Neustädter Mitteilungsblatt

Spitzenmäßiges Programm im Circus-Zelt am Junker-Hansen-Turm

Am 11. September 2023 startet der Vorverkauf für das Neustädter-Circus-Festival „Goldener Bi­ber“ im NeuSTADTLADEN in der Marktstraße.
Nach dem großen Erfolg des Vorjahres ist es nach den Worten von Bürgermeister Thomas Groll erneut gelungen, ein spitzenmäßiges Programm zusammenzustellen. „Wir können dem Publikum ohne Übertreibung auch diesmal eine Vorstel­lung bieten, die zwischen Kassel und Frankfurt ihresgleichen sucht“, so Circus-Freund Groll.
Bis zu 700 Zuschauer können sich erstmals in zwei Vorstellungen im Circus-Zelt des Familien­circus „Manegen-Traum“ für rund zwei Stunden von Artisten, Clowns und Tierlehrern verzaubern lassen. Die Saxophon-Gruppe des „Happy Sound Orchestras“ sorgt dabei mit ihrer Musik wieder für die passende Festival-Stimmung.
Die Vorstellungen finden am Samstag, dem 21. Oktober um 19.00 Uhr und am Sonntag, dem 22. Oktober um 14.30 Uhr statt. Die Eintrittspreise betragen 20 Euro für Loge und 15 Euro für die Tribüne mit Sitzschalen. Kinder bis 14 Jahre er­halten 3 Euro Ermäßigung.
Im Programm sind Künstler zu erleben, die alle­samt bereits in führenden Circus-Unternehmen und Varietes aufgetreten sind.
Aus der „Goldenen Stadt“ Prag kommen Clown Eduardo und die Hula-Hoop-Artistin nach Neu­stadt. Ihr Sohn Karel beweist Gleichgewichtssinn auf der Rola Rola und zählt mit gerade einmal 16 Jahren zu den besten Nachwuchsartisten Europas. Tempo-Jongleur Daniel Hochsteiner trat bereits auf allen fünf Kontinenten auf und trägt zurecht das Prädikat „Weltklasse“. Giovanni Frank ver­bindet bei seiner Teller-Jonglage Können und Komik und das Duo „Carissima“ begeistert mit Illusionen und rasantem Kleiderwechsel.
Zum klassischen Circus gehören auch artgerechte Tierdressuren. Michele Krämer reitet auf ihrem Friesenhengst „Hades“ die Hohe Schule und jon­gliert zudem rasant mit ihren Füßen. Benjamin Pfeiffers Papageien-Show hat in ganz Europa einen guten Namen und die lustige Hundedressur von Christina Clasen wird nicht nur die kleinen Besucher begeistern.

Wappen und Herausforderungen ähneln sich

Seit dem Mittelalter bis zum Jahr 1803 hin waren Amöneburg und Neustadt kurmainzische Exklaven in Hessen. Dies zeigt sich noch heute, denn im Wappen beider Kommunen sind der Hl. Martin von Tours und das Mainzer Rad zu erkennen.
Ab September 2023 amtieren sowohl in der Stadt auf dem Ber­ge als auch in der Junker-Hansen-Stadt gebürtige Neustädter als Bürgermeister. Während Thomas Groll bereits seit Juli 2007 diese Position bekleidet, tritt Andre Schlipp in Kürze die Nachfolge von Michael Plettenberg an.
Kürzlich trafen sich die künftigen Amtskollegen im Neustädter Rathaus zu einem ausführlichen Meinungsaustausch.
Breit war die Palette der dabei behandelten Themen. Sie reichte von den kommunalen Finanzen, über die Kinderbetreuung bis hin zum Dorfentwicklungsprogramm des Landes Hessen.
Auch über Möglichkeiten der interkommunalen Zusammenarbeit sprachen Andre Schlipp und Thomas Groll. Amöneburg und Neu­stadt arbeiten auf zahlreichen Feldern mit dem Landkreis Mar­burg-Biedenkopf zusammen und bilden gemeinsam mit Kirchhain, Rauschenberg und Wohratal das erfolgreich gestartete „Klima­handeln im Ostkreis“.
In beiden Kommunen werden die Themen Digitalisierung, Mobili­tät und Klimaschutz in den kommenden Jahren sicher eine bedeut­same Rolle spielen. Daneben, darin waren sich die beiden Bürger­meister einig, dürfen aber die klassischen kommunalen Themen nicht vergessen werden. Dies gelte u.a. für die Kinderbetreuung und die ehrenamtliche (Vereins-) Arbeit.
Mit Interesse verfolgen Schlipp und Groll die Arbeit der Marburg Stadt und Land Touristik und sehen hier insbesondere im Tages­tourismus Erweiterungsmöglichkeiten.
Neustadts Bürgermeister wünschte seinem Amöneburger Kolle­gen einen guten Start, rege Schaffenskraft und stets Mehrheiten für seine Ideen in Magistrat und Stadtverordnetenversammlung.

Sachstand Breitbandausbau im Landkreis Marburg-Biedenkopf

Die Breitband Marburg-Biedenkopf GmbH hat mit allen beteilig­ten Städten und Gemeinden im Landkreis (außer Universitätsstadt Marburg) einen bedarfsgerechten Breitbandausbau umgesetzt. Bereits in 2014 konnte ein FTTC Ausbau mit einer flächendecken­den Versorgung von mehr als 95 % aller Haushalte und Gewerbe mit mindestens 50 Mbit/s im Download erreicht werden. Durch Nutzung von Fördermitteln des Bundes und vom Land Hessen wurden eine Nachverdichtung in noch unterversorgten Gebieten und der Glasfaserausbau von allen Schulstandorten mit Projekt­abschluss im Dezember 2020 erzielt.
Aktuell werden alle Gewerbegebiete im Landkreis direkt mit Glasfaser ausgebaut. Dieses Projekt soll bis 2024 abgeschlossen werden.
Durch einen Ideen-Wettbewerb konnten wir die Deutsche Glasfa­ser und die GlasfaserPlus als Tochter der Deutschen Telekom für einen umfassenden eigenwirtschaftlichen Ausbau gewinnen.
Da dieser eigenwirtschaftliche Ausbau jedoch nicht zu einer flä­chendeckenden Glasfaserversorgung (FTTB/FTTH) führen wird, haben wir bereits Fördermittel vom Bund und Land Hessen ge­nehmigt bekommen, um in allen 21 Kommunen eine flächende­ckende Glasfaserversorgung bis an jedes Gebäude bis voraussicht­lich 2028 zu gewährleisten. Für dieses Ausbauprojekt haben auch die einzelnen Kommunen bereits Ihren Eigenanteil in den Gre­mien genehmigt. Die Ausschreibung für eine Vergabe für dieses Projekt soll noch in 2023 abgeschlossen werden. Damit könnte das Projekt in 2024 gestartet werden.
Der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat durch die Breitband GmbH als einer der ersten Landkreise Fördermittel nach dem „Graue-Flecken-Förderprogramm“ beantragt und genehmigt be­kommen und wird damit auch wiederum als einer der ersten Land­kreise in Deutschland eine flächendeckende Glasfaserversorgung erreichen.

Roma-Kultur-Festival am 16. September im Bürgerpark
Live-Musik und Workshops am Wallgrabenpavillon

Was hat Roma-Kultur zu erzählen, jenseits der Klischees von La­gerfeuerromantik, Armut und Akkordeon? Das haben sich einige Neustädter Roma und das Team vom WIR-Projekt/ bsj Marburg gefragt und als Antwort ein kleines Festival in Neustadt und für Neustadt organisiert: Am Samstag, dem 16. September wird es am Wallgrabenpavillon im Bürgerpark bunt und es gibt ein tolles, vielfältiges Programm für Klein und Groß zum Mitmachen und Zuschauen.
.. zum Beispiel mit Musik: Sie spielt in der Roma-Kultur eine wich­tige Rolle und so ist es kein Zufall, dass sie auch beim Festival die Hauptrolle spielen wird. Alle Musik- und Tanzbegeisterten wer­den auf ihre Kosten kommen, aber auch der Gaumengenuss soll nicht zu kurz kommen.
Um 14 Uhr starten die Workshops: Ihr könnt mit den Gypsy Kings aus Leipzig rappen und die Grundlagen des Hip-Hop kennenler­nen, die ersten Breakdance-Schritte machen oder ganz traditio­nell Kreistänze vom Balkan ausprobieren – die sind schnell erklärt und gemerkt, sodass wir fast sofort lostanzen können! Außerdem gibt es kleine, kreative Mitmach-Aktivitäten und für das leibliche Wohl ist auch gesorgt.
Um 16 Uhr geht es auf der Bühne am Wallgrabenpavillon weiter mit der offiziellen Begrüßung und einer Präsentation der Work­shops – hier können alle, die wollen, zeigen was sie erarbeitet ha­ben.
Ab ca. 16:30 Uhr gibt es Live-Musik: Zuerst geben uns die Gypsy Kings aus Leipzig fette Beats und Rap auf die Ohren und ab ca. 18 Uhr heizen Turbo Sapienowa aus Marburg die Stimmung noch­
mal richtig auf: Mit jeder Menge Instrumenten, guter Laune und Songs vom Balkan reißen sie alle vom Hocker, die noch stehen und tanzen können.
Kommt vorbei und feiert mit! Die gesamte Veranstaltung ist kos­tenfrei und alle sind herzlich eingeladen!
Vielen Dank an misch mit! und Demokratie leben! für die Förde­rung, ohne die das Festival nicht stattfinden könnte.

Hass und Hetze ist Massenkriminalität – Vorrats­datenspeicherung würde Ermittlungen erleichtern Veranstaltung „Tatort Internet“ im Kultur- und Bürgerzentrum

Trotz der großen Verschleierungsmöglichkeiten im Internet wäre die Vorratsdatenspeicherung ein wirksamer Schlüssel, um Täter schneller zu ermitteln. Das sah am Mittwochabend jeder im Neu­städter Kultur- und Bürgerszentrum nach den zwei Stunden Ge­spräch und Vortrag ein. Der Arbeitskreis Christlich Demokrati­scher Juristen (ACDJ) und die CDU Neustadt hatten zusammen mit Dirk Bamberger, direkt gewählter Landtagsabgeordneter für Marburg und den Ostkreis, zu einem Expertengespräch eingela­den. Dr. Mirko Schulte, Vizepräsident des Landgerichts Hanau, begrüßte an diesem Abend neben dem Abgeordneten auch Mika Beuster, Digitalchef der Hessischen Nassauischen Neuen Presse, auch Andreas May, Leitender Oberstaatsanwalt in Kassel und Gründer der ZIT (Zentralstelle zur Bekämpfung der Internet- und Computerkriminalität).
Nach einer kurzen Einführung in das Thema durch Dr. Mirko Schulte, berichtete Mika Beuster wie er nach einem Radiointer­view angefeindet wurde. „Du sollst auf einem Scheiterhaufen brennen“, las er auf einmal als Kommentar in den sozialen Me­dien. „Die Querdenker hatten sich einzelne Journalisten heraus­gesucht und sie massiv im Netz bedroht“, erklärte der Journalist. Der Staatsschutz schaltete sich ein, seine Familie stand unter be­sonderer Beobachtung. „Das Problem ist nicht, was der Staat be­reits dagegen tut, sondern was er nicht tut“, betonte er in Neustadt und forderte mehr Medienkompetenz über alle Generationen hin­weg. „Es wird zu wenig hinterfragt, was ist eine richtige und was ist eine falsche Meldung“, hat er festgestellt. Mehr Wissen darüber, würde es erleichtern, Desinformation zu erkennen. „Wir brauchen wieder mehr mündige Bürger, aber auch mehr mutige Journalisten die Falschmeldungen öffentlich machen. Denn der Journalismus ist nicht die vierte Gewalt im Staat, sondern das Korrektiv“, be­tonte er, gerade im Hinblick auf die Veränderungen in der Me­dienlandschaft.
„Wir schlitzen Deinen Kindern den Bauch auf“, war nur ein bedro­hender Kommentar in den sozialen Medien, den Dirk Bamberger 2018 im Landtagswahlkampf lesen musste. Sie waren Reaktionen auf die Kneipchen, die er im Landtagswahlkampf an seinen Wahlkampfständen verteilt hatte. Auch er und seine Familie bekamen Morddrohungen, wurden zeitweise polizeilich überwacht. Am Ende stellte sich heraus, dass die Kommentare über eine russische Plattform mithilfe von Fake-Profilen veröffentlicht wurden. „Aber weiß man das vorher?“, fragte er in die Runde und betonte noch einmal, dass „Datenschutz kein Täterschutz sein darf“.
Genau diese Verschleierung der Persönlichkeit im Netz erschwert auch dem Oberstaatsanwalt Andreas May die Arbeit. „Die Poli­zei und auch die Staatsanwaltschaften haben heute zwar andere Möglichkeiten zu ermitteln, als früher. Aber dennoch können sie nur punktuell agieren“, erklärte er, um dann sehr anschaulich den Ermittlungsaufwand darzustellen, wie er mit seinen Kollegen die Täter hinter der Windows-Schadsoftware „Emotet“ dingfest ge­macht hat. Nach monatelanger Ermittlungsarbeit haben sie den Programmierer in der Ukraine ausfindig machen können und mit­hilfe der Behörden vor Ort festgenommen. Der Täter war einmal nicht aufmerksam und hat seine IP-Adresse veröffentlicht. „Mit­hilfe der Vorratsdatenspeicherung würden solche Ermittlungsar­beiten vereinfacht werden“, ist er sich sicher und ergänzt: „Gerade auch im Bereich der Kinderpornografie“.
Während seiner Arbeit in der ZIT hat er auch festgestellt, „dass Hass und Hetze Massenkriminalität ist“ und „es gesellschaftlich akzeptiert ist, Politiker in der Öffentlichkeit zu beleidigen“. Allein im vergangenen Jahr gab es bei der Meldestelle „Hessen Gegen- Hetze“ 31.000 Meldungen zu Hate Speech im Internet. Die Er­mittlungen sind schwierig, denn „der Föderalismus in Deutsch­land ist der Tod einer jeden Ermittlung“, sagte er zum Abschluss.