Blitz und Donner zum Jubelfest

Verteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung sprach Soldaten der Panzerbrigade 14 Anerkennung aus
Neustadt. Zur Feier des 50-jährigen Bestehens der Panzerbrigade 14, die 2008 aufgelöst wird, erwies der höchste Dienstherr den Soldaten die Ehre.
von Bodo Ganswindt
Ob es gar ein Omen sei, dass just in dem Augenblick, als Bundesverteidigungsminister Dr. Franz Josef Jung, Brigadekommandeur Oberst Achim Lidsba und Neustadts Bürgermeister Manfred Hoim die Front der Paradeaufstellung abschritten, ein Gewitter über der Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne niederging, mag der ein oder andere der zahlreichen Besucher des Brigadeappells vermutet haben.
Der Anlass für den Besuch des Ministers war jedenfalls das 50-jährige Bestehen eines Truppenverbandes, der den Beinamen „Hessischer Löwe“ trägt und über all die Jahre auch das Leben und das Miteinander in der heimischen Region nachhaltig mitgeprägt hat.
„Wir haben das Gefühl, nicht nur ein Wirtschaftsfaktor zu sein, sondern dazuzugehören; wir Soldaten fühlen uns in der Region sehr wohl“, sagte Oberst Lidsba.
Lidsba wies darauf hin, dass sich der Auftrag der Brigade verändert habe. Die Verteidigung gegen die Staaten des Warschauer Paktes sei Geschichte. Die Panzerbrigade sei nicht länger Ausbildungs- und Präsenzbrigade, sondern eine Brigade im Einsatz. „Inzwischen müssen sich Soldatinnen und Soldaten unseres Großverbandes bei Einsätzen in Krisen und Konfliktgebieten bewähren.“
Verteidigungsminister Jung bescheinigte der Brigade, in den vergangenen fünf Jahrzehnten einen herausragenden Dienst für Deutschland geleistet zu haben: „Ihren aktiven und ehemaligen Angehörigen gehört meine Wertschätzung mund Anerkennung.“
Die Neuausrichtung der Bundeswehr habe auch für die Panzerbrigade ihre Auswirkungen gehabt, die bereits in Bosnien und Afghanistan Dienste geleistet habe und 2007 mit Einheiten in den Kosovo gehe. „Diese Einsätze fern von zu Hause helfen nicht nur den Menschen in den Krisengebieten, zu einem friedlichen Mit-‚ einander zurückzufinden“, sagte Jung, „sie dienen auch dem Schutz und der Sicherheit Deutschlands und seiner Bürger vor neuen Gefahren.“
Dass die Brigade aufgelöst werde, bedeute auch das Ende einer Ära für Neustadt. „Aber uns blieb keine Alternative zu dieser Entscheidung“, sagte der Minister, „der knappe Verteidigungshaushalt zwingt uns zu größtmöglicher Wirtschaftlichkeit im Betrieb.“
Bürgermeister Manfred Hoim, der noch einmal einige
markante Daten der Vergangenheit in Erinnerung rief, wies mit Bedauern darauf hin, „dass unser Geburtstagskind nur noch zwei Jahre zu leben hat“. Er räumte allerdings ein: „Auch die Wiedervereinigung hat letztlich ihren Preis.“ Er bat den Minister, der Stadt „alle machbare Unterstützung angedeihen zu lassen, um die Liegenschaft Ernst-Moritz-Arndt-Kaserne einer sinnvollen Verwendung zuführen zu können“.