Auf Pflaster sollen Busse stoppen – MNZ

Bürgerversammlung Mengsberg: Umbau der Haltestelle am Feuerwehrhaus geplant
Neustadt-Mengsberg (aws). Über eine hohe Resonanz und rege Beteiligung haben sich Neustadts Parlamentarier bei der Bürgerversammlung in Mengsberg freuen können. Rund 35 Bürger waren in den Saal des Gasthauses Ochs gekommen, um zu diskutieren, wie die Abwanderung aufgehalten und die Bushaltestelle am Feuerwehrgerätehaus umgestaltet werden kann.
Obwohl in der hessischen Gemeindeordnung nur eine jährliche gemeinsame Bürgerversammlung von Stadt und Gemeinden vorgesehen ist, bietet die Junker-Hansen-Stadt allen Ortsteilen eine solche Versammlung an. Neben Stadtverordnetenvorsteher Norbert Krapp (CDU) standen Stadtoberhaupt Thomas Groll (CDU), Orts Vorsteher Karl Heinz Kurz (SPD) und Bauamtsleiter Thomas Dickhaut zu kommunalpolitischen Fragen Rede und Antwort.
Die Probleme, die auch in Mengsberg mit dem demographischen Wandel einhergehen, stellte Bürgermeister Groll an den Beginn seiner Ausführungen. Immer mehr Ortskerne würden durch den Umzug von Bürgern in die Ballungszentren entvölkert. Immer mehr Gebäude stünden leer oder würden nur noch von den Älteren, die zurückbleiben, bewohnt. In Mengsberg sei das noch nicht so schlimm wie in anderen Ortsteilen. Trotzdem gilt es nach den Worten von Groll den Auswirkungen der „Landflucht“ entgegenzuwirken.
Es sei allerdings schwerer geworden, Käufer oder Bauherren zu finden, welche den Innenbereich von Städten oder Dörfern bewohnen wollten. „Förderprogramme sind hier hilfreich, aber mit der Ausweisung von Neubaugebieten muss man vorsichtig sein. Das Bauen im Außenbereich oder auf der grünen Wiese muss genau bedacht sein“, sagte Groll.
1 Groll kämpft „Landflucht“
Breite Zustimmung erfuhr das Stadtoberhaupt mit seiner Aufforderung an den Denkmalschutz, die Auswirkungen des demographischen Wandels zu erkennen und auch den Abriss von nicht mehr erhaltenswerter Bausubstanz zuzulassen. „Im Moment herrscht allerdings beim Denkmalschutz noch eine andere Denkweise vor“, sagte Groll.
Ein weiteres Thema war die Umgestaltung der Bushaltestelle am Vorplatz des Feuerwehrgerätehauses. Hier war es in der Vergangenheit durch die engen örtlichen Verhältnisse häufig zu Problemen mit den dort ein- und ausfahrenden Bussen gekommen.
Ein Umbauvorschlag, der auch auf breite Zustimmung bei der Versammlung stieß, kam vom Vorstand des Mengsberger Heimat- und Verschönerungsvereins. Danach soll die Rasenfläche entfernt und pflegeleicht aufgepflastert, an den Rand des Bürgersteigs eine kleine Sandsteinmauer errichtet und dahinter mehrere Schatten spendende Bäume gepflanzt werden. „Auch wenn alle Arbeiten in Eigenleistung ausgeführt werden, wird das teurer als ursprünglich geplant“, gab Groll zu bedenken.