Von Straßenbau und Nutzungsgebühren

Von Straßenbau und Nutzungsgebühren
Neustadts Parlament segnet Prioritätenliste für marode Straße und Gebührenordnung für Kultur- und Bürgerzentrum ab
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Die Stadtverordneten Neustadts stellten einstimmig einige zentrale Weichen. So segnete sie die Miet- und Benutzungsordnung für das Kultur- und Bürgerzentrum und die Neufassung der Benutzungsordnung der Gemeinschaftshäuser ab. Außerdem gaben sie ihr OK zur Aufstellung eines Bebauungsplans für die Bismarckstraße 33 beziehungsweise das Gebiet des ehemaligen Baumarkts.

Des Weiteren gewährten sie der Hartmann & Krapp GbR einen Zuschuss in Höhe von 70 000 Euro für den Erwerb der denkmalgeschützten, aber stark maroden Hofanlage in der Ringstraße 16. Ziel ist es, diese zu einer Seniorentagespflegestätte mit bis zu 45 Plätzen umzubauen, die dann später die „TagWerk Neustadt GmbH“ betreibt. Laut Stadt kostet das Projekt 2,5 Millionen Euro. Mittel aus dem Städtebauförderungsprogramm gibt es nicht, weil keine privaten Vorhaben unterstützt werden – obwohl das Gebäude im Fördergebiet des einst als „Soziale Stadt“ und heute als „Sozialer Zusammenhalt“ bekannten Programms liegt. Allerdings ist das Projekt für die Neustädter aus zwei Gründen von „besonderem Interesse“: Ein marodes Gebäude soll saniert beziehungsweise umgebaut und anschließend genutzt werden. Außerdem sollen in der Kommune dringend benötigte Seniorentagespflegeplätze geschaffen werden. Wegen dieser „stadtentwicklungspolitischen Bedeutung“ gibt es Fördermittel – wie schon beim Hephata-Bauvorhaben in der Bahnhofstraße (ehemaliges Deutsches Haus) und der Pizzeria „Milano“ in der Marktstraße. Das Bauvorhaben soll 2021 beginnen, der Bezug ist für 2022 vorgesehen. „Von Straßenbau und Nutzungsgebühren“ weiterlesen

Neustadt bekommt Ausländerbeirat

Bürgermeister glaubt, dass die Stadt der kurzen Wege ein solches Gremium nicht unbedingt braucht
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Die Stadt Neustadt bekommt einen Ausländerbeirat. Warum? Weil’s so in der Hessischen Gemeindeordnung steht, wie Bürgermeister Thomas Groll erklärt – der persönlich die Einführung eines solchen Gremiums in Neustadt nicht für nötig hält. „Die Wege bei uns sind so kurz und meine Tür steht immer offen: Wenn man etwas will, dann findet man eigentlich immer den direkten Draht zum Bürgermeister oder der Verwaltung“, erklärt er. Aber: Gemeinden, in denen mehr als 1 000 ausländische Einwohner gemeldet sind, sind eigentlich dazu verpflichtet, einen Ausländerbeirat zu bilden – oder, nach einem Beschluss der hessischen Regierungsparteien, eine sogenannte Integrationskommission. Ein Konzept, das auf große Kritik stieß. Unter anderem hatte der Landesausländerbeirat diese Entscheidung als bösen Rückfall in „die migrationspolitische Steinzeit Hessens“ bezeichnet, weil Kommunen sich die Zusammensetzung eines solchen Gremiums selber aussuchen können. Daran hat die Stadt Neustadt allerdings überhaupt kein Interesse: „In einer solchen Kommission könnten auch Deutsche sitzen“, weiß Groll und betont: „Davon halte ich nichts: Wenn wir schon ein solches Gremium gründen müssen, dann sollen darin wenigstens auch diejenigen sitzen, die die zu behandelnden Themen auch betrifft.“ „Neustadt bekommt Ausländerbeirat“ weiterlesen

„Subjektives Sicherheitsempfinden“ leidet

Bürgermeister spricht Sorgen von Neustädtern bei Polizei und Regierungspräsidium an
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Das subjektive Sicherheitsempfinden der Neustädter leidet dieser Tage. Dies berichtet Bürgermeister Thomas Groll, den einige Mitbürger angesprochen hatten. Ihr Problem: Männer aus der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge sitzen in der Öffentlichkeit und trinken Bier, halten sich rund um den Bahnhof an dunkleren Stellen auf oder pöbeln Passanten an. Das seien natürlich keine Straftaten, ergänzt der Bürgermeister. Und laut Statistiken gebe es auch keine zunehmende Kriminalität im Stadtgebiet.

Aber Bürger würden sich eben verunsichert oder unwohl fühlen: „Objektiv betrachtet ist alles gut – aber subjektiv nehmen wir Veränderungen war“, betont er und berichtet, aus diesem Grund Kontakt zum Regierungspräsidium, der Bundespolizei, der Polizei in Marburg und Stadtallendorf und zu Gunter Weber, dem „Schutzmann vor Ort“, aufgenommen zu haben. In der vergangenen Woche kam es zu einem gemeinsamen Gespräch, in dem der Rathauschef auf die Sorgen der Neustädter aufmerksam machte und auf Verständnis stieß.

Manfred Becker, der beim Regierungspräsidium in Gießen die Abteilung leitet, die sich um die Erstaufnahmeeinrichtungen (EAEs) in Hessen kümmert, erklärte ihm zunächst, warum derzeit vornehmlich junge Männer in der Neustädter Einrichtung leben. Zum einen sei Corona ein weltweites Problem. „„Subjektives Sicherheitsempfinden“ leidet“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Ein Ahornbaum erinnert an Manfred Völzke

Die (Wieder-)Einweihung des Spielplatzes am Mengsberger „Floriansplatz“ nahmen Bürgermeister Thomas Groll und Ortsvorsteher Karlheinz Kurz als willkommenen Anlass, um an den vor zwei Jahren im Alter von 76 Jahren unerwartet verstorbenen Manfred Völzke zu erinnern.
Der Bürgermeister hob im Beisein von Witwe Regina Völzke und den Töchtern Annegret und Irit die Verdienste Manfred Völzkes hervor.
Dieser hatte sich ab Ende 2014 mit großem Engagement in der ehrenamtlichen Flüchtlingsarbeit in Neustadt eingebracht. „Er gab Hilfestellung und Sprachkurse, transportierte Möbel und war Ansprechpartner für die Kommune“, so Groll.
Über viele Jahre brachte sich der pensionierte Lehrer auch in Mengsberg ein. Bei den Wettbewerben „Unser Dorf hat Zukunft“ war Manfred Völzke ebenso mit dabei wie beim Naturlehrpfad „Rund um den Engelhain“. Daran erinnere man sich auch zwei Jahre nach seinem Tod noch voller Dankbarkeit betonte der Bürgermeister.
Zum Andenken an den engagierten Bürger wurde nun ein Ahornbaum auf dem neugestalteten Spielplatz gepflanzt. Die Anwesenden
waren sich sicher, dass dieses Mitmach-Projekt Manfred Völzke gut gefallen hätte.
Symbolisch goss seine Witwe den Baum an und dankte Bürgermeister und Ortsvorsteher für dieses Zeichen der Erinnerung.

Personenunterführung am Bahnhof Neustadt saniert

Sanierungsmaßnahme parallel zum Fahrgastbetrieb umgesetzt / RMV übernimmt 70 Prozent der Baukosten von insgesamt rund 60.000 Euro
Die Personenunterführung am Bahnhof Neustadt (Hessen) hat eine umfassende optische Auffrischung erhalten. In der Sanierungsphase wurden die Unterführung zum Mittelbahnsteig inklusive Boden und Decke neu gestrichen, eine neue Beleuchtung installiert sowie die Treppenaufgänge grundgereinigt und ausgebessert. Die Arbeiten liefen parallel zum Fahrgastbetrieb. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblat

Land Hessen fördert sechs weitere Hotspots in Neustadt über Programm „Digitale Dorflinde“

Staatssekretär Burghardt überreicht Förderzusage über 5.179 Euro
Während Sitzungen der Gemeindevertretung die Unterlagen online abrufen, als Besucher Informationen zum Ort im Internet nachlesen: Dies sind nur zwei Beispiele, wann es sinnvoll ist, sich mit Laptop oder Handy per WLAN ins Internet einzuwählen, um sein Datenvolumen zu schonen. Das Land Hessen fördert daher mit seinem Programm „Digitale Dorflinde – WLAN-Förderung für hessische Kommunen“ den Ausbau öffentlichen WLANs. Seit September 2018 wurden bereits knapp 1.500 Hotspots bewilligt. Auch Neustadt (Hessen) profitiert davon. Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt hat für die Installation von sechs Hotspots heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 5.179 Euro an Bürgermeister Thomas Groll überreicht. Zuvor waren schon einmal zwölf Hotspots bewilligt worden.
„In unserer Gigabitstrategie für Hessen ist der Ausbau der öffentlichen WLAN-Infrastrukturen ein wichtiger Baustein. Mit dem Programm Digitale Dorflinde wollen wir vor allem in den ländlichen Regionen den Ausbau vorantreiben“, sagte Patrick Burghardt bei der Übergabe. „Hier wird Digitalisierung für die Bürgerinnen und Bürger direkt sichtbar.“
Bürgermeister Thomas Groll: „Es ist nur zu begrüßen, dass die Landesregierung durch das Programm Starke Heimat den ländlichen Raum nachhaltig stärkt. Ein Aspekt davon ist die Digitale Dorflinde. Gerne nutzen wir die Mittel, um damit Infrastruktur vor Ort zu stärken.“ Die Digitalen Dorflinden sollen unter anderem an Altem und Neuem Rathaus, Bürgerzentrum, Dorfgemeinschaftshaus, Hallenbad und Festplätzen installiert werden beziehungsweise sind dort schon installiert. „Neustädter Mitteilungsblat“ weiterlesen

Ein Spielplatz für Klein und Groß

Mengsberger gestalteten Anlage um / Auf Erwachsene wartet Boule-Bahn / Gemeinschaftshaus steht auf Agenda
Von Florian Lerchbacher

Mengsberg. Mit Bratwurst und Heliumballon in den Händen balancieren Sophija und Ida über eins der neuen Geräte auf dem Mengsberger Spielplatz, genauer gesagt: über ihren Spielplatz, denn die beiden hatten sich in die Neugestaltung der Anlage ebenso wie viele andere junge und alte Bewohner des Dorfes eingebracht. Die Stadt Neustadt hatte zum vierten Mal ein Spielplatz-Projekt mit den Handwerkspädagogen der Alea GmbH umgesetzt – und Begeisterung und Einsatzwille waren groß. Entsprechend riesig war auch die Freude nach der Fertigstellung, die die Mengsberger mit einem bunten Fest feierten.

Besondere Attraktionen: Auf Initiative von Ortsvorsteher Karlheinz Kurz ließen die Kinder mit Helium gefüllte Ballons steigen – oder behielten sie, wie im Fall von Sophija und Ida, als kleine Erinnerung. Außerdem bereitete die Feuerwehr Bratwurst für die Gäste zu. Da wundert es nicht, dass die beiden Mädels gleich alle drei Attraktionen kombinierten und eben mit Snack und Erinnerungsstück die neuen Geräte ausprobierten.

40 000 Euro investierte die Stadt in die Erneuerung des Spielplatzes – das erste umgesetzte Projekt der Dorfentwicklung. „Ein Spielplatz für Klein und Groß“ weiterlesen

Dank Kleinvieh in die virtuelle Welt

Stadt Neustadt bekommt rund 5 200 Euro für WLAN-Hotspots in öffentlichen Gebäuden
Von Florian Lerchbacher

Neustadt. Einen kuriosen Ort für die Übergabe der Fördermittel aus dem Programm „Digitale Dorflinde“ hatte die Stadt Neustadt ausgewählt: Bürgermeister Thomas Groll empfing Hessens Digitalstaatssekretär Patrick Burghardt im noch mitten im Bau befindlichen Kultur- und Bürgerzentrum. „Neustadt ist eine Baustelle, daher passt das“, erklärte der Rathauschef, verwies unter anderem auf Bürgerpark, das Freibad und die Querallee und ergänzte: „Wir machen die Stadt fit für die Zukunft.“ Und das wiederum sei ja auch die Idee des Förderprogramms, die den Ausbau öffentlicher WLAN-Hotspots unterstützt.

„Die ,Digitale Dorflinde’ ist ein sehr erfolgreiches Projekt“, stellte Burghardt heraus – die Fördermittelübergabe in Neustadt sei die Nummer 976. Die tausendste Übergabe werde in der Gedenkstätte Point Alpha erfolgen, denn auch für die Pädagogik sei eine Digitalisierung fördernd. „Dank Kleinvieh in die virtuelle Welt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

Stellvertretender HSGB -Geschäftsführer Johannes Heger zu Gast im Neustädter Rathaus

Der Hessische Städte- und Gemeindebund (HSGB) ist die Interes­senvertretung der Hessischen Städte und Gemeinden. Die Stadt Neustadt (Hessen) ist Verbandsmitglied und bringt sich regelmäßig in die Arbeit der HSGB-Gremien ein. Kürzlich besuchte der im Juni 2019 neu gewählte stellvertretende Geschäftsführer Johannes Heger Bürgermeister Thomas Groll im Rathaus. Gemeinsam führte man einen intensiven Meinungsaustausch über aktuelle kommunalpoli­tische Fragestellungen. Im Mittelpunkt standen dabei die Entwick­lung der Kommunalfinanzen in Zeiten der Corona-Pandemie und die Zukunft der Kommunen im ländlichen Raum. Mit Interesse ver­folgte Johannes Heger die von Groll dargestellte Entwicklung Neu- stadts in den letzten Jahren. Er bescheinigte der Kommune eine dynamische Entwicklung und die Umsetzung zahlreicher Investitio­nen in die örtliche Infrastruktur. „Man sieht, dass sich vor Ort etwas tut. Dies hängt sicher auch mit dem guten politischen Klima in Neu­stadt zusammen“, so der stellvertretende Geschäftsführer des HSGB. Für eine Stadt unter 10.000 Einwohnern im ländlichen Raum sei Neustadt wirklich gut aufgestellt. Neben baulichen Inves­titionen spiele hier auch der Themenbereich Soziales eine große Rolle, stellte Heger fest. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Neustädter Mitteilungsblatt

WIR-Projekt nimmt Arbeit auf Angebot von Kommune und bsj (nicht nur) für Menschen aus Südosteuropa

In Neustadt leben gegenwärtig rund 200 Menschen aus Südosteu­ropa. Ein solcher Zuzug gerade aus den EU-Mitgliedsstaaten Bul­garien und Rumänien aufgrund der Freizügigkeitsrichtlinie sei auch in vielen anderen Kommunen zu verzeichnen, so Bürgermeister Thomas Groll. Dies stelle die Städte und Gemeinden vor große und vielfältige Herausforderungen. Man könne nun wegsehen oder aktiv werden, die Verantwortlichen in Neustadt hätten sich dafür ent­schieden zu handeln.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Hessen nimmt man nun am WIR-Programm (Wegweisende Integrationsansätze realisieren) teil. Dieses ist zunächst auf drei Jahre angelegt und startete am 1. September 2020.

Aufgrund vieler positiver Erfahrungen und der bereits bestehenden Vernetzung vor Ort hat die Kommune den bsj Marburg mit dem Programm betreut.

Martina Trogrlic, aus der Arbeit im Waldkindergarten und der kom­munalen Jugendarbeit in Neustadt bekannt, wird mit einer halben Stelle künftig für WIR arbeiten und zudem bei der Stadtjugend­pflege tätig bleiben, was vor dem Hintergrund der Programmziele sehr sinnvoll erscheint. Die Tätigkeit im WaldKiGa hat sie hingegen zum Bedauern von Kindern und Eltern Ende Juli aufgegeben. „Neustädter Mitteilungsblatt“ weiterlesen

Kleine Hilfen sind große Unterstützung

Neustädter Bürgerverein hat seine ersten Bürgerhelfer ausgebildet: 17 Ehrenamtler stehen bereit
Neustadt. „Ich möchte der Generation meiner Großeltern etwas zurückgeben“, sagt Markus Rühringer (39). Aus diesem Grund lässt er sich beim Neustädter Bürgerverein „Wir für uns“ zum Bürgerhelfer ausbilden und wird künftig hilfsbedürftigen Menschen über die vermeintlich kleinen Hindernisse des Alltags hinweghelfen und ihnen so ermöglichen, relativ eigenständig leben zu können: Sei es durch Unterstützung beim Putzen, Hilfe beim Einkaufen, Fahrdienste zu Ärzten, Begleitung beim Spazierengehen oder ähnliche „niedrigschwellige“ Leistungen.

Pierre Hartmann sagt, ihm sei in Gesprächen mit Senioren aufgefallen, dass viele Menschen Hilfe bräuchten – und unter finanziellen Nöten litten. Zumindest bei erstgenanntem Problem könne er sie unterstützen. Auch Hartmann will etwas zurückgeben: Man dürfe nie vergessen, dass es sich um eine Generation handele, die unser aller Heimat einst wieder aufbaute. „Manchmal hilft es schon, den Menschen Zeit zu schenken und einfach mit ihnen zu reden – insbesondere in diesen Zeiten.“

Und das fällt Hartmann besonders leicht, denn Unterhaltungen mit Senioren sind für ihn ein Geben und ein Nehmen. Er interessiert sich stark für Musik und Mode der 1950er- und 1960er-Jahre und sammelt beispielsweise Modehefte und Versandkataloge – die er auch schon zu einer Seniorin mitnahm und ein Gespräch von großem Unterhaltungswert auslöste. Die Frau strahlte und berichtete, welche Gegenstände wie Kleidung oder Möbelstücke einst in ihrem Haushalt zu finden waren. „Sie fand es toll, dass ihr jemand zuhört“, sagt Hartmann, der seinerseits die Berichte aus erster Hand natürlich aufsaugte wie ein Schwamm. „Kleine Hilfen sind große Unterstützung“ weiterlesen