Und auch die anderen Kinder hatten großen Spaß, wie Diego Pellegrino mit den Pois – das sind „Spinningelemente“ aus der Artistik, die er um seinen Körper wirbelte. „Spiel und Spaß zum Jubiläum“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Tanz in den Mai- Festgottesdienst mit Bischöfin Prof. Dr. Hofann

Bei hoffentlich frühlingshaftem Wetter findet der Veranstaltungsreigen zum Neustädter Stadtjubilä­um am 30. April 2022 ab 19.00 Uhr seine Fortset­zung mit einem „Tanz in den Mai“ auf dem Fest­platz in der Lehmkaute.
Für gute Stimmung – unter Einhaltung der aktuel­len Corona-Vorschriften sorgen die „Rebellen“.
Die fränkische Band treibt seit nunmehr 30 Jahren bundesweit ihr Unwesen auf Volksfesten, Oktober­festen, Weinfesten, Kirmessen sowie Veranstaltun­gen jeglicher Art. Dabei steht das Feiern zusammen mit dem Publikum im Mittelpunkt. Dabei konnten die Rebellen eine Vielzahl an namhaften Veranstal­tungen in ihr Tourtagebuch aufnehmen. Wein- und Volksfeste z.B. in Düsseldorf und Erlangen sowie der „Bayern3 Rundfunkball“, Konzerte mit der Kelly Family, Michael Wendler oder Olaf Henning waren nur einige Stationen der Band.
Auf dem Festplatz wird es auch ein Maifeuer geben. Der Eintritt zum „Tanz in den Mai“ beträgt für Be­sucher ab 16 Jahre 5 Euro. Es gelten die aktuellen Corona Vorschriften.
Am 1. Mai 2022 findet dann ein Festgottesdienst aus Anlass des Stadtjubiläums mit Bischöfin Prof. Dr. Beate Hofmann und Pfarrerin Kerstin Kandziora in der evan­gelischen Kirche statt. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustadt will nachhaltig werden

Stadt hofft, als Projektkommune den Zuschlag und dann Unterstützung zu bekommen
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Die Stadt Neustadt schließt sich der „Agenda 2030“ an, in der die Vereinten Nationen – wie Bürgermeister Thomas Groll betont – zwei der größten Herausforderungen für eine gerechte Welt miteinander verknüpfen: die Armutsbekämpfung und das Ziel der nachhaltigen Entwicklung. Die Kommunen spielten bei der Umsetzung dieser Ziele eine zentrale Rolle. Es gelte, sich gemeinsam für das Klima, die biologische Vielfalt, das Wasser und den Boden aber auch die soziale Gerechtigkeit einzusetzen.

Die für eine Stadt wichtigsten, von den Vereinten Nationen festgelegten Punkte, seien drei an der Zahl: Das sogenannte „Stadtziel“ beinhalte, Städte sicher, widerstandsfähig und nachhaltig zu machen. Zudem gebe es das Ziel, „einen Zugang zu bezahlbarer, verlässlicher, nachhaltiger und zeitgemäßer Energie für alle zu sichern“ und das Ziel, den Klimawandel und dessen Auswirkungen zu bekämpfen. „Neustadt will nachhaltig werden“ weiterlesen

Ab in den Garten

Bürgerverein bietet auf Initiative von Nicole Gies ein neues Gemeinschaftsprojekt an
Von Florian Lerchbacher
Neustadt. Schon seit einigen Jahren möchte Nicole Gies einen ehemaligen Gemüsegarten auf dem Gelände ihrer Familie reaktivieren. Doch zum einen habe ihr bisher die Zeit gefehlt, erklärt die zweifache Mutter und gibt zu: „Zum anderen habe ich einfach keine Ahnung.“ So sei sie auf die Idee gekommen, sich das Fachwissen einfach ins Haus zu holen. Und weil es bestimmt noch andere Menschen gebe, denen es ähnlich gehe, und denen vielleicht auch noch die entsprechend Möglichkeiten fehlten, sei sie auf die Idee gekommen, aus dem Garten ein Mitmach-Projekt zu machen.

Über diesen Gedanken kam sie ins Gespräch mit Annika Schlüter, die über den Marburger Verein bsj in der Gemeinwesenarbeit in der Stadt tätig ist und großes Talent zeigt, die Menschen zusammenzubringen – und sich darüber hinaus auch noch gut mit Gartenprojekten auskennt. Dann gewann Gies auch noch den Bürgerverein „Wir für uns“ für sich, mit dem sie Mittel aus dem Landkreis-Programm „Misch mit“ einwarb, um noch notwendige Gerätschaften und vor allem Saatgut zu kaufen. Und schon kann ein neues Gemeinschaftsprojekt in Neustadt Fahrt aufnehmen.

Die ersten Vorarbeiten übernahmen ein paar Ziegen, die den ehemaligen und inzwischen verwilderten Gemüsegarten vom Unkraut befreiten. Dann machten sich die bisher sieben Angemeldeten an die Arbeit, gruben die vorgesehene Fläche um und bereiteten das Beet vor. Dieses segmentierten sie in vier Quadranten, die – je nach Nährstoffbedarf – unterteilt sind. „Es gibt Stark- und Schwachzehrer“, erklärte Schlüter während einer kurzen Theorie-Einführung, um dann aber direkt in die Praxis zu übergehen. Als Erstes pflanzten die Teilnehmenden Ostergras ein. Aber nicht ins Beet, sondern in aufgeschnittene Milchkartons. Unterstützung bekamen sie dabei von einigen Kindern – die sich aber nur schwer von den auf dem Hof lebenden, frisch geschlüpften Küken trennen konnten. „Ab in den Garten“ weiterlesen

Hallen sind für Menschen aus Ukraine gedacht

Regierungspräsidium schafft Klarheit in Sachen Erweiterung der Erstaufnahmeeinrichtung
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. „Die Erstaufnahmeeinrichtung ist ein lebender Organismus, den wir kontinuierlich weiterentwickeln – sowohl organisatorisch als auch baulich“, sagt Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich. Bester Beweis: Dieser Tage sollen die drei Leichtbauhallen – beziehungsweise, so der Fachbegriff, die „Unterkünfte in Leichtbauweise“ auf dem Gelände fertig werden.

488 zusätzliche Plätze in den Leichtbauhallen

Mit diesen temporär eingerichteten Hallen will das Regierungspräsidium Gießen am Standort Neustadt 488 zusätzliche Plätze schaffen. Vorrangig sollen darin Geflüchtete aus der Ukraine unterkommen, betont der Regierungspräsident und sorgt damit für etwas Beruhigung bei Bürgermeister Thomas Groll. Dieser hatte in der jüngsten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung eine Rede gehalten, in der er das Land dafür kritisierte, Kommunen mit Erstaufnahmeeinrichtungen (HEAE) nicht ausreichend zu unterstützen. Zudem sagte er: „In eine HEAE im ländlichen Raum gehören vorrangig Familien und nicht Hunderte allein reisender junger Männer. Diese sind in Großstädten, wo es per se mehr Polizei gibt, einfach besser aufgehoben.“ Damit wandte er sich an das Regierungspräsidium, das kurz nach Beginn des Krieges in der Ukraine die Entscheidung getroffen hatte, sowohl die Einrichtung in Gießen (um 15 Hallen) als auch jene in Neustadt zu erweitern, um mehr Platz für Geflüchtete zu schaffen. Eine feste Zusage, dass die Erweiterung für Menschen aus der Ukraine gedacht sei, fehlte aber bisher, so Groll, der betont: „Es hat keiner was dagegen, wenn vermehrt Frauen und Kinder aus der Ukraine nach Neustadt in die HEAE kommen.“ „Hallen sind für Menschen aus Ukraine gedacht“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Konzert bildet gelungenen Auftakt zum Stadtjubiläum

Endlich, am 1. April 2022, war es soweit: das Jubi­läumsjahr „Neustadt 750“ nahm seinen Auftakt. Ur­sprünglich sollte es ja im Januar mit Neujahrsandacht und -konzert losgehen, dies wurde aber pandemie- bedingt verschoben, obwohl die Zahlen damals nied­riger waren als heute …
Das Wetter erinnerte an einen Aprilscherz und hät­te bestens in den Januar gepasst: Schneefall und Frost. Ein Glück, dass man vom ursprünglichen Plan Abstand genommen hatte und die Veranstaltung im Kultur- und Bürgerzentrum stattfand. Auf Abstand sit­zend und mit Maske konnten 170 Gäste teilnehmen und mussten ihr Kommen keinesfalls bereuen, denn der Abend bildete einen gelungenen Auftakt für Neu­stadts Stadtjubiläum.
Aber der Reihe nach …
Zu Beginn fand eine ökumenische Andacht, musika­lisch umrahmt von den „Trinitatisbläsern“ statt. Pfar­rer Andreas Rhiel wurde dabei von Silke Schmid vom evangelischen Kirchenvorstand unterstützt, da Pfar­rerin Kerstin Kandziora erkrankt war.
Durch Texte und Lieder zog sich das Entstehen ei­ner „neuen Stadt“ wie ein roter Faden. In den Für­bitten betete man für alle – junge und alte, gesunde und kranke – die in Neustadt leben und arbeiten und dachte auch an jene, die Verantwortung in Vereinen und Kommune tragen. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

40 Feuerwehrleute bei Feuer in Neustadt im Einsatz

Neustadt. Ein gemeldeter Zimmerbrand sorgte am Dienstag gegen 15.40 Uhr für einen Einsatz der Feuerwehr Neustadt-Mitte, Neustadt-Momberg, des stellvertretenden Kreisbrandinspektors und der Drehleiter der Feuerwehr Stadtallendorf. In der Neustädter Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge kam es im zweiten Obergeschoss eines der Gebäude in einer Küche zu einem Brand, durch den die Brandmeldeanlage ausgelöst wurde. Der vor Ort tätige Sicherheitsdienst hat das Gebäude evakuiert sowie erfolgreich erste Löschversuche mit Kleinlöschgeräten unternommen.

Bei Ankunft der Feuerwehren wurden zwei Trupps unter schwerem Atemschutz in das Gebäude geschickt, um zu sicherzustellen, dass keine weiteren Glutnester vorhanden sind und dass sich keine weiteren Personen im Gebäude befinden. Im weiteren Verlauf wurde der Betreiber der Brandmeldeanlage verständigt, da durch den Brand Leitungen beschädigt wurden.

Nach einer Stunde konnten die etwa 40 ehrenamtlichen Einsatzkräfte unter Leitung von Zugführer Uwe Bielert die Einsatzstelle verlassen und sich um das Aufrüsten der Fahrzeuge sowie die Einsatznachbereitung kümmern.

Jugendliche für Zivilcourage ausgezeichnet

Angelika Preusker und Alexander Delibas meldeten einen gewalttätigen Familienvater
Neustadt. Am 9. Juni 2021 beobachteten die Schülerin Angelika Preusker und der Schüler Alexander Delibas in unmittelbarer Nähe des Schulgeländes der Martin-von-Tours-Schule Neustadt, dass sich ein Elternpaar mit zwei kleinen Jungen im Kita- beziehungsweise Grundschulalter aufhielt.

Ein Kind wurde vom Vater derart körperlich aggressiv angegangen, dass sich direkt um das Auge des Kindes ein „Veilchen“ bildete. Die Mutter sah dabei tatenlos zu. Auch andere Passanten liefen vorbei, ohne zu reagieren. Angelika und Alexander informierten die ihnen bekannte pädagogische Mitarbeiterin des bsj Marburg, Martina Trogrlic, über den Vorfall, die weitere Schritte einleitete. Die Jugendlichen handelten sehr umsichtig, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

Ihr sozial verantwortliches Handeln zeichnet sich dadurch aus, dass sie nicht weggeschaut, sondern auf die sich abzeichnende Gefahrenlage für die kleinen Jungen aufmerksam gemacht haben. Hierfür verlieh ihnen der Hessische Ministerpräsident Volker Bouffier die Hessische Medaille für Zivilcourage. Der erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow und Bürgermeister Thomas Groll lobten bei der Übergabe der Auszeichnung im Historischen Rathaus Neustadt ebenfalls das mutige und verantwortungsbewusste Wirken von Angelika Preusker und Alexander Delibas.

Zachow hob hervor, dass die Medaille für Zivilcourage höchst selten verliehen werde. Groll bezeichnete die beiden Jugendliche als Vorbilder für andere.

Neustadt feiert – mit Bedacht

Stadt sammelte während Auftaktveranstaltung Spenden für Ukraine-Netzwerk
Von Florian Lerchbacher
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Neustadt. Darf man in diesen Zeiten angesichts der Corona-Pandemie und des Krieges in der Ukraine feiern? Diese Frage beantwortete Bürgermeister Thomas Groll zum Auftakt der Feierlichkeiten anlässlich der 750 Jahre zurückliegenden Ersterwähnung Neustadts mit einem Ja – und dem Zusatz, dass die Menschen zum einen in schweren Zeiten auch etwas Abwechslung für ihr Seelenheil brauchen, aber dabei eben auch Verantwortungsbewusstsein an den Tag legen müssen. Und so hatte die Stadt im Kultur- und Bürgerzentrum mit 190 Gästen nur weniger als die Hälfte der maximal möglichen Gäste zugelassen und Maskenpflicht verhängt. Zudem bat sie um Geldspenden, mit denen sie das in Neustadt entstehende Hilfsnetzwerk für ukrainische Flüchtlinge unterstützen wird. „Neustadt feiert – mit Bedacht“ weiterlesen