Auf dem Rathausdach sind die Ziegel locker

Stadt Neustadt muss kurzfristig in Dächer investieren Auswirkungen auf Straßenbauprogramm möglich
Bei drei städtischen Gebäuden muss die Stadt Neustadt in nächster Zeit die Dächer erneuern und dafür zusätzlich rund 265000 Euro bereitstellen.
von Michael Rinde
Neustadt. In Momberg lässt die Stadt Neustadt in diesem Jahr drei Straßen sanieren: die Arenecke, die Pfaffenhöfer und die Tannenbergstraße. Die Anlieger der Straßen haben bis auf wenige Ausnahmen gegen die Gebührenbescheide der Stadt Widerspruch eingelegt (die OP berichtete). Wie Bürgermeister Thomas Groll am Dienstagabend ankündigte, haben sich die Stadt und der Anwalt der Anlieger auf Musterverfahren verständigt. Aus jeder Straße wird jeweils ein Anwohner den Widerspruch weiterführen. „Ansonsten hätten wir 44 Verfahren“, sagte Groll. Zunächst befasst sich der Widerspruchsausschuss, dann möglicherweise das Verwaltungsgericht mit dem Thema.
Die Straßenerneuerungen in Momberg standen auf der Prioritätenliste der Stadt. Diese Liste regelt die Reihenfolge bei den nötigen Straßenarbeiten im Stadtgebiet in der Zeit von 2007 bis 2013. Im nächsten Jahr stehen unter anderem die Nellenburgstraße und die Zimmererstraße, der Weidenberger Grund in Speckswinkel und die Straße Im Heidental in der Kernstadt an, wenn das Parlament Geld bewilligt. Die Prioritätenliste für die nächsten Jahre könnte sich allerdings verändern. Im Januar will der Magistrat sie noch einmal überarbeiten. Der Grund hat nichts mit Fahrbahnen zu tun. Er liegt in neuen Ausgaben, die völlig unerwartet auf die Stadt zukommen werden. Bei Überprüfungen hat sich gezeigt, dass gleich drei Dächer auf städtischen Gebäuden bald grundsaniert werden müssen. Besonders schwerwiegend sind die Schäden am Dach des Rathauses.
Bauamtsleiter Thomas Dickhaut betonte, dass die Stadt bei diesem Gebäude allein schon wegen der Verkehrssicherungspflicht handeln müsse. Auch beim Dach des Rathaus-Nebengebäudes besteht zumindest an einer Seite Handlungsbedarf. Mit dem Dach des Momberger Kindergartens gibt es auch Probleme. „Das Dach ist am Ende seiner Lebensdauer angelangt“, sagt Dickhaut. Für die drei Dachsanierungen muss die Stadt rund 265 000 Euro vorsehen. Groll geht davon aus, dass zumindest das Rathausdach und wahrscheinlich auch das des Kindergartens im nächsten Jahr angegangen werden.
Er hält es für denkbar, dass die Arbeiten in der Straße Weidenberger Grund und Im Heidental um ein Jahr verschoben werden könnten. „Das heißt aber auf keinen Fall, dass wir uns aus dem Straßenbau verabschieden werden, falls es so kommt“, betont Groll.