„Land hat seine Versprechen gehalten“

Staatsminister Al-Wazir hebt bei Grundsteinlegung für Bürgerzentrum Neustädter Engagement hervor

6,3 Millionen Euro kostet das neue Kultur- und Bürgerzentrum in Neustadt, 5 Millionen Euro Fördergelder gibt es dafür. Staatsminister Tarek Al-Wazir nennt eine solche Förderquote „nicht normal“

von Michael Rinde
Neustadt. „Wir brauchen das Zentrum sehr“, sangen die „Dixi Beavers“ bei der Begrüßung, ein wenig Volksfeststimmung an der Baustelle des neuen Kultur- und Bürgerzentrums, dem Nachfolger des „Hauses der Begegnung“. Neben den 50 eingeladenen Gästen waren zahlreiche Neustädter Bürger zu diesem besonderen Termin gekommen, der Grundsteinlegung. Wobei Hessens Vizeministerpräsident, Staatsminister Tarek Al-Wazir (Bündnis 90/Die Grünen), angesichts des sichtbaren Baufortschritts schon davon sprach, dass eine Grundsteinlegung „etwas weit ausgelegt“ sei.
Zweifellos war das gestrige Ereignis etwas Besonderes in der jüngeren Geschichte Neustadts, das im Jahr 2022 Jubiläum feiert und dann 750 Jahre alt sein wird. Das neue Kultur- und Bürgerzentrum sei das größte Bauprojekt in der Geschichte der Stadt, so Bürgermeister Thomas Groll (CDU). Er erinnerte daran, wie dieses Großprojekt möglich wurde. Im Jahr 2015 bekam Neustadt seine Erstaufnahmeeinrichtung, wurde zugleich auch in das Bund-Länder-Pro- gramm „Soziale Stadt“ aufgenommen. Das Land hatte Neustadt vor vier Jahren weitreichende Unterstützung zugesagt, als die Erstaufnahmeeinrichtung entstand. „Die Landesregierung hat ihre Versprechen eingehalten“, sagte Minister Al- Wazir, betonte aber auch: „Sie haben etwas daraus gemacht.“ „„Land hat seine Versprechen gehalten““ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Rastplatz an der Gemarkungsgrenze zu Gleimenhain geschaffen

Südlich von Neustadt erstreckt sich das Maculinea-FFH-Gebiet – ein Schutzgebiet von europaweiter Bedeutung. Die Vielfalt der Tier- und Pflanzenarten in dem landschaftlich reizvollen Gebiet sind das Ergebnis einer traditionellen, extensiven Landnutzung.
Das FFH-Gebiet ist schon seit vielen Jahren ein Schwerpunkt des Vertragsnaturschutzes. Es konnten bis heute zahlreiche Landwirte gefunden werden, die mit Fördermitteln derzeit 175 ha Grünland so bewirtschaften, dass der Wiesenknopf-Ameisenbläuling u.a. selten gewordene Pflanzen- und Tierarten Lebensraum finden. Der Verzicht auf den Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln ist Teil der Vereinbarungen.
Die Gaukler-Runde (Streckenlänge von rund 11 km) ist passionierten Wanderern noch als „Rotkäppchenweg“ bekannt. Sie startet am Junker-Hansen-Turm und führt durch das Siedlungsgebiet „Struth“ über eine Teilstrecke des „Märchenhaften Herrenwaldes“ in das Maculinea Schutzgebiet. Immer wieder öffnen sich atemberaubende Fernblicke in eine der schönsten hessischen Mittelgebirgsregionen. Über Gleimenhain führt der Weg durch das Otterbachtal mit dem munter plätschernden Otterbach zurück nach Neustadt.
Mit Mitteln der Europäischen Union, die der Kommune über die Region Marburger Land bewilligt wurden, konnte nunmehr im Rahmen des „Neustädter Naturportals“ ein Rastplatz mit einer überdachten Tisch-/Bank-Kombination an der Gemarkungsgrenze zu Gleimenhain umgesetzt werden. Dieser steht Wanderern und Spaziergängern zur Verfügung. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

„Goldener Biber“ 2019 Rebecca Siemoneit-Barum übernimmt Schirmherrschaft

Zirkuskind & „Lindenstraßen“-Star kommt am 13. Oktober nach
Neustadt
Nach dem erfolgreichen Auftakt im vergangenen Jahr findet auch 2019 im Zirkuszelt der Familie Bichlmaier wieder das Neustädter Artistenfestival um den „Goldenen Biber“ statt.
Direktorin Anni Bichlmaier vom „Manegen-Traum“ und Thomas Zimmermann, Leiter der Berliner Artistenschule „DIE ETAGE“, stellen gerade das Programm zusammen. In diesem Jahr sollen erneut bis zu zehn Darbietungen aus Familien-Zirkussen und Artistenschulen um die Gunst von Jury und Publikum wetteifern.
Für den 13. Oktober verspricht Bürgermeister Thomas Groll „Festivalstimmung“ beim Junker-Hansen-Turm. Musik, Popcorn und Mitmach-Aktionen sollen dafür sorgen, dass Neustadt an diesem Tag zu „Klein-Monte Carlo“ wird.
2019 wird es erstmals auch eine Schirmherrin geben. Zur großen Freude des Bürgermeisters, der erklärter Zirkus- und „Lindenstraßen“-Fan ist, hat Rebecca Siemoneit-Barum zugesagt, diese Aufgabe zu übernehmen und nach Neustadt zu kommen.
Die Schauspielerin ist ein echtes Zirkuskind. Ihr Vater ist der legendäre Direktor des Circus Barum und weltbekannter Raubtierdresseur Gerd Siemoneit-Barum. Der Tierlehrer wurde für seine Darbietungen mehrfach von Fürst Rainier III. beim Circus-Festival in Monte Carlo ausgezeichnet. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Straße gehört wieder den Künstlern

Viele Profis kommen zur elften Auflage des Straßenmalerfestivals • Förderung durch Projekt „misch mit“
Auch in diesem Jahr findet in Neustadt das einzige Straßenmalerfestival Hessens statt. Ab dem 31. August verwandeln zahlreiche Künstler die Marktstraße in ein Meer aus Farben.
von Marcello Di Cicco
Neustadt. Roswitha Trümpert erinnert sich noch genau – als von der Straßenmalerei in Neustadt nur die Idee existierte. Mehr als zehn Jahre ist es her, dass die Vorsitzende des Arbeitskreises Straßenmalerfestival seinerzeit in Geldern am Niederrhein ein Straßenmalerfestival besuchte und dachte: So was könnte man in der Junker-Hansen-Stadt doch auch machen. Also sprach Trümpert in Geldern Künstler an – mit Erfolg. 2009 feierte das Festival in der Kleinstadt im Marburger Ostkreis seine Premiere. Mit dabei: Jürgen Janßen, Ruth Brauer oder der russische Künstler Nikolaj Arndt, der früher in Neustadt wohnte. „Nikolaj malte damals in Neustadt erstmals auf der Straße und ist inzwischen weltweit unterwegs mit seiner Kunst. Er gehört zu den Spitzenmalern in Deutschland“, sagt Trümpert ein bisschen stolz angesichts dieser künstlerischen „Entdeckung“. „Straße gehört wieder den Künstlern“ weiterlesen

Die gepanzerte Attraktion im Bürgerpark

Wasserschildkröten leben in öffentlichem Teich in Neustadt – Stadt will Unterart der Tiere bestimmen lassen
Tiere in Gewässern – so wie, so gewöhnlich. Würde es sich im Falle des Neustädter Bürgerparks nicht um einen eher exotischen Bewohner handeln, der hierzulande meist nur in Zoos oder bei Privatleuten zu finden ist.
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von Marcello Di Cicco
Neustadt. Als die Sonne so langsam gen Horizont verschwindet, bestimmt Ruhe die
Szenerie im Neustädter Bürgerpark rund um den von Bäumen und Sträuchern umgebenen Teich, in dem sich eine kleine Insel befindet. Ab und an hört man Aufschreie einer Gruppe Jugendlicher, die es sich auf dem angrenzenden
Grün gemütlich gemacht haben. Immer wieder passieren Fußgänger und Radfahrer das Gewässer und legen auf den Parkbänken rings um das Ufer eine kurze Pause ein, unterhalten sich, trinken einen Schluck oder blicken auf ihr Handy. „Die gepanzerte Attraktion im Bürgerpark“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Neustädter Stadtwald

2018 war es schon schlimm, 2019 leider noch schlimmer!
Kürzlich erläuterte Revierförster Klaus Schild Bürgermeister Thomas Groll die aktuelle Situation im Neustädter Stadtwald. War es
2018 aufgrund des Borkenkäferbefalles schon schlimm, so dürfte es
2019 nach seiner Aussage noch deutlich schlimmer werden.
Schild sprach von „dramatischen Ausmaßen“, die die Schädlingsplage inzwischen angenommen habe. Neben den Käfern bereite auch nach wie vor der geringe Niederschlag den Bäumen erhebliche Probleme. Dem Unterboden mangele es nach wie vor an Wasser. Normal sei in Neustadt ein Einschlag von 1.200 bis 1.300 Festmeter Fichte pro Jahr. Alleine 2018 hätte man aber aufgrund von Windwurfschäden und der Borkenkäferplage 8.500 Festmeter einschla- gen müssen. 2019 seien bisher 6.000 Festmeter Fichte eingeschlagen worden und er rechne noch mit 10.000 weiteren Festmetern. Im Bereich des Stadtwaldes sind etwa 200 ha der 1.000 ha mit Fichte bewachsen. Klaus Schild geht davon aus, dass 20 – 25 ha komplett neu aufgeforstet werden müssen. Bisher habe man 2 ha davon mit Eichen bepflanzt. Im Verlauf des Jahres sollen noch weitere 3,5 ha bepflanzt werden. Auf eine Neuaufforstung mit Fichte soll dabei verzichtet werden. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Bahnhof und Bürgerpark sind Problem

Knapp 40 Prozent der befragten Neustädter Bürger fühlen sich bei Dunkelheit in ihrer Stadt eher unsicher
Als Teil der Sicherheitsinitiative „Kompass“, an der Neustadt teilnimmt, gab es eine Umfrage zum Sicherheitsgefühl der Bürger. Rund 600 Neustädter nahmen teil.
von Michael Rinde
Neustadt. Das Sicherheitsgefühl weicht häufig von den harten Fakten einer Kriminalitätsstatistik ab. Um sich einen Eindruck von der Stimmungslage in Neustadt zu verschaffen, gab es in diesem Frühjahr eine Bürgerbefragung. Ein zentrales Ergebnis der Befragung: 60,1 Prozent der Teilnehmer fühlen sich in Neustadt nach Einbruch der Dunkelheit sehr sicher oder eher sicher, immerhin 39,9 Prozent aber „unsicher“ oder „eher unsicher“. Die Befragung ist Teil der Sicherheitsinitiative „Kompass“ des Landes, an der neben Marburg unter anderem auch Neustadt und seit kurzem auch Stadtallendorf teilnehmen. Dr. Britta Bannenberg, Professorin für Kriminologie an der Universität Gießen, und ihr Team übernahmen Umfrage und Auswertung. Insgesamt wurden 3 600 Fragebögen an Neustädter Bürger über 14 Jahren verschickt. Die Teilnehmer wurden nach dem Zufallsprinzip vom Rechenzentrum Ekom21 ermittelt. Rund 17 Prozent der Fragebögen wurden ausgefüllt zurückgesandt, die Umfrage ist laut Professorin Bannenberg damit repräsentativ.
Teil der Umfrage war auch die Frage nach Orten, an denen sich Neustädter Bürger besonders unsicher fühlen. Der Bürgerpark und der Bahnhof und sein näheres Umfeld sind laut der Befragung dabei für die Bürger Problemorte. Das gaben mehr als 30 Prozent der Befragten an, wie die Stadt Neustadt in ihrer Pressemitteilung berichtet. Teilnehmer beklagen dabei fehlende Ausleuchtung oder zunehmenden Müll und das Urinieren an Hauswände. Problematisch sind laut Befragung auch die Leipziger Straße und die Bismarckstraße sowie Einkaufsmärkte. „Bahnhof und Bürgerpark sind Problem“ weiterlesen

Zwölf Männer gründeten 1929 die Ortsgruppe

Mengsberger SPD feierte 90-jähriges Bestehen und zeichnete einige langjährige Mitglieder aus
Die Ehrung langjähriger Mitglieder und eine Power-Point-Präsentation von Vorstandsmitglied Gerhard Wagner zur Entwicklung des SPD-Ortsver- eins waren die Höhepunkte der Feier anlässlich des 90-jährigen Bestehens.
Mengsberg. Vorsitzender Christian Darga ging auf die politische und wirtschaftliche Situation im Gründungsjahr 1929 ein. Zwölf Männer aus Arbeiterfamilien hatten die SPD-Orts- gruppe gegründet. In einem landwirtschaftlich geprägten Dorf hätten die Anhänger des sozialdemokratischen Gedankengutes jedoch einen schweren Stand gehabt. Die Situation im Jahr der Weltwirtschaftskrise sei schlecht gewesen, die meist nur kommunikative Arbeit der ersten Ortsgruppe habe daraus bestanden, die wirtschaftliche Situation der arbeitsuchenden Menschen zu verbessern. „Zwölf Männer gründeten 1929 die Ortsgruppe“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Stadtverordnetenversammlung Teil III

Im Zusammenhang mit der Öffnung der Bäder und der Sportplatzbewässerung behandelte die Stadtverordnetenversammlung bei ihrer Sitzung am 24. Juni zwei große Anfragen der SPD:
Diese hatte die SPD-Stadtverordnetenfraktion aufgrund ihres diesjährigen Vereinsgespräches eingebracht. Die eine befasste sich mit der Bewässerung der Fußball- und Tennisplätze im „Jahrhundertsommer“ 2018. Hier hatten sowohl der VfL Neustadt als auch Borussia Momberg einen erheblichen Mehrbedarf an Wasser, um die
jeweiligen Rasenflächen zu bewässern. Der TSV Mengsberg kann seine beiden Plätze mit Wasser aus dem alten „Wasserhäuschen“ bewässern, was kostenlos ist. Seinerzeit wurde die Zuleitung hierfür in Eigenleistung mit Unterstützung der Kommune gelegt. Der TSV Speckswinkel hat nach eigenen Angaben 2018 keine Platzbewässerung durchgeführt. Beim Tennisverein Momberg fiel ebenfalls ein erkennbarer Mehrbedarf an. In Neustadt waren die Abweichungen beim Tennisverein deutlich geringer. Bürgermeister Thomas Groll führte aus, dass aufgrund des „Jahrhundertsommers“ eine finanzielle Unterstützung der Kommune unter Berücksichtigung des jeweiligen Einzelfalls auf Antrag möglich sei, um die Vereinsarbeit zu fördern. Der SV Borussia Momberg hat einen entsprechenden Antrag bereits eingereicht. Zusammenfassend stellte der Bürgermeister allerdings fest, dass sowohl Land als auch Kreis sowie die meisten Städte und Gemeinden zwar Zuschüsse für investive Maßnahmen, aber nicht zur Unterhaltung von Sportanlagen leisten würden. Dies sei ein Grundsatz, den auch er „im Prinzip“ für richtig halte. Man könne nur das bauen, was man auch aus eigener Kraft unterhalten könne. Das heiße aber nicht, dass die Kommune bei Extremsituationen nicht Hilfestellung leiste. Hierfür seien dann aber Rahmenbedingungen einzuhalten. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Die Lage im Wald ist „dramatisch“

Stadt muss wegen Borkenkäfer-Befalls etwa achtmal mehr Holz fällen als üblich ■ Preise fallen um 70 Prozent
„Ich habe gedacht, das letzte Jahr wäre schon schlimm gewesen, aber dieses Jahr ist noch schlimmer“, berichtet Neustadts Revierförster Klaus Schild und ergänzt: „Es nimmt dramatische Ausmaße an.“
von Florian Lerchbacher
Neustadt. Der durchschnittliche Einschlag im Neustädter Wald beträgt jährlich rund 1200 bis 1300 Festmeter. Nicht so im vergangenen Jahr – und erst recht nicht in diesem Jahr, wie Revierförster Klaus Schild berichtet: Die extreme Trockenheit und der Borkenkäferbefall sorgten für dramatische Zustände. Im vergangenen Jahr habe er sich dazu gezwungen gesehen, erheblich mehr Bäume zu fällen, als üblich: Es waren 8500 Festmeter Schadholz, eigentlich nur Fichten, die vom Borkenkäfer befallen und getötet worden waren. In diesem Jahr sind es schon jetzt 6 000 Festmeter –
Und Schild geht davon aus, dass es bis zum Ende des Jahres mehr als 10000 Festmeter sein werden. Das entspricht etwa 20 bis 25 Hektar Wald, also einem guten Zehntel des 200 Hektar großen städtischen Fichtenbestandes (der ein Fünftel des gesamten Neustädter Waldes ausmacht).
Im Winter habe es zu wenig Niederschlag gegeben, erläutert Schild. Zudem sei dieses Jahr zwar etwas kühler und regnerischer als das Vorjahr: „Aber das Regenwasser kommt nur im Oberboden an. Im Unterboden herrscht noch großer Wassermangel.“ Die Fichte leide am meisten, aber es gebe auch Hinweise, dass durch die Trockenheit auch mit Schäden an anderen Baumarten zu rechnen sei. „Die Lage im Wald ist „dramatisch““ weiterlesen