Tag der Nachhaltigkeit im Bürgerpark

Am 23. September 2023 luden der Landkreis Marburg-Bieden­kopf und die Stadt Neustadt (Hessen) zum Tag der Nachhaltigkeit in den Neustädter Bürgerpark ein.
Nicht nur Landrat Jens Womelsdorf und der Parlamentarische Staatssekretär Sören Bartol, sondern auch viele der rund 1.000 Besucher waren sehr angetan von der tollen Kulisse mit Junker- Hansen-Turm. Stadtpfarrkirche, Rathaus und Stadtmauer.
Die Entscheidung, die Veranstaltung open Air durchzuführen war richtig und das Wetter spielte erfreulicherweise mit.
Zahlreiche Stände sorgten für Information, Unterhaltung, Spei­sen und Getränke.
Aus Neustadt mit dabei waren WIR für UNS! mit Bürgerbus, nachhaltigen Glücksradgewinnen und dem Mitmachgarten sowie den Pfadfindern, der Waldkindergarten und die KiTa Sonnen­schein mit Bastelangeboten, die Wandelbar mit Getränkeverkauf durch Hephata, Tagwerk mit einem Infostand, der Frauenverein 1958 e.V. mit Kaffee und Waffeln sowie der Frauenstammtisch Mengsberg mit Backhauskuchen. Der Landkreis präsentierte sich mit zahlreichen Fachdiensten und für die Kinder gab es eine
Strohhüpfburg. Auch der Kinderflohmarkt fand regen Zuspruch bei Anbietern und Käufern. Der Verkehrsdienst Hessen, die Poli­zei mit Schutzhund und der Freiwillige Polizeidienst waren eben­falls präsent.
Informationsmaterial rund um das Thema Nachhaltigkeit ist ab sofort im NeuSTADTLADEN erhältlich.
Im Wallgrabenpavillon gab es Vorträge, Musik mit Bloody Merry, das Improtheater Fast Forward Theatre und den Eröffnungsge­sang der Kinder der KiTa Regenbogen.
Der Tag der Nachhaltigkeit, der bis gegen 18.00 Uhr dauerte, be­gann um 13 Uhr mit kurzen Reden von Landrat Jens Womelsdorf und Bürgermeister Thomas Groll. Beide betonten, die Bedeutung von nachhaltigem Verhalten für die Zukunft der Menschheit. Der Landrat verwies auf die Aktivitäten des Kreises und der Bürger­meister betonte, dass sich kleinere Kommunen schrittweise, aber dennoch zielgerichtet der Aufgabe stellen würden.
Nach den Ansprachen begaben sich Womelsdorf und Groll ge­meinsam mit dem Kreistagsvorsitzenden Detlef Ruffert auf dei­nen Rundgang über das Gelände und machten u.a. bei Hessen- Forst Station.

Goldener Biber

Eines der größten Nachwuchstalente des europäi­schen Circus freut sich auf Neustadt
Auf die Titelseite der „Circus-Zeitung“, dem Organ der Ge­sellschaft der Circus-Freunde Deutsch­lands e.V., schaffen es in der Regel nur die großen Artisten, Clowns und Tierleh­rer aus Gegenwart und Vergangenheit sowie die großen Cir­cus-Unternehmen aus Deutschland, Europa und den USA.
Dass dies ein Sech­zehnjähriger schafft, der am Beginn seiner Karriere steht, ist die absolute Ausnahme. Daher „Herzlichen Glückwunsch“ an Karel Janecek aus Prag, der gegenwär­tig beim dänischen Circus „Baldoni“ auf­tritt. Dessen Hauptact ist die Rola Rola, auf der er großen Gleich­gewichtssinn beweist und mit manchem Trick das Publikum ver­blüfft.
Karel Janecek ist Artist in der 8. Generation. Circus-Experten sagen ihm eine große Karriere voraus. Wie zum Beweis dessen wurde er 2023 als einer der besten Nachwuchsartisten im circus­verrückten Dänemark nominiert.
Bürgermeister Thomas Groll ist mit der Verpflichtung Janeceks ein echter Glücksgriff gelungen. Gemeinsam mit Vater Eduard (Clown Eduardo) und Mutter Maria (Hula-Hoop) kommt er am 21. und 22. Oktober zum Circus-Festival „Goldener Biber“ nach Neustadt.
Der Vorverkauf – Tribüne 15 Euro, Kinder bis 14 Jahre 3 Euro Er­mäßigung – hat im NeuSTADTLADEN und ab jetzt auch bei der Stadtkasse begonnen und ist bereits gut angelaufen.

18 neue Partnerschaften für den Reservedienst

Landeskommando Hessen übergibt Urkunden an Unternehmen, Behörden und Institutionen – Reservedienst in das Bewusstsein der Gesellschaft rücken
18 gerahmte Urkunden gab es am Hauptsitz des Regierungspräsi­diums (RP) Gießen zu verteilen. Sie gingen an Unternehmen, In­stitutionen und Behörden. Darauf zu lesen stand: „Partnerschaft für den Reservedienst“. Verteilt wurden die Urkunden gemeinsam von Hausherr und Regierungspräsident Dr. Christoph Ullrich so­wie Oberst Jürgen Marx, Leiter Bezirksverbindungskommando Gießen.
„Die Zusammenarbeit mit der Bundeswehr ist mir ein persönli­ches Anliegen“, sagte Regierungspräsident Ullrich bei seiner Be­grüßung der Gäste. Eine enge Kooperation mit seinem Haus und dem Landeskommando Hessen verdeutliche dies. Die aktuellen Entwicklungen mit einem Krieg in Europa vor Augen, seien Wer­te wie Frieden, Freiheit und Wohlstand in der Vergangenheit zu selbstverständlich geworden. Dabei seien es gerade die Streitkräf­te, die ihren Dienst im Einsatz für diese Werte versehen. Umso wichtiger sei es, die Bundeswehr und den Reservedienst wieder ins Bewusstsein der Gesellschaft zu rücken und zu unterstützen. Dafür könne die Partnerschaft Impulse geben, sagte Ullrich.
„Diese Partnerschaft ist Teil eines großen Bündnisses für den Heimatschutz in der Reserve“, erklärte Marx in seiner Anspra­che. Die Bundesrepublik und damit auch ihre Streitkräfte stünden nach dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine vor einer Zei­tenwende. Die Welt habe sich verändert, Gültigkeiten der letzten zehn Jahre ihre Bedeutung verloren, der militärisch-strategische Wettbewerb rücke wieder in den Vordergrund. Dies mache An­passungen erforderlich. Eine nationale Sicherheitsstrategie sei aufgestellt worden, die als drei fundamentale Säulen Wehrhaftig­keit, Resilienz und Nachhaltigkeit in den Fokus nehme.
Beim Part Wehrhaftigkeit komme dem Bürger eine Rolle zu, der hierzu einen Beitrag leiste. Und genau dies sei Teil der Partner­schaft, die nunmehr die im Regierungspräsidium Gießen anwe­senden Vertreter mit der Bundeswehr eingehen. Ausgehend von den Aufgaben und der Notwendigkeit der Reserve in der Bundes­wehr soll damit die Bereitschaft zur Freistellung von Reservisten für kontinuierliche Ausbildungen erhöht werden. Die Partner ih­rerseits verpflichten sich, innerhalb des Unternehmens bzw. der Institution aktiv über die Möglichkeiten der Freistellung zu infor­mieren.
„Bereits 200 öffentliche und private Arbeitgeber sind Teil dieser Partnerschaft und übernehmen so gesellschaftliche Mitverant­wortung“, erklärte Oberst Marx, der sich bei den Beteiligten für deren bisheriges und zukünftiges Engagement bedankte.
Auch die Stadt Neustadt (Hessen) beteiligt sich an der Partner­schaft. Bürgermeister Thomas Groll nahm eine entsprechende Urkunde entgegen.

Neustadt erhält 32.000 Euro vom Land für Rad- und Fußverkehrskonzept

Mit 32.000 Euro unterstützt das Land Hessen die Stadt Neustadt (Hessen) bei der Erstellung eines Rad- und Fußverkehrskonzep­tes für das Gebiet der Kernstadt sowie die umliegenden Stadtteile und hin zu den angrenzenden Kommunen. Dies teilte Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al-Wazir am Mittwoch in Wiesbaden mit. Die Gesamtausgaben für das Projekt belaufen sich auf rund 40.000 Euro.
Das auszuarbeitende Konzept baut auf dem bereits durchgeführ­ten und ebenfalls vom Land geförderten Nahmobilitäts-Check auf und soll diesen vertiefen, ausgestalten und erweitern. Im Stadtge­biet sollen mit ausgebauten Rad- und Fußwegen neue Infrastruk­turangebote erarbeitet werden. Hierdurch sollen dann schritt­weise und entsprechend der finanziellen Möglichkeiten attraktive Verbindungen sowohl für den Berufs- und Pendlerverkehr als auch für den sonstigen Alltagsverkehr entstehen.
Die Zuwendung erfolgt nach der Richtlinie des Landes Hessen zur Förderung der Nahmobilität. Nach dieser können neben investiven Maßnahmen zur Stärkung des Fuß- und Fahrradverkehrs auch entsprechende Planungen, Konzepte und Maßnahmen der Öffentlichkeitsarbeit Zuschüsse erhalten.
Auch der Landkreis Marburg-Biedenkopf unterstützt die Kon­zepterstellung finanziell.
Die Stadtverwaltung beginnt nun mit der Auswahl eines geeigne­ten Büros.
Die Arbeitsphase soll Anfang 2024 beginnen und dürfte bis in den Herbst hinein dauern.
Bürgermeister Thomas Groll zeigt sich über die Förderung des Landes erfreut und hofft auf eine breite Beteiligung aus der Be­völkerung beim anstehenden Planungsprozess. „Wir sind darauf angewiesen, dass sich die Radfahrer und Fußgänger aktiv einbrin­gen. Wir müssen dann priorisieren und sehen, was wir uns leisten können. Natürlich werden wir Fördermittel einwerben. Allerdings wird das ganze kein Sprint, sondern eher ein Langstreckenlauf. Viele Beispiele zeigen, dass für einen Radweg vom Beginn der Planung bis zur Einweihung mehrere Jahre nötig sind“, betont der Bürgermeister.

Staatssekretärin aus Berlin zu Gast bei der BEGM

Mitte September 2023 besuchte Claudia Müller (Bündnis 90/Die Grünen), Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministe­rium für Ernährung und Landwirtschaft und Bundestagsabgeord­nete, die Heizzentrale der Bioenergiegenossenschaft Mengsberg (BEGM).
Der Besuch kam aus eigenem Antrieb zustande, nachdem die Mecklenburgerin auf die BEGM und deren Werdegang aufmerk­sam geworden war.
Begrüßt wurde sie von den Vorstandsmitgliedern Karlheinz Kurz und Klaus Schwalm sowie Bürgermeister Thomas Groll. Die bei­den Mengsberger erläuterten ihr Aufbau und Funktion von An-
läge und Netz. Der Bürgermeister informierte zum Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ und den großen Erfolgen des „Gold­dorfes“.
Claudia Müller zeigte sich sehr beeindruckt von der Heizzentrale und den Ausführungen. Bürgermeister Groll bat sie darum, sich dafür einzusetzen, die Förderung des ländlichen Raumes nicht – wie gegenwärtig durch die Bundesregierung vorgesehen – einzu­schränken. „Die große Politik darf nicht nur die Ballungszentren im Blick haben, sondern gerade die kleinen Städte und Gemein­den“, so Groll.

„Heimat“ – das Atelier „Farbenhaus“ stellt in der „Galerie auf Zeit“ aus

Das Atelier „Farbenhaus“ ist eine Einrichtung der Hephata Dia­konie in Schwalmstadt-Treysa und bietet Menschen mit und ohne Behinderung einen Einblick in die Welt der Malerei. Miteinander wird Kunst so erlebbar und erfahrbar.
Alle, die sich für Kunst und malerisches Gestalten interessieren, können im Atelier „Farbenhaus“ unterschiedliche Materialien und Techniken ausprobieren. Sie haben die Möglichkeit, Ihren ei­genen künstlerischen Ausdruck zu finden und weiterzuentwickeln. Bis zum 22. Oktober 2023 stellen 19 der Künstlerinnen und Künst­ler in der mit Mitteln des Landesprogrammes „Zukunft Innen­stadt“ eingerichteten „Galerie auf Zeit“ aus. Die Ausstellung trägt den Titel „Heimat“.
Dort kann man nun Meenzer Schwellköpp. Frauen in Schwälmer Tracht, eine Rote Wurst, markante Gebäude oder ein Portrait der Großeltern sehen – die Malerinnen und Maler verbinden damit für sich „Heimat“.
Bei der Vernissage am 20. September betonte Bürgermeister Tho­mas Groll das gute Verhältnis zur Hephata Diakonie. Als Beispiel nannte er u.a. die von Mitarbeiterinnen Tamara Lohse und Sa­brina Stark betreuten „All inklusives“, die am Karneval und der Kirmes teilnahmen.
Gerne biete man dem Atelier „Farbenhaus“ die Möglichkeit, in Neustadt eine Ausstellung durchzuführen und hoffe auf regen Zu­spruch.
„Heimat“, so Groll weiter, sei für jeden Menschen wichtig. Sie sei der Ort, wo man aufgewachsen sei und zu dem die meisten Menschen auch immer wieder zurückkehrten. Besonders ange­tan hatte es ihm die gemalte rote Wurst. Sie sei ebenso wie die Trachtenträgerin ein gelungenes Beispiel für das Heimatgefühl der Schwälmer.
Sabine Brusius vom „Farbenhaus“ dankte für die freundliche Auf­nahme und gab kurze Erläuterungen zu den Künstlerinnen und Künstlern und ihren Werken.
Die Ausstellung ist bis zum 22.10. mitwochs von 16-18 Uhr und zu den Öffnungszeiten des Stadtladens geöffnet. Am 29. September fin­det von 15-18 Uhr ein Küsntler:innen-Plausch statt. Hierbei besteht die Möglichkeit mehr über das Farbenhaus, die in Neustadt vertrete­nen Künstlerinnen und Künstler und ihre Bilder zu erfahren.

Pressemitteilung WIR-Projekt Roma-Kultur-Festival – Entspannte Stimmung und ungewöhnliche Klänge am Pavillon

Bei strahlendem Sonnenschein und Live-Musik feierten am Sams­tag, dem 16. September mehr als 100 Menschen aus Neustadt ein
buntes Spätsommerfest am Pavillon im Bürgerpark. Organisiert und vorbereitet hatten das Festival einige Neustädter Roma und der bsj Marburg.
Es war ein Fest der Begegnung verschiedener kultureller Einflüsse und unterschiedlichster Menschen. Das spiegelte sich nicht nur im kulinarischen Angebot und dem Musikprogramm wider, son­dern auch in der entspannten Festival-Atmosphäre und dem Spaß der Besucherinnen und Besucher an den Mitmachaktionen und Workshops. Besonders der Breakdance-Workshop stieß auf gro­ßes Interesse und viel Begeisterung und sorgte in der Umbaupause zwischen den zwei Live-Bands mit einer kleinen Aufführung für zusätzliche Unterhaltung.
Die Live-Musik von den Gipsy Kings und der Turbo Sapienowa klang für manche, die vorbeikamen, zwar fremd und ungewohnt, andere fühlten sich gerade davon angezogen und tanzten spontan mit. Ein buntes Buffet mit Spezialitäten aus Südosteuropa und später eine auf dem Feuer gekochte Suppe sorgten dafür, dass alle satt und zufrieden nach Hause gehen konnten.
Vielen Dank an alle, die dabei waren und das Festival mitgestaltet haben!

Stadtverordnetenversammlung Verkehrsgutachten für die Innenstadt vorgestellt – Verkehrsversuche für 2025 empfohlen

Die erste Sitzung der Neustädter Stadtverordnetenversammlung nach der Sommerpause fand am 18. September 2023 unter dem Vorsitz von Stadtverordnetenvorsteher Franz-W. Michels (CDU- Fraktion) im Saal des Kultur- und Bürgerzentrums statt.
Zunächst gedachte die Versammlung dem am 11. September verstorbenen Pfarrer i.R. Wilhelm Ger­lach, der von 1974-2008 Verantwortung für die Pfarrgemeinde St. Johan­nes d. T. Momberg getra­gen hatte. Bürgermeister Thomas Groll sprach Wor­te des Gedenkens. Er er­innerte unter anderem da­ran, dass der humorvolle, lebensfrohe und sehr be­liebte Seelsorger während seiner gesamten 34-jähri- gen Tätigkeit in Momberg kein Beamter, sondern Seelsorger hatte sein wol­len und die Bürokratie für ihn nie ein Freund gewe­sen sei. Am 8. März 1938 war Gerlach in „Schnei­ders Haus“ in Erfurtshau­sen geboren worden. Bei seiner Verabschiedung im Mai 2008 hatte er sich an die Zeit erinnert, wo er als Kind dabei war, als sein Großvater zusammen mit seinem Vater auf dem „Sandacker“ oberhalb des Dorfes Hafer gesät hatte. „So seltsam spielt das Le­ben, denn nach der 2. Flurbereinigung ist dieser Acker in Erfurts­hausen als Friedhof ausgewiesen worden, und dort werde ich auch einmal meine letzte Ruhe finden“, hatte Gerlach damals erzählt (Quelle: Marburger Neue Zeitung v. 31.05.2008). Nun ist diese Vi­sion zur Realität geworden.
Anschließend nahm das Stadtoberhaupt zum Finanzstatusbericht für das II. Quartal 2023 Stellung. Die Finanzen der Kommune seien gegenwärtig wohlgeordnet und stabil. Zu befürchtende Ein­nahmeausfälle bei der Gewerbesteuer – leider eine allgemeine Entwicklung in den Städten und Gemeinden – von bis zu 20 Pro­zent könnten recht gut kompensiert werden.
Für 2024 sei es gegenwärtig sehr schwierig, bereits heute eine verlässliche Prognose abzugeben. In diesen Tagen beginne die Verwaltung mit der Aufstellung des kommenden Haushaltes. Fest stehe aber bereits, dass hessenweit die Mittel des Landes für Schlüsselzuweisungen aufgrund der wirtschaftlichen Situation in den Jahren 2021/22 zurückgehen werden. Da in diesem Zeit­raum aber die Außenstelle der Hessischen Erstaufnahmeeinrich­tung für Geflüchtete eine relativ hohe Belegung aufwies, dürfte sich hier für Neustadt kein Minus ergeben. Für die Verteilung der Schlüsselzuweisungen spielen die Einwohnerzahlen der Kommu­ne nämlich eine wichtige Rolle.
Insgesamt rechnet Groll mit „angespannteren Finanzen“ als in den letzten sechs Jahren. „Wir werden daher genau schauen müs­sen, was wir uns wann leisten können. Wenn es aufgrund der Tarif­verhandlungen beispielsweise zu Lohnsteigerungen oder anderen Eingruppierungen kommt, ist dies positiv für die Mitarbeitenden, muss aber natürlich von der Kommune – wie von jedem Arbeit­geber auch – finanziert werden können. Auch die höheren Zin­sen werden sich in der Stadtkasse bemerkbar machen. Zunächst einmal positiv, denn nach vielen Jahren gibt es wieder Zinsen für Festgeld. Sollten wir aber aufgrund der anstehenden Investitionen und ausbleibender Zuweisungen von Bund und Land wieder Kre­dite aufnehmen müssen, macht sich dies dann natürlich negativ bemerkbar. Betrugen die Zinsen für Kommunen hier lange um ein Prozent, so muss man nun mit 4 Prozent rechnen“, erläuterte der Bürgermeister.
Für 2023 rechnet Groll im Übrigen mit 76.000 Euro Festgeldzinsen. Ein Ergebnis, dass es in seiner Amtszeit so noch nicht gab.
Andreas Merten (CDU-Fraktion) berichtete aus der Verbands­versammlung des Müllabfuhrzweckverbandes Biedenkopf. In den letzten Monaten kam es immer wieder zu nicht unerheblichen Verzögerungen bei der Abfuhr, die für berechtigten Ärger sorg­ten. Eine nachhaltige Besserung scheint nicht in Sicht zu sein. Der Verband plant daher, die Entsorgung von Rest-, Bio- und Papier­müll ab 2025 in die eigene Hand zu nehmen und auf eine anste­hende Neuausschreibung zu verzichten. Es sollen Fahrzeuge an­geschafft und Personal eingestellt werden. Die Berechnungen des Geschäftsführers gehen davon aus, dass es ab 2025 – unabhängig davon, wer den Müll abfährt – zu einer Preissteigerung von rund 25 Prozent kommen dürfte.
Vor einiger Zeit hatte die FWG-Fraktion einen Prüfantrag zum Thema „PV-Anlagen auf Parkplätzen“ eingebracht. Der Bürger­meister wusste zu berichten, dass sich von den angeschrieben Ge­werbetreibenden – Kaufpark und weitere Supermärkte – hierzu keiner gemeldet hätte. Der Landkreis habe mitgeteilt, dass man dies im Rahmen der eigenen Klimaschutzaktivitäten für die ört­lichen Schulhöfe prüfe. Nach Grolls Worten ist der Kirmesplatz in der Lehmkaute aufgrund der Höhe der Karusselle und des Zel­tes hierfür eher nicht geeignet. In Frage kämen grundsätzlich die Parkplätze von Freibad sowie Kultur- und Bürgerzentrum. Sollten diese einmal saniert werden, sei daher die Frage einer PV-Nutzung zu prüfen. Allerdings, so der Bürgermeister, müsse sich dies auch wirtschaftlich darstellen lassen. Merve Hamel (FWG) regte an, auch eine Nutzung des Lärmschutzwalles in der Marburger Straße für eine PV-Anlage zu nutzen.
Auch zu einem Prüfantrag der CDU-Fraktion („Verbesserter UV- Schutz“) nahm Groll Stellung. In den Kindergärten seien ebenso wie bei den Spielplätzen bereits zahlreiche Sonnensegel vorhan­den. Nach dem KiGa „Regenbogen“ habe kürzlich auch der KiGa „Sonnenschein“ eine Pergola erhalten. Der Matschplatz des Frei­bades solle 2024 geschützt werden. Darüber hinaus würden die KiGa-Kinder auch regelmäßig eingecremt und trügen bei großer Hitze Mütze oder Hut. Gemeinsam mit dem Klimaschutzmanage­ment „Klimahandeln im Ostkreis“ wolle man weiter zur Thematik sensibilisieren. Die kommunalen KiGas seinen für das Programm „SUNPASS“ der Krankenkassen angemeldet. Hier würden Kin­der, Eltern und Erzieherinnen näher über den UV-Schutz in­formiert. Der kirchliche Kindergarten Momberg-Mengsberg sei ebenfalls über das Projekt informiert worden.
Die zu behandelnden Magistratsvorlagen – Kapitalaufstockung bei der KEAM Energie aus der Mitte GmbH und Mehrausgaben Dachsanierung KiGa „Regenbogen“ – wurden einstimmig verab­schiedet (siehe hierzu auch die Berichterstattung über den Fach­ausschuss II in der letzten Woche).
Im Mittelpunkt der Sitzung der Stadtverordnetenversammlung stand das im Rahmen des Städtebauförderungsprogramms „Sozi­aler Zusammenhalt“ erstellte Verkehrsgutachten für den Bereich des Fördergebietes, also vorrangig der Innenstadt, unter Einbezug des Wohnquartiers „Am Schalkert“. Verfasser waren die Fachbü­ros mociety und VIA AG aus Wiesbaden und Köln, die bereits auch den Nachmobilitätscheck für die Kommune erstellt hatten.
„Wir handeln hier nach einem bewährten Muster: Erst schaffen wir konzeptionelle Grundlagen, dann sichern wir uns Fördermit­tel und letztlich geht es in die Umsetzung. Der Nahmobilitäts­check und das Verkehrsgutachten liegen vor, 2024 wird noch ein Rad- und Fußgängerkonzept hinzukommen. Wir müssen schauen, nach welchen Prioritäten und zu welchen Kosten wir zukünftig in die Umsetzung kommen werden“, stellte Bürgermeister Thomas Groll fest. Allerdings bedauerte er, dass sich an diesem Abend nur drei Zuhörer für diese wichtige Thematik interessierten.
Dipl.-Ing. Thomas Ernst von mociety übernahm die Vor­stellung der Ausarbeitung. Er sprach Stärken und Schwächen in den Bereichen öffentlicher Personennachverkehr, Rad- und Fußverkehr, fließendem und ruhendem Verkehr an.
„Neustadt kann sich über die zahlreichen Zugverbindungen Richtung Frankfurt und Kas­sel freuen, aber der Zustand von Bahnhof und Bahnhofs­umfeld ist natürlich schlimm“, so der Experte.
Ernst begrüßte es nachdrück­lich, dass die Kommune nun ein Rad- und Fußverkehrskonzept erstellen lassen will. Aufgrund der Komplexität der Thematik und für eine sicher notwendige Pri­orisierung sei ein solches Konzept wichtig.
„Die Freigabe der A 49 im Herbst 2024 wird die B 454 in der Orts­lage nachhaltig entlasten. Allerdings lassen die Verkehrsprogno­sen weiterhin eine deutliche Verkehrszunahme in der Lehmkaute erwarten. Was dann im Bereich von Marktstraße, Ringstraße und Schalkert passieren wird, ist gegenwärtig eine Wundertüte“, so Thomas Ernst.
Er stellte mehrere Varianten für verkehrsberuhigende Maßnah­men vor. Einbahnverkehr Lösungen würden hier sicher Erfolge, aber auch Einschränkungen bringen.
Der Verkehrsplaner empfahl, Anfang 2025 Daten zu erfassen und dann zwei Verkehrsversuche für jeweils etwa 3 Monate durchzu­führen, um Erkenntnisse zu gewinnen.
2024 sollten sich die Mandatsträger mit der Auswahl der hierfür in Frage kommenden Varianten befassen.
Bürgermeister Thomas Groll machte deutlich, dass in seinen Au­gen eine vollständige Befahrbarkeit der Marktstraße weiterhin ge­geben sein müsse, um die noch vorhandenen Geschäfte und gas­tronomischen Betriebe zu erhalten. Er sieht den Weidenbrunnen als ersten neuralgischen Punkt an. Hier müsse man über verkehrs­regelnde Maßnahmen nachdenken, um Ringstraße und Schalkert zu entlasten.

Mehr als ein geteiltes Büro: Arbeiten im Coworking Space Neustadt

Das Homeoffice ist in den letzten drei Jahren für viele Büroarbei­ter zur Selbstverständlichkeit geworden. Viele wollen die neu ge­wonnene Freiheit, selbst zu bestimmen, wann und wo sie arbeiten, nicht mehr missen. Gleichzeitig stehen sie vor der Herausforde­rung, nun auch selbst aktiv für genügend Abgrenzung zum Privat­leben und die fehlenden sozialen Kontakte zu sorgen.
Eine mögliche Alternative, die von vielen Selbstständigen und Freiberuflern in größeren Städten bereits häufig genutzt wird, ist das Arbeiten im Coworking Space. Coworking bedeutet wörtlich übersetzt „Zusammenarbeiten“.
In einem Coworking Space treffen sich Menschen unterschiedli­cher Berufe und Branchen, die gemeinsam arbeiten und lernen, sich austauschen, vernetzen, gemeinsam neue Ideen entwickeln und auch ihre Erfolge feiern. Eine Studie der Kampagne „Work Anywhere“ aus 2022 zeigte sogar, dass Coworking sozial erfüllen­der sein kann als Büro oder Homeoffice.
Auch in Neustadt besteht seit diesem Jahr die Möglichkeit, das Coworking Space in den Räumen des historischen Rathauses zu nutzen. Dank der Mittel aus „Zukunft Innenstadt“ aus 2021 konn­te das Projekt realisiert werden. Die Coworker/innen können hier nicht nur ihren bevorzugten Arbeitsplatz auswählen, sondern auch wann, wie häufig und wie lange sie ihn nutzen wollen. Zugang zu den Räumen erhalten sie nach der Buchung mit einem QR-Co- de. In der Buchung enthalten sind auch Getränke, Internet- und Druckerzugang sowie die Möglichkeit, den Besprechungsraum inklusive (technischer) Ausstattung zu nutzen.
Doch Coworking ist mehr als nur ein Arbeitsplatz in einem Ge­meinschaftsbüro, sondern entsteht vor allem durch die Commu­nity, d.h. durch die Menschen, die hier arbeiten, und das Ge­meinschaftsgefühl. Im Coworking Space in Neustadt haben sich derzeit vier Coworker/innen dauerhaft eingemietet: Rita Zorn vom Bildungswerk der Hessischen Wirtschaft (BWHW), Gaby Hellerling, die ebenfalls für das Bildungswerk sowie nebenberuf­lich als Coach tätig ist, Andreas Dörr von mute-labs GmbH, der auch einen landwirtschaftlichen Betrieb in Willingshausen führt, und Anna Schmidt von der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V., die in den kommenden Wochen ein Integrationskursangebot in Neustadt ins Leben rufen wird.
Wir schaffen regelmäßig Gelegenheiten, uns besser kennenzuler­nen und uns über unsere Aktivitäten auszutauschen, zum Beispiel bei gemeinsamen Mittagessen und in regelmäßigen Abständen auch bei unserem Community-Frühstück. Bei unserem letzten gemeinsamen Frühstück durften wir unsere Nutzerin Roya Ribic in den Mutterschutz verabschieden und unsere neueste Coworkerin Anna Schmidt willkommen heißen, die seit September ihren Schreibtisch bei uns hat.
Die Coworkerlinnen beim Community-Frühstück im September (v.l.): Roya Ribic (BWHW), Anna Schmidt (Johanniter-Unfall-Hil­fe e.E), Astrid Walton (Coworking Space Neustadt), Andreas Dörr (mute-labs GmbH) und Rita Zorn (BWHW)
Wenn auch du einen alternativen Arbeitsplatz suchst und Interesse am Coworking hast, komm einfach an unserem „Open Monday“ vorbei! Jeden Montag ist das Coworking Space ab 9 Uhr für Besucher/innen und Interessierte geöffnet. Wir zeigen dir die Räum­lichkeiten, beantworten deine Fragen und bieten dir die Möglich­keit, einen Tag lang kostenfrei Probe zu arbeiten.
Melde dich dafür gerne vorab an bei Astrid unter coworking@ neustadt-hessen.de oder 06692/8905.
Für den Herbst planen wir einige spannende und kostenfreie Ver­anstaltungen. Bleibe auf dem Laufenden über unsere weiteren Aktivitäten und folge uns auf Instagram: @coworking_neustadt Einzelheiten zu unseren Räumlichkeiten und unseren Preisen fin­dest du auf unserer Website www.coworking-neustadt.de

Kirmes 2023 in Momberg

Momberg feierte unter der Organisation der „Ranzemannschaft e. V.“ ein sonniges Kirmeswochenende mit zahlreichen Besuchern an allen drei Veranstaltungstagen. Bereits am Freitagabend tanzten die Jungen und Junggebliebenen auf der Music-Party der musikalischen Zeitreise mit aus­gelassener Stimmung im vollen Festzelt zu den Hits von den 1980er bis in die 2010er-Jahrgänge.
Die Aufregung der Kinder am Samstag war riesig, weil sie am Nachmittag von der „Bimmelbahn“ an den ver­schiedenen Haltestellen im Dorf abgeholt und auf den Festplatz gefahren wurden. Auch so mancher Erwach­sene hat dieses Kirmes-Ta- xi dankbar angenommen. Mit einem kleinen „Kirmespaket“ hat der Veranstalter jedem Kind unter anderem Getränke, einen Dätschweck (Schokokuss-Brötchen) und eine Karussell-Karte den Nachmittag versüßt. Da in diesem Jahr die Momberger Kirmes als „Hessenkirmes“ gefeiert wurde, war die Kin­der-Trachtengruppe aus Loshausen (Schwalm) in ihren „Rotkäppchen-Trachten“ zu Gast um den anwesenden Kindern und Erwachsenen ihre Trachtentänze zu präsentieren. Auch die Momberger Kinder-Garde „Lollipops“ zeigte anschließend einen Showtanz auf der Festzeltbühne.
Als Familiennachmittag gab es zwi­schen der Kinderanimation auch für die älteren Gäste ein „Mitmach­singen“, bei dem insbesondere hes­sische Lieder von drei Momberger Akkordeonspielern begleitet wur­den.
Am Samstagabend begeisterte die 7-köpfige Band „The Music Jokers“ mit ihrer stimmungsvollen Tanz- und Unterhaltungsmusik. Auch an diesem Abend zeigte sich die Hes­senkirmes nicht nur in der Zeltde­koration, sondern insbesondere in der „Bembelbar“ in der man hes­sischen Apfelwein, „Bembel-Gin“ und „Mispelchen“ genießen konnte.
Nach dem festlichen Hochamt am Sonntagmorgen machten sich die Momberger Vereine bereit für ein weiteres Highlight der Momberger Kirmes: Dem Festzug! Angeführt von dem „Ranzemann“ folgte das Geburtstagskind, die Momberger Kirche „St. Johannes d. T.“ als Modell. Die Vereine und Grup­pen haben wieder mit ihren guten Ideen teils lustige, teils nachdenkliche, bunte und schöne Fußgrup­pen und Motivwagen aufwändig gestaltet. Mit knapp 20 Zugnummern schlängelte sich der Festzug musikalisch begleitet von der Momberger und der Emsdorfer Blaskapelle durch das Dorf und endete am Festplatz. Die Zuschauer folgten größtenteils dem Festzug und füllten das Festzelt bis auf den letzten Platz. Hier gab es bereits das nächste Highlight der Kirmes.
Viele schöne Stunden an einem sonnigen Kirmeswochenende endeten am späten Abend mit Tanz und Unterhaltungsmusik von der Gruppe „Live-Style“.
Die „Ranzemannschaft e. V.“ bedankt sich bei allen Helferinnen und Helfern, den Teilnehmenden am Festzug, den Zuschauern und Gästen für eine so ge­lungene Kirmes!
Stefan Schmittdiel von der Ranzemannschaft e. V.
er frühere Spielmannszug der Freiwilligen Feuerwehr Momberg hat sich nach vielen Jahren für den einen Kirmesauftritt reaktiviert. Mit den Klängen der „Locke“ und weiterer bekannter Lieder schwelgten die Momberger in Nost­algie und so mancher musste die ein oder andere Träne der Rührung in Erinne­rung an frühere Zeiten unterdrücken.
Nach einem Bühnenspiel der Emsdorfer Bläser, sorgte die Momberger Blaska­pelle am Nachmittag für angenehme, kirmesechte Bierzeltstimmung.