Alt werden mit Anleitung

Mit Unterstützung des Landkreises richtet die Stadt Neustadt die Leitstelle „Älter werden“ ein
Von Florian Lerchbacher
Altenhilfe Neustadt© Dieter Trümpert (Vorsitzender des Bürgervereins), Thomas Groll, Kirsten Fründt und Eva Hartmann greifen im künftigen Kultur- und Bürgerzentrum ein Zitat des Bürgermeisters auf und „führen die Kabel zusammen“.Foto: Florian Lerchbacher

Neustadt. Die Bürgerhilfe des Vereins „Wir für uns“ steht in den Startlöchern und die Stadt richtet eine Leitstelle „Älter werden“ ein. Und wie schon beispielsweise bei der Jugendarbeit und der Schulsozialarbeit (beide vom Verein bsj umgesetzt) sind sich die Neustädter der zahlreichen Schnittstellen bei den Aufgaben, aber auch der „Kunden“ bewusst und sorgen dafür, dass die beiden Initiativen nicht etwa nebeneinander her aktiv werden, sondern gemeinsam agieren.

Das deutlichste Zeichen: Die in der Seniorenarbeit erfahrene und aus der Junker-Hansen-Stadt kommende Eva Hartmann übernimmt sowohl die Position der Koordinationskraft bei der Bürgerhilfe als auch die Leitstelle „Älter werden“. Bürgermeister Thomas Groll erklärte, Vernetzung sei wichtig: „Wir führen die Kabel zusammen.“

Ab Ende des Jahres wird Hartmann im neuen Kultur- und Bürgerzentrum sitzen – daher übergab Landrätin Kirsten Fründt bei der Besichtigung des derzeit im Bau befindlichen Gebäudes einen Förderbescheid dann auch gleich in Hartmanns zukünftigem Büro.

20 000 Euro steuert der Landkreis über „Bausteine für ein gutes Leben im Alter“ zur Gründung der Leitstelle bei – nicht das erste Mal, dass Geld aus dem Programm nach Neustadt fließt: Die Stadt hatte bereits in den Jahren 2016 und 2017 Mittel genutzt, um ein Altenhilfekonzept zu entwickeln. Seitdem bauten Kommune und Ehrenamtler gemeinsam stadtteilbezogene Strukturen auf und gründeten vor allem auch den Bürgerverein, der beispielsweise den Bürgerbus betreibt und eben die Bürgerhilfe auf den Weg bringt. Die ersten Helfer stehen bereits in den Startlöchern.

„Nun geht es darum, die Verfestigung der seniorenrelevanten Themen in Neustadt und den Stadtteilen zu erreichen“, sagte Groll und freute sich, dass der Landkreis die Kommune beim Einrichten der Leitstelle unterstützt: 20 000 Euro steuert er zu dem Projekt bei, das vorerst auf drei Jahre ausgerichtet ist und Kosten von rund 51 000 Euro verursacht.

„Die Stadt Neustadt ist die erste Kommune, die eine Leitstelle ,Älter werden’ einrichtet und dieses Fördermodul abruft“, betonte Fründt und bezeichnete Neustadt als Vorzeigekommune bei der Thematik. „Die Aufgaben der Leitstelle sind unter anderem die Koordination der Stadtteilteams“, erklärte der Bürgermeister.

Es gelte, den Austausch zu fördern und kommunale und regionale Akteurinnen zu vernetzen. Außerdem soll die Leitstelle Anlaufpunkt für alle Fragen rund ums Thema „Älter werden“ sein.

Acht Stunden wird Hartmann für die kommunale Leitstelle tätig sein. Bis das Kultur- und Bürgerzentrum fertig ist, bietet sie ihre Sprechstunden in Momberg im alten Kindergarten an.

Groll freute sich, dass ein „weiterer Baustein für das ,soziale Haus Neustadt’“ gesetzt werde.

Landkreis fördert das